Sinnähnliche Begriffe für politische Elite sind:
Die Definitionen von Elite nach Leistungspositionen innerhalb des politischen Systems oder nach Wertschätzung (Reputation) der Personen können auseinanderfallen.
Politische Elite bildet sich heraus:
Jedoch nicht jede Person in solcher Position kann im Urteil der Fachleute und der Öffentlichkeit beanspruchen, zur Elite zu gehören.
Die sozialen und politischen Bedingungen, unter denen sich Eliten bilden, variieren im Zeitverlauf und von Staat zu Staat. Deshalb sind bei der Erklärung von Eliten hinsichtlich
die Merkmale des jeweiligen Gesamtsystems zu beachten.
In einer pluralistisch-demokratischen Gesellschaft besteht nicht die eine Elite, sondern ein Zusammenhang verschiedener Eliten. Neben der politischen Elite gibt es:
Der Zusammenhang kann sich über
herstellen. Er schließt Rivalitäten zwischen Eliten und Elitenfraktionen nicht aus.
Die Elitenzusammensetzung in Deutschland wurde
beeinflusst. Im Nachkriegsdeutschland formierten sich die Eliten offen im Zugang, doch untereinander und zur Gesellschaft hin eher defensiv und „versäult“. Dem ging bei Kriegsende 1945 voraus, die NS-Elite aus den politischen und gesellschaftlichen Führungspositionen zu verbannen.
Die bundesrepublikanische Entwicklung brachte keine soziale Abspaltung einer „Elite“ vom Rest einer „Nicht-Elite“, wohl aber eine soziale Hierarchie, in der sich die Eliten vor allem aus den oberen sozialen Schichten rekrutieren und diesen ähneln.
Nach den Befunden der Elitenforschung sind die Parlamentarier hinsichtlich ihrer Profilmerkmale in der Sozialstruktur Deutschlands oberhalb von deren Mitte.
Merkmale eines Profils der Bundestagsabgeordneten | |
Alter | Das Durchschnittsalter bei Beginn der Wahlperioden betrug knapp 50 Jahre. Bei der Partei die Grünen/Bündnis 90 lag es bis zu 9 Jahre darunter. Der älteste Abgeordnete im 2002 gewählten Parlament wurde 1932 geboren (O. SCHILY), die jüngste 1983 (A. LÜHRMANN). |
Geschlecht | Der Frauenanteil stieg in der 8. Wahlperiode auf knapp 33 % (198 Sitze), überdurchschnittlich auf die SPD, die Grünen/Bündnis 90 und PDS verteilt. Parlamentarierinnen kommen häufig aus dem Öffentlichen Dienst. |
Bildung | Der Anteil der Abgeordneten mit Hoch- und Fachschulbildung verdoppelte sich und liegt nunmehr bei 80 (Trend der Akademisierung). Hauptstudienfächer waren Rechts- und Staatswissenschaften (123), Lehramt/Pädagogik (67), Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (43), Ingenieurwesen (38), Politikwissenschaft (37). |
Konfession | Rund je ein Drittel sind evangelischer oder katholischer Konfession, zwei Abgeordnete (2002) islamisch. |
Beruf | Die Abgeordneten übten vordem mehrheitlich andere Berufe aus, ein Teil von ihnen gelangte direkt nach der Ausbildung in politische Positionen und dann in den Bundestag. In der ersten Wahlperiode 1949 dominierte die Berufsgruppe der Angestellten von politischen und gesellschaftlichen Organisationen, gefolgt von der Gruppe der Freiberufler und Selbstständigen. Inzwischen sind die Berufe des Öffentlichen Dienstes am stärksten vertreten, von insgesamt 603 Abgeordneten sind das 256, darunter als größte Gruppen (je 56) Lehrer und Verwaltungsbeamte (Tendenz der Verbeamtung). |
Die Angaben in der obigen Tabelle sind entnommen aus dem Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages von P. SCHINDLER.
Im Zentrum der politische Elite sind Parlamentarier und Regierungsmitglieder bisher eingehender von der sozialwissenschaftlichen Forschung untersucht worden. Parlamentarier geben ohnehin jederzeit und in Parlamentshandbüchern veröffentlicht Auskunft über wichtige Lebensdaten. Ob diese auch Angaben zu Nebeneinkünften einschließen sollen, ist umstritten („gläserner Abgeordneter“).
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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