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Evolution und Evolutionstheorie

Die Evolutionstheorie, die die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen erklärt, wird heute kaum noch infrage gestellt. Kennzeichnend für ihre Entstehung war aber, dass es eines sehr langen historischen Prozesses mit vielen Irrtümern und Umwegen bedurfte, ehe sie sich durchsetzen konnte: Die Entwicklung der Evolutionstheorie begann mit Schöpfungsmythen. Bis ins Mittelalter hinein wurden dann zweifelhafte Auffassungen des antiken Philosophen ARISTOTELES zur Erklärung der Entwicklung des Lebens herangezogen. Erst im 19. Jahrhundert erfuhr die Evolutionstheorie deutliche Entwicklungsimpulse, u. a. durch LOUIS PASTEUR und JEAN BAPTIST LAMARCK. Der eigentliche Schöpfer der Evolutionstheorie ist aber CHARLES DARWIN, dessen Lehren gegen heftigste Anfeindungen schließlich allgemein anerkannt wurden. In Deutschland trug ERNST HAECKEL zu dieser Anerkennung bei, indem er die Evolutionstheorie um die Erklärung der stammesgeschichtlichen Entwicklung des Menschen erweiterte.

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Unter Evolution wird der Prozess der stammesgeschichtlichen Entwicklung der Organismenarten verstanden. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die heutige Vielfalt der Organismenarten in langen Zeiträumen aus wenigen einfach organisierten Arten entwickelt hat.
Die Evolutionstheorie erklärt die Entstehung und Umbildung der heute lebenden Organismen aus früheren primitiveren Vorfahren. Für diesen Prozess der stammesgeschichtlichen Entwicklung der Pflanzen, Tiere und des Menschen nimmt sie sehr lange Zeiträume sowie das Wirken von Evolutionsfaktoren wie Isolation, Auslese, Mutation und Neukombination an.

Geschichte der Evolutionstheorie
Die Evolutionstheorie wird heute kaum noch infrage gestellt. Das war nicht immer so. Kennzeichnend ist vielmehr, dass die Entwicklung der Auffassungen zur Stammesentwicklung ein sehr langer historischer Prozess mit vielen Irrtümern und Umwegen war.

Schöpfungsgeschichte

Die ältesten überlieferten Vorstellungen über die Entstehung der Lebewesen fanden ihren Niederschlag in Schöpfungsmythen. Nach einem solchen Mythos wurden Pflanzen, Tiere und Menschen von Gott erschaffen; und zwar in ihrer endgültigen Form. Alle von Gott geschaffenen Lebewesen wurden in der Arche Noah über die in der Bibel dargestellte Sintflut hinweggerettet. Danach waren alle Tier- und Pflanzenarten in einer begrenzten Zahl ein für alle Mal festgelegt.

Von der Antike bis zum Mittelalter

Bis ins Mittelalter hinein war das sich entwickelnde naturwissenschaftliche Denken durch die Vorstellungen des griechischen Philosophen ARISTOTELES geprägt. Er glaubte an die sogenannte Urzeugung, nach der niedere Pflanzen und Tiere durch das „Zusammenrinnen“ eines Urstoffes entstanden sein sollten. In diesem Sinne entstand Leben aus unbelebter Materie. Beispielsweise entstanden (nach ARISTOTELES):

  • Motten und Würmer aus Schlamm und Unrat,
  • Frösche durch Sonnenstrahlen aus Schlamm und
  • Bienen aus Kuhmist.

Eine Entwicklung von Organismen im heutigen Verständnis gab es für ARISTOTELES nicht. Vielmehr war bei ihm der Gedanke der Konstanz der Arten bestimmend.
Alchemisten des Mittelalters deuteten in Anlehnung daran die Entstehung von Krankheitserregern als Urzeugung von Blut und Eiter. Auch andere mittelalterliche Darstellungen, wie die des Schafbaumes, sind vor diesem Hintergrund verständlich.

Von PASTEUR zu LAMARCK

Erst LOUIS PASTEUR widerlegte im 19. Jahrhundert mit Experimenten die Auffassung von der spontanen Entstehung von Lebewesen. Durch sein Sterilisationsexperiment mit Milch bewies er u. a., dass Lebewesen nicht aus unbelebter Materie hervorgehen können.
Ebenso widerlegte er als Ergebnis vieler tiefgründiger Naturbeobachtungen, dass wie beim Schafbaum Tiere ebenso wenig aus Pflanzen entstehen können.

Für die Entwicklung des Evolutionsgedankens war die Theorie von JEAN BAPTISTE LAMARCK ein weiterer bedeutender Meilenstein. Lamarck besaß eine umfassende Artenkenntnis, die ihn befähigte, einige wesentliche Aussagen zur Evolutionstheorie abzuleiten. Er erkannte u. a.

  • die abgestufte Ähnlichkeit von Organismen als Zeichen für eine abgestufte Verwandtschaft,
  • das Angepasstsein der Organismen an die Bedingungen ihrer Umwelt,
  • die individuelle Anpassung vieler Organismen an ihre Lebensumstände im Verlauf ihres Lebens.

Aus seinen Erkenntnissen formulierte er folgende Hypothese:
Umweltveränderungen erzeugen bei den Organismen neue Bedürfnisse. Deshalb gebrauchen sie auch bestimmte Organe stärker oder schwächer. Dadurch entwickeln sich diese Organe auch mehr oder weniger stark, was zu den beobachteten Veränderungen bei den Organismen führt. Diese Veränderungen sind erblich, d. h., erworbene Eigenschaften sind vererbbar.Während sich die oben genannten drei Erkenntnisse bestätigten, ist die lamarcksche Hypothese von der Vererbbarkeit erworbener Eigenschaften falsch.

Die darwinsche Evolutionstheorie

Von Fehlern und Irrtümer entkleidet und gewissermaßen „vom Kopf auf die Beine“ gestellt wurde die Evolutionstheorie von CHARLES DARWIN (Bild 1). Am 24. September 1858 erschien die erste Auflage seines Werkes „Entstehung der Arten durch natürliche Auslese“, in dem er die Evolutionstheorie wissenschaftlich begründete.
Der im Vorwort formulierte Kerngedanke war:

„…so kann ich doch keinen Zweifel mehr daran hegen, dass die Ansicht, die die meisten Naturforscher bis vor kurzem vertraten und die ich selbst früher vertrat, nämlich, dass jede Art unabhängig für sich geschaffen wurde, irrig ist. Ich bin vollkommen überzeugt, dass die Arten nicht umwandelbar sind, sondern dass die ein und derselben Gattung angehörenden in gerader Linie von anderen, gewöhnlich schon erloschenen Arten abstammen …“

DARWIN ging dabei von der Beobachtung aus, dass unter den Nachkommen von Haustieren, z. B. Tauben, immer auch solche sind,

  • bei denen bestimmte Merkmale besonders stark ausgebildet
  • oder bei denen neue Merkmale, z. B. Farbschläge, entstanden sind.

Er hatte auch beobachtet, dass die Zucht solcher Individuen mit besonderen Merkmalen im Laufe der Zeit zu Individuen führt, die von der Ausgangsform erheblich abweichen können.

Beide Beobachtungen ließen ihn vermuten, dass in der Natur vergleichbare Prozesse ablaufen müssten, die er als „natürliche Zuchtwahl“ oder Selektion bezeichnete, und die zur Entstehung und Veränderung von Arten führten:
Die Lebewesen erzeugen eine Überproduktion von Nachkommen, die ihrerseits nicht völlig gleich sind (Merkmalsunterschiede, Variationen). Durch die „natürliche Zuchtwahl“ oder Selektion überleben und vermehren sich vorzugsweise die Lebewesen, die sich aufgrund ihrer Merkmale am besten in der Auseinandersetzung mit der Umwelt behaupten können. Somit wird das Überleben der bestangepassten Nachkommen gesichert. Dies führt dazu, dass sich die Arten, denen die Lebewesen angehören, über lange Zeiträume verändern. Auf diese Weise haben sich alle Arten aus einfacheren Formen entwickelt.
Mit der darwinschen Evolutionstheorie war endlich auch die Abstammung und Entwicklung der Gattung Mensch widerspruchsfrei und ohne Mystifizierung erklärbar.

  • CHARLES DARWIN (1809–1882)

Ein glühender Verfechter der Lehre von DARWIN

In Deutschland fand DARWIN glühende Befürworter, u. a. den Jenaer Zoologieprofessor ERNST HAECKEL, der an der Entstehung des Lebens auf der Erde und der Entwicklungsgeschichte des Menschen forschte.
Im September 1863, also etwa vier Jahre nach der Veröffentlichung von DARWINS Hauptwerk „On the origin of species by means of natural selection“, hielt HAECKEL vor der 38. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte einen Vortrag über DARWINS Evolutionstheorie. In diesem fasste er die wesentlichen Aussagen der Abstammungslehre zusammen.
Daneben bezog er im selben Vortrag den Menschen in die Evolutionsforschung mit ein. Insofern ging HAECKEL noch über DARWIN hinaus. Im Jahr 1868 stellte er einen Stammbaum des Tierreichs auf, in den auch der Mensch einbezogen war und aus dem die Stammesentwicklung des Menschen ersichtlich war. Das brachte Haeckel bei den damals noch zahlreichen Gegnern der Evolutionstheorie das Schimpfwort „Affenprofessor“ ein.

Spätestens seit HAECKEL hat jedoch die Evolutionstheorie ihren Siegeszug in der Wissenschaft angetreten. Sie gehört heute zum sicheren Theoriegebäude bzw. zum Grundbestand des Wissens der menschlichen Gesellschaft.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Evolution und Evolutionstheorie." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/evolution-und-evolutionstheorie (Abgerufen: 20. May 2025, 10:15 UTC)

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Siedlungsgebiete der Kelten

Die Kelten waren hervorragende Ackerbauern, Viehzüchter und Eisenschmiede. Neben dem vor allem durch die Kelten entwickelten Eisenbergbau erfanden sie das heute noch bekannte Schottenmuster, die Pferdeschwanzfrisur, die damals allerdings nur die Männer trugen, und die Seife. Die Kelten haben Pferde sehr verehrt. Als berühmtes Reitervolk sollen sie auch die Hose als bequemes und praktisches Kleidungsstück erfunden haben. Ihre äußerste Kunstfertigkeit bei der Herstellung von Tongefäßen, von Eisenschwertern, von Goldschmiede- und Glasarbeiten fand Anklang und Nachahmer in ganz Europa.

Lebensweise in der Jungsteinzeit

In der Altsteinzeit, die mehrere 100 000 Jahre währte, lebten die Menschen vom Sammeln von Nahrung und von der Jagd. Vor etwa 10 000 Jahren setzte ein Wandel ein. In den östlichen Randgebieten Mesopotamiens entdeckten die Menschen, dass aus Wildgräsern Nahrungspflanzen gezüchtet werden können, die sie auf Feldern anbauen können. Sie konnten so Getreide auf Vorrat erzeugen.
Es gelang ihnen wild lebende Schafe und Ziegen an sich zu gewöhnen und sie konnten sie allmählich als Haustiere halten. So war auch die Fleischversorgung nicht mehr nur von der Jagd abhängig. Die Menschen, die Jahrtausende als Jäger und Sammler umherwanderten, wurden sesshaft. Sie begannen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.

Ein neuer Werkstoff bestimmt eine ganze Epoche

In Europa beginnt ab 800 v. Chr. die Eisenzeit, die nach der Stein- und Bronzezeit die dritte große Epoche der Vor- und Frühgeschichte ist und etwa mit der Zeitenwende endet. Einen Höhepunkt der Eisenzeit bildet ab etwa 450 v. Chr. die sogenannte La-Tène-Kultur.
Träger dieser Kultur waren die Kelten, die von den Römern auch als Gallier bezeichnet wurden. Ihre Siedlungsgebiete lagen ursprünglich in Ostfrankreich, Süddeutschland und Teilen Österreichs und wurden auf weite Teile Europas ausgeweitet. Einige Altertumsforscher vertreten die Auffassung, dass die Kelten eine der reichsten und beeindruckendsten Kulturen der europäischen Vor- und Frühgeschichte geschaffen haben.
Die Kelten beherrschten nicht nur die Gewinnung von Bronze, Gold und vor allem von Eisen, sie waren auch talentierte Waffen- und Goldschmiede, wie viele Ausgrabungen beweisen. Die keltischen Stammesverbände waren relativ fest gefügt. An ihrer Spitze standen der Stammesadel und Priester (Druiden), die über das Volk herrschten. Eine besondere Stellung in den Stammesgemeinschaften nahmen die Druiden ein.

Einordnung in die Menschwerdung

Mitte des 19. Jh. bestimmte JOHANN CARL FUHLROTT Knochenfunde im Neandertal bei Düsseldorf als fossile Reste eines Homo sapiens neandertalensis (Altmensch oder Neandertaler). Die Entdeckung des Neandertalers im Jahre 1856 war der bis zu diesem Zeitpunkt erste, von der Wissenschaft richtig erkannte und eingeordnete Fund eines Urmenschen.
Die Neandertaler sind die unmittelbaren Vorgänger des Homo sapiens sapiens, des Jetztmenschen. Sie lebten vor etwa 35000 bis 70000 Jahren im eiszeitlichen Europa vor allem in Höhlen. Sie lebten in Horden, ernährten sich vom Jagen und Sammeln, stellten Steinwerkzeuge her und nutzten bereits das Feuer.

Jungsteinzeitliche Ackerbauerkulturen im europäischen Raum

In der Jungsteinzeit (ca. 8000 bis 5000 v. Chr.) entstanden in verschiedenen Regionen des europäischen Raums unterschiedliche frühe Kulturen, die nach ihren jeweils charakteristischen „Hinterlassenschaften“ benannt wurden. Zu diesen frühen neolithischen Kulturen gehörten auch die Megalithkulturen, die vor allem im 3. und 4. Jahrtausend v. Chr. in den küstennahen Gebieten Westeuropas, Skandinaviens und in einem schmalen, längs durch Mitteleuropa verlaufenden Streifen verbreitet waren. Kennzeichen aller Megalithkulturen (Megalith = „großer Stein“) war die Errichtung von Tempeln, Grab- und Kultstätten aus großen Steinblöcken, wie beispielsweise die Hünengräber in Norddeutschland.
Ein herausragendes Zeugnis der Megalithkulturen ist die Anlage von Stonehenge in Südengland. Sie diente ihren Erbauern vermutlich als Kultstätte für den Sonnen- und den Totenkult.

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