Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.2 Vorbilder für die deutsche Literatur
  5. 4.2.2 Die Antike als Quelle europäischer Literatur
  6. Anakreon

Anakreon

* um 572 v. Chr. in Teos (Ionien)
† um 495 v. Chr. in Athen

ANANKREON (ANACREON) war ein griechischer Dichter, der zusammen mit ALKAIOS, PINDAR und SAPPHO zu den wichtigsten panhellenischen Lyrikern der griechischen Literatur gehörte.
ANAKREON schrieb vor allem Lieder, aber auch Oden, Jambendichtungen, Elegien und Epigramme, in denen er Lebenslust und Lebensgenuss besang. Seine spielerisch-eleganten, heiteren Lieder gaben einer europäischen Richtung der Lyrik im Rokoko, der sogenannten Anakreontik, den Namen. Diese Lyrikrichtung fand viele Anhänger, darunter auch bekannte deutsche Dichter (u. a. KLOPSTOCK, GLEIM, GÖTZ, HAGEDORN, SCHILLER, GOETHE, LESSING).

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lebensgeschichte

Die genaue Lebensgeschichte ANAKREONs ist praktisch unbekannt. Er soll um 572 v. Chr. in Teos (Ionien) geboren sein. Nachdem die Perser in Griechenland vorgerückt waren, lebte er ab 545 v. Chr. für viele Jahre auf der Insel Samos am prunkvollen Hof des Tyrannen POLYKRATES, ging später nach dessen Ermordung auf Einladung des kunstsinnigen Herrschers HIPPARCHOS, Sohn des PEISISTRATOS, nach Athen und schließlich wahrscheinlich nach Thessalien. ANAKREON soll um 488 v. Chr. gestorben sein (nach anderen Angaben lebte er von etwa 563–478 bzw. 580–495 v. Chr.).

Literarisches Werk

Das literarische Werk ANAKREONs umfasst heiter-graziöse Verse und Kurzgedichte. Stark beeinflusst von SAPPHO, nutzte auch er eine sehr schlichte und klare Sprache. ANAKREON schrieb vor allem Lieder, aber auch Oden, Jambendichtungen (von griech. Jambus; ein Versfuß aus einer kurzen, unbetonten und einer langen, betonten Silbe), Elegien (griech.-lat. : wehmütiges Gedicht, Klagelied) und Epigramme (kurze Sinn- oder Spottgedichte). Sein Werk ist leider nur noch in Fragmenten erhalten.
Zwischen 1739 und 1742 wurden von NIKOLAUS GÖTZ und JOHANN PETER UZ die sogenannten Anakreonteen übersetzt, in byzantinischer Zeit entstandene epigonale Nachdichtungen von ANAKREONs Werk, eine Sammlung von insgesamt 60 Gedichten, die lange fälschlicherweise ANAKREON zugeschrieben wurden. Einige der Lieder ANAKREONs wurden 1864 von EDUARD MÖRIKE ins Deutsche übertragen.
Die Lieder ANAKREONs preisen Eros, die Frauen- und Knabenliebe, den Wein, den Rausch und die heitere Geselligkeit; sie besingen also vor allem den Genuss des Augenblicks. Sie beeinflussten viele nachfolgende Dichter, so u. a. HORAZ, der seine Oden „Carmina“ formal nach den Vorbildern ANAKREONs (sowie ALKAIOS', PINDARs und SAPPHOs) verfasste und in ihnen ebenfalls Werte wie Liebe, Freundschaft, Wein und andere Lebensfreuden pries.

Anakreontik

Die spielerisch-eleganten Lieder ANAKREONs gaben einer europäischen Richtung der Lyrik im Rokoko (nach 1740) den Namen, die von der modernen Literaturwissenschaft als Anakreontik bezeichnet wird, heute bekannter als ANAKREON selbst ist und deren Auswirkungen bis in die Neuzeit reichen.
Der literarische Rokoko kultivierte praktisch die antike Anakreontik. So besangen z. B. FRIEDRICH VON HAGEDORN, JOHANN GEORG JACOBI und der Zweite Hallesche Dichterkreis (anakreontischer Dichterkreis) um JOHANN PETER UZ, JOHANN NIKOLAUS GÖTZ und JOHANN WILHELM LUDWIG GLEIM in ihren Gedichten das Leben und seine Freuden, indem sie Wein und Geselligkeit priesen und eine poetische Schäferlandschaft zeichneten. Dabei waren UZ und GLEIM die angesehensten und künstlerisch bedeutendsten Vertreter der deutschen Anakreontik; der von ihnen in Halle ins Leben gerufene anakreontische Dichterkreis wird auch als die Wiege der deutschen Anakreontik angesehen.
Auch andere deutsche Dichter waren zumindest zeitweise und z. T. begeisterte Anhänger der Anakreontik, so u. a. FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK, MATTHIAS CLAUDIUS, FRIEDRICH SCHILLER, JOHANN WOLFGANG VON GOETHE, und GOTTHOLD EPHRAIM LESSING. Diese Begeisterung kam entsprechend in der Form ihrer Gedichte zum Ausdruck, wobei hier interessante „Verwandtschaftsverhältnisse“ sichtbar werden. So war für die Lyriker des 18. Jahrhunderts (Zeitalter der Aufklärung) insbesondere das französische heitere Lied Vorbild, für WILHELM LUDWIG GLEIM beispielsweise waren es die anakreontischen Gedichte von FRIEDRICH VON HAGEDORN.

  • BWS-DEU2-0167-01.pdf (153.4 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Anakreon." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/anakreon (Abgerufen: 14. December 2025, 10:50 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Anakreonteen
  • Anthologia Palatina
  • JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
  • ANACREON
  • NIKOLAUS GÖTZ
  • anakreontischer Dichterkreis
  • Epigramm
  • Gedicht
  • Jambus
  • Anakreon
  • Eduard Mörike
  • Elegie
  • SAPPHO
  • FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK
  • HORAZ
  • FRIEDRICH VON HAGEDORN
  • Lied
  • JOHANN WILHELM LUDWIG GLEIM
  • antike Literatur
  • Vers
  • POLYKRATES
  • Gotthold Ephraim Lessing
  • Hipparchos
  • Friedrich Schiller
  • JOHANN PETER UZ
  • Alkaios
  • JOHANN GEORG JACOBI
  • MATTHIAS CLAUDIUS
  • PINDAR
  • Schäferdichtung
  • Anakreontik
  • griechische Dichter
  • Ode
  • panhellenische Lyriker
  • Rokoko
  • zweiter Hallescher Dichterkreis
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Johann Heinrich Voss

* 20.02.1751 in Sommersdorf (Mecklenburg)
† 29.03.1826 in Heidelberg

JOHANN HEINRICH VOSS war ein deutscher Dichter und Philologe in der Periode der Spätaufklärung. Er gehörte zu den frühen Vertretern des Sturm und Drang. VOSS ist vor allem für seine Übersetzungen antiker griechischer und lateinischer Klassiker wie HOMER, VERGIL, HORAZ oder OVID bekannt; er gilt als der deutsche Übersetzer HOMERs. Er führte außerdem die antike Gattung der Idylle in die deutsche Literatur ein und begründete mit seinen „Luise“-Idyllen die neue literarische Gattung des idyllischen Epos. VOSS war Mitbegründer des Dichterkreises „Göttinger Hain“.

Die europäische Aufklärung: Das Zeitalter der Vernunft

Als europäische Geistesströmung prägte die Aufklärung vor allem in Deutschland, Frankreich und England das 18. Jahrhundert. Sie stand unter dem Eindruck der vorausgegangenen Umwälzungen in Astronomie, Physik und anderen Naturwissenschaften und wandte sich gegen kirchliche und staatliche Bevormundung. Den langen Schatten des Mittelalters, die ihrer Ansicht nach das Denken verdunkelten, hielten die Aufklärer das Licht einer sich selbst bestimmenden Vernunft und die Ideale von geistiger Freiheit, Gleichheit und Toleranz entgegen. Die Grundsätze der Aufklärung prägten das Selbstverständnis der bürgerlichen Kultur und ersetzten in weiten Teilen Deutschlands die fehlende politische Mitbestimmung. Zu ihren bedeutendsten Vertretern gehörten JOHN LOCKE, DAVID HUME, JEAN-JACQUES ROUSSEAU, MONTESQUIEU und VOLTAIRE, der als Freund FRIEDRICHs II. den aufgeklärten Absolutismus in Preußen stark beinflusste. In der „Kritik der reinen Vernunft“ des Königsberger Philosophen IMMANUEL KANT erreichte die Philosophie der Aufklärung ihren Höhepunkt.

Kallimachos

* um 300 v. Chr. in Kyrene (heutiges Libyen)
† um 240 v. Chr. in Alexandria

KALLIMACHOS ist der bekannteste Vertreter der alexandrinischen Dichtung. Er lebte und wirkte als griechischer Dichter und Gelehrter in der hellenistischen Ära. Seine Lyrik griff das Erlesene, die kunstvoll ausgefeilte Kleinform auf und wurde damit zum Vorbild vieler antiker Lyriker, insbesondere der Neoteriker.

KALLIMACHOS schrieb u. a. Götterhymnen, Epigramme und Jamben. Besonders bekannt wurde er durch seine „Pinakes“, den ersten schriftlichen Katalog der Bibliotheksgeschichte, der ein getreues Abbild der bibliothekarischen Systematik der Alexandrinischen Bibliothek enthält und zur Grundlage der griechischen Literaturgeschichte wurde.

Friedrich von Schiller

* 10.11.1759 in Marbach
† 09.05.1805 in Weimar

FRIEDRICH VON SCHILLER war einer der bedeutendsten deutschen Dichter. Seine ersten Werke schrieb er unter dem Einfluss der Sturm-und-Drang-Bewegung. Später, als entschiedener Vertreter der Aufklärung, interessierte er sich sowohl für historische als auch für ästhetische und moralphilosophische Themen. Sein literarisches Spätwerk, das im engen Austausch mit seinem Freund JOHANN WOLFGANG VON GOETHE entstand, machte ihn zu einem der bekanntesten deutschen Klassiker des 18. Jahrhunderts und ging als Teil der sogenannten „Weimarer Klassik“ in die deutsche Literaturgeschichte ein.
Zu den bedeutendsten Werken SCHILLERs zählen das Gedicht „Die Glocke“ (1799) und Dramen wie „Die Räuber“ (1781), „Kabale und Liebe“ (1782), „Wallensteins Lager“ (1798), „Wallensteins Tod“ (1799), „Maria Stuart“ (1801), „Die Jungfrau von Orleans“ (1801) oder „Wilhelm Tell“ (1804).

Ovid

* 20.03.43 v. Chr. in Sulmo (heutiges Sulmona, östlich von Rom)
† um 17 n. Chr. in Tomis (heutiges Constanca, Rumänien)

OVID (PUBLIUS OVIDIUS NASO) war der letzte bedeutende Dichter im augusteischen Rom. Er gilt als Klassiker der lateinischen und als einer der größten Erzähler der Weltliteratur. Als einer der großen Elegiker entwickelte er das Versmaß des elegischen Distichs zur absoluten Vollkommenheit.

Insbesondere durch sein berühmtes Versepos „Metamorphoses“, eines der schönsten Werke der Weltliteratur, das praktisch ein Kompendium der griechischen Mythologie darstellt, setzte OVID der gesamten abendländischen Kunst seinen prägenden Stempel auf und beeinflusste nachhaltig folgende Dichtergenerationen von der Antike bis hin in die Postmoderne.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025