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Emil Hermann Fischer

* 09.10.1852 in Euskirchen
† 15.07.1919 in Berlin

EMIL HERMANN FISCHER war ein deutscher Biochemiker. Er erforschte viele organische Verbindungen, den Aufbau der Kohlenhydrate, Aminosäuren, Polypeptide, Proteine, Enzyme, Purine und Gerbstoffe und gilt als Mitbegründer der Biochemie. Er entwickelte die FISCHER-Projektionsformeln zur Darstellung von organischen Verbindungen mit asymmetrischen Kohlenstoffatomen. Sie wird auch heute noch verwendet. 1902 erhielt EMIL FISCHER den Nobelpreis für Chemie.

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Die Zeit, in der er lebte

Als EMIL HERMANN FISCHER geboren wurde, hatte Europa gerade die Revolutionswelle vom März 1848 überstanden.
In den Folgejahren fand die industrielle Revolution in England, Frankreich, den USA und Deutschland ihren Abschluss.
Als neuer Industriezweig entstand der Maschinenbau, Drehbänke, Bohrmaschinen und Pressen wurden hergestellt. Die Zahl der Kokshochöfen wuchs und neue Verfahren wurden entwickelt. Großstädte und Industriezentren mit Großbetrieben entstanden. Der Konkurrenzkampf zwischen den Unternehmen nahm immer weiter zu.

Die von JUSTUS VON LIEBIG entwickelte künstliche Düngung führte zu Arbeitserleichterung und höheren Erträgen in der Landwirtschaft.
Das BESSEMER Verfahren von 1861, das SIEMENS-MARTIN-Verfahren von 1869 sowie das 1878 eingeführte THOMAS-Verfahren bewirkten große Veränderungen in der Eisenindustrie und ermöglichten die Herstellung neuer und besserer Maschinen.

Lebenslauf

EMIL FISCHER kam am 9. Oktober 1852 im rheinländischen Euskirchen zur Welt. Sein Vater war Kaufmann und Industrieller.

FISCHER begann 1869 nach der Schulausbildung zunächst eine kaufmännische Ausbildung in Rheydt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er diese jedoch nicht beenden und begann deshalb 1871 an der Universität Bonn das Studium der Chemie.
Gemeinsam mit seinem Vetter OTTO FISCHER wechselte er von Bonn an die Universität in Straßbourg.
Mit einer Arbeit über Fluorescein und verwandte Phthaleinfarbstoffe promovierte FISCHER in Straßburg 1874.

In dieser Zeit liegen auch die Anfänge seiner Arbeiten über Hydrazine.
Ein Jahr später hatte FISCHER die Möglichkeit, A. VON BAEYER, seinen Mentor, als Privatassistenten nach München zu begleiten und dort seine Arbeiten über die Hydrazine fortzusetzen.

1876 ging er als Assistent zurück an die Universität nach Straßburg, wo er sich weiter mit Farbstoffen beschäftigte. Ein Jahr später kehrte er nach München zurück und arbeitete ab 1878 als Privatdozent.

Ab 1879 war FISCHER außerordentlicher Professor für analytische Chemie in München, ab 1881 ordentlicher Professor in Erlangen, bis er 1885 als Professor nach Würzburg berufen wurde. Von da aus ging er dann 1892 nach Berlin.

1883 entdeckte FISCHER bei der Umsetzung von Phenylhydrazin mit Aldehyden (oder Ketonen) die später nach ihm benannte FISCHERSCHE Indolsynthese.
In den Jahren 1880 bis 1884 erforschte er den Aufbau der Purine. Aus den lateinischen Begriffen „purum“ für rein und „uricum“ für Harn entstand die Bezeichnung Purin.
Er synthetisierte 1898 den Purin- Grundkörper und klärte die Struktur einiger Purinderivate auf. Durch die Untersuchungen der Purine gelang es FISCHER, neben der Synthese von Koffein auch grundlegende Erkenntnisse zum Verständnis des Zellkerns (Nukleus) zu erlangen.

In das Jahr 1884 fällt der Beginn der Forschungen FISCHERS über die Natur der Kohlenhydrate. In den Folgejahren erforschte er Konstitution und Konfiguration zahlreicher Zucker.
1891 legte FISCHER den Glycerinaldehyd als Bezugssubstanz zur Festlegung der Konfiguration bei Kohlenhydraten fest. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seine FISCHER- Projektionsformeln zur Wiedergabe der räumlichen Konfiguration verschiedener Zucker mit asymmetrischen Kohlenstoffatomen (zeichnerisch, nicht wirklichkeitsgetreue Darstellung organischer Moleküle durch Projektion).

1894 formulierte FISCHER das „Schloß- Schlüssel- Prinzip“ bei Enzymreaktionen. Dabei ging er davon aus, dass Enzyme substratspezifisch sind.

Bei Versuchen über den menschlichen Geruchsinn, stellte er fest, dass der Geruchsinn ein wichtiger Indikator des menschlichen Organismus ist.

Ab 1899 erforschte FISCHER den Aufbau der Aminosäuren.
Bei der hydrolytischen Zerlegung (mit Hilfe von Wasser) natürlicher Proteine fand er die Aminosäuren Prolin und Oxyprolin.
1904 synthetisierte er die Aminosäure Phenylalanin und 1906 die Aminosäure Leucin.

Leucin (Leu):Bild
Phenylalanin (Phe):Bild

1904 erkannte FISCHER bei der Synthese von Barbitursäurederivaten die narkotisierende Wirkung von Barbituraten und synthetisierte in diesem Zusammenhang ein neues Medikament, das Veronal, ein neues wirksames Schlafmittel.

EMIL FISCHER hatte direkte Verbindungen zu den Farbwerken Hoechst. Als es um die Planung und Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften ging, arbeitete FISCHER eng mit der Großindustrie zusammen. Heute ist die Gesellschaft unter dem Namen Max-Planck-Gesellschaft bekannt. Die Aufgabe der Gesellschaft bestand darin, der Industrie durch Forschung, die staatlich finanziert wird, einen wissenschaftlichen Vorsprung zu verschaffen.

EMIL FISCHER erhielt 1902 den Nobelpreis für seine bahnbrechenden Arbeiten über die Struktur der Purine und Kohlenhydrate.
Er starb am 15. Juli 1919 in Berlin.

Bedeutende Leistungen

  • 1883: FISCHERsche Indolsynthese
  • Mitbegründer der Biochemie
  • 1891: FISCHER-Projektionsformeln
  • 1896/97 :Veröffentlichung der Struktur der Purinderivate
  • Synthetisierung von Purin als Grundkörper der Stoffklasse
  • 1901/02: Entdeckung der Aminosäuren Prolin und Oxyprolin
  • 1904: Synthese von Phenylalanin
  • 1904: Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Synthese von Barbitursäurederivaten; Veronal als neues wirksames Schlafmittel
  • 1906: Synthese von Leucin
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Emil Hermann Fischer." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/emil-hermann-fischer (Abgerufen: 20. May 2025, 00:46 UTC)

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