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  4. 7.5 Abstammung und Entwicklung des Menschen
  5. 7.5.2 Beispiele für Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Menschen und Menschenaffen
  6. Entwicklung des Menschen

Entwicklung des Menschen


Die Stammesgeschichte des Menschen trennte sich vor ca. 6 bis 7 Millionen Jahren von der der Menschenaffen. Geologische Veränderungen im Ostteil Afrikas zwangen einen Teil der dort lebenden Primaten aus den Regenwäldern in die Randgebiete bzw. in die Savannen. Nur wenige Arten kamen wahrscheinlich mit den erschwerten Bedingungen zurecht und entwickelten sich zu menschenartigen Frühformen.

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Vormenschen

Eine Gruppe dieser Vormenschen waren die Australopithecinen („Affenmenschen“). Vor 3 bis 4 Millionen Jahren spaltete sich diese Gruppe in zwei Linien auf, Australopithecus robustus und Australopithecus africanus.

Durch Fossilienfunde aus Afrika konnte belegt werden, dass diese Vormenschen aufrecht gingen und menschenähnliche Hände und Gebisse besaßen. Ihr Schädel mit der stark fliehenden Stirn hatte ein Hirnschädelvolumen von ca. 400 Kubikzentimetern. Sie nutzten Naturgegenstände wie Steine, Knochen und Holz. In kleinen Gruppen zogen sie durch die Savannen und stellten sich der Konkurrenz der Fleisch- und Pflanzenfresser.
Im Jahre 1974 wurde in Äthiopien ein 3,8 Millionen Jahre altes Australopithecus-Skelett („Lucy“) entdeckt. Anhand von Bruchstücken des Beckens und des Schädels rekonstruierte man das Skelett.

Während von Australopithecus robustus keine weitere Entwicklung ausging, stellt die Form Australopithecus africanus  nach heutigen Erkenntnissen die Wurzel der Menschen dar.
Ursache für die bessere Angepasstheit von Australopithecus africanus war sicher auch die abwechslungsreiche Nahrung. Neben pflanzlichem Eiweiß wurde tierisches Eiweiß aufgenommen, das von gefundenen Tierkadavern, Vogeleiern und gefangenen kleinen Tieren stammte. Tierisches Eiweiß ist u. a. eine der Voraussetzungen für das Wachstum des Gehirns.

Frühmenschen

Vor ca. 2 Millionen Jahren traten in den afrikanischen Savannen die ersten Vertreter der Frühmenschen auf. Sie erhielten von den Wissenschaftlern den Namen Homo habilis („geschickter Mensch“).
Diese Formen hatten ein größeres Hirnvolumen als Australopithecus africanus und bedienten sich verschiedenster selbst hergestellter Steinwerkzeuge. Ihr regelmäßiger Gebrauch hatte Auswirkungen auf die Evolution des Menschen.
Gruppen, die gutes Werkzeug herstellten, hatten erhebliche Vorteile beim Nahrungserwerb.
Dadurch erhöhte sich ihre Fortpflanzungsrate, sie konnten ihre Gene und damit z. B. die Tendenz zur Hirnzunahme weitergeben. Vor ungefähr 1,7 Millionen Jahren haben mehrere menschliche Arten parallel gelebt.

Homo erectus („aufrechter Mensch“) entwickelte sich aus Homo habilis. Man geht heute davon aus, dass es mindestens drei verschiedene Formen von Homo erectus gegeben hat.

Das Hirnvolumen stieg auf 940 Kubikzentimeter, ihr Körperbau entsprach schon weitgehend dem unseren. Die Homo-erectus-Formen stellten Werkzeuge aus Feuersteinknollen her und bauten zeltartige Behausungen. Mit der Anfertigung von Lanzen und dem Gebrauch des Feuers verschafften sich die Gruppen von Homo erectus einen Vorteil gegenüber den anderen Menschenarten. Vor ungefähr 1,2 Millionen Jahren gab es nur noch Homo erectus, die anderen Menschenarten waren verschwunden

Rund 200 000 Jahre später begannen Gruppen von Homo erectus, den afrikanischen Kontinent in Richtung Asien und Europa zu verlassen. Anhand fossiler Funde kann man diesen Weg verfolgen. Dabei führten die veränderten Umweltbedingungen zu veränderten Anpassungen.
Aus einer Form des Homo erectus, die als Homo ergaster („Handwerker“) bezeichnet wird, entwickelten sich in den besiedelten Kontinenten verschiedene Formen des Homo sapiens („wissender Mensch“). Mit einer zweiten Auswanderungswelle aus Afrika, die vor ungefähr 100 000 Jahren begann, erreichten unsere Vorfahren vor ca. 40 000 Jahren den europäischen Kontinent. Dort trafen sie auf Gruppen des Homo sapiens neanderthalensis („Neandertaler“), mit denen sie wahrscheinlich um die vorhandenen Ressourcen konkurrierten. Nur wenige Tausend Jahre nach dem Erscheinen unserer Vorfahren verschwand der Neandertaler aus Europa.

Jetztmenschen

Vor 40 000 Jahren wanderte eine Teilpopulation des Homo sapiens nach Europa aus. Die ältesten europäischen modernen Menschen sind die Cromagnonmenschen, die nach ihrem Fundort in Frankreich benannt wurden.

Die Cromagnonmenschen waren nun bereits in der Lage, filigrane Steinwerkzeuge herzustellen. Nicht nur in der Werkzeugtechnik waren die modernen Menschen ihren Vorgängern überlegen. Sie konnten z. B. die Ressourcen der Umwelt besser nutzen, ihr Skelett- und ihr Muskelbau waren weniger energieaufwendig, die Kindersterblichkeit war niedriger, sie erreichten ein höheres Alter und waren fruchtbarer. Damit gelang es ihnen, den in Europa seit Jahrtausenden lebenden Homo sapiens neanderthalensis zu verdrängen.

Dieser Jetztmensch unterschied sich anatomisch von seinen Vorgängern. Das Hirnschädelvolumen des eiszeitlichen Jetztmenschen betrug etwa 1 200 bis 1 700 Kubikzentimeter und entspricht damit sowohl dem des Neandertalers als auch dem des lebenden Menschen.
Der Schädel ist dünnwandiger als beim Neandertaler, wie insgesamt das Skelett graziler wirkt. Es fehlen die Überaugenwülste. Der kleine Gesichtsschädel wirkt wie ein Anhang an der großen und hohen Schädelkapsel. Am Unterkiefer ist ein Kinnvorsprung vorhanden.

Bei Grabungen wurde zusammen mit den fossilen Knochenfunden auch eine Vielzahl von Gerätschaften entdeckt, durch die sich recht genaue Rückschlüsse auf die Lebensweise dieser Menschen ziehen lassen.

Als neue Errungenschaften in kulturell-technischer Hinsicht gelten:

  • Fernwaffen wie Pfeil und Bogen, Wurfspeere, Harpunen und Schleudersteine (zusammengesetzte Werkzeuge),
  • Behausungen aus Holz und Stein, oft mit Tierfellen bespannt,
  • Schmuck aus Zähnen, Muschelschalen und Schneckengehäusen.

Beeindruckend sind auch Zeugnisse der künstlerischen Betätigung wie Höhlengemälde und Plastiken. Die Vielfalt der Gerätschaften lässt auf Arbeitsteilung innerhalb der Horde schließen.

Bis vor 15  000 Jahren lebten die Menschen nur von dem, was die Natur ihnen bot – sie waren noch Jäger und Sammler.
Vor etwa 10 000 Jahren gingen die Menschen dazu über, Tiere nicht mehr nur zu jagen, sondern sie auch lebendig einzufangen und zu zähmen. Auf diese Weise schufen sie sich Nahrungsreserven. Wenig später fingen die Menschen an, in einigen Gebieten der Erde den Boden zu bearbeiten und Pflanzen zu kultivieren. Damit begann die Zeit der Ackerbauer und Viehzüchter.

Aus dem eiszeitlichen (fossilen) Jetztmenschen entwickelte sich der heute lebende Jetztmensch (hypothetischer Stammbaum). Es kam zu einer stürmischen kulturellen Entwicklung des Menschen. Pflanzen und Tiere wurden nicht mehr nur gehalten, sondern schrittweise durch Züchtung nach den Vorstellungen und Bedürfnissen des Menschen verändert.
Der Mensch lernte, Energieformen ineinander umzuwandeln und diese für technische Zwecke zu nutzen. Er hat unzählige Erfindungen gemacht und ist heute damit in der Lage, großflächige Landschaften nach seinen Vorstellungen zu verändern.
Der Mensch wurde zum Gestalter seiner Umwelt und seines Lebens und trägt damit eine große Verantwortung.

  • Hypothetischer Stammbaum des Menschen

    Sybille Storch

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Entwicklung des Menschen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/entwicklung-des-menschen (Abgerufen: 20. May 2025, 10:04 UTC)

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Lebensweise in der Jungsteinzeit

In der Altsteinzeit, die mehrere 100 000 Jahre währte, lebten die Menschen vom Sammeln von Nahrung und von der Jagd. Vor etwa 10 000 Jahren setzte ein Wandel ein. In den östlichen Randgebieten Mesopotamiens entdeckten die Menschen, dass aus Wildgräsern Nahrungspflanzen gezüchtet werden können, die sie auf Feldern anbauen können. Sie konnten so Getreide auf Vorrat erzeugen.
Es gelang ihnen wild lebende Schafe und Ziegen an sich zu gewöhnen und sie konnten sie allmählich als Haustiere halten. So war auch die Fleischversorgung nicht mehr nur von der Jagd abhängig. Die Menschen, die Jahrtausende als Jäger und Sammler umherwanderten, wurden sesshaft. Sie begannen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.

Siedlungsgebiete der Kelten

Die Kelten waren hervorragende Ackerbauern, Viehzüchter und Eisenschmiede. Neben dem vor allem durch die Kelten entwickelten Eisenbergbau erfanden sie das heute noch bekannte Schottenmuster, die Pferdeschwanzfrisur, die damals allerdings nur die Männer trugen, und die Seife. Die Kelten haben Pferde sehr verehrt. Als berühmtes Reitervolk sollen sie auch die Hose als bequemes und praktisches Kleidungsstück erfunden haben. Ihre äußerste Kunstfertigkeit bei der Herstellung von Tongefäßen, von Eisenschwertern, von Goldschmiede- und Glasarbeiten fand Anklang und Nachahmer in ganz Europa.

Einordnung in die Menschwerdung

Mitte des 19. Jh. bestimmte JOHANN CARL FUHLROTT Knochenfunde im Neandertal bei Düsseldorf als fossile Reste eines Homo sapiens neandertalensis (Altmensch oder Neandertaler). Die Entdeckung des Neandertalers im Jahre 1856 war der bis zu diesem Zeitpunkt erste, von der Wissenschaft richtig erkannte und eingeordnete Fund eines Urmenschen.
Die Neandertaler sind die unmittelbaren Vorgänger des Homo sapiens sapiens, des Jetztmenschen. Sie lebten vor etwa 35000 bis 70000 Jahren im eiszeitlichen Europa vor allem in Höhlen. Sie lebten in Horden, ernährten sich vom Jagen und Sammeln, stellten Steinwerkzeuge her und nutzten bereits das Feuer.

Evolution und Evolutionstheorie

Die Evolutionstheorie, die die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen erklärt, wird heute kaum noch infrage gestellt. Kennzeichnend für ihre Entstehung war aber, dass es eines sehr langen historischen Prozesses mit vielen Irrtümern und Umwegen bedurfte, ehe sie sich durchsetzen konnte: Die Entwicklung der Evolutionstheorie begann mit Schöpfungsmythen. Bis ins Mittelalter hinein wurden dann zweifelhafte Auffassungen des antiken Philosophen ARISTOTELES zur Erklärung der Entwicklung des Lebens herangezogen. Erst im 19. Jahrhundert erfuhr die Evolutionstheorie deutliche Entwicklungsimpulse, u. a. durch LOUIS PASTEUR und JEAN BAPTIST LAMARCK. Der eigentliche Schöpfer der Evolutionstheorie ist aber CHARLES DARWIN, dessen Lehren gegen heftigste Anfeindungen schließlich allgemein anerkannt wurden. In Deutschland trug ERNST HAECKEL zu dieser Anerkennung bei, indem er die Evolutionstheorie um die Erklärung der stammesgeschichtlichen Entwicklung des Menschen erweiterte.

Höhlenzeichen

Dass die Steinzeitmenschen in ihren Höhlen Kunstwerke schufen, ist dem modernen Mensch erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bewusst. So wurde z.B. die im Jahr 1880 entdeckte Höhlenkunst in der spanischen Höhle von Altamira anfangs nicht als Steinzeitkunst anerkannt. Erst nach und nach führten das Entdecken weiterer Fundorte zu einer wissenschaftlichen Akzeptanz. Im Jahre 1940 entdeckten spielende Kinder in der Nähe des Ortes Montignac (Dordogne) einen Zugang zu der Höhle von Lascaux, welche in einer Gesamtausdehnung von über 100 Metern Bilder von zahlreichen Pferden, Rindern, Wisenten, Katzen und Steinböcken enthält. Diese Höhle kann heute zu ihrem eigenen Schutz nicht mehr besichtigt werden. Stattdessen werden die Besucher in eine originalgetreue Kopie der Höhle geführt.

Die Höhlenkunst ist das älteste Zeugnis des Menschen für die Verwendung von Pigmenten und Bindemitteln. Sie entstand in der Steinzeit mit dem Ausgang der Eiszeit, einer Klimaperiode, in der weite Teile Europas noch mit Gletschern überzogen waren. Der Eingang der Grotte Cosquer in Südfrankreich liegt heute unter dem Meeresspiegel. Dies beweist, dass mit der Erwärmung des Klimas viel Eis abgeschmolzen ist und der Meeresspiegelanstieg.

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