Diphtherie ist eine Infektionskrankheit und wird durch Bakterien (Corynebacterium diphtheriae) ausgelöst. Die Krankheitserreger werden durch Tröpfcheninfektion oder aber direkten Kontakt von Mensch zu Mensch (Schmierinfektion) übertragen. Es ist nicht das Bakterium selbst, sondern das von ihm ausgeschiedene Gift, Exotoxin, das Organschädigungen am Befallenen verursacht. Es sind auch nur 10 bis 20 % der Infizierten tatsächlich krank, bei allen Anderen verläuft die Infektion ohne Beschwerden.
Inkubationszeit: 1–7 Tage
Symptome:
Wird die Krankheit nicht behandelt, kann es zu Herzmuskelentzündungen, Kreislaufversagen und sogar Herztod kommen.
Vorbeugende Maßnahmen: Wichtig ist eine gesunde Lebensweise und die Einhaltung der Hygienebedingungen. Eine vorbeugende Diphtherieschutzimpfung in Kombination mit der Impfung gegen Wundstarrkrampf und Keuchhusten alle 10 Jahre wird empfohlen.
Die Impfung gegen die früher als „Würgeengel der Kinder“ gefürchtete Krankheit Diphtherie wird heutzutage leicht vergessen. Grund dafür ist, das sie in Deutschland selten auftritt und deshalb nicht mehr im Bewusstsein der Bevölkerung verankert ist. Da weder die Grundimmunisierung noch eine durchgemachte Diphtherie-Erkrankung lebenslangen Schutz bieten, muss die Impfung immer wieder aufgefrischt werden.
Behandlung: Da die auftretenden Schäden durch das vom Bakterium ausgeschiedene Gift hervorgerufen werden, muss sofort ein Gegengift (Antitoxin) angewendet werden, das aus Pferdeserum gewonnen wird. Die zusätzliche Behandlung mit Antibiotika hilft, eine weitere Giftbildung und die Ansteckungsgefahr einzudämmen.
Meldepflicht: Meldepflicht besteht bei Erkrankung und Tod.
Verbreitung: Vorkommen vor allem dort, wo Menschen in armen Verhältnissen eng zusammenleben und schlechte hygienische Bedingungen herrschen (Immunschwäche).
Derzeit gibt es Anzeichen, dass die Diphtherie aus Osteuropa wieder eingeschleppt wird. In den letzten Jahren erkrankten in den ehemaligen Staaten der Sowjetunion 50 000 Menschen an Diphtherie, 1 500 von ihnen starben an der Infektion.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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