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Naturfasern

Naturfasern sind entweder tierischer oder pflanzlicher Herkunft. Ihr Vorteil gegenüber Chemiefasern liegt besonders in den guten Trageeigenschaften der daraus hergestellten Textilien. Außerdem werden sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und nicht wie viele Chemiefasern aus Erdöl oder Kohle.

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Einteilung der Naturfasern

Naturfasern werden in tierische und pflanzliche Fasern eingeteilt.

Um im Zweifelsfall festzustellen, ob ein Textil aus tierischen oder pflanzlichen Fasern gefertigt wurde, kann man die Brennprobe durchführen. Dazu werden einige Gewebefäden mit einer Pinzette über eine offene Flamme gehalten. Pflanzliche Fasern brennen dabei schnell, riechen wie verbranntes Papier und es entsteht Flugasche. Tierische Fasern dagegen riechen nach verbranntem Horn und als Rückstand bleibt eine blasenartige Masse.
 

  • Einteilung der Naturfasern
  • Übersicht über tierische Fasern

Pflanzliche Fasern

(Beispiele)

Baumwolle

Die wichtigste pflanzliche Faser ist die Baumwolle. Sie wird aus den Samenhaaren hergestellt, die nach dem Aufplatzen der Fruchtkapseln der Baumwollsträucher sichtbar werden. Sie bestehen aus Cellulose. Die Eigenschaften und Qualitäten der daraus gesponnenen Fasern sind abhängig von den Verarbeitungs- und Ausrüstungsverfahren.

Die wichtigsten Eigenschaften der Baumwolle sind:

  • hohes Feuchtigkeitsaufnahmevermögen,
  • Kochfestigkeit,
  • geringes Warmhaltevermögen,
  • hohe Strapazierfähigkeit und Reißfestigkeit,
  • Luftdurchlässigkeit und
  • Neigung zur Knitterbildung und zum Einlaufen.

Aufgrund dieser Eigenschaften ist sie sehr vielseitig verwendbar. Tisch- und Bettwäsche, Handtücher aber auch Unterwäsche, Oberbekleidung und Berufsbekleidung werden daraus hergestellt. Textilien aus Baumwolle sind im Vergleich zu anderen Materialien preiswert.

Leinen

Leinen wird aus den Stängeln der Flachs- oder Leinpflanze hergestellt. In einem aufwendigen Verfahren werden die Fasern aus der Rinde herausgelöst. Typisch für Leinen sind unregelmäßige Verdickungen in den ansonsten glatten Fasern.

Die wichtigsten Eigenschaften von Leinen sind:

  • hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit,
  • sehr atmungsaktiv,
  • kochfest,
  • Schmutz abweisend,
  • fühlt sich kühl an und
  • starke Neigung zur Knitterbildung, wird deshalb oft mit anderen Fasern vermischt (Halb-Leinen).

Verwendung findet Leinen in erster Linie bei der Herstellung von Tischwäsche, Geschirrtüchern und Oberbekleidung.

Hanf

Nachdem der Anbau von Hanf (Cannabis sativa) in Deutschland aufgrund seines Gehalts an Cannabinoiden lange Zeit verboten war, wurden in den letzten Jahren spezielle Sorten mit äußerst geringem Gehalt an diesen berauschenden Substanzen gezüchtet. Diese sehr ertragreiche Nutzpflanze mit besonders festen Fasern wird schrittweise wieder als nachwachsender Rohstoff nutzbar gemacht.

Hanf ist umweltfreundlicher als Baumwolle. Entsprechend einer Untersuchung der Environmental Protection Agency werden jährlich für den Anbau von Baumwolle fast 20 Millionen Kilogramm Pestizide gebraucht. Für den Hanfanbau werden keine Pestizide benötigt.

Die flachen Wurzeln der Baumwolle entziehen dem Humusboden große Mengen an Nährstoffen und begünstigen Bodenerosionen. Die Pfahlwurzeln des Hanfes dagegen reichen tief in die Erde und befördern die Nährstoffe der unteren Bodenschichten nach oben, sodass die Humusschicht vor Erosion geschützt wird.

Hanf ist achtmal stärker als Baumwolle und hält viermal länger.
Aus Hanf kann alles gemacht werden, was aus Bäumen hergestellt wird. Ein mit Hanf genutztes Feld ergibt z. B. viermal so viel Papier wie eine gleich große Fläche, die mit Bäumen bepflanzt ist.

Aus den Fasern werden vor allem Seile und Taue, aber auch leinenähnliche Stoffe zur Verarbeitung für Oberbekleidung hergestellt.


Tierische Fasern

(Beispiele)

Historischer Exkurs
Unseren Vorfahren war es erst vor vielen Tausenden Jahren möglich, nördliche Breiten unserer Erde zu bevölkern, denn sie hatten gelernt, die dafür richtige Bekleidung anzufertigen. Zuerst wurde die Bekleidung aus Fellen hergestellt. Diese wurden gegerbt und mit Därmen zusammengenäht. Funde weisen darauf hin, dass auch Pflanzenfasern schon zum Einsatz kamen. Die bevorzugte Verwendung erfuhren aber tierische Fasern. Dabei spielte das Verfilzen der Wolle eine große Rolle, denn die Filze konnten vielseitig verwendet werden. Noch heute finden Filze in der Hut- und Mützenproduktion Verwendung.

Ein großer Fortschritt war aber die Erfindung der Spinn-, Web- und Stricktechnik. So war es u. a. möglich, lockere und elastische Strickwaren mit luftigen Zwischenräumen herzustellen, die sich dem Körper besser anpassten. Da diese Kleidungsstücke gewaschen werden konnten, ließen sie sich besser pflegen und damit länger erhalten.

Schafschurwolle

Schafschurwolle war und ist die am meisten für die Bekleidung eingesetzte Tierfaser. Bereits in der Bibel im Alten Testament sind „Reiche Besitzer von Schafherden“ erwähnt. Schafwolle hat ausgezeichnete wärmetherapeutische Eigenschaften für die Gesunderhaltung des Menschen. Im 19. Jahrhundert beschäftigte sich Prof. Dr. GUSTAV JÄGER (1832-1917) mit der Wollforschung.

GUSTAV JÄGER wurde am 23. Juni 1832 in Württemberg als Sohn eines Pastors geboren. Er war Dr. der Medizin und Chirurgie, Prof. für Physiologie, Anthropologie und Zoologie. GUSTAV JÄGER setzte Wolle für die Wärmetherapie ein und ist der „Begründer“ der Jägerwäsche. Diese war patentiert und geschützt. Sie wurde in alle Industriestaaten verkauft. Heute ist davon kaum noch etwas bekannt. Die menschliche Haut ist recht empfindlich geworden und kann nur in Ausnahmefällen naturbelassene, unbehandelte Schafwollstoffe tragen. Schafwolle hat eine sehr raue Oberfläche. Deshalb hat man nach weicheren Tierhaaren gesucht, die für die Menschen hautverträglicher sind.

Das Fell des Angorakaninchens hat diese hautverträglichen Tierhaare (Angorawolle).

Angorawolle ist die feinste Naturwolle, die es gibt. Die Feinheit der Angorawolle liegt bei 8 bis 15 Mikron (1 Mikron = 1 Tausendstel Millimeter). Zum Vergleich: Schafwolle beginnt bei der feinsten Sorte bei ca. 20 Mikron. Die Durchschnittswerte für Schafwolle liegen allerdings bei 25 bis 40 Mikron.
Angorawolle ist wie die Schafwolle eine Proteinfaser (Eiweißfaser) mit ähnlichem strukturellen Aufbau. Allerdings haben die Angorahaare im Inneren keinen Luftkanal und eine glatte Oberfläche. Die Angorawolle ist durch ihre Feinheit für den wärmetherapeutischen Einsatz am Menschen bestens geeignet.
Die Bekleidung soll zwei wichtige Punkte erfüllen:

  1. Thermophysiologischer Komfort
    Das heißt, die Bekleidung soll zur Wärmeisolation beitragen. Die Bekleidung muss den Körperschweiß aufnehmen und unmerklich nach außen ableiten. Die Bekleidung muss also eine Pufferwirkung gegen plötzlich auftretenden Wasserdampf (Körperschweiß) bilden.
  2. Hautsensorischer Komfort
    Das heißt, die Bekleidung muss sich angenehm auf der Haut anfühlen und hautverträglich sein. Die statische Aufladung muss in entgegengesetzter Polung zum Körper erfolgen.
    Diesen Anforderungen entspricht die Angorawolle.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Naturfasern." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/naturfasern (Abgerufen: 19. May 2025, 22:42 UTC)

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Kaffee und Koffein

Der Kaffeebaum, der ursprünglich in Äthiopien beheimatet ist, wurde bereits um 1400 n. Chr. in den terrassenförmigen Gärten des Jemen angebaut. Von hier aus gelangte der Kaffee nach Mekka und von dort in die gesamte Welt.
Der Siegeszug des Getränks ist nicht nur seinem Geschmack, sondern auch seiner anregenden Wirkung zu verdanken, die auf den Inhaltsstoff Koffein zurückzuführen ist. Koffein ist ein Alkaloid, das das Zentralnervensystem stimuliert und für eine bessere Durchblutung des Großhirns sorgt. Allerdings macht Koffein abhängig und schädigt in größeren Mengen die Gesundheit. Die letale Dosis liegt für Menschen zwischen 5 und 30 Gramm reinen Koffeins.

Tee und Coffein

Unter Tee im allgemeinen Sinne versteht man Getränke, die durch Abkochen bestimmter Pflanzenteile hergestellt werden. Tee im engeren Sinne ist der Aufguss von Blättern der Teepflanze (Camellia sinensis). Die Teeblätter, die das anregend wirkende Alkaloid Koffein enthalten, werden vor Ort zum fertigen Endprodukt – grüner und schwarzer Tee – verarbeitet. Die erste schriftliche Erwähnung des Getränks stammt aus dem China des dritten Jahrtausends v. Chr. In China und Japan war und ist der Tee nicht nur Getränk, sondern auch kultisches Objekt (Teehäuser, Teezeremonie). Holländische und vor allem britische Schiffe brachten den Tee ab dem 17. Jahrhundert nach Europa, wo er in Großbritannien und Irland zum Nationalgetränk wurde.

Energiespeichersysteme

Kein Organismus kann ohne Energie existieren. Wir müssen uns Energie durch Nahrungsaufnahme zuführen, Pflanzen nutzen die Energie des Sonnenlichts. Unsere technischen Geräte können ebenfalls nicht ohne Energie betrieben werden. Sowohl für Organismen als auch für die Funktionsfähigkeit der Geräte ist es wichtig, dass die Energie immer genau dann in ausreichender Menge zur Verfügung steht, wenn sie benötigt wird. Eine Voraussetzung dafür ist die Speicherung von Energie, die in Natur und Technik mithilfe verschiedenster Energiespeichersysteme realisiert wird.

Chitin

Wer hätte gedacht, dass der Kokonfaden verschiedener Insekten aus Chitin, einer ansonsten eher als sehr hart bekannten Substanz, besteht. Chitin (von griech.: chiton = Panzer) ist eine weiße hornige Substanz, die aus verschiedenen tierischen Organismen isoliert wird. Es handelt sich um einen aminozuckerhaltiges Homopolysaccharid. Es besitzt für viele wirbellose Tiere eine ähnliche Stützfunktion, wie Cellulose bei Pflanzen. Einem bakteriellen Angriff gegenüber ist das Chitin sehr widerstandsfähig. Daher lässt es sich auch in frühen geologischen Ablagerungen noch nachweisen. Eine große Zukunft besitzt das Chitin sicherlich in der Verwendung als Biopolymer zur Konstruktion verschiedenster Bauteile (Bionik).

Zucker

Der Zucker gehört in unserer Kultur zu den Grundnahrungsmitteln. Chemisch betrachtet ist Zucker reine Saccharose. Er wird aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnen. Die Heimat des Zuckerrohrs ist vermutlich Neuguinea. Von dort aus verbreitete sich der Zuckerrohranbau vor allem nach Indien. Dort traf bereits ALEXANDER DER GROßE (356-323 v. Chr.) auf diese Pflanze, deren ausgepresster Saft zum Süßen von Speisen und Getränken benutzt wurde. Später wurden dann Verfahren entwickelt, um aus dem Saft reinen kristallinen Zucker zu gewinnen (das Raffinieren). Über arabische Händler gelangte der Zucker im Mittelalter nach Europa und von dort in die Kolonien.
Durch den wachsenden Einsatz afrikanischer Sklaven auf den amerikanischen Zuckerplantagen wurde die Zuckerproduktion jedoch immer billiger. Aus dem teuren Luxusartikel wurde ein alltägliches Nahrungsmittel, das bis heute in den Industrieländern 10 bis 15 % des Nährstoffbedarfs deckt.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Zuckergewinnung aus Rüben erfunden.

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