Außenhandel
Der internationale Handel, auch Außenhandel genannt, ist der grenzüberschreitende Warenverkehr, der Austausch von Dienstleistungen und – im weiteren Sinne – von Kapital.
Außenhandel dient dem Ausgleich von Mangel und Überfluss, er fördert die internationale Arbeitsteilung, ermöglicht die Verbreitung wirtschaftlicher, technischer und kultureller Erfahrungen und Lebensweisen, unterstützt menschliche Beziehungen der Völker untereinander und führt zur fortschreitenden Verflechtung der Staaten miteinander.
Ausdruck des Außenhandels sind der Import, der Export und der Transithandel.
Export bedeutet die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen, Import die Einfuhr von Waren und Dienstleistungen. Transithandel bedeutet Durchfuhrhandel.
Vorteile des Außenhandels
Der Außenhandel ermöglicht vor allem, die Vorteile einer weltweiten Arbeitsteilung zu realisieren, die die ungleichartige Verfügbarkeit über Rohstoffe, unterschiedliche klimatische Verhältnisse und geologische Produktionsbedingungen und vorhandene Kostendifferenzen zu nutzen weiß. Die unterschiedliche Ausstattung der Länder mit natürlichen Ressourcen, wie Klima, Boden, Rohstoffe und der unterschiedliche technologische Entwicklungsstand erklären die Notwendigkeit und auch die Vorteilhaftigkeit des Austausches zwischen Lieferanten von Rohstoffen und Lieferanten von Industrieprodukten. Der Außenhandel bietet die Möglichkeit, die Vorteile der Massenproduktion zu nutzen. Von Vorteil ist auch, ein umfangreicheres Sortiment herzustellen. Der internationale Handel erhöht den Wettbewerb zwischen den Produzenten und regt zu Innovation an.
Beachtung der Produktionskostenrelationen
Die Theorie der komparativen Kosten, 1817 vom Engländer DAVID RICARDO entwickelt, begründet, dass sich Ausfuhr und Einfuhr auch dann für zwei Länder lohnt, wenn eines der Länder alle Erzeugnisse billiger herstellen kann als das andere Land. Entscheidend ist die Unterschiedlichkeit der Produktionskostenrelationen.
Beispiel:
Im Lande A werden für die Produktion von 1 kg eines Industriegutes 1 Arbeitsstunde, für die Produktion von 1 kg eines Lebensmittels 2 Arbeitsstunden benötigt. Somit kostet 1 kg des Lebensmittels 2 kg des Industriegutes und umgekehrt 1 kg des Industriegutes ½ kg des Lebensmittels. Es handelt sich um die internen Tauschverhältnisse des Landes A.
Im Lande B werden für die Herstellung von 1 kg des Industriegutes 2 Arbeitsstunden und für die Produktion von 1 kg des Lebensmittels 3 Arbeitsstunden benötigt. Somit kostet 1 kg des Lebensmittels 1,5 kg des Industriegutes und 1 kg des Industriegutes kostet 0,67 kg des Lebensmittels. Hier handelt es sich um die internen Tauschverhältnisse des Landes B.
Schlussfolgerung: Unabhängig davon, dass sowohl das Industrieprodukt als auch das Lebensmittel im Lande A mit geringerem Arbeitsaufwand produziert werden, ist das Lebensmittel im Lande B relativ billiger als im Lande A.
Bedeutung des Außenhandels
Der Außenhandel hat für die Bundesrepublik Deutschland zentrale Bedeutung. Etwa ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts wird im Export verdient. Andererseits ist die Bundesrepublik importabhängig.
Die Importe machen etwa 20 % des Bruttoinlandsprodukts aus. Der Außenbeitrag – Differenz zwischen Export und Import von Gütern und Dienstleistungen – liegt etwa zwischen 2 % und 6 %.
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