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Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik

Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik, auch 2. Hauptsatz der Wärmelehre genannt, macht eine Aussage über die Richtung der Energieübertragung bei Vorgängen in Natur und Technik: Wärme geht niemals von selbst von einem Körper niederer Temperatur zu einem Körper höherer Temperatur über. Dieses Gesetz wurde von dem deutschen Physiker ROBERT CLAUSIUS (1822-1888) entdeckt. Für den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gibt es eine Reihe von gleichwertigen Formulierungen. In einer sehr kurzen Form lautet er:
Ein Perpetuum mobile 2. Art ist unmöglich.

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Die Hauptsätze der Thermodynamik, auch Hauptsätze der Wärmelehre genannt, sind grundlegende Erfahrungssätze, die aus zahlreichen Beobachtungen und Messungen gewonnen wurden. Der Begriff „Hauptsatz“ ist ein historischer Begriff. Ihrem Wesen nach sind die Hauptsätze der Wärmelehre physikalische Gesetze.
Während der 1. Hauptsatz der Thermodynamik der Energieerhaltungssatz für thermische Prozesse ist damit energetisch mögliche Prozesse beschreibt, macht der 2. Hauptsatz der Thermodynamik eine Aussage über die Richtung der Energieübertragung . Untersucht man Prozesse der Energieumwandlung und der Energieübertragung, die in der Natur vor sich gehen, so stellt man fest, dass von außen unbeeinflusste Vorgänge immer in einer bestimmten Richtung ablaufen und von selbst nie in der umgekehrten Richtung.
So gibt z. B. heißer Tee (Bild 1) solange Wärme an die Umgebung ab, bis seine Temperatur gleich der Umgebungstemperatur ist. Große Wasserflächen erwärmen sich bei Sonneneinstrahlung allmählich. Dabei geht Wärme von der wärmeren Luft auf das kältere Wasser über, nie aber vom kälteren Wasser auf die wärmere Luft. Öffnet man das Fenster eines geheizten Zimmers, so erfolgt allmählich eine Abkühlung. Wärme geht vom Zimmer an die kühlere Umgebung über, nie in der umgekehrten Richtung.
Alle Erfahrungen über die Richtung der Energieübertragung bei Vorgängen in Natur und Technik sind im 2. Hauptsatz der Thermodynamik zusammengefasst. Er besagt:

Wärme geht niemals von selbst von einem Körper niederer Temperatur zu einem Körper höherer Temperatur über.

Diese historisch älteste Formulierung geht auf den deutschen Physiker ROBERT CLAUSIUS (1822-1888) zurück, der den 2. Hauptsatz erstmals formuliert hat.

Für dieses Gesetz gibt es weitere Formulierungen, die physikalisch gleichwertig sind. Die wichtigsten Formulierungen sind:

  •  
In einem abgeschlossenen, sich selbst überlassenen System kann sich die Entropie niemals verkleinern. Sie kann nur konstant bleiben oder zunehmen: Δ S ≥ 0.
  •  
Es gibt kein Perpetuum mobile 2. Art.
Ein Perpetuum mobile 2. Art wäre eine Anordnung, die unaufhörlich Wärme aus einem großen Wasserbehälter konstanter Temperatur entnimmt und sie in mechanische Arbeit umwandelt. Ein solcher Vorgang steht nicht im Widerspruch zum Energieerhaltungssatz, geht aber nicht von allein vor sich.
  •  
Die Energie eines Körpers kann nicht allein an Wert gewinnen. Es gibt die Tendenz zur Entwertung der Energie (R. CLAUSIUS).
  •  
Es ist unmöglich, eine periodisch arbeitende Maschine zu bauen, die nichts weiter bewirkt, als eine Last zu heben und einen Wärmespeicher abzukühlen (MAX PLANCK).
  •  
Die Natur strebt aus einem unwahrscheinlicheren dem wahrscheinlicheren Zustand zu (L. BOLTZMANN). Der wahrscheinlichste Zustand ist immer der der größtmöglichen Unordnung.

Bedeutung des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik

Der 2. Hauptsatz ist überaus bedeutsam für die Nutzung von Energie und den Ablauf von Vorgängen. Er gilt nicht nur für physikalische, sondern auch für biologische oder chemische Systeme und ist damit ein grundlegender Erfahrungssatz für die gesamten Naturwissenschaften. So entsteht z. B. bei vielen Vorgängen in Natur und Technik durch Reibung thermische Energie, die in Form von Wärme an die kühlere Umgebung, z. B. an die umgebende Luft, abgegeben wird. Diese thermische Energie kann der Umgebung von allein weder entzogen noch nutzbar gemacht werden. Die ursprüngliche Energie wird entwertet. Man bezeichnet deshalb den 2. Hauptsatz der Thermodynamik auch als Gesetz von der Entwertung der Energie.

Will man die Richtung von selbst ablaufenden Vorgängen umkehren, so ist auf jeden Fall ein zusätzlicher Energieaufwand erforderlich.
Das ist z. B. bei Wärmepumpen der Fall, mit deren Hilfe aus Wasser niedriger Temperatur solches höherer Temperatur gewonnen wird. Dazu muss aber elektrische Energie zugeführt, der Vorgang also von außen „angetrieben“ werden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/zweiter-hauptsatz-der-thermodynamik (Abgerufen: 30. June 2025, 09:37 UTC)

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Selbstorganisation

In der Natur kann man die Ausbildung vielfältiger Strukturen (Kristalle, Zellen, Wirbel, Wolkenformen) beobachten. Dabei bilden sich unter bestimmten Bedingungen aus zunächst unstrukturierten oder wenig strukturierten Zuständen Strukturen heraus. Da diese Vorgänge von selbst ablaufen, wenn die erforderlichen Bedingungen vorliegen, spricht man von Selbstorganisation. Die Theorie der Selbstorganisation, die ab etwa 1970 entwickelt wurde, bezeichnet man auch als Synergetik. Gegenstand der Synergetik ist die Erforschung der spontanen Bildung von Strukturen. Selbstorganisation bedeutet eine Erhöhung der Ordnung im System, die mit einer Entropieminderung verbunden ist.

Ludwig Boltzmann

* 20.02.1844 Wien
† 05.09.1906 Duino bei Triest (Italien)

Er war ein österreichischer Physiker, der zu den Begründern der klassischen statistischen Physik zählt. Insbesondere beschäftigte er sich mit der Geschwindigkeits- und Energieverteilung von Molekülen sowie mit der statistischen Deutung physikalischer Zusammenhänge, insbesondere des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik. Darüber hinaus war er einer der Hauptvertreter der Atomistik. Seinen Namen tragen heute z.B. die sogenannte BOLTZMANN-Konstante k, das Strahlungsgesetz von STEFAN und BOLTZMANN oder die MAXWELL-BOLTZMANN-Verteilung bei Gasmolekülen.

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Δ U = W + Q Δ U Änderung der inneren Energie des Systems W vom System oder am System verrrichtet mechanische Arbeit (Volumenarbeit) Q vom System aufgenommene oder abgegebene Wärme

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Adiabatische Zustandsänderungen

Eine adiabatische Zustandsänderung ist dadurch gekennzeichnet, das bei dem Prozess keine Wärme mit der Umgebung (Q = 0) ausgetauscht wird. Dies kann bei allen schnell ablaufenden thermodynamischen Vorgängen angenommen werden. Charakteristisch für adiabatische Vorgänge ist, dass sich alle drei Zustandsgrößen Temperatur, Druck und Volumen gleichzeitig ändern. Die Adiabate im p-V-Diagramm verläuft daher steiler als Isothermen und schneidet diese.
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