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Gaußsches Eliminierungsverfahren (Gauß-Algorithmus)

Das auf CARL FRIEDRICH GAUSS (1777 bis 1855) zurückgehende Verfahren beruht auf dem Additions- bzw. Subtraktionsverfahren (Verfahren der gleichen Koeffizienten).
Die Lösungsstrategie besteht in der äquivalenten Umformung des gegebenen Gleichungssystems mit mehreren Variablen (Unbekannten) in eine Gleichung mit nur einer Unbekannten.

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Unter einer äquivalenten Umformung versteht man jede Umformung, welche die Lösungsmenge des Gleichungssystems nicht verändert. Für äquivalente Umformungen gelten die folgenden Regeln:

  • Eine Gleichung kann mit einer reellen Zahl k ≠ 0 multipliziert werden.
  • Gleichungen können untereinander vertauscht werden.
  • Zu einer Gleichung kann das Vielfache einer anderen Gleichung addiert werden.

Im Folgenden wird das gaußsche Eliminierungsverfahren am Beispiel eines linearen Gleichungssystems mit drei Gleichungen und drei Variablen demonstriert.

Es ist das folgende Gleichungssystem zu lösen:

( I ) 2 x 1         − x 2         + x 3 = 8 ( I I ) x 1 + 2 x 2 + 2 x 3 = 6 ( I I I ) 4 x 1 − 2 x 2 − 3 x 3 = 1

Vertauschen der Gleichungen (I) und (II) ergibt:

( I ' ) x 1 + 2 x 2 + 2 x 3 = 6 ( I I ' ) 2 x 1         − x 2         + x 3 = 8 ( I I I ) 4 x 1 − 2 x 2 − 3 x 3 = 1

Die Gleichung ( I ' ) ist die Eliminationszeile und bleibt in den weiteren Umformungen unverändert.

Diese im Folgenden mit (E) bezeichnete Gleichung wird nun mit einem Faktor multipliziert, der sich als negativer Quotient der Koeffizienten der zu eliminierenden Variablen der Gleichungen ( I I ' )       b z w .       ( I I I ' ) mit der Gleichung (E) ergibt (in diesem Beispiel ist k = − 2       b z w .       k = −   4 ):

  ( E ) x 1 + 2 x 2 + 2 x 3 = 6 ( I I ' ) 2 x 1         − x 2         + x 3 = 8 | ( −   2 ) ( E ) + ( I I ' ) ( I I I ' ) 4 x 1 − 2 x 2 − 3 x 3 = 1 | ( −   4 ) ( E ) + ( I I I ' )

Damit ist die Unbekannte x 1 eliminiert, denn es ergibt sich:

  ( E ) x 1 + 2 x 2       + 2 x 3 =               6 ( I I ' ' ) −   5 x 2       + 3 x 3 =         −   4 ( I I I ' ' ) −   10 x 2 − 11 x 3 = −   23

Jetzt wird ( I I ' ' ) zur Eliminationszeile ( E 2 ) und der Vorgang wird wiederholt. Die Gleichung ( E 2 ) wird mit dem Faktor k = −   2 ( = −   −   10 −   5 ) multipliziert und zu ( I I I ' ' ) addiert:

  x 1 + 2 x 2       + 2 x 3 =               6 ( E 2 ) −   5 x 2       + 3 x 3 =         −   4 ( I I I ' ) −   10 x 2 − 11 x 3 = −   23 | ( − 2 ) ( E 2 ) + ( I I I ' )

Man erhält ein neues Gleichungssystem, dessen dritte Gleichung eine Gleichung mit nur noch einer Variablen ist:

  x 1 + 2 x 2       + 2 x 3 =               6 ( E 2 ) −   5 x 2       + 3 x 3 =         −   4 ( I I I ' ' ' ) − 5 x 3 = −   15

Hieraus wird x 3 = 3 errechnet.
Einsetzen in ( E 2 ) liefert x 2 = −   1 , Einsetzen in (E) x 1 = 2 .
Probe durch Einsetzen der Lösungen in alle Gleichungen (Ausgangsform):

  ( I ) 2 ⋅ 2 − ( − 1 ) + 3 = 8   ( w a h r e       A u s s a g e ) ( I I ) 2 + 2 ⋅ ( − 1 ) + 2 ⋅ 3 = 6   ( w a h r e       A u s s a g e ) ( I I I ) 4 ⋅ 2 − 2 ⋅ ( − 1 ) − 3 ⋅ 3 = 1   ( w a h r e       A u s s a g e )

Das am obigen Beispiel demonstrierte Verfahren lässt sich auf lineare Gleichungssysteme von n Gleichungen mit n Variablen verallgemeinern.
Es sei folgendes Gleichungssystem gegeben:

  a 11 x 1 + a 12 x 2 + a 13 x 3 + ... + a 1   n x n = b 1   a 21 x 1 + a 22 x 2 + a 23 x 3 + ... + a 2 n x n = b 2   a 31 x 1 + a 32 x 2 + a 33 x 3 + ... + a 3 n x n = b 3   ...   a n 1 x 1 + a n 2 x 2 + a n 3 x 3 + ... + a n n x n = b n

Durch entsprechende äquivalente Umformungen wird dieses Gleichungssystem in die folgende (so genannte) Dreiecksform gebracht:

  a 11 x 1 + a 12 x 2         + a 13 x 3 + ...         + a 1   n x n         = b 1         a ' 22 x 2 + a ' 23 x 3 + ... + a ' 2 n x n = b ' 2                       a ' 33 x 3 + ... + a ' 3 n x n = b ' 3                       ...                           a ' n n x n = b ' n

Hieraus erhält man x n = b ' n a ' n n , und sukzessive lassen sich x n   −   1 ,       x n   −   2 ,       ...,       x 1 berechnen.

Anmerkung: Die Umformung des Gleichungssystems in diese Form (bzw. der Koeffizientenmatrix zu einer oberen Dreiecksmatrix) setzt voraus, dass die Determinante der Koeffizientenmatrix nicht verschwindet. Ist dies nicht erfüllt, wird die Koeffizientenmatrix in eine Trapezform überführt.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Gaußsches Eliminierungsverfahren (Gauß-Algorithmus)." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/gausssches-eliminierungsverfahren-gauss-algorithmus (Abgerufen: 20. May 2025, 09:19 UTC)

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Die gaußsche Glockenkurve

Der Graph der Dichtefunktion der Standardnormalverteilung trägt (vorwiegend im deutschsprachigen Raum) auch die Bezeichnung gaußsche Glockenkurve.
Die Normalverteilung selbst wurde allerdings nicht von CARL FRIEDRICH GAUSS (1777 bis 1855) entdeckt. Dessen Verdienst um die Wahrscheinlichkeitsrechnung liegt auf einer anderen Ebene. Durch seine Arbeiten zur sogenannten Fehlerrechnung hat er der Entwicklung der Stochastik wichtige Impulse gegeben.

Die gaußsche Summenfunktion

Es sei X eine standardnormalverteilte Zufallsgröße mit der Dichtefunktion
  ϕ ( x ) :     x ↦ 1 2 π e −   1 2 x 2     ( x ∈ ℝ )
und der gaußschen Glockenkurve als Graph ihrer Dichtefunktion.

Die Verteilungsfunktion von X wird mit Φ bezeichnet und gaußsche Summenfunktion (bzw. auch gaußsche Integralfunktion oder GAUSSsches Fehlerintegral) genannt.
Es gilt:
  P ( X ≤ a ) = Φ ( a ) = ∫ −   ∞ a ϕ ( x )   d x

Pierre Simon de Laplace

* 28. März 1749 Beaumont-en-Auge
† 5. März 1827 Paris

PIERRE SIMON DE LAPLACE lieferte bedeutende Beiträge auf den Gebieten der Wahrscheinlichkeitsrechnung, der höheren Analysis sowie der Himmelsmechanik.
So fasste er beispielsweise in seinem 1812 erschienenen Werk „Théorie analytique des probabilités“ das damalige Wissen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung zusammen.

Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski

* 20. November 1792 Nishni-Nowgorod
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NIKOLAI IWANOWITSCH LOBATSCHEWSKI gilt neben dem Ungarn JANOS BOLYAI als Begründer der nichteuklidischen Geometrie.
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Zur Geschichte des euklidischen Parallelenaxioms

In seinem Hauptwerk „Die Elemente“ legt EUKLID VON ALEXANDRIA (etwa 365 bis etwa 300 v.Chr.) einen systematischen Aufbau der Geometrie vor. Dabei spielt das sogenannte Parallelenaxiom eine besondere Rolle.
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Speziell gehört es heute zu den aktuellen Fragen der Physik, welche der Geometrien das Universum im Großen am besten beschreibt. Ist es also elliptisch (sphärisch), euklidisch (eben) oder hyperbolisch?

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