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Tierkrankheiten

Tierkrankheiten, wie z. B. die Maul- und Klauenseuche (MKS), sind von weltweiter Bedeutung, da sie jährlich hohe wirtschaftliche Verluste bei Nutztieren (Schweine, Rinder, Schafe) einbringen. Die Erkrankung ist anzeigepflichtig. Hauptursache für die weltweite Verbreitung vieler Krankheiten sind Tiertransporte, die über die Kontinente hinausgehen. So ist auch nachzuvollziehen, warum Maul- und Klauenseuche (MKS) in Argentinien auftritt, obwohl die Krankheit erstmals in Großbritannien gemeldet wurde.

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Viele Tierkrankheiten werden von Viren oder Bakterien hervorgerufen. Während Bakterien einzellige Lebewesen sind, gelten Viren nicht als eigenständige Lebewesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel betreiben und deshalb in die Zellen der Lebewesen eindringen müssen. BSE-Erreger bilden da allerdings eine Ausnahme: Hierbei handelt es sich um Eiweiße, sogenannte Prionen, die im Gehirn unlösliche Verbindungen bilden und somit die Nerventätigkeiten behindern.

Die Tollwut

Die Tollwut oder Hundswut ist eine ansteckende, meist tödlich verlaufende Viruserkrankung. Ihr Erreger ist das stäbchenförmige Tollwutvirus (Rabies-Virus). Fast alle Warmblütler (gleichwarme Lebewesen) können an der Tollwut erkranken, so z. B. auch Vögel und Menschen. Die Krankheit ist weltweit beheimatet. Nur wenige Inselländer wie z. B. England, Irland und Skandinavien sind bislang von ihr verschont geblieben. Hauptüberträger des Virus sind fleischfressende Wildtiere. In Afrika sind es verwilderte Hunde und Katzen, in Südamerika Fledermäuse und in unseren Breiten ist es der Rotfuchs. In Europa können fast alle bekannten Haus-, Nutz-, Zoo- und Wildtiere Infektionsquellen für Tier und Mensch sein.
Die Ansteckung erfolgt in erster Linie durch Bisswunden. An der entsprechenden Wunde liegen die Nervenenden frei, sodass der virushaltige Speichel des erkrankten Tieres eindringen kann. Von dort wandert das Virus über das Rückenmark ins Gehirn; hier vermehrt es sich. Nun kann es zu sämtlichen Organen weiterwandern, u. a. in die Speicheldrüsen. Von ihnen bzw. über den Speichel wird das Virus erneut übertragen. Gesunde Haut vermag es nicht zu durchdringen, deswegen reicht der bloße Kontakt mit erregerhaltigem Speichel nicht aus, um eine Erkrankung hervorzurufen. Die Inkubationszeit, d. h. die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, liegt bei 30 bis 60 Tagen. Sie kann aber auch bis zu einem Jahr betragen, je nachdem, wo der Erreger in das Lebewesen eingetreten ist.

Sichere Anzeichen (Symptome) sind Speichelfluss, Schlingkrämpfe, Verhaltens- und Bewegungsstörungen, Sehstörungen sowie Lähmungserscheinungen. Manche Tiere weisen das typisch schäumende Maul vor, was mit einer erhöhten Speichelbildung in Verbindung steht. Der Tod tritt meist innerhalb einer Woche nach Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen infolge von Atem- und Herzlähmung ein.
Um die Tollwut in unseren Breiten zu bekämpfen, bzw. die Ausbreitung einzudämmen, sind folgende Bekämpfungsmaßnahmen bekannt: Reduzierung der Füchse (Fuchsbaubegasung), Katzen- und Hundesperren, Impfungen, seuchenhygienische Maßnahmen.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS)

Die Maul- und Klauenseuche ist eine fieberhafte Viruserkrankung der Klauentiere (Rind, Schaf, Ziege, Büffel, Rehe und Schwein). Sie ist hochansteckend, verläuft jedoch bei erwachsenen Tieren meist nicht tödlich. Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch Kontakt mit kranken Tieren, infizierten Gegenständen, Futter und Personen oder aber sogar über den Wind. Noch symptomlose Tiere können bereits große Mengen an Viren übertragen. MKS führt zur Bildung von Bläschen (Aphthen) an Schleimhäuten und unbehaarten Teilen der Haut, insbesondere im Bereich des Mauls, des Euters und der Klauen. Erkrankte Rinder zeigen neben den bereits genannten Symptomen Fieber, Futterverweigerung und Speichelfluss. Nach der Abheilung kommt es bei ihnen zu einem erheblichen Leistugsabfall, z. B. kann die Milchleistung sinken. Verluste entstehen bei Jungtieren durch Schädigung des Herzmuskels. Bei Schweinen steht, neben den typischen Blasen im Bereich der Klauen, Lahmheit im Vordergrund.
Bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen meist 24 Stunden bis mehrere Tage. MKS kommt fast überall auf der Erde vor, doch nur wenige Länder sind nicht ständig von ihr bedroht. Diese Erkrankung gilt als wirtschaftlich wichtigste Tierseuche und ist anzeigepflichtig. Zur Verhütung der Ausbreitung werden Isolierungsmaßnahmen, Sperrmaßnahmen der engen und weiteren Umgebung und Desinfektionsverfahren eingeleitet. Eine vorbeugende Maßnahme um die Einschleppung von Maul- und Klauenseuche-Erregern zu verhindern, ist eine systematische MKS-Impfung.

Der Milzbrand (Anthrax)

Diese infektiöse Krankheit geht mit Fieber, Schüttelfrost, Koliken (heftige krampfartige Bauchschmerzen) und Atemnot einher. Der Tod erfolgt plötzlich nach wenigen Stunden oder Tagen. Erreger ist der Milzbrandbazillus (Bazillus anthracis). Es wird zwischen drei verschiedenen Formen unterschieden:

  • dem Darmmilzbrand (häufigste Form bei Tieren),
  • dem Hautmilzbrand und dem
  • Lungenmilzbrand (Hadernkrankheit).

Beim Darmmilzbrand vergrößert sich die Milz und färbt sich schwarzrot. Der durch direkten Kontakt hervorgerufene Hautmilzbrand äußert sich in Form schmerzhaft entzündeter Eiterblasen. Die Inkubationszeit beträgt einige Stunden bis mehrere Tage. Die Sporen (in Ruhe verharrende Zellen) können jahrzehntelang an Tierhäuten und -borsten hängenbleiben. Dadurch kann es zu einer weitläufigen Übertragung kommen. Werden sie eingeatmet, können die Erreger wieder aktiv werden. Es kommt zum seltenen Lungenmilzbrand.

Milzbrand als biologische Waffe

Wie gefährlich Milzbrand (Anthrax) für den Menschen ist, zeigt die Tatsache, dass schon frühzeitig von den Militärs mit Milzbrand als biologischer Waffe experimentiert wurde. So ist noch heute die schottische Insel Gruinard mit dem Erreger so verseucht, dass auch nach über 50 Jahren das Betreten lebensgefährlich und daher strikt verboten war. Erst 1986 wurde die Insel wieder freigegeben. Hier wurden im 2. Weltkrieg von den Briten entsprechende Versuche mit dem Milzbranderreger vorgenommen. Heutzutage besitzen eine Reihe von Staaten Milzbranderreger als Kampfmittel, die z. B. mit Granaten verschossen oder mit Raketen über große Entfernungen an ihr Ziel gebracht werden können. Auch terroristische Anschläge, z. B. über das Trinkwassersystem einer Großstadt, über Klimaanlagen oder, wie nach dem 11.September 2001 in den USA begonnen, mithilfe von kontaminierten Briefen, sind vorstellbar und möglich. Eine großflächige Verseuchung z. B. mittels Flugzeugen ist zwar vorstellbar, gilt aber als außerordentlich schwierig, da die Erreger speziell aufbereitet werden müssen. Nur wenige spezielle Labors verfügen über die nötige Ausstattung dazu. Die Aktualität dieser Gefahr haben insbesondere die USA schon seit Längerem erkannt und damit begonnen, besonders gefährdete Soldaten gegen Milzbrand zu impfen.

Die Staupe

Diese selten gewordene, hochansteckende Infektionskrankheit betrifft v. a. Hunde. Deswegen wird sie auch Hundeseuche genannt. Doch auch Marder können von ihr betroffen sein. Staupe wird durch einen Virus verursacht, wobei die Übertragung durch Ausscheidungen infizierter Tiere erfolgt. Nach 3 bis 7 Tagen leidet das Tier unter fieberhaften Störungen, die mit Benommenheit, Appetitlosigkeit, Bindehautentzündung, Husten, Erbrechen, Durchfall und Schüttelfrost einhergehen. Nach mehreren symptomlosen Tagen folgen Erkrankungen an den Organen, wie Lungen-, Magen- und Darmstaupe. Gefahren birgt auch die Zweitinfektion (Sekundärinfektion) durch Bakterien. Der bestehende Infekt der Viren begünstigt die Lebensbedingungen für die krankmachenden Bakterien.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Tierkrankheiten." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/tierkrankheiten (Abgerufen: 20. May 2025, 13:20 UTC)

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Bacteria (Bakterien)

Die Bacteria umfassen die Mehrzahl der heute bekannten Prokaryoten. Kennzeichnend ist eine riesige Vielfalt von Ernährungsweisen und Stoffwechselwegen. Sie sind für die Energieflüsse und Stoffkreisläufe in der Biosphäre von besonderem Wert.

Fotosynthese der Bakterien

Fototrophe Bakterien sind fotosynthetisch aktive Mikroorganismen, die die Lichtenergie als Energiequelle nutzen. Zu ihnen gehören alle prokaryotischen Mikroorganismen wie Cyanobakterien, Anoxyphotobacteria (anoxygene fototrophe Bakterien) und Archaebakterien. Sie sind typische Wasserbakterien in Süß-, Brack- und Salzwasser sowie feuchten Böden und überschwemmten Feldern. Sie können beweglich oder unbeweglich sein und sind stets braun, rötlich (purpur), grün oder gelblich gefärbt. Sie sind gram-negativ. Es lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: Purpur-, Grüne und Heliobakterien einerseits und die Cyanobakterien andererseits. Neben den Vertretern der Domäne der Bakterien können auch die Archaebakterien Fotosynthese betreiben.
Die Fotosynthese der Bakterien war in ihrer ursprünglichen Form an die sauerstofffreie Biosphäre angepasst (anaerob). Archaebakterien verwenden darum beispielsweise als Fotosynthesepigment kein Chlorophyll sondern Bakterienrhodopsin zur Lichtabsorption. Typische Pigmente des fototrophen Stoffwechsels sind ansonsten Bakterienchlorophylle und bestimmte Carotinoide. Im engeren Sinne grenzt man Fotosynthesebakterien von Cyanobakterien und Chloroxybakterien ab. Fotosynthesebakterien im engeren Sinne unterscheiden sich u. a. durch Aufbau und Ablauf der chemischen Reaktionen. So besitzen sie z. B. nur das Fotosystem I, Coenzym NAD+, Bakterienchlorophylle als Fotosynthesepigmente und können außerdem keinen Sauerstoff herstellen. Während Aufbau und Vorgänge der Cyanobakterien denen der höheren Pflanzen entsprechen (z. B. auch Sauerstoffbildung), nehmen Chloroxybakterien eine Zwischenstellung in der Evolution der Fotosynthese ein.

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Die Verdauung der Nahrung erfolgt in Nahrungsvakuolen, die Regulierung des Wassergehalts im Zellplasma durch pulsierende Vakuolen. Die Fortpflanzung der Pantoffeltierchen erfolgt ungeschlechtlich und geschlechtlich. Die Amöbe ist ein tierischer Einzeller, der seine Gestalt verändern kann. Scheinfüßchen dienen der Fortbewegung und Nahrungsaufnahme.

Überblick über häufige Geschlechtskrankheiten und Aids

Geschlechtskrankheiten werden durch sexuellen Kontakt übertragen. Je häufiger man seinen Partner wechselt, desto größer ist das Erkrankungsrisiko. Vor den meisten Geschlechtskrankheiten kann man sich durch die Benutzung eines Kondoms schützen. Die Heilungschancen sind in der Regel sehr gut, vorausgesetzt die Krankheit wird früh erkannt und behandelt. Leider zeigen sich die Symptome oft sehr spät.

Edward Jenner

* 17.05.1749 Berkeley (Gloucestershire)
† 26.01.1823 in Berkeley

EDWARD JENNER war ein englischer Landarzt und beschäftigte sich mit den Menschenpocken. Er beobachtete, dass Melkerinnen, die an Kuhpocken erkrankte Kühe melkten, sich oft mit harmlosen Kuhpocken infizierten (ansteckten) und nach einer solchen Krankheit gegen die tödlichen Pocken immun waren. Daraus leitete er die Theorie ab, dass der infizierte Körper Abwehrstoffe gegen die Krankheit bilden kann. Um diese Theorie zu untermauern, infizierte er 1796 während einer Epidemie den achtjährigen JAMES PHILIPPS, der stark ansteckungsgefährdet war, mit Kuhpocken und schützte ihn so vor der Seuche.

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