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Drama im 19. Jahrhundert

SCHILLERs Tod 1805 leitete eine Übergangsepoche ein, die für die Dramentheorie kaum Epochales geschaffen hat. Der literarische Neuansatz im Naturalismus, der eng mit den Erfolgen der exakten Naturwissenschaft verknüpft war, brachte Veränderungen in Hinblick auf die Sicht des Individuums als Ergebnis seiner Lebensumstände. Die Gegenbewegung des Naturalismus und der hinter ihm stehenden materialistischen Philosophie wandte sich zur Metaphysik, zum Mythos zurück

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Im Bewusstsein, am Ende einer Epoche und in einer Phase des Niederganges zu leben, besannen sich viele Dichter auf die Ausdrucksformen des Barocktheaters und des mittelalterlichen Mysterienspiels (HUGO VON HOFFMANNSTHAL, „Das Salzburger große Welttheater“ (siehe PDF), „Jedermann".

  • BWS-DEU2-0170-03.pdf (218.18 KB)

In den „Vorlesungen über die Ästhetik“ (siehe PDF "Georg Wilhelm Friedrich Hegel - Vorlesungen über die Ästhetik") brachte GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL (1770–1831) seine Wertschätzung der Kunst der Antike zum Ausdruck. Für ihn war das Drama sowohl nach seinem Inhalte wie nach seiner Form die höchste Stufe der Poesie und der Kunst überhaupt. Mit dieser Hochschätzung gerade der griechisch-antiken Kunst stand HEGEL nicht alleine, viele bedeutende Denker seiner Epoche teilten diese Einstellung. Sie alle sahen in der griechischen Antike einen unwiederbringlich vergangenen Gipfel der Kulturentwicklung.

  • BWS-DEU2-0170-04.pdf (3.47 MB)

GUSTAV FREYTAG, einer der meistgelesenen Autoren des 19. Jahrhunderts, vermittelte in seinen Dramen (z. B. „Die Valentine“ – 1847, „Die Journalisten“ – 1854) spezifisch bürgerliche Werte. FREYTAG war ein Vertreter des deutschen Nationalliberalismus. Für die heutige Literaturwissenschaft sind vor allem seine theoretischen Ausführungen zum Drama wichtig („Die Technik des Dramas“, 1863, siehe PDF "Gustav Freytag – Die Technik des Dramas"). Darin spricht er sich für die seit HORAZ bekannte Standardstruktur des Dramas aus:

„Durch die beiden Hälften der Handlung, welche in einem Punkt zusammenschließen, erhält das Drama, – wenn man die Anordnung durch Linien verbildlicht, – einen pyramidalen Bau. Es steigt von der Einleitung mit dem Zutritt des erregenden Moments bis zu dem Höhepunkt, und fällt von da bis zur Katastrophe. Zwischen diesen drei Teilen liegen die Teile der Steigung und des Falles. Jeder dieser fünf Teile kann aus einer Szene oder aus einer gegliederten Folge von Szenen bestehen, nur der Höhepunkt ist gewöhnlich in einer Hauptszene zusammengefasst. Diese Teile des Dramas, a) Einleitung, b) Steigerung, c) Höhepunkt, d) Fall oder Umkehr, e) Katastrophe, haben jeder Besonderes in Zweck und Baurichtung. Zwischen ihnen stehen drei wichtige szenische Wirkungen, durch welche die fünf Teile sowohl geschieden als verbunden werden. Von diesen drei dramatischen Momenten steht eines, welches den Beginn der bewegten Handlung bezeichnet, zwischen Einleitung und Steigerung, das zweite, Beginn der Gegenwirkung, zwischen Höhepunkt und Umkehr, das dritte, welches vor Eintritt der Katastrophe noch einmal zu steigern hat, zwischen Umkehr und Katastrophe. Sie heißen hier: das erregende Moment, das tragische Moment, das Moment der letzten Spannung. Die erste Wirkung ist jedem Drama nötig, die zweite und dritte sind gute, aber nicht unentbehrliche Hilfsmittel.“ (siehe PDF "Gustav Freytag – Die Technik des Dramas")

Pyramidaler Dramenaufbau

Der pyramidale Dramenaufbau wird auch als tektonischer bezeichnet.

  • Exposition
  • Peripetie (plötzlicher Umschlag)
  • Anagnorisis (Erkennung, Wiedererkennen)
  • retardierendes Moment
  • Katastrophe
  • BWS-DEU2-0170-05.pdf (861.54 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Drama im 19. Jahrhundert." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/drama-im-19-jahrhundert (Abgerufen: 19. August 2025, 11:43 UTC)

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Bertolt Brecht

* 10.02.1898 in Augsburg
† 14.08.1956 in Berlin

BERTOLT BRECHT, Schriftsteller und Regisseur, war einer der bedeutendsten Autoren der Arbeiterliteratur zur Zeit der Weimarer Republik, einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit und einer der einflussreichsten deutschen Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Sein Gesamtwerk umfasst mehr als 30 Theaterstücke, über 2500 Gedichte und Lieder, drei Romane, mehrere Dramen- und Romanfragmente sowie über 150 Prosaarbeiten, dazu Tagebücher und Briefe.

Er gilt als Begründer des sogenannten „Epischen Theaters“.
Bekannte Werke von BRECHT sind z. B.

  • Die Dreigroschenoper
  • Mutter Courage und ihre Kinder
  • Herr Puntila und sein Knecht Matti
  • Der kaukasische Kreidekreis.

Hamlet

Prinz Hamlet kommt von seinem Studium in Wittenberg nach Haus zurück und findet seinen Vater, den König von Dänemark ermordet vor. Sein Onkel Claudius heiratet die Mutter und wird neuer König. Hamlet will des Vaters Ehre wahren, bleibt jedoch unentschlossen. Mutter und Onkel sollen des Komplotts überführt werden. Versehentlich ersticht Hamlet seinen zukünftigen Schwiegervater, den Vater Ophelias. Ihr Bruder Laertes muss Rache üben, als Ophelia Selbstmord begeht. Während eines Duells verletzen sich Laertes und Hamlet mit vergifteten Waffen. Hamlet ersticht den Onkel. Seine Mutter trinkt vom vergifteten Wein. Die Tragödie ist vollendet.

„Es ist was faul im Staate Dänemark“

oder, wie es der Übersetzer WIELAND sagte:

„Es muß ein verborgnes Uebel im Staat von Dännemark liegen.“

Das ist einer der berühmtesten Sätze des Stückes. Ein zweiter fragt nach „Sein oder Nichtsein“ und ist wohl am meisten kolportiert worden.

Lion Feuchtwanger

* 07.07.1884 in München
† 21.12.1958 in Los Angeles

LION FEUCHTWANGER war eine der interessantesten Persönlichkeiten der deutschen Exilliteratur. Er war beseelt vom Geist des bürgerlichen Humanismus und der Aufklärung.
Mit seinem Roman „Jud Süß“ (1925) wurde er über Nacht ein internationaler Bestsellerautor und in Folge zu einem der auflagenstärksten deutschsprachigen Schriftsteller. Besonders im angelsächsischen Sprachraum wurde bei einem neu erschienenen Roman lange Zeit gesagt „It´s nearly like Feuchtwanger“. 1930 wurde FEUCHTWANGER für seinen zeitgeschichtlichen Roman „Erfolg“ zum Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen.

Andere bekannte Werke sind beispielsweise „Die häßliche Herzogin Margarete Maultasch“ (1923), „Die Geschwister Oppenheim“ (1933), „Die Jüdin von Toledo“ (1955) und „Jefta und seine Tochter“ (1957).

Iphigenie auf Tauris


Iphigenie ist die Tochter Agamemnons. Sie wird von der Göttin Diana dem Opfertod entrissen und nach Tauris gebracht. Dort ist sie seitdem Dianas oberste Priesterin, sehnt sich nach ihrer griechischen Heimat zurück. Doch Thoas, der König der Taurier, wirbt um sie und will sie nicht ziehen lassen. Um ihretwillen hat er sogar die blutigen Menschenopfer der Skythen eingestellt. Widerwillig verspricht Thoas, sie gehen zu lassen, wenn es dafür eine Gelegenheit gäbe.Thoas lässt zwei Fremde gefangennehmen, die an Tauris Strand erscheinen. Iphigenie erkennt in einem der Gefangenen ihren Bruder Orest wieder. Um seinen Vater Agamemnon zu rächen, war er zum Mörder seiner eigenen Mutter geworden und ist seitdem, gehetzt von Rachegöttinnen, dem Wahnsinn nah. Zur Entsühnung soll er die Schwester heimholen. Orest glaubte, für Apoll das Standbild Dianas rauben zu sollen, doch nun findet er hier seine totgeglaubte Schwester. Gemeinsam mit Pylades bereitet Orest die Flucht vor. Das Schiff ist in einer Bucht verborgen. Iphigenie soll den Skythenkönig hinhalten, der auf das Opfer drängt. Doch Iphigenie, das Ideal der schönen Seele, kann den König nicht belügen. Sie gesteht den Fluchtplan und macht ihm zugleich deutlich, daß er kein Recht habe, sie und die anderen festzuhalten. Er hatte ihr sein Wort gegeben – jetzt sei die Zeit, sie ziehen lassen. Thoas gewährt es, doch nicht im Groll will Iphigenie von dem Mann scheiden, den sie wie einen zweiten Vater verehrt. Sie bezwingt das harte Herz des rohen Skythen, und in wahrhafter Freundschaft dürfen die Gefährten von Tauris scheiden.

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