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Jungsteinzeitliche Ackerbauerkulturen im europäischen Raum

In der Jungsteinzeit (ca. 8000 bis 5000 v. Chr.) entstanden in verschiedenen Regionen des europäischen Raums unterschiedliche frühe Kulturen, die nach ihren jeweils charakteristischen „Hinterlassenschaften“ benannt wurden. Zu diesen frühen neolithischen Kulturen gehörten auch die Megalithkulturen, die vor allem im 3. und 4. Jahrtausend v. Chr. in den küstennahen Gebieten Westeuropas, Skandinaviens und in einem schmalen, längs durch Mitteleuropa verlaufenden Streifen verbreitet waren. Kennzeichen aller Megalithkulturen (Megalith = „großer Stein“) war die Errichtung von Tempeln, Grab- und Kultstätten aus großen Steinblöcken, wie beispielsweise die Hünengräber in Norddeutschland.
Ein herausragendes Zeugnis der Megalithkulturen ist die Anlage von Stonehenge in Südengland. Sie diente ihren Erbauern vermutlich als Kultstätte für den Sonnen- und den Totenkult.

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Eine frühe neolithische Kultur stellt z. B. die in Dänemark, Südschweden, Polen und Teilen Mitteldeutschlands verbreitete Schnurkeramik- oder Streitaxt-Kultur dar. Dieser Kulturkreis wurde so bezeichnet, weil die Keramiker Tongefäße durch das Aufdrücken von Schnüren verzierten und als wichtigste Waffe die Streitaxt benutzten. Analog dazu wurden in anderen Teilen Europas verbreitete frühe Kulturen als Glockenbecher-Kultur und als Trichterbecher-Kultur bezeichnet.
Noch heute besonders beeindruckend sind die Zeugnisse der Megalithkulturen, die vor allem im 4. und 5. Jahrtausend v. Chr. in den küstennahen Gebieten Westeuropas, Skandinaviens und in einem schmalen, längs durch Mitteleuropa verlaufenden Streifen verbreitet waren.

Riesige Steinblöcke – „Markenzeichen“ der Megalithkulturen

Kennzeichen aller Megalith-Kulturen (Megalith = „großer Stein“) war die Errichtung von Bauten aus großen Steinblöcken. Die Bauten dienten den jungsteinzeitlichen Menschen für unterschiedliche Zwecke:
Besonders im Mittelmeerraum wurden Tempelanlagen aus riesigen Steinblöcken gefügt. Ein beeindruckendes Beispiel dafür findet sich auf der Mittelmeerinsel Malta.
In Westfrankreich, Südengland oder in Norddeutschland dienten die zahlreichen erhalten gebliebenen Anlagen aus frei stehenden riesigen Steinblöcken, sogenannte Menhire oder Hünensteine, ihren Erbauern als Grab- bzw. Kultstätten. Sie waren folglich Orte des Totenkults.

Die Hünensteine stehen häufig in Reihen oder sind zu Kreisen angeordnet. Dann bilden sie regelrechte „Steinalleen“, wie bei Carnac in Westfrankreich, oder imposante Kreisanlagen, wie beim südenglischen Stonehenge.
Eine Vielzahl kleinerer und größerer, als Großsteingräber oder Hünengräber bezeichnete Grabanlagen findet man auch in Norddeutschland und im Süden der Skandinavischen Halbinsel.

Die Grabwände der Hünengräber sind meist aufrecht stehende Steinplatten, die von großen flachen Steinen abgedeckt werden. Bei den Steinen handelt es sich in der Regel um gewaltige Findlinge, Hinterlassenschaften aus dem Eiszeitalter. Je nach ihrer Form kann man bei den Hünengräbern zwischen den mehr runden Dolmen und den mehr länglichen Ganggräbern unterscheiden.
Die Gräber waren darüber hinaus zum Schutz der Toten und der z. T. kostbaren Grabbeigaben vor Grabräubern ursprünglich mit einem Erdhügel bedeckt. Bei vielen Gräbern ist die Erdbedeckung jedoch über die Jahrtausende Eingriffen des Menschen oder der Witterung zum Opfer gefallen.

Stonehenge – herausragendes Zeugnis der Megalithkultur

Die monumentale Anlage von Stonehenge in Südengland entstand in mehreren Bauabschnitten im 3. bis 2. Jahrtausend v. Chr. Sie ist das größte Steinmonument der Megalithkultur in ganz Europa. Sein heutiges Gesicht erhielt das Bauwerk in einer dritten Bauphase, die um 1500 v. Chr. endete.

Die Anlage besteht aus riesigen Steinblöcken. In mehreren Bauphasen wurden in einen ursprünglichen Wall- und Grabenring fast konzentrische Steinkreise eingefügt. Gut erhalten ist ein äußerer Ring aus 16 von ursprünglich 30 etwa 4 m hohen Steinpfeilern aus Blaustein. Die Pfeiler sind durch Decksteine miteinander verbunden.
Das Zentrum des Heiligtums bildet ein Altarstein, um den sich in der Form eines Hufeisens, eines Totensymbols, fünf riesige torartige Steine gruppieren. Von der Öffnung des Hufeisens aus führt eine etwa 20 m breite und von Gräben eingefasste Straße nach Norden, die am Eingang zur Anlage von Sandsteinblöcken flankiert wird.
Die Sandsteinblöcke von Stonehenge stammen aus einer Region rund 30 km nördlich von Stonhenge. Die Blöcke des äußeren Rings mit meist mehr als 100 Tonnen Gewicht wurden sogar aus etwa 200 km Entfernung aus Südwales herantransportiert.

Die Bearbeitung und Glättung sowie das Aufstellen der Steinblöcke stellen eine herausragende technische Leistung dar:
Die Blöcke wurden auf Schlitten und Rollen von Menschenhand herangeschleppt. Vor Ort wurden sie in eine tiefe Grube mit abgeböschter Wand abgesenkt. Danach wurden sie mittels Seilen und einfacher Zugvorrichtungen aufgerichtet und für den festen Stand mit Steinen verkeilt.
Die Steine haben oben Zapfen, die genau in die Zapfenlöcher der Decksteine passen. Die Decksteine wurde mithilfe eines Hebegerüstes aus Holzbalken aufgesetzt.

Die Frage nach der Funktion der beeindruckenden Anlage beschäftigt seit jeher die Betrachter und ist bis heute in der Wissenschaft noch umstritten.
Aufgrund der besonderen Stellung einiger Steine zum Lauf von Sonne und Mond wird jedoch vermutet, dass Stonehenge das Heiligtum eines Sonnenkultes war, es sich folglich um eine Kultstätte handelt. So verläuft beispielsweise die Achse der Anlage genau in Richtung Sonnenaufgang am Tag der Sommersonnenwende (21. Juni). Und einige Steinblöcke, die Stationssteine, markieren weitere Sonnenpositionen im Jahresverlauf.
Darüber hinaus deutet die große Zahl von Rund- und Langhügeln in der unmittelbaren Umgebung von Stonehenge darauf hin, dass die Anlage wahrscheinlich auch für den Totenkult von Bedeutung war.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Jungsteinzeitliche Ackerbauerkulturen im europäischen Raum." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/jungsteinzeitliche-ackerbauerkulturen-im-europaeischen-raum (Abgerufen: 19. May 2025, 18:51 UTC)

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Siedlungsgebiete der Kelten

Die Kelten waren hervorragende Ackerbauern, Viehzüchter und Eisenschmiede. Neben dem vor allem durch die Kelten entwickelten Eisenbergbau erfanden sie das heute noch bekannte Schottenmuster, die Pferdeschwanzfrisur, die damals allerdings nur die Männer trugen, und die Seife. Die Kelten haben Pferde sehr verehrt. Als berühmtes Reitervolk sollen sie auch die Hose als bequemes und praktisches Kleidungsstück erfunden haben. Ihre äußerste Kunstfertigkeit bei der Herstellung von Tongefäßen, von Eisenschwertern, von Goldschmiede- und Glasarbeiten fand Anklang und Nachahmer in ganz Europa.

Das Metallzeitalter

Die Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit werden zusammengefasst als das Metallzeitalter. Etwa um 4000 v. Chr. beginnt die Kupferzeit in Ägypten und Mesopotamien. Entdeckt wurde das Kupfer bei der Erfindung der Fayenceglasur mit kupferhaltiger Malachitfärbung. Ab 3500 v. Chr. ist in Ägypten und Babylonien Zinn bekannt, das Metall, das zur Herstellung von Bronze notwendig ist. Die älteste Bronze wurde zu dieser Zeit in einem Mischungsverhältnis von 9 (Kupfer) : 1 (Zinn) hergestellt. Etwa um 3200 v. Chr. ist der Bronzeguss in Kleinasien bekannt.
Um 1800 v. Chr. beginnt die Bronzezeit in Europa. Um 1200 v. Chr. erreicht die Bronzezeit in Europa ihren Höhepunkt. In Ägypten setzt sich zu dieser Zeit bereits die Verwendung von Eisen gegenüber Bronze durch. Um 950 v. Chr. setzt die Eisenverwendung im griechischen Kulturkreis ein. Etwa seit 700 v. Chr. beherrschen die Kelten die Eisenbearbeitung. Keltische vierrädrige Prunkwagen mit Speichenrädern, die sich bis nach Dänemark verbreiten, Schwerter aus Eisen, Hufeisen aus der Hallstattkultur Frankreichs werden gefunden. Bis 500 v. Chr. werden in der Hallstattzeit Messer verschiedener Form, Schwerter, Helm und Teilpanzer die Hauptgegenstände aus Eisen. Der Bronzeguss tritt immer mehr zurück und endet etwa um 800/700 v. Chr. In Europa beginnt die La-Tène-Zeit, benannt nach dem Schweizer Fundort. Der Bronzezierstil geht in einen relativ rohen Eisenstil über.

Lebensweise in der Jungsteinzeit

In der Altsteinzeit, die mehrere 100 000 Jahre währte, lebten die Menschen vom Sammeln von Nahrung und von der Jagd. Vor etwa 10 000 Jahren setzte ein Wandel ein. In den östlichen Randgebieten Mesopotamiens entdeckten die Menschen, dass aus Wildgräsern Nahrungspflanzen gezüchtet werden können, die sie auf Feldern anbauen können. Sie konnten so Getreide auf Vorrat erzeugen.
Es gelang ihnen wild lebende Schafe und Ziegen an sich zu gewöhnen und sie konnten sie allmählich als Haustiere halten. So war auch die Fleischversorgung nicht mehr nur von der Jagd abhängig. Die Menschen, die Jahrtausende als Jäger und Sammler umherwanderten, wurden sesshaft. Sie begannen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.

Höhlenzeichen

Dass die Steinzeitmenschen in ihren Höhlen Kunstwerke schufen, ist dem modernen Mensch erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bewusst. So wurde z.B. die im Jahr 1880 entdeckte Höhlenkunst in der spanischen Höhle von Altamira anfangs nicht als Steinzeitkunst anerkannt. Erst nach und nach führten das Entdecken weiterer Fundorte zu einer wissenschaftlichen Akzeptanz. Im Jahre 1940 entdeckten spielende Kinder in der Nähe des Ortes Montignac (Dordogne) einen Zugang zu der Höhle von Lascaux, welche in einer Gesamtausdehnung von über 100 Metern Bilder von zahlreichen Pferden, Rindern, Wisenten, Katzen und Steinböcken enthält. Diese Höhle kann heute zu ihrem eigenen Schutz nicht mehr besichtigt werden. Stattdessen werden die Besucher in eine originalgetreue Kopie der Höhle geführt.

Die Höhlenkunst ist das älteste Zeugnis des Menschen für die Verwendung von Pigmenten und Bindemitteln. Sie entstand in der Steinzeit mit dem Ausgang der Eiszeit, einer Klimaperiode, in der weite Teile Europas noch mit Gletschern überzogen waren. Der Eingang der Grotte Cosquer in Südfrankreich liegt heute unter dem Meeresspiegel. Dies beweist, dass mit der Erwärmung des Klimas viel Eis abgeschmolzen ist und der Meeresspiegelanstieg.

Jäger und Sammler

Die wirtschaftliche Grundlage der Menschen in der langen Epoche der Altsteinzeit waren die Jagd und das Sammeln. Die ersten Werkzeuge waren bearbeitete Steine. Wichtigstes Werkzeug und Waffe war der Faustkeil. Von dem vorrangig benutzten „Rohstoff“ Stein hat auch diese Epoche ihren Namen. Die ersten Menschen lebten gemeinsam in Horden. Diese Horden waren wandernde Gruppen von Menschen, die einen gemeinsamen Lagerplatz hatten.
Die Menschen lebten in enger Verbindung mit der Natur und waren noch in hohem Maße von ihr abhängig.

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