OSAMA BIN LADEN wurde am 10.03.1957 (nach anderen Angaben 1955 oder 1956) in Djidda (oder in Riad) in Saudi-Arabien als siebenter Sohn (einige sprechen vom 17. Kind) des aus dem südjemenitischen Hadramout stammenden Bauunternehmers MUHAMMAD AWAD BIN LADEN und einer Palästinenserin (nach anderen Angaben: einer Syrerin) geboren. Sein Vater hatte zehn Frauen, die ihm insgesamt 57 Kinder gebaren.
MUHAMMAD AWAD BIN LADEN hatte zunächst als Gepäckträger gearbeitet, bevor er sein Baugeschäft gründete und später mithilfe seines Clans zum 50-fachen Dollarmilliardär aufstieg. Denn die Familie hatte sehr gute Beziehungen zum Königshof von ABDUL AZIZ BIN ABDUL RAHMAN IBN SAUD. So gelang es MUHAMMAD AWAD BIN LADEN bald, zum exklusiven Auftragnehmer für alle königlichen Bauten aufzusteigen. Sein Reichtum erlaubte es dem Vater, seine Kinder durch Privatlehrer ausbilden zu lassen. OSAMAs Vater starb 1970 (an anderer Stelle wird das Jahr 1968 angegeben) bei einem Flugzeugabsturz. Nach dem Tod des Vaters soll OSAMA (15-jährig) Geschäftsführer des Bauunternehmens geworden sein und ca. 80 Mio. Dollar geerbt haben.
BIN LADEN heiratete 1974 und studierte Wirtschaftswissenschaften an der König-Abdul-Aziz-Universität in Jiddah, wo er u. a. den Führer der palästinensischen Muslimbrüderschaft („Muslim Brotherhood“) ABDULLAH AZZAM sowie den Schriftsteller und Philosophen MOHAMMAD QUTTUB kennen lernte. Während seiner Studentenzeit soll er sich in den oberen Kreisen der saudischen Gesellschaft vergnügt und selbst die Vergnügungsviertel im libanesischen Beirut gekannt haben. Nach anderen Aussagen soll BIN LADEN damals bereits durch religiösen Eifer und übertriebene Frömmigkeit aufgefallen sein und islamische Einrichtungen unterstützt haben. 1981 (nach anderen Angaben 1979) erhielt OSAMA sein Abschlussdiplom. Er trat der Organisation der Muslimischen Bruderschaft bei.
Als Bauunternehmer und Helfer in humanitären Dingen engagierte er sich nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen am 26.12.1979 in Afghanistan. Er errichtete zunächst Straßen, Krankenhäuser und Schutzbunker. Ab 1982 legte er sich den Kriegsnamen „Abu Abdullah“ zu. Er soll im Auftrag des saudi-arabischen Geheimdienstes innerhalb weniger Jahre den Widerstand in Afghanistan und Pakistan organisiert haben.
Ab 1986 baute er ein globales Netzwerk von Terrorgruppen aus. BIN LADEN gab ihm den Namen Al Qaida (die Basis). Diese Mudschaheddin-Truppen wurden von der CIA unterstützt, denn ihre Ziele lagen im Einklang mit den US-amerikanischen Interessen. Auch sein Zusammenschluss mit der palästinensischen Muslimbrüderschaft ABDULLAH AZZEMs, der den afghanischen Widerstand unterstützte, gilt als gesichert.
1984 errichtete er das Gasthaus „Baiul´ansar“ im pakistanischen Peshawar, das seitdem Anlaufstelle für Freiheitskämpfer war, die sich nach Afghanistan aufmachen wollten. Die Schlacht bei Jaji in der Provinz Baktia, 200 km von Khost entfernt, wurde zur ersten Bewährungsprobe für die neue Art von Truppen.
Noch 1988 sollen 20 000 Mudschaheddin in Afghanistan unter seinem Befehl gekämpft haben. Nachdem sich die sowjetischen Truppen aus Afghanistan zurückgezogen hatten, kehrte BIN LADEN nach Djidda zurück.
BIN LADEN warnte das saudische Königshaus vor einer bevorstehenden Invasion Iraks in Kuweit und bekam daraufhin Ausreiseverbot. Nach dem Einmarsch Iraks 1990 in das wehrlose Kuwait versuchte BIN LADEN, König FAHD seine Mudschaheddin-Truppen anzudienen, was dieser jedoch ablehnte. Stattdessen riefen die Araber die USA zu Hilfe, und König FAHD stellte ihnen sein Land als Aufmarschgebiet zur Verfügung. Am 17.01.1991 betraten die ersten US-Truppen im Zweiten Golf-Krieg arabischen (heiligen) Boden. BIN LADEN wurde immer unzufriedener mit der Politik der „Ungläubigen“, die nun im Land der heiligen Stätten von Mekka und Medina aufmarschierten:
„Ihr Amerikaner werdet unser Land in Holzsärgen verlassen.“,
soll er geäußert haben.
„Wir rufen mit Gottes Hilfe jeden Moslem, der an Gott glaubt und der belohnt werden will, weil er an Gottes Gebote glaubt, auf, die Amerikaner zu töten und ihr Geld zu rauben, wo immer es ist. ... Die Tötung der Amerikaner und ihrer Verbündeten ist persönliche Pflicht jedes Moslems“,
hieß es in einem Manifest, das Al Qaida Anfang 1998 im afghanischen Khost veröffentlichte. BIN LADEN soll seine Truppen sowohl nach dem Vorbild des westlichen Managements als auch nach alten beduinischen Lebensformen strukturiert haben:
In einer Presseerklärung am 23.02.1998 gab BIN LADEN die Gründung der Organisation „Internationale Islamische Kampffront gegen Juden und Kreuzfahrer“ (IIK) bekannt. Mitglieder dieser Kampffront, so vermutet man, sind:
BIN LADEN ist als Hauptdrahtzieher verantwortlich für den Terroranschlag auf das World Trade Center und das Amerikanische Verteidigungsministerium (Pentagon) in Arlington (Virginia) am 11. September 2001. Durch die Anschläge kamen etwa 3000 Menschen ums Leben.
Terroranschläge mit Flugzeugen hatte es bereits vorher gegeben, allerdings nicht in diesem Ausmaß.
Der Aufsehen erregendste Fall ereignete sich mit der Flugzeug-Entführung der „Landshut“ am 13.10.1977, den vier arabische Terroristen verantworteten, weil sie die deutsche „Rote Armee Fraktion“ im Fall der Freilassung der RAF-Größen ANDREAS BAADER, GUDRUN ENSSLIN, JAN-CARL RASPE, VERENA BECKER, WERNER HOPPE, KARL-HEINZ DELLWO, HANNA KRABBE, BERND RÖSNER, INGRID SCHUBERT, IRMGARD MÖLLER und GÜNTER SONNEBERG unterstützen wollten.
Auch später standen Hijackings auf der Tagesordnung. So stürzte am 21.12.1988 über dem schottischen Dorf Lockerbie ein Jumbo-Jet Boing 747 mit 259 Insassen an Bord ab und zerstörte große Teile des Dorfes. Die Attentäter fanden in Libyen Unterschlupf.
Die USA stürzten im Krieg in Afghanistan seit 2001 das mit Bin Laden verbündete Taliban-Regime und fahndeten verstärkt, aber bis 2010 erfolglos nach ihm.
In der Nacht zum 2. Mai 2011 erschossen US-Soldaten Bin Laden bei der von US-Präsident Barack Obama befohlenen Erstürmung seines Anwesens in Pakistan.
Stand: 2010
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