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Arithmetische Zahlenfolgen

Eine Zahlenfolge, für die a n = a 1 + ( n − 1 ) d gilt, heißt arithmetische Folge.
Eine arithmetische Folge ist dadurch charakterisiert, dass aufeinanderfolgende Glieder stes den gleichen Abstand d haben. Jedes Folgeglied (außer dem ersten) ist das arithmetische Mittel seiner benachbarten Glieder.

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Aus der Schulzeit des bedeutenden deutschen Mathematikers CARL FRIEDRICH GAUSS (1777 bis 1855) ist folgende Anekdote überliefert:

Der Lehrer, der nebenbei Imkerei betrieb, benötigte Zeit zum Einfangen eines Bienenschwarmes. Deshalb stellte er seinen Schülern eine Aufgabe, die sie einige Zeit beschäftigen sollte. Sie sollten die Zahlen von 1 bis 100 addieren. Er hatte die Aufgabe gerade formuliert und wollte gehen, da rief bereits der neunjährige GAUSS mit 5050 das richtige Ergebnis.

GAUSS hatte nicht wie seine Mitschüler brav 1 + 2 + 3 + ... gerechnet, sondern überlegt, dass 100 + 1,       99 + 2,       98 + 3,       ... stets 101 ergibt und dass man genau 50 derartige Zahlenpaaare bilden kann, womit man als Ergebnis 50 ⋅ 101 = 5050 erhält.

Ausgehend von dieser Anekdote ergeben sich Fragestellungen wie die folgenden:

  1. Wie würde das Ergebnis lauten, wenn nur die geraden Zahlen zu addieren wären?
  2. Was käme heraus, wenn man eine andere Zahl als obere Grenze setzt und vielleicht nur jede dritte (siebte, 23., ...) Zahl addiert und dabei nicht immer bei 1 beginnt?

Solche Fragen (die typisch sind für das Streben der Mathematik nach Verallgemeinerungen und damit nach Lösungen, die für einen möglichst großen Bereich gelten) führen zum Begriff der arithmetischen Zahlenfolge sowie zu den Bildungsgesetzen und Partialsummen derartiger Folgen.

Eine arithmetische Zahlenfolge ist dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz d zwischen zwei benachbarten Gliedern immer gleich ist, d.h., dass für alle Glieder der Folge gilt:
  a n = a n − 1 + d

Durch Angabe der Differenz d und des Anfangsgliedes a 1 ist die gesamte Folge bestimmt, denn es gilt:
  a n = a 1 + ( n − 1 ) d

  • Beispiel 1:
    Gegeben: a 1 = 3 ;     d = 4
    Gesucht: a 27
    Lösung: a 27 = a 1 + 26 ⋅ d = 3 + 26 ⋅ 4 = 107

Auch durch Angabe eines beliebigen Gliedes a i und der Differenz d ist die arithmetische Folge eindeutig bestimmt.

  • Beispiel 2:
    Gegeben: a 7 = 33 ;         d = 5
    Gesucht: a 1
    Lösung: a 1 = a 7 − 6 ⋅ d = 33 − 30 = 3

Kennt man das Anfangsglied a 1 und ein beliebiges anderes Glied einer arithmetischen Folge, kann man die Differenz berechnen. Es gilt:

  • Beispiel 3:
    Gegeben: a 1 = 2,5 ;         a 9 = 12,5
    Gesucht: d
    Lösung: d = a 9 − a 1 8 = 10 8 = 5 4 = 1,25

Kennt man zwei beliebige Glieder einer arithmetischen Folge, kann man daraus das Anfangsglied a 1 und die Differenz d berechnen, indem das entsprechende Gleichungssystem mit zwei Unbekannten gelöst wird.

  • Beispiel 4:
    Gegeben: a 3 = − 3 ;         a 8 = 22
    Gesucht: a 1 ; d
    Lösung: a 3 = a 1 + 2 d = − 3 a 8 = a 1 + 7 d = 22 ¯                                           5 d = 25         ⇒         d = 5                                                                                                     a 1 = − 13

Eine arithmetische Folge ist genau dann monoton wachsend (steigend), wenn d > 0 ist, sie ist genau dann monoton fallend, wenn d < 0 ist. Für den Fall d = 0 entsteht die konstante Folge ( a n ) = a 1 ;     a 1 ;     a 1 ;     ... .

  • Bei einer arithmetischen Zahlenfolge ist jedes Glied (mit Ausnahme des Anfangsgliedes) das arithmetische Mittel seiner beiden Nachbarglieder (woraus sich auch der Name arithmetische Folge erklärt).
    Beweis: a n − 1 + a n + 1 2 = a 1 + ( n − 2 ) d + a 1 + n ⋅ d 2                                                     = 2 a 1 + ( 2 n − 2 ) d 2 = a 1 + ( n − 1 ) d = a n

Die Partialsummen arithmetischer Folgen lassen sich relativ einfach mit folgenden Formeln berechnen
  s n = n 2 ( a 1 + a n ) bzw. s n = n 2 ( 2 a 1 + ( n − 1 ) d )

  • Beispiel 5:
    Gegeben: a 1 = 1 ;         d = 23
    Gesucht: s 10
    Lösung: s 10 = 5 ( 2 ⋅ 1 + 9 ⋅ 23 ) = 1045

Sind s n (und damit n) sowie a 1 bekannt, lässt sich die Differenz d berechnen.

  • Beispiel 6:
    Gegeben: s 15 = 202,5 ;         a 1 = 3
    Gesucht: d
    Lösung: s 15 = 15 2 ( 2 ⋅ a 1 + 14 d ) 202,5 = 45 + 105 d         ⇒         d = 1,5

Die Folge ( b n ) = 1 ;     4 ;     9 ;     16 ;     25 ;     ... ist auf den ersten Blick keine arithmetische Folge. Die Differenzen zwischen zwei benachbarten Gliedern wachsen, je größer die Glieder werden.

Betracht man aber die Folge ( a n ) der Differenzen, so erhält man mit ( a n ) = 3 ;     5 ;     7 ;     9 ;     ... eine arithmetische Folge mit dem Anfangsglied 3 und der Differenz 2. Damit kann man das Glied b 6 berechnen, es gilt b 6 = b 5 + a 5 = 25 + 11 = 36 .

Eine solche Folge (wie hier die der Quadratzahlen), bei der die Differenzen der einzelnen Glieder eine arithmetische Folge ergeben, nennt man auch eine arithmetische Folge 2. Ordnung.

Analog kann man auch arithmetische Folgen höherer Ordnung aufbauen (wie das folgende Beispiel zeigt).

  • Beispiel 7:
    Folge 1. Ordnung    (an):         2;    5;    8;    11;    ...Folge 2. Ordnung    (bn):      1;    3;    8;    16;    27;    ...Folge 3. Ordnung    (cn):    1;   2;   5;   13;   29;    56;    ...
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Arithmetische Zahlenfolgen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/arithmetische-zahlenfolgen (Abgerufen: 20. May 2025, 12:51 UTC)

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Die gaußsche Glockenkurve

Der Graph der Dichtefunktion der Standardnormalverteilung trägt (vorwiegend im deutschsprachigen Raum) auch die Bezeichnung gaußsche Glockenkurve.
Die Normalverteilung selbst wurde allerdings nicht von CARL FRIEDRICH GAUSS (1777 bis 1855) entdeckt. Dessen Verdienst um die Wahrscheinlichkeitsrechnung liegt auf einer anderen Ebene. Durch seine Arbeiten zur sogenannten Fehlerrechnung hat er der Entwicklung der Stochastik wichtige Impulse gegeben.

Die gaußsche Summenfunktion

Es sei X eine standardnormalverteilte Zufallsgröße mit der Dichtefunktion
  ϕ ( x ) :     x ↦ 1 2 π e −   1 2 x 2     ( x ∈ ℝ )
und der gaußschen Glockenkurve als Graph ihrer Dichtefunktion.

Die Verteilungsfunktion von X wird mit Φ bezeichnet und gaußsche Summenfunktion (bzw. auch gaußsche Integralfunktion oder GAUSSsches Fehlerintegral) genannt.
Es gilt:
  P ( X ≤ a ) = Φ ( a ) = ∫ −   ∞ a ϕ ( x )   d x

Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski

* 20. November 1792 Nishni-Nowgorod
† 12. Februar 1856 Kasan

NIKOLAI IWANOWITSCH LOBATSCHEWSKI gilt neben dem Ungarn JANOS BOLYAI als Begründer der nichteuklidischen Geometrie.
Ausgehend von der Negation des euklidischen Parallelenaxioms gelangte er zur hyperbolischen Geometrie, die heute nach ihm auch lobatschewskische Geometrie genannt wird.

Zur Geschichte des euklidischen Parallelenaxioms

In seinem Hauptwerk „Die Elemente“ legt EUKLID VON ALEXANDRIA (etwa 365 bis etwa 300 v.Chr.) einen systematischen Aufbau der Geometrie vor. Dabei spielt das sogenannte Parallelenaxiom eine besondere Rolle.
Zum Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass das Parallelenaxiom nicht aus den anderen Axiomen EUKLIDS ableitbar und damit für den Aufbau der euklidischen Geometrie unverzichtbar ist.
Ausgehend von der Negation des Parallelenaxioms gelang es, völlig neue und in sich widerspruchsfreie Geometrien aufzubauen. Der russische Mathematiker LOBATSCHEWSKI und der Ungar JANOS BOLAYI entdeckten unabhängig voneinander zunächst die hyperbolische Geometrie, BERNHARD RIEMANN entwickelte später die elliptische Geometrie.
Speziell gehört es heute zu den aktuellen Fragen der Physik, welche der Geometrien das Universum im Großen am besten beschreibt. Ist es also elliptisch (sphärisch), euklidisch (eben) oder hyperbolisch?

Darstellung komplexer Zahlen in der gaußschen Zahlenebene

Zur Veranschaulichung komplexer Zahlen wurde von CARL FRIEDRICH GAUSS eine Ebene gewählt, deren x-Achse als Einheit den reellen Wert 1 und deren y-Achse als Einheit den imaginären Wert i verwendet. Jeder komplexen Zahl a + b   i       ( m i t       a ,     b ∈ ℝ ) wird in dieser Ebene umkehrbar eindeutig ein Punkt zugeordnet.

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