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  6. Funktionen von mehreren Variablen

Funktionen von mehreren Variablen

Der Funktionsbegriff lässt sich für Funktionen mit zwei und mehr (unabhängigen) Variablen erweitern.
Elemente der Definitionsmenge sind dann Zahlenpaare, Zahlentripel bzw. n-Tupel.
Funktionen mit zwei unabhängigen Variablen lassen sich als Flächen im dreidimensionalen Raum darstellen.

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Unsere „gewöhnlichen“ Funktionen sind eindeutige Zuordnungen der Elemente einer „Definitionsmenge“ zu den Elementen einer „Wertemenge“. Die Elemente der Definitionsmenge sind reelle Zahlen, die Elemente der Wertemenge ebenfalls. Mit diesem Modell können wir viele interessante Vorgänge in Form einer Funktion beschreiben.
Es besteht aber eigentlich kein Grund, als Elemente von Definitions- bzw. Wertemenge nur reelle Zahlen zuzulassen. Wir könnten ebenso gut Zahlenpaare, Zahlentripel oder allgemein n-Tupel verwenden, wenn wir genau festlegen, wie wir damit umgehen wollen.

  • Beispiel 1:
    Es sei ein Paar ( x ;   y ) gegeben, dann gilt für den Flächeninhalt des Rechtecks mit den Seiten(längen) x und y:
      A = x ⋅ y
  • Beispiel 2:
    Es sei ein Tripel ( x ;   y ;   z ) gegeben, dann gilt für das Volumen des von x, y und z aufgespannten Quaders:
      V = x ⋅ y ⋅ z
  • Beispiel 3:
    Vier „Zahlen“ (Widerstände) R 1 ,   R 2 ,   R 3 ,   R 4 sind gegeben, dann berechnen wir den Gesamtwiderstand bei Parallelschaltung nach dem ohmschen Gesetz wie folgt:
      R = ( 1 R 1 + 1 R 2 + 1 R 3 + 1 R 4 ) − 1

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Die einfachste Verallgemeinerung des Funktionsbegriffs erhalten wir für Funktionen von zwei (unabhängigen) Variablen:

  • Definition: Es sei D eine Menge von (reellen) Zahlenpaaren ( x ;   y ) . Wird durch eine bestimmte Funktionsvorschrift f jedem Zahlenpaar ( x ;   y ) ∈ D genau eine reelle Zahl z mit z = f ( x ,   y ) zugeordnet, so heißt f eine (reellwertige) Funktion von den beiden Variablen x und y:
      ( x ;   y )   → f   z = f ( x ,   y ) ∈ R     ( ∗ )

Gibt es auch zu Funktionen mit zwei Variablen grafische Darstellungen? Deutet man x und y als Koordinaten der xy-Ebene, dann stellt jedes Paar ( x ;   y ) einen Punkt dieser Ebene dar. Diesem Punkt ist aber auf Grund der Funktionsgleichung ( ∗ ) genau ein Wert von z zugeordnet. Wenn man z als dritte Koordinate in dreidimensionalem Raum ℝ 3 auffasst, so erhält man als Funktionsgraphen eine Fläche im dreidimensionalem Raum. Jede Funktion z = f ( x ,   y ) kann deshalb als Fläche in ℝ 3 dargestellt werden (siehe Abbildung).
Aber die Graphen von Funktionen von mehr als zwei Variablen kann man nicht mehr geschlossen zeichnen, d.h., eine geometrische Interpretation ist dann nicht mehr möglich!

  • Fläche im dreidimensionalen Raum

Bestimmen Sie den Definitionsbereich D der folgenden Funktionen

  • Beispiel 4:
    z = f ( x ,   y ) = x − y
    Lösung: x − y ≥ 0 ⇒ y ≤ x
    D: alle Punkte mit der Eigenschaft y ≤ x
  • Beispiel 5:
    z = f ( x ,   y ) = x 2 + y 2 − 1 + ln ( 4 − x 2 − y 2 )
    Lösung: 1 ≤ x 2 + y 2 < 4
    D: alle Punkte des Kreisringes ohne äußere Kreislinie

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Weitere Beispiele für Funktionen von mehreren Variablen aus der Mathematik

  1. Heronsche Formel für den Flächeninhalt des Dreiecks ABC
      A = f ( a ,   b ,   c ) = s ( s − a ) ( s − b ) ( s − c )  mit  s = 1 2 ( a + b + c )
  2. Flächeninhalt des Dreiecks ABC
      A = f ( a ,   β ,   γ ) = 1 2 a 2 sin β ⋅ sin γ sin ( β + γ )
  3. Flächeninhalt des Kreisringes
      A = f ( r 1 ,   r 2 ) = π   ( r 2 2 − r 1 2 )
  4. Volumen des geraden Kreiszylinders
      V = f ( r ,   h ) = π r 2 h
  5. Volumen des geraden Hohlzylinders
      V = f ( r 1 ,   r 2 ,   h ) = π h   ( r 2 2 − r 1 2 )
  6. Arithmetisches Mittel für n Zahlen a 1 , a 2 , ..., a n
      x ¯ = f ( a 1 ,   a 2 ,   ...,   a n ) = a 1 + a 2 + ... + a n n
  7. Geometrisches Mittel für n positiven Zahlen p 1 , p 2 , ..., p n
      g = f ( p 1 ,   p 2 ,   ...,     p n ) = p 1 ⋅ p 2 ⋅ ... ⋅ p n
  8. Harmonisches Mittel für n von null verschiedenen Zahlen
      h = f ( b 1 ,   b 2 ,   ...,     b n ) = n 1 b 1 + 1 b 2 + ... 1 b n

Beispiele aus Physik und Technik

  1. Newtonsches Gravitationsgesetz
    (Betrag der Kraft F, mit der sich zwei Massen m 1 , m 2 mit dem Abstand r gegenseitig anziehen; γ = 6,673 ⋅ 10 − 11   N m 2   k g − 2 Gravitationskonstante)
      F = f ( m 1 ,   m 2 ,   r ) = γ ⋅ m 1 ⋅ m 2 r 2
  2. Gasgesetz für ideale Gase
    (p Druck, V Volumen, T absolute Temperatur, R allgemeine Gaskonstante)
      p = f ( T ,   V ) = R T V ;     V = f ( T ,   p ) = R T p ;     T = f ( p ,   V ) = 1 R p V
  3. Durchlässigkeit p der Panzerung für das Geschoss mit Durchmesser d, Gewicht G und Treffgeschwindigkeit v
      p = f ( G ,   v ,   d ) = R ⋅ G 5 7 ⋅ v 10 7 d 3,75     ( R  Konstante )
  4. Potential ϕ im Punkt P(x; y) des elektrostatischen Feldes zweier Punktladungen Q und −   Q
    ( ε 0 Vakuum-Influenzkonstante)
      ϕ = f ( x ,   y ) = Q 4 π ε 0 ⋅ ( 1 ( a + x ) 2 + y 2 − 1 ( a − x ) 2 + y 2 )

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Beispiele aus der Wirtschaftswissenschaft

  1. Jahresaufwendungen eines Betriebes
      f ( x 1 ,   x 2 ) = a + b 1 x 1 + b 2 x 2 + c 1 x 1 + c 2 x 2               ( a ,   b 1 ,   b 2 ,   c 1 ,   c 2  Konstanten )
  2. Nutzenfunktion eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushaltes
    ( x 1 monatliche Nahrungsmittelausgaben in EUR/Monat, x 2 zur Verfügung stehende Wohnfläche in m 2 ,   x 3 monatlicher Energieverbrauch in kWh/Monat, x 4 monatliche Ausgaben für Körperpflege in EUR/Monat)
      U = f ( x 1 ,   x 2 ,   x 3 ,   x 4 ) = 2000 x 1 + 9760 x 2 + 2 x 2 x 3 + 4 x 1 x 4
  3. COBB-DOUGLAS-Produktionsfunktion
    (mit x als Output und r   k als Input des k-ten Faktors)
      x = f ( r 1 ,   r 2 ,   ...,   r n ) = a 0 ⋅ r 1 a 1 ⋅ r 2 a 2 ⋅ ... ⋅ r n a n     ( a 0 > 0 ;   r k > 0 )
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Funktionen von mehreren Variablen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/funktionen-von-mehreren-variablen (Abgerufen: 20. May 2025, 20:04 UTC)

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Verwandte Artikel

Daniel Bernoulli

* 08. Februar 1700 Groningen
† 17. März 1782 Basel

Auf mathematischem Gebiet beschäftigte sich DANIEL BERNOULLI vor allem mit Problemen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Darüber hinaus arbeitete er über Reihen und Differenzialgleichungen.
Seine bedeutendsten wissenschaftlichen Leitungen erzielte er auf dem Gebiet der Hydromechanik, indem ihm die mathematische Beschreibung strömender Flüssigkeiten gelang.

Geschichte der Analysis

Die Analysis (oder auch Infinitesimalrechnung) beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Differenzial- und Integralrechnung.
Ausgangspunkt für die Integralrechnung war das schon in der Antike betrachtete Problem der Bestimmung des Inhalts von Flächen und Körpern, wie etwa von Rotationskörpern.
Die Differenzialrechnung hat ihre Wurzeln dagegen im Tangentenproblem, mit dem sich Mathematiker im 17. Jahrhundert intensiver beschäftigten.
Im 18. Jahrhundert wurde der Zusammenhang zwischen dem Differenzieren und Integrieren erkannt und im Hauptsatz der Differenzial- und Integralrechnung formuliert. Hierzu trugen wesentlich ISAAC NEWTON und GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ bei.

Asymptoten (asymptotische Linien)

Untersucht man ganzrationale Funktionen für beliebige große bzw. kleine x-Werte, so werden auch die Funktionswerte beliebig groß oder klein:
Für x → ±   ∞ gilt |   f ( x )   | = +   ∞ .

Völlig verschieden davon ist das Verhalten gebrochenrationaler Funktionen der Form
f(x) = p(x) q(x) .

Deren Graphen schmiegen sich für beliebig groß bzw. klein werdende Argumente immer mehr an eine Gerade an. Derartige Geraden werden Asymptoten des Graphen der Funktion genannt. Man unterscheidet zwischen waagerechten (horizontalen) und schiefen Asymptoten sowie asymptotischen Linien bzw. Kurven.

Anmerkung: Gelegentlich werden auch die Polgeraden bei vorhandenen Definitionslücken als senkrechte (vertikale) Asymptoten bezeichnet.

Johann Bernoulli

* 6. August 1667 (27. Juli 1667) Basel
† 1. Januar 1748 Basel

JOHANN BERNOULLI trug wesentlich zur Herausbildung moderner Auffassungen zur Infinitesimalrechnung und deren Verbreitung in Europa bei. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder JAKOB und in Korrespondenz mit GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ entwickelte er den sogenannten „Leibnizschen Calculus“ weiter, der Begriff Integralrechnung geht auf ihn zurück.
Intensiv beschäftigte sich JOHANN BERNOULLI mit Anwendungen der Infinitesimalrechung auf physikalische und technische Probleme, zum Beispiel untersuchte er das Verhalten strömender Flüssigkeiten.

Definitionslücken

Definitionslücken treten insbesondere bei gebrochenrationalen Funktionen auf. Alle x-Werte, für die die Nennerfunktion den Wert Null annimmt, werden als Definitionslücken bezeichnet.
Man unterscheidet zwischen Polstellen und hebbaren Definitionslücken.

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