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Alexander Sergejewitsch Puschkin

* 06.06.1799 in Moskau
† 10.02.1837 in Sankt Petersburg

Der Dichter ALEXANDER SERGEJEWITSCH PUSCHKIN gilt als der größte Dichter Russlands und als der eigentliche Schöpfer der russischen Literatursprache. Er entstammte dem alten Erbadel. Einige seiner Poeme und Versepen wurden von namhaften russischen Komponisten vertont.

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Der russische Dichter ALEXANDER SERGEJEWITSCH PUSCHKIN war der Neffe des Dichters WASSILIJ LWOWITSCH PUSCHKIN (1770–1830). Er gilt als der größte Dichter Russlands.

Lebensgeschichte

ALEXANDER PUSCHKIN  entstammte dem alten Erbadel, er war mütterlicherseits Urenkel HANNIBALs, eines afrikanischen Sklaven PETERS DES GROSSEN. PUSCHKIN war 1811–1817 Schüler des Lyzeums in Zarskoje Selo (heute Puschkin), danach im Staatsdienst.

Noch während der Lyzeumszeit gewann er Zutritt zu den Petersburger literarischen Salons und Gesellschaften („Arsamas“ „Seljonaja lampa“). Wegen satirischer und politischer Gedichte wurde er 1820 nach Jekaterinoslaw, später nach Kischinjow und Odessa versetzt und 1824–1826 nach Michajlowskoje (Gouvernement Pskow) auf das Gut seines Vaters verbannt.

Danach lebte er in Moskau und Sankt Petersburg, wo er der persönlichen Zensur Zar NIKOLAUS' I. unterstand. 1836 gründete er die Zeitschrift „Sowremennik“ (Zeitgenosse). Intrigen und Angriffe auf die Ehre seiner Frau NATALJA GONTSCHAROWA (seit 1831) führten zu einem Duell mit dem französischen Emigranten GEORGES D'ANTHÈS, an dessen Folgen er starb.

Literarisches Werk

PUSCHKIN gilt als der eigentliche Schöpfer der russischen Literatursprache. Er ließ sich von den älteren Zeitgenossen W. A. SCHUKOWSKIJ, P. A. KATENIN, K. N. BATJUSCHKOW anregen und war vertraut mit den literarischen Konventionen seiner Zeit, die er, anfangs mit Zitaten, Anspielungen, Titeln und Paraphrasen spielend, als solche dem Leser vor Augen führte, bis er allmählich zur Parodie und Kontrastierung verschiedener Konventionen überging. Der formale Aspekt erhält dabei eine tiefere Bedeutung, indem die Überschneidungen zwischen

  • Klassizismus,
  • Sentimentalismus,
  • Romantik und
  • beginnendem Realismus

zugleich die Diskussion verschiedener Weltmodelle und ihrer Gebundenheit an literarische Klischees auslösten und dadurch nach den Beziehungen zwischen Ästhetik und Ethik, „Literatur“ und „Leben“ gefragt wurde.

Lyrik

Den Schwerpunkt des Werkes PUSCHKINs bildet die Lyrik, die durch ihren Reichtum an Stilmitteln sowie klanglichen und rhythmischen Formen bei gleichzeitiger Klarheit des Ausdrucks und Verhaltenheit des Gefühls unübertroffenes Vorbild der russischen Poesie bleibt. Ihre Skala reicht

  • von der „leichten Poesie“
  • bis zur reifen Liebeslyrik,
  • von der politisch engagierten Stellungnahme
  • bis zur poetischen Verkündung der zeitüberwindenden Sendung des Dichters.

Einen Eindruck von der sprachlich-stilistischen Eigenart des Dichters kann man prinzipiell nur im russischen Original erhalten. Übersetzungen sind lediglich Annäherungen an das fremdsprachliche Material.

Versdichtung

Eine wichtige Rolle spielen die Großformen der Versdichtung, angefangen vom frühen heroisch-komischen Märchenepos „Ruslan i Ljudmila“ (1820; deutsch „Ruslan und Ludmilla“) über die von Lord BYRON beeinflussten „Südlichen Poeme“ („Kavkazskij plennik“, 1822, deutsch „Der Gefangene im Kaukasus“; „Bachcisarajskij fontan“, 1824, deutsch „Der Springbrunnen von Bachtschisaraj“; „Cygani“, 1824, deutsch „Die Zigeuner“), die historisch-heroischen Verserzählungen („Poltava“, 1829, deutsch „Poltawa“; „Mednyj vsadnik“, entstanden 1833, herausgegeben 1837, deutsch „Der eherne Reiter“) und ironischen Poeme („Graf Nulin“, 1825, deutsch; „Domik v Kolomne“, 1833, deutsch „Das Häuschen in Kolomna“) bis zu seinem Hauptwerk, dem Versroman „Evgenij Onegin“ (1825–1832, vollständig herausgegeben 1833; deutsch „Eugen Onegin"). Diese im Lauf von acht Jahren aus Szenen und Reflexionen gefügte Lebens- und Liebesgeschichte der kritisch gesehenen byronistischen Titelfigur spiegelt die Spannung zwischen Leben und Literatur wider; von W.G. BELINSKIJ wurde er als ein treffendes Panorama der russischen Gesellschaft gesehen. Als der erste große psychologisch-gesellschaftskritische Roman der russischen Literatur vermittelte er vielfältige Impulse an spätere Autoren, u. a. an MICHAIL J. LERMONTOW, IWAN S. TURGENJEW, LEO N. TOLSTOI.

Das dramatische Werk

Das dramatische Werk umfasst zum einen die an SHAKESPEARE orientierte historische Tragödie im Blankvers „Boris Godunov" (entstanden 1825, herausgegeben 1831; deutsch), die sich jedoch in Fabel, Charakterdarstellung sowie der Kontrastierung von Weltanschauungen dem historischen Roman annähert, zum anderen die kleinen Versdramen „Kamennyj gost“ (entstanden 1830, herausgegeben 1841; deutsch „Der steinerne Gast“) und „Mocart i Salieri“ (1831; deutsch „Mozart und Salieri“), die sich ebenfalls der Prosa nähern.

  • BWS-DEU2-0462-03.pdf (205.19 KB)

Prosa

Nach 1830 verstärkte sich PUSCHKINs Interesse an der Prosa. Dem unvollendeten Roman „Arap Petra Velikogo“ (entstanden 1827, herausgegeben 1837; deutsch „Der Mohr Peters des Großen“) folgten die „Povesti Belkina“ (1831; deutsch „Erzählu te Schriften. ngen Belkins“), die, wie die gesamte Novellistik PUSCHKINs („Dubravskij“, entstanden 1832/1833, herausgegeben 1841, deutsch „Dubrowsky“, siehe PDF "Alexander Puschkin - Dubrowskij"; „Pikovaja dama“, 1834, deutsch „Pique Dame“), Motive der romantischen Novelle mit volkstümlich stilisierter oder betont sachlicher Erzählweise verbinden.

Die Zeit der Kosakenaufstände unter J. I. PUGATSCHOW behandelt PUSCHKIN in „Istorija Pugaceva“ (1834; deutsch „Geschichte des Pugatschew'schen Aufruhrs“), einer historischen Analyse der Rebellion vor dem Hintergrund sozialer, politischer und wirtschaftlicher Unterdrückung, sowie in der Erzählung „Kapitanskaja docka“ (1836; deutsch „Die Hauptmannstochter“), die er ebenfalls zu einem historiografischen Kommentar über diese nationale Krise nutzt.

1940 spielte HEINRICH GEORGE, Vater des Schauspielers GÖTZ GEORGE, eine Hauptrolle in der Literaturverfilmung „Der Postmeister“ (siehe PDF "Alexander Puschkin – Der Postmeister"). Dies wurde einer seiner größten Publikumserfolge und auch filmschauspielerischen Leistung.

Namhafte Komponisten vertonten PUSCHKINs Werke. Die bekanntesten sind:

  • MICHAIL GLINKA (1804–1857, „Ruslan und Ljudmila“)
  • MODEST MUSSORGSKI (1839–1881, „Boris Godunow“)
  • PETER TSCHAIKOWSKI (1840–1893, „Eugen Onegin“, „Pique Dame“ und „Mazeppa“)
  • NIKOLAJ RIMSKI - KORSAKOW (1844–1908, „Mozart und Salieri“, „Das Märchen vom Zaren Saltan“ und „Der goldene Hahn“)
  • BWS-DEU2-0462-04.pdf (34.37 KB)

Werke (Auswahl)

  • „Ruslan i Ljudmila“1820, deutsch „Ruslan und Ludmilla“,
  • „Kavkazskij plennik“, 1822, deutsch „Der Gefangene im Kaukasus“
  • „Bachcisarajskij fontan“, 1824, deutsch „Der Springbrunnen von Bachtschisaraj“
  • „Cygani“, 1824, deutsch „Die Zigeuner“
  • „Poltava“, 1829, deutsch „Poltawa“
  • „Mednyj vsadnik“, entstanden 1833, herausgegeben 1837, deutsch „Der eherne Reiter“
  • „Graf Nulin“, 1825, deutsch „Graf Nulin“
  • „Domik v Kolomne“, 1833, deutsch „Das Häuschen in Kolomna“
  • „Evgenij Onegin“, 1825–1832, vollständig herausgegeben 1833; deutsch „Eugen Onegin“
  • „Boris Godunov“, entstanden 1825, herausgegeben 1831
  • „Kamennyj gost“, entstanden 1830, herausgegeben 1841, deutsch „Der steinerne Gast“
  • „Mocart i Salieri“, 1831; deutsch „Mozart und Salieri“
  • ,„Arap Petra Velikogo“, entstanden 1827, herausgegeben 1837; deutsch „Der Mohr Peters des Großen“
  • „Povesti Belkina“, 1831; deutsch „Erzählungen Belkins“
  • „Dubravskij“, entstanden 1832/1833, herausgegeben 1841, deutsch „Dubrowsky“, siehe PDF "Alexander Puschkin - Dubrowskij"
  • „Pikovaja dama“, 1834, deutsch „Pique Dame“
  • „Istorija Pugaceva“, 1834; deutsch „Geschichte des Pugatschew'schen Aufruhrs“
  • BWS-DEU2-0462-05.pdf (64.89 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Alexander Sergejewitsch Puschkin." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/alexander-sergejewitsch-puschkin (Abgerufen: 02. September 2025, 09:06 UTC)

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Faustmotiv, Rezeptionsgeschichte

Die Rezeptionsgeschichte des Faustmotivs beginnt schon vor der Veröffentlichung des Faustbuches:

  • 1507 warnte der Benediktiner JOHANNES TRITHEMIUS aus Würzburg in einem Brief auf Latein seinen Freund JOHANN VIRDUNG in Heidelberg vor FAUST.
  • 1556 wurden die „Erfurter“ Faust – Geschichten aufgezeichnet. FAUST soll in Staufen, im Breisgau, gestorben sein.
  • 1570 erschien die Niederschrift von Faust – Sagen von ROSSHIRT, einem Schulmeister in Nürnberg,
  • 1570 eine Sammlung von Faust – Sagen (zuerst in lateinischer, dann in deutscher Sprache).
  • 1572 veröffentlichte JOHANN SPIES die „Historia und Geschicht Doctor Johannis Fausti des Zauberers" (siehe PDF „Historia und Geschicht Doctor Johannis Fausti“)

Nach der Veröffentlichung des Faustbuches gab es einen regelrechten Boom von Faust-Adaptionen:

John Keats

* 29. oder 31. Oktober 1795 in London
† 23. Februar 1821 in Rom

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