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120 000 v. Chr.

Die Steinzeit umfasst das kulturgeschichtliche Zeitalter der Menschheit, in der vor allem die Verwendung von Stein als Werkstoff vorherrschte. Das Steinzeitalter untergliedert sich in die Altsteinzeit (Paläolithikum), Mittelsteinzeit (Mesolithikum) und die Jungsteinzeit (Neolithikum). Die Übergänge sind fließend, da sich in den verschiedenen Weltteilen zu unterschiedlichen Zeiten die Entwicklungen vollzogen. Als allgemeine Zeitbegrenzung können gelten:

  • Altsteinzeit vor etwa 2,5 Mio. Jahren (Vorsteinzeit), allgemein vor 600 000 Jahren,
  • Mittelsteinzeit um 10 000 v. Chr. bis 8000 v. Chr.,
  • Jungsteinzeit um 8000 v. Chr. bis um 4000 v. Chr.

Die Altsteinzeit umfasst in der menschheitsgeschichtlichen Epoche den längsten Abschnitt.

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Die Altsteinzeit wird untergliedert in:

  • ältere Steinzeit,
  • mittlere Altsteinzeit und
  • jüngere Altsteinzeit.

Der Altsteinzeit folgt die Mittelsteinzeit, die nicht immer besonders unterschieden wird. Die jüngste Epoche des Steinzeitalters bildet die Jungsteinzeit. Für die einzelnen Abschnitte des Steinzeitalters finden wir unterschiedliche Angaben, da erstens die Grenzen fließend sind und zweitens die Entwicklung in den einzelnen Regionen der Erde differenziert verlief:

Menschentyp nach FundortenTechnik und soziales
Leben
Geist, Kunst
und Religion
Tier- und
Pflanzen-
welt (Klima)
600 000 v. Chr.ältere Altsteinzeit
Funde in China (Sinanthropus), Java ( Pithecanthropus)
und Heidelberg (Mauer)
mit 800 bis 1000 cm³ Gehirnvolumen. „Oldoway-Mensch“ am Kilimandscharo
primitive
Sammler-
und Wild-
beuter-
stufe, rohe Steinwerk-
zeuge;





Jäger und
Sammler
keine
Spuren











Opfer-
gaben (vermutet)
Waldelefant, Flusspferd,
Urbär; Birke, Haselnuss,
Linde, Ahorn,
Eiche, Esche,
Mistel; Mildes Waldklima

Wollhaariges
Nashorn,
Auerochse, Riesenhirsch,
Reh, Wildpferd,
Biber,
Wildschwein
u. a.
„ Mensch von Sternheim“ (an der Murr) und „Mensch von Swanscombe“ (Kent)Feuerge-brauch,
Schaber,
Bohrer,
Stichel, regelmäßige Faustkeile
 

Waldelefant, Nashorn, Flusspferd, Höhlenbär;
Birke, Linde,
Ahorn, Eiche, Fichte,
Haselnuss;
mildes Wald-
klima, teil-weise
wärmer
als heute

   Mammut,
Nashorn,
Wildpferd,
Auerochse;
kaltes
Tundrenklima


135 000 v. Chr.

mittlere Altsteinzeit
Prä- Neandertaler (Funde von Ehringsdorf, aus Palästina u.a.)Kleinere Handspitzen, Schaber,
Klingen,
erste Kno-
chenwerk-
zeuge;

Höhlen wohl Kultstätten,
keine Woh-
nung;
vermutlich einfache Fellkleidung
Körper-
bemalung
mit Erd-
farben,
Opfer von Bärenschä-
deln in
Steinkästen
Waldelefant, Nashorn, Wildkatze,
Löwe, Wolf, Höhlenbär, Wildpferd, Wildschwein, Rothirsch, Damhirsch, Riesenhirsch,
Reh, Elch,
Wisent,
Auerochse
u. a.;
Farne, Moose, Kiefer, Fichte, Edeltanne,
Eiche, Weide, Birke, Erle,
Buche, Eibe, Esche, Stechpalme, Faulbaum,
Ahorn, Linde, Seelilie,
Seerose;
mildes
Waldklima

120 000 v. Chr.

jüngere Altsteinzeit
Neandertal-
und
Rhodesia-Mensch niedrige Stirn, Augenwülste, kinnlos, später aussterbender Nebenzweig der Entwicklung zum Homo sapiens
in Horden
lebend,
geringe
Bevölke-rungsdichte (vielleicht nur wenige
Tausend Menschen
in Europa)
Feuer-
gebrauch
Gedanken-
welt des
Jägers
konzentriert
sich ver-
mutlich
auf
das Ge-schlechts-
leben,
die Jagd und
den Tod.
Toten-
bestattung

z. T. in
Schlaf-
stellung.
Kanni-balismus gewinnt
kultische Bedeutung.
Mammut,
Nashorn, Wildpferd,
Rot- und Riesenhirsch,
Ren, Moschusochse, Höhlenbär,
Löwe, Luchs,
Wolf, Fuchs, Eisfuchs,
Vielfraß, Hyäne, Schneehuhn, Schnee-Eule;
kaltes
Tundren- und Steppenklima
60 000 v. Chr. 
„ Homo sapiens“: Aurignac-, Brünn-Mensch (ähnlich den heutigen Ureinwohnern Australiens) verdrängt, von Osten kommend, Neandertaler, der ausstirbt.Übergang
von der
primitiveren
zur höheren Jäger-
stufe:

Mammut-
jagd

Klingen-
kultur:
Wurfspeer,
Pfeil und
Bogen

zahlreiche
und viel-
gestaltige
Stein- und
Knochen-werkzeuge.
Freiland-
und
Grotten-
wohnungen
Tier- und
Frauen-
plastiken, Umriss-
zeich-
nungen
an Felswänden
und auf
Werk-
zeugen;
Ketten,
Anhänger
aus Tier-zähnen, Muscheln, Elfenbein-
perlen.
Totenbe-
stattung

in natür-
lichen
Vertie-
fungen, Hocker-stellung, Beigaben,
Steinbe-
schwerung
(Angst vor Wieder-
kehr)
im Wesent-
lichen
unverändert; europäisches Klima
der Eiszeiten
ca. 10 bis
15 °C kälter
als heute;
in Nordwest-
europa nieder-
schlagsreich.
Waldgrenze: Nordfrankreich, Norditalien, Südböhmen;
Rentier
wichtigstes Jagdtier in
der jüngeren Altsteinzeit

40 000 v. Chr.

 
Cro-Magnon-Mensch; Ausbildung
der heutigen
Rassen
Höhepunkt
der Feuer-steinbear-
beitung

Wildpferd-
jagd
Höhlen-
und
Grotten-bewohnung
naturalisti-
sche
Höhlen-malerei
(z. B.
Lascaux in Südfrank-
reich,
Altamira in Nord-
spanien);
monu-
mentale Jagdszenen
zu Zauber-
zwecken.
Tanz-
masken

noch kalt-trockenes Tundrenklima
Bergkiefer;
durch
Aussterben
bleiben außer heutiger
Tierwelt nur
noch Wildpferd, Wisent, Auerochse, Riesenhirsch;
Übergang zu
kühl-feuchtem Klima

    
Menschentyp nach FundortenTechnik und soziales
Leben
Geist, Kunst
und Religion
Tier- und
Pflanzen-
welt (Klima)

10 000 v. Chr.

Mittelteinzeit (Mesolithikum)
wird nicht immer besonders unterschieden
Nachkommen der Cro-Magnon-Menschen (Zunahme
des Gehirn-
volumens
auf den
heutigen Wert von
1500 cm³;
max.
2000 cm³)
Übergang
zur
Fischerei;
älteste Großsiedlung Jericho;
Kernbeile,
kleine Stein-
werkzeuge (Mikrolithen)
in Ost-
spanien
und
Nordafrika Darstellung
von Jagd-
szenen

mit Bogen-waffen;
Flecht-
muster

auf Gefäßen
nach Kälte-
rückfall
Übergang
von kühl-
feuchtem zum warm-trockenen Klima,

Ostsee
wechselt
zwischen Binnensee und offenem Meer;
Birke,
Waldkiefer,
Hasel, Eichen-mischwald
(Eiche, Linde, Ulme)

8 000 v. Chr.

Jungsteinzeit (Neolithikum)
Ausbreitung der Bauernkulturen (Ackerbau und Viehzucht)Ausbau des Ackerbaus (Gerste,
Weizen,
Hirse) und Viehzucht
(Hund, Rind, Schwein,
Schaf, Ziege, Pferd;
einfache Holzpflüge.
Stein-
Bergbau
u. Industrie (durchbohrte Hämmer
und Beile). Geschliffene Steinwerk-
zeuge,
Mahlsteine. Wohn-
gruben,
Pfosten-
hütten,

Block-
häuser.
Einbäume.
Handel.
Staaten-
bildung
Jagd- und Schiffs-
bilder
in Ostägypten.
Vielge-
staltige
und ge-
schmückte
Keramik (Tulpen-
becher,
Band-,
Schnur-, bemalte
Keramik)
Großstein-
gräber,

daraus
Hügel-
gräber.

Reihen
und
Kreise
meter-
hoher
Steine in Westeuropa (wahrschein-
liche
kultische Bedeutung)
das Klima
wird kühler
und trockener

Ostsee wird
zum heutigen Binnensee

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "120 000 v. Chr.." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/120-000-v-chr (Abgerufen: 09. June 2025, 10:40 UTC)

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Einordnung in die Menschwerdung

Mitte des 19. Jh. bestimmte JOHANN CARL FUHLROTT Knochenfunde im Neandertal bei Düsseldorf als fossile Reste eines Homo sapiens neandertalensis (Altmensch oder Neandertaler). Die Entdeckung des Neandertalers im Jahre 1856 war der bis zu diesem Zeitpunkt erste, von der Wissenschaft richtig erkannte und eingeordnete Fund eines Urmenschen.
Die Neandertaler sind die unmittelbaren Vorgänger des Homo sapiens sapiens, des Jetztmenschen. Sie lebten vor etwa 35000 bis 70000 Jahren im eiszeitlichen Europa vor allem in Höhlen. Sie lebten in Horden, ernährten sich vom Jagen und Sammeln, stellten Steinwerkzeuge her und nutzten bereits das Feuer.

Ein neuer Werkstoff bestimmt eine ganze Epoche

In Europa beginnt ab 800 v. Chr. die Eisenzeit, die nach der Stein- und Bronzezeit die dritte große Epoche der Vor- und Frühgeschichte ist und etwa mit der Zeitenwende endet. Einen Höhepunkt der Eisenzeit bildet ab etwa 450 v. Chr. die sogenannte La-Tène-Kultur.
Träger dieser Kultur waren die Kelten, die von den Römern auch als Gallier bezeichnet wurden. Ihre Siedlungsgebiete lagen ursprünglich in Ostfrankreich, Süddeutschland und Teilen Österreichs und wurden auf weite Teile Europas ausgeweitet. Einige Altertumsforscher vertreten die Auffassung, dass die Kelten eine der reichsten und beeindruckendsten Kulturen der europäischen Vor- und Frühgeschichte geschaffen haben.
Die Kelten beherrschten nicht nur die Gewinnung von Bronze, Gold und vor allem von Eisen, sie waren auch talentierte Waffen- und Goldschmiede, wie viele Ausgrabungen beweisen. Die keltischen Stammesverbände waren relativ fest gefügt. An ihrer Spitze standen der Stammesadel und Priester (Druiden), die über das Volk herrschten. Eine besondere Stellung in den Stammesgemeinschaften nahmen die Druiden ein.

Evolution und Evolutionstheorie

Die Evolutionstheorie, die die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen erklärt, wird heute kaum noch infrage gestellt. Kennzeichnend für ihre Entstehung war aber, dass es eines sehr langen historischen Prozesses mit vielen Irrtümern und Umwegen bedurfte, ehe sie sich durchsetzen konnte: Die Entwicklung der Evolutionstheorie begann mit Schöpfungsmythen. Bis ins Mittelalter hinein wurden dann zweifelhafte Auffassungen des antiken Philosophen ARISTOTELES zur Erklärung der Entwicklung des Lebens herangezogen. Erst im 19. Jahrhundert erfuhr die Evolutionstheorie deutliche Entwicklungsimpulse, u. a. durch LOUIS PASTEUR und JEAN BAPTIST LAMARCK. Der eigentliche Schöpfer der Evolutionstheorie ist aber CHARLES DARWIN, dessen Lehren gegen heftigste Anfeindungen schließlich allgemein anerkannt wurden. In Deutschland trug ERNST HAECKEL zu dieser Anerkennung bei, indem er die Evolutionstheorie um die Erklärung der stammesgeschichtlichen Entwicklung des Menschen erweiterte.

Jungsteinzeitliche Ackerbauerkulturen im europäischen Raum

In der Jungsteinzeit (ca. 8000 bis 5000 v. Chr.) entstanden in verschiedenen Regionen des europäischen Raums unterschiedliche frühe Kulturen, die nach ihren jeweils charakteristischen „Hinterlassenschaften“ benannt wurden. Zu diesen frühen neolithischen Kulturen gehörten auch die Megalithkulturen, die vor allem im 3. und 4. Jahrtausend v. Chr. in den küstennahen Gebieten Westeuropas, Skandinaviens und in einem schmalen, längs durch Mitteleuropa verlaufenden Streifen verbreitet waren. Kennzeichen aller Megalithkulturen (Megalith = „großer Stein“) war die Errichtung von Tempeln, Grab- und Kultstätten aus großen Steinblöcken, wie beispielsweise die Hünengräber in Norddeutschland.
Ein herausragendes Zeugnis der Megalithkulturen ist die Anlage von Stonehenge in Südengland. Sie diente ihren Erbauern vermutlich als Kultstätte für den Sonnen- und den Totenkult.

Höhlenzeichen

Dass die Steinzeitmenschen in ihren Höhlen Kunstwerke schufen, ist dem modernen Mensch erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts bewusst. So wurde z.B. die im Jahr 1880 entdeckte Höhlenkunst in der spanischen Höhle von Altamira anfangs nicht als Steinzeitkunst anerkannt. Erst nach und nach führten das Entdecken weiterer Fundorte zu einer wissenschaftlichen Akzeptanz. Im Jahre 1940 entdeckten spielende Kinder in der Nähe des Ortes Montignac (Dordogne) einen Zugang zu der Höhle von Lascaux, welche in einer Gesamtausdehnung von über 100 Metern Bilder von zahlreichen Pferden, Rindern, Wisenten, Katzen und Steinböcken enthält. Diese Höhle kann heute zu ihrem eigenen Schutz nicht mehr besichtigt werden. Stattdessen werden die Besucher in eine originalgetreue Kopie der Höhle geführt.

Die Höhlenkunst ist das älteste Zeugnis des Menschen für die Verwendung von Pigmenten und Bindemitteln. Sie entstand in der Steinzeit mit dem Ausgang der Eiszeit, einer Klimaperiode, in der weite Teile Europas noch mit Gletschern überzogen waren. Der Eingang der Grotte Cosquer in Südfrankreich liegt heute unter dem Meeresspiegel. Dies beweist, dass mit der Erwärmung des Klimas viel Eis abgeschmolzen ist und der Meeresspiegelanstieg.

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