Schottisches Englisch
Das schottische Englisch (Scots oder Lallans nach den Lowlands) ist eine Form des Englischen, die im schottischen Tiefland, Teilen von Nordirland und Grenzgebieten zur Republik Irland gesprochen wird. Es wurde lange darüber diskutiert, ob das Schottische als ein Dialekt des Englischen oder als eine eigenständige Sprache anzusehen ist. Inzwischen hat die britische Regierung das Schottische als eigenständige Sprache anerkannt und in die European Charter for Regional and Minority Languages eingereiht. Belege für die Existenz als eigenständige Sprache finden sich in der umfangreichen schottischen Literatur. Untermauert wird dies durch die Existenz verschiedener schottischer Dialekte.
Es werden fünf schottische Dialektregionen unterschieden:
- Northern Scots, nördlich von Dundee gesprochen,
- Central Scots, gesprochen von Fife und Perthire bis zu den Lothians,
- South Scots, gesprochen in den Grenzregionen,
- Insular Scots, gesprochen auf den Orkney Inseln und den Shetlandinseln,
- Ulster Scots, gesprochen von den Nachfahren der schottischen Siedler in Nordirland.
Mit ziemlicher Sicherheit würde das Schottische als eine vom Englischen getrennte Sprache gelten, wäre Schottland unabhängig geblieben. Eine solche Entwicklung hat beispielweise das Norwegische genommen. Seit Schottland Teil des Vereinigten Königsreichs ist, betrachtet man das Schottische als Sammelbegriff für eine Gruppe von Dialekten, die eng mit dem Englischen verwandt sind. Da Schottland ein eigenes politisches System sowie ein eigenes Rechts- und Religionssystem hat, gibt es für diese Bereiche auch eigene spezifisch schottische Begriffe. Einige schottische Wendungen haben auch Eingang in die englische Sprache gefunden.
Das Schottische hat sich – wie jede lebendige Sprache – in den letzten Jahren zwar verändert, doch fällt auf, wie stark die angelsächsischen Wurzeln noch erhalten sind (Man vergleiche etwa das schottische kirch mit dem englischen church).
Auch als Literatursprache hat das Schottische Bedeutung. Der weltweit bekannteste Vertreter schottischer Lyrik ist ROBERT BURNS (1759–1796). CHRISTOPHER MURRAY GRIEVE (Hugh MacDiarmid, 1892–1978) gilt als bedeutendster schottischer Dichter des 20. Jahrhunderts.
Der Publikumserfolg Trainspotting von IRVINE WELSH aus den 90er-Jahren ist im anglifizierten Edinburg-Dialekt geschrieben. Die Filmfassung wurde für ein internationales Publikum „entschärft“.
Ein bekannter Vertreter des Edinburgh-Akzent ist der Schauspieler SEAN CONNERY. In den letzten Jahren war J. K. ROWLING mit ihren Harry Potter Romanen international sehr erfolgreich.
Ausspracheunterschiede
- Der Laut, der im Schriftbild als wh erscheint, hört sich anders an als ein einfaches w, d. h. weather und whether oder wales und whales werden jeweils anders ausgesprochen.
- Das r wird immer gesprochen, wenn es in einem Wort vorkommt.
- Man neigt zu so genannten pure vowels, weniger zu Diphthongen. So wird das oa in boat eher wie ein o gesprochen.
- Der durch oo im Schriftbild repräsentierte Laut wird weiter vorn im Mundraum artikuliert als im britischen Englisch.
Abschließend seien einige grammatische Besonderheiten des schottischen Englisch erwähnt:
- Bei den Modalverben werden can und should bevorzugt verwendet.
- Häufig gibt es doppelte Verneinungen wie He'll no can come the day für He won't be able to come today.
- Hinsichtlich der Satzstellung bevorzugen die Schotten Give me it to anstelle von Give it to me.
- Ordnungszahlen enden auf -t: seicont (2nd), fowert (4th), fift (5th) saxt (6th).
- Das Relativpronomen ist that für alle Personen und Zahlen.
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