Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Politik/Wirtschaft
  3. 6 Globalisierung und Global Governance
  4. 6.3 Global Governance und Entwicklungspolitik
  5. 6.3.3 Deutsche und europäische Entwicklungspolitik
  6. Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e. V.

Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e. V.

Der 1995 gegründete Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e. V. (VENRO) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von über 100 deutschen Nichtregierungsorganisationen (NGOs). VENRO verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit der vielen verschiedenartigen NGOs untereinander und mit den Trägern der öffentlichen Entwicklungspolitik zu fördern und zu intensivieren sowie die entwicklungspolitischen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene zu koordinieren und zu intensivieren. Hautaufgabe des Verbandes ist, eine einheitliche, abgestimmte Entwicklungspolitik anzustreben und diese tiefer in der Gesellschaft zu verankern. Mitglieder sind private und kirchliche Träger der Entwicklungszusammenarbeit, der Nothilfe und der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

In der Entwicklungspolitik ergänzen sich staatliche und private Entwicklungszusammenarbeit. Die Zusammenarbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit den deutschen Nichtregierungsorganisatione (NGOs) spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Vorzug der NGOs besteht vor allem

  • in ihrer Nähe zu armen, unterprivilegierten Bevölkerungsschichten,
  • im ehrenamtlichen Engagement vieler Bürgerinnen und Bürgern sowie
  • in der Mobilisierung von Selbsthilfe und Eigeninitiative.


VENRO als Dachverband der NGOs

Am 19.12.1995 wurde der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e. V. (VENRO) als Dachverband der NGOs gegründet. Er ist ein freiwilliger Zusammenschluss von mehr als 100 deutschen NGOs, von denen die meisten bundesweit tätig sind. Lokale Initiativen werden durch NGO-Landesnetzwerke repräsentiert, die ebenfalls Mitglieder des VENRO sind. Der Verband vertritt damit etwa 2 000 große, mittlere und kleine NGOs. Die VENRO-Mitglieder tragen mit ihren spezifischen Aufgabenfeldern zur Vielfalt des Profils des Verbandes bei. Grundlage der Zusammenarbeit ist die Achtung der Autonomie der einzelnen Mitgliedsorganisationen.

Ziele und Aufgaben

VENRO wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit der vielen verschiedenartigen NGOs untereinander und mit den Trägern der öffentlichen Entwicklungspolitik zu fördern sowie die entwicklungspolitischen Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene zu koordinieren und zu intensivieren. Hauptaufgabe des Verbandes ist, eine einheitliche, abgestimmte Entwicklungspolitik anzustreben und diese tiefer in der Gesellschaft zu verankern. Nach den Vorstellungen von VENRO wird eine zukünftige Entwicklungspolitik im Sinne der auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro verabschiedeten Agenda 21 angestrebt, die auf den Ausgleich zwischen den Reichen und den Armen der Welt, zwischen den Geschlechtern und den Generationen zielt. Auf dieser Grundlage setzt sich VENRO für eine globale Strukturpolitik ein, die die Förderung von Projekten und Programmen in den Entwicklungsländern ergänzt.

Wichtige Aufgaben sind:

  • die Kräfte und Erfahrungen der NOGs zu bündeln;
  • den Dialog und Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern zu intensivieren;
  • die gemeinsam definierten Interessen und Positionen der Verbandsmitglieder gegenüber der Öffentlichkeit sowie staatlichen Stellen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene, der EU sowie den internationalen Organisationen zu vertreten;
  • Positions- und Arbeitspapiere zu wichtigen Fragen der Entwicklungspolitik und humanitären Hilfe zu erstellen;
  • den Austausch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen zu fördern, z. B. Gewerkschaften oder Wirtschaftsverbänden;
  • Studientage und Fortbildungsveranstaltungen zu organisieren.

Hinzu kommen die Förderung internationaler Kontakte und die Vertretung der deutschen entwicklungspolitischen NGOs im europäischen NGO-Liaison-Comité und bei der Europäischen Kommission.

Mitgliedsorganisationen

Mitglieder des VENRO sind private und kirchliche Träger der Entwicklungszusammenarbeit, der Nothilfe und der entwicklungspolitischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit. Mitgliedsorganisationen sind beispielsweise:

  • Ärzte für die Dritte Welt,
  • Ärzte ohne Grenzen,
  • Brot für die Welt,
  • Care Deutschland,
  • Deutsche Welthungerhilfe,
  • Kindernothilfe e. V.,
  • Malteser-Hilfsdienst,
  • Misereor,
  • terre des hommes Bundesrepublik Deutschland,
  • Transfair,
  • Weltfriedensdienst,
  • action medeor e. V.,
  • Deutsches Medikamenten-Hilfswerk,
  • Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e. V.,
  • Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e. V.,
  • Johanniter-Unfallhilfe e. V.,
  • Johanniter International.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e. V.." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/verband-entwicklungspolitik-deutscher (Abgerufen: 23. May 2025, 13:36 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Entwicklungspolitik
  • Entwicklungszusammenarbeit
  • NGO
  • globale Strukturpolitik
  • VENRO
  • Agenda 21
  • BMZ
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Globalisierung als ökonomischer Prozess

Die ökonomische Globalisierung ist der Prozess des Zusammenwachsens, der Integration von in- und ausländischen Märkten. Dieser Prozess vollzieht sich verstärkt durch die zunehmende internationale Arbeitsteilung, die sich vor allem in Folgendem äußert:

  • grenzüberschreitende Handelsbeziehungen,
  • weltweite Auslandsinvestitionen,
  • internationale Kapitalströme und
  • internationaler Wissenstransfer.

Diese Kennzeichen der Globalisierung gab es eigentlich schon immer. Das Neue besteht in der quantitativen Zunahme der Verflechtungen, die eben nicht nur wirtschaftliche Prozesse berühren, sondern zunehmend politische, kulturelle und ökologische Auswirkungen haben.

Massenproblem Armut

Es gibt verschiedene Definitionen von Armut. Gebräuchlich ist die Unterscheidung zwischen absoluter und relativer Armut.

Armut kann verschieden gemessen werden, z. B. über das Einkommen durch die Weltbank oder über bestimmte soziale Indikatoren durch den UNDP der Vereinten Nationen. In den Entwicklungsländern ist Armut ein Massenproblem. 1,2 Mio. Menschen müssen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung hat nicht mehr als zwei US-$ täglich zur Verfügung. 840 Mio. Menschen hungern und sind chronisch unterernährt. Täglich sterben 24 000 Menschen an den Folgen von Hunger, 75 % davon sind Kinder. Armut ist eine Folge von Unterentwicklung. Zwischen Armut und Unterentwicklung bestehen enge Wechselbeziehungen.

Zwischen einzelnen Regionen und Ländern bestehen z. T. erhebliche Unterschiede. Die am schwersten von Armut betroffenen Regionen sind Südasien und das südliche Afrika. Generell zeigt sich, dass Armut insbesondere ein Verteilungsproblem und ein politisches Strukturproblem ist. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind auch in Industrieländern von Armut betroffen.

NGOs in der Global-Governance-Architektur

Mit der beschleunigten Globalisierung haben die NGOs deutlich an Bedeutung gewonnen. Ihr Spektrum ist breit gefächert und reicht von lokalen Umweltgruppen bis zu weltweit agierenden Organisationen wie „Amnesty International“ und „Greenpeace“ sowie dem globalisierungskritischen Netzwerk „Attac“. Die Aktivitäten von Menschenrechtsorganisationen wie „Amnesty International“ oder der Umweltorganisation „Greenpeace“ richten sich vor allem an die internationale Öffentlichkeit. Das Konzept der Einheit von exemplarischer Aktion, globalem Ziel, körperlichem Einsatz und hoher Medienwirkung wird von Anbeginn erfolgreich praktiziert.

Instrumentarien in der Politik des internationalen Handels

Die Gesamtheit aller staatlichen Maßnahmen zur Beeinflussung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs kommt in der Außenhandelspolitik zum Ausdruck. Maßnahmen sind u. a.

  • die Zollpolitik,
  • die Kontingentpolitik,
  • internationale Handelsabkommen und
  • Handelsbeschränkungen.

Neue Weltwirtschaftsordnung – Gegenmodell der Entwicklungsländer

Mit der Forderung nach einer Neuen Weltwirtschaftsordnung (NWWO) setzten sich die Länder der Dritten Welt seit der Ölkrise 1973 insbesondere im Rahmen der Vereinten Nationen und der UNCTAD dafür ein, die internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu reformieren. Das Ziel bestand darin, die Benachteiligung der Entwicklungsländer in der Weltwirtschaft zu beseitigen und eine stärkere Beteiligung am wachsenden Weltwohlstand zu erreichen.

Afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Staaten organisierten sich in der Gruppe der 77 und entwarfen einen umfassenden Forderungskatalog, der 1974 in einer durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedeten Erklärung und in einem Aktionsprogramm zur Errichtung einer Neuen Weltwirtschaftsordnung sowie in der Charta über die wirtschaftlichen Rechte und Pflichten der Staaten Eingang fand. Dazu gehörten Forderungen zur Rohstoffpolitik mit dem Kern eines Integrierten Rohstoffprogramms, zur Handelspolitik, zur Industrialisierung, zu multinationalen Konzernen (Verhaltenskodex) und zum Technologietransfer.

Obwohl die meisten Forderungen für eine NWWO nicht umgesetzt werden konnten, sind einige bescheidene Maßnahmen realisiert worden, wie Ansätze eines Integrierten Rohstoffprogramms, sektorale Entwicklungsfonds, größerer Einfluss in den Weltwirtschaftsorganisationen, Schuldenerlassinitiativen. Sei Anfang der 1980er-Jahre ist jedoch sichtbar geworden, dass es nicht möglich war, eine NWWO gegen den Willen der Industrieländer durchzusetzen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025