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Bonellia viridis, Geschlechtsbestimmung

Bonellia viridis („Meerquappe“) gehört zur Gattung der Echiurida (Igelwürmer) und ist an Nordsee- und Atlantikküsten, vor allem aber im Mittelmeer verbreitet. Bonellia ist bekannt als Beispiel für extremen Geschlechtsdimorphismus und phänotypische (modifikatorische) Geschlechtsbestimmung. D. h. das Geschlecht wird beim Igelwurm Bonellia viridis modifikativ durch äußere Faktoren bestimmt. Trifft eine Larve auf ein Weibchen, entwickelt sie sich zu einem im Uterus parasitierenden Zwergmännchen. Ohne Kontakt entstehen dagegen Weibchen.

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Bei der Igelwurmart Bonellia viridis, die bekannt ist für einen extremen Geschlechtsdimorphismus, wird das Geschlecht modifikativ determiniert. Bonellia kommt vor allem an den Küsten des Mittelmeers, aber auch an denen der Nordsee und des Atlantiks vor. Dort leben sie in Felsspalten.

Die Weibchen besitzen einen etwa 5-10 cm langen Körper und einen kontraktilen, sehr beweglichen, bis zu 1 m lang werdenden Rüssel, der in zwei Lappen endet. Mit dem Rüssel weiden sie in der Umgebung ihrer Wohnhöhlen die Algenflora ab. Die Nahrung wird über eine Wimpernrinne auf der Unterseite des Rüssels in die Mundöffnung transportiert. Die weiblichen Tiere sind durch ein grünes Pigment, das Bonellin, intensiv gefärbt. Es entsteht vermutlich durch den Abbau des Chlorophylls der gefressenen Algen. Das Bonellin kann, durch mechanische oder Lichtreize ausgelöst, nach außen abgegeben werden. Es wirkt auf viele wirbellose Tiere toxisch.

Die Männchen werden dagegen nur 2-3 mm groß und parasitieren in großer Anzahl, bis 80 sind möglich, in einer blasenförmigen Vergrößerung des Eileiters im Weibchen.
Zur Fortpflanzung geben die weiblichen Eierstöcke ihre Eier in die Leibeshöhle des Weibchens ab. Durch einen Trichter nimmt die Gebärmutter die Eier auf, die nun durch geschlechtsreife, hier lebende Männchen besamt werden. Im hinteren, z. T. aufgeblähten Teil des Uterus entwickeln sich die Eier zu vorgeschlechtlichen Larven. Die Geschlechtsdifferenzierung hängt nun wesentlich von den Außenfaktoren ab: Treffen die sexuell undifferenzierten Larven auf ein erwachsenes Weibchen, so setzen sie sich an dessen Rüssel fest, entwickeln sich dort aufgrund stofflicher Einflüsse des Weibchens innerhalb weniger Tage zu geschlechtsreifen Männchen und wandern nach und nach in die Eileiter ein, wo sie die weiter austretenden Eier besamen. Umgekehrt werden etwa 70 % aller Larven, die nicht auf ein Weibchen treffen, selbst zu Weibchen.

Das Geschlecht von Bonellia viridis wird durch äußere Faktoren bestimmt, es entsteht durch Modifikation. Die Modifikation wird durch den Kontakt oder Nichtkontakt mit dem weiblichen Körper eines Wurms ausgelöst. Vermutlich ist hier der CO 2 -Gehalt der Umgebung von Bedeutung. Ein geringer CO 2 -Gehalt im freien Wasser löst die weibliche Differenzierung und ein höherer auf dem Weibchen löst die männliche Differenzierung aus. Etwa 70 % der Larven entwickeln sich erfolgreich zu Weibchen oder Männchen. Die anderen, häufig indifferent bleibenden Larven, sterben meist früh ab. Die relativ hohe „Fehlerquote“ lässt die Vermutung offen, dass vielleicht doch genetische Aspekte bei der Geschlechtsdifferenzierung eine Rolle spielen könnten (möglicherweise multifaktorielle Geschlechtsvererbung).

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Bonellia viridis, Geschlechtsbestimmung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/bonellia-viridis-geschlechtsbestimmung (Abgerufen: 20. May 2025, 07:10 UTC)

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Ein Bienenstaat besteht aus einer Königin (weiblich, fertil), wenigen Drohnen (männlich, fertil) und vielen Arbeiterinnen (weiblich, steril). Sie haben alle charakteristische Körpermerkmale. Zwischen ihnen besteht eine genau festgelegte Arbeitsteilung. Das Geschlecht (ob weiblich oder männlich) wird bei Bienen genotypisch bestimmt. Ob die weiblichen Tiere allerdings fertil (fruchtbar) oder steril (unfruchtbar), d. h. Königinnen oder Arbeiterinnen werden, wird modifikativ (durch äußere Einflüsse) bestimmt.

Nachweis der Nichterblichkeit von Modifikationen

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Hox- bzw. Homeobox-Gene

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Johann Gregor Mendel

* 22.07.1822 in Hyncice
† 06.01.1884 in Brno

JOHANN GREGOR MENDEL wurde in Hyncice (Heinzendorf) als Sohn eines fronpflichtigen Bauern geboren. Dieser hielt im Garten seines Hauses Bienen und züchtete edle Obstsorten. Im Jahr 1843 trat MENDEL als Mönch in das Augustinerkloster zu Brno (Brünn) ein. Er studierte Theologie in Brünn und Naturwissenschaften in Wien. 1855 begann MENDEL mit seinen Kreuzungsexperimenten an Erbsen. 1865 hielt er seinen Vortrag über die Resultate der Kreuzungsexperimente an Erbsen vor dem „Naturforschenden Verein in Brünn“. Im Jahr 1866 wurden seine Erkenntnisse auf 43 Seiten unter dem Titel „Versuche über Pflanzen-Hybride“ veröffentlicht.

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