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Blauer Engel

Umweltbewusstes Einkaufen wird durch Orientierungshilfen wie das Umweltzeichen (Blauer Engel) begünstigt. Über folgende Umwelteigenschaften verfügen die Produkte, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind (Auswahl):

  • Produkte enthalten keine Schadstoffe (wie Asbest, Schwermetalle, Lösungsmittel) oder nur geringe Mengen (wie schadstoffarme Lacke);
  • Produkt wurde aus Altstoffen hergestellt;
  • Produkt kann mehrfach verwendet werden;
  • das Produkt nutzt Energie besonders gut und weist niedrige Schadstoffwerte aus (Gas- und Ölheizungsanlagen).

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Der Blaue Engel zeichnet besonders umweltorientierte Produkte aus. Er bezieht sich dabei nicht nur auf gute Eigenschaften des Produkts bezüglich der späteren Verwertung, sondern er berücksichtigt auch die Langlebigkeit eines Produkts. Eine Orientierung der Hersteller an der im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz von 1996 vorgeschriebenen Produktverantwortung wird hier belohnt.

Der Blaue Engel ist eine gute Orientierungshilfe für den täglichen Einkauf. Durch ihn werden aus der Fülle des Warenangebotes die weniger umweltbelastenden Produkte ausgewählt.

Bestandteile der Aktion Blauer Engel

Das Prüfungsverfahren
Bei diesem Verfahren werden durch Fachleute aus der Wissenschaft, Wirtschaft, Umwelt und Verbraucherverbänden Kriterien für die Zeichenvergabe entwickelt.
Der Blaue Engel ist nur so gut wie die dort entwickelten Kriterien.

Die unabhängige Jury
Sie besteht aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie legen die Kriterien fest.

Die Produzenten
Sie müssen nachweisen, dass sie die vorgegebenen Kriterien einhalten.

Das Umweltzeichen berücksichtigt die unterschiedlichen Lebenszyklusphasen eines Produkts.

  1. Die Entwicklung eines Produkts
    Durch den Umweltengel werden z. B. Produkte hervorgehoben, die im gesamten Lebensweg durch einen Rohstoff schonenden Materialeinsatz und gute Recyclingeigenschaften gekennzeichnet sind. Das bedeutet, dass die Konstrukteure sich genau überlegen müssen, wie dieses Produkt umweltverträglich gestaltet, hergestellt, angewendet und in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden kann (Öko-Design). So bekommen z. B. das Umweltzeichen Waschmaschinen, die so konstruiert sind, dass sie problemlos repariert oder neuen technischen Entwicklungen angepasst werden können. Die Wiederverwendung von instandgesetzten Bauteilen beschäftigt die Wissenschaft schon sehr lange. So wurde 1989 eine Studie zur Herstellung eines demontagegerechten Fernsehers vom Berliner Institut für Zukunftsforschung durchgeführt. Sie entwickelten einen Fernseher, bei dem die Prototypgestalt erhalten blieb. Durch die Wiederverwertung von instandgesetzten Bauteilen konnte der Stoff- und Nutzungskreislauf erfolgreich geschlossen werden. Das Besondere an diesem Fernseher war die lange Halbwertszeit. Mit diesem neuen Prototyp konnte die im Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz geforderte Produktverantwortung erfüllt werden.
  2. Produktion eines Produkts
    Hochwertige Produkte sind möglichst schadstoffarm, energie- und ressourcenschonend zu fertigen (z. B. Lackierung – Verfahren zur Overspray-Rückgewinnung). Die Produktion eines Produkts wird durch den Blauen Engel noch nicht ausreichend berücksichtigt.
     
  3. Verteilung eines Produkts
    Die Verteilung eines Produkts (geringe Transportwege, geringer Verpackungsaufwand) spielt bei der Vergabe des Blauen Engels noch keine Rolle.
     
  4. Die Anwendung des Produkts
    Der Blaue Engel kennzeichnet Geräte, die besonders umweltschonend in der Anwendung sind. So spart der Solartaschenrechner endliche Ressourcen und die dosierbaren Toilettenspülkästen Wasser (Spülwassermenge 6–9 Liter statt 20 Liter) ein. Emissionsarme Heizungsanlagen reduzieren die Luftverschmutzung.
    Auch Computer wurden auf ihre Umweltrelevanz getestet. Die entscheidenden Kriterien für ein gutes Abschneiden waren eine gute Bedienbarkeit, ein geringer Energieverbrauch, gute Aufrüstungsmöglichkeiten und eine gute Recyclingfähigkeit.
    Bei den Waschmitteln ist die Dosierung von großer Bedeutung. Baukastensysteme sind wegen der besseren Dosierbarkeit zu bevorzugen. (Basis-Waschmittel und Wasser-Enthärter werden einzeln angeboten).
    Es kommt zu einer geringeren Belastung des Wassers.
    Auch Mehrwegflaschen (Milch- und Saftflaschen) bekommen dieses Zeichen aufgrund der Mehrfachverwendung. Die Anwendungseigenschaften
    • Langlebigkeit,
    • Reparaturfreundlichkeit und
    • Nachrüstbarkeit
    kennzeichnen umweltschonende Geräte der Zukunft.
  5. Recycling
    Beim Recycling von Elektrogeräten und anderen Geräten ist eine demontagefreundliche Konstruktion Grundvoraussetzung für eine sortenreine Werkstofftrennung. Einzelteile können in anderen Produkten wiederverwendet werden. Ein gutes Beispiel sind aufrüstbare Computer oder runderneuerte Reifen. Blumenkübel, Zaunpfosten und Abfallbeutel gehören auch dazu. Sie werden aus schwer recycelbaren Kunststoffabfällen hergestellt.

Was ist eigentlich Produktverantwortung?

Träger der Produktverantwortung sind Entwickler, Hersteller, Be- und Verarbeiter oder Vertreiber von Erzeugnissen.

Erzeugnisse und Produkte sind möglichst so zu gestalten, dass

  • bei deren Herstellung und Gebrauch das Entstehen von Abfällen vermindert wird und
  • die umweltverträgliche Entsorgung der nach Gebrauch entstandenen Abfälle sichergestellt ist (z. B. Eierkartons können aus recyceltem Papier hergestellt werden / Behälter kann nach der Nutzung kompostiert werden)

Anforderungen an die Produkte

  • Produkte müssen mehrfach verwendbar, technisch langlebig und geeignet für umweltverträgliche Entsorgung sein
  • Als Ausgangsmaterialien sollten vorrangig verwertbare Abfälle oder sekundäre Rohstoffe verwendet werden (z. B. Bauschutt für den Straßenbau)
  • Das Produkt sollte zur Erleichterung der Kreislaufwirtschaft Hinweise auf Rückgabe-, Wiederverwendungs- und Verwertungsmöglichkeiten oder -pflichten und Pfandregelungen aufweisen
  • Im Sinne der Kreislaufwirtschaft ist eine Rücknahme der Erzeugnisse und der nach Gebrauch verbleibenden Abfälle sowie deren nachfolgende Verwertung oder Beseitigung abzusichern (Administrative Regelungen, Selbstverpflichtungen)

(Auszug Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz von 1996)

Praxistauglichkeit des Blauen Engels bei weißer Ware

Was ist weiße Ware?

Unter weißer Ware versteht man die Geräte der Produktgruppen Waschmaschinen, Trockner, Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler und Herde.

Vorteile des Blauen Engels bei weißer Ware

  1. Der Blaue Engel wird von den Verbrauchern als wichtiger Indikator für die Ermittlung von umweltverträglichen Produkten gesehen.
  2. Er reduziert die für den Verbraucher anfallenden Transaktionskosten für die Beschaffung von umweltrelevanten Daten beträchtlich.
  3. Der Blaue Engel hat seit seiner Einführung einen großen Beitrag zur Förderung von Innovationen zur Entwicklung von energieeffizienteren Geräten geleistet.
  4. Geräte, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind, tragen zu einer deutlichen Reduzierung des Strom- und Wasserverbrauches bei (z. B. Otto-Versand / Reduzierung des durchschnittlichen Wasserbrauches der angebotenen Waschmaschinen um 17 % von 62,5 Liter im Jahr 1996 auf 51,6 Liter im Jahr 1999).
  5. Auch in Zukunft ist eine deutliche Nachfrage nach energieeffizienten Geräten zu erwarten (51 % der Kunden wünschen sich Produkte mit einem geringeren Strom- und Wasserverbrauch = 30,4 % Produkte mit einer Preisreduzierung = 18,6 % Produkte mit einer längeren Lebensdauer).

Nachteile des Blauen Engels

  1. Die Bewertungskriterien des Blauen Engels sind noch zu wenig bei der Bevölkerung bekannt.
  2. Die Vermarktung einzelner Geräte steht im Widerspruch zur Zielstellung der Geräteanbieter einer optimalen Vermarktung des gesamten Sortimentes.
  3. Die Antragstellung ist sehr kompliziert.
  4. Die Zeichenvielfalt im Bereich der weißen Ware führt teilweise zu einer Desorientierung der Verbraucher

 

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Blauer Engel." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/blauer-engel (Abgerufen: 19. May 2025, 17:26 UTC)

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