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Entwicklung der deutschen Sprache

Etwa 2000 v. Chr. begann mit der Neubesiedlung des westlichen Ostseeraumes die Abtrennung der germanischen Sprachen aus dem Indoeuropäischen. Dies war ein Prozess, der sprachliche Veränderungen – die erste Lautverschiebung, den Akzentwandel und die Herausbildung schwacher Verben – beinhaltete.

Durch ausgedehnte Wanderbewegungen kam es dann zur Bildung germanischer Großstämme und damit zu einer weiteren Differenzierung der Sprache. Das im 5. Jahrhundert n. Chr. neben dem Ost- und Nordgermanischen entstandene Westgermanische ist der Ursprung der deutschen Sprache.

Die sprachliche Abgrenzung des Deutschen vollzog sich wiederum in einem längeren Prozess, der als zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung bezeichnet wird. Er führte zur Herausbildung verschiedener Mundarten und zur Teilung des deutschen Sprachraums in Niederdeutsch und Hochdeutsch.

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Entstehung der deutschen Sprache

Er war etwa 500 v. Chr. beendet. Ausgedehnte Wanderbewegungen führten dann zum Zusammenschmelzen mehrerer kleinerer Gruppen zu größeren Lebensverbänden, den germanischen Großstämmen. Dies schlug sich auch in einer differenzierter werdenden Sprachentwicklung nieder. Nachweisbar sind solche Sprachveränderungsprozesse u. a. auch an schriftlichen Überresten (Quellen). Die Runeninschrift des im Jahre 1734 gefundenen goldenen Horns von Gallehus (um 400 n. Chr.) lautet:

„ek hlewagastir holtijar horna tawido“

Übersetzung:
„Ich HlewagastiR aus Holt das Horn verfertigte“'

Schon im 5. Jahrhundert n. Chr. bildeten sich in den verschiedenen Siedlungsgebieten – so zwischen Oder und Weichsel oder an der Elbe – westgermanische, ostgermanische und nordgermanische Sprachgruppen heraus. Ursprung der deutschen Sprache war das Westgermanische, aus dem sich auch das Niederländische, das Englische und das Friesische entwickelte.

Die sprachliche Abgrenzung des Deutschen vollzog sich wiederum in einem längeren Prozess, der als zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung bezeichnet wird. Die Gesetzmäßigkeiten dieser Lautverschiebung wurden vor allem von JACOB GRIMM erforscht und in seiner 1822 herausgegebenen „Deutschen Grammatik“ beschrieben. Sie bestätigen sowohl die Verwandtschaft der germanischen und indogermanischen Sprachen wie auch die Herkunft moderner Sprachen, z. B. Englisch, Niederländisch und Niederdeutsch, aus den alten germanischen Sprachen.

Herausbildung verschiedener Mundarten des Deutschen

Die den Prozess der zweiten Lautverschiebung kennzeichnende Konsonantenverschiebung war die am tiefsten greifende Veränderung in der Geschichte der deutschen Sprache. Sie führte zur Herausbildung verschiedener Mundarten und zur Teilung des deutschen Sprachraums durch die „maken-machen“-Linie. Das ist die Hauptlinie, die Niederdeutsch (bzw. Altsächsisch) und Hochdeutsch bzw. Althochdeutsch trennt.

Da diese Linie bei Benrath (nahe Düsseldorf) den Rhein quert, wird sie auch „Benrather Linie“ genannt.

 

Bild

Das Hochdeutsche wird durch eine weitere Hauptlinie unterteilt, welche die p > pf-Verschiebung anzeigt. Sie wird nach dem Ort der Rheinüberquerung als „Speyerer Linie“ bezeichnet. Nördlich von ihr wird Mitteldeutsch gesprochen (westmitteldeutsch = pund; ostmitteldeutsch = fund), südlich von ihr Oberdeutsch (= pfund).
Die k > kch-Verschiebung fand nur in der südalemannischen Region statt. Hier wird von einer „Kind-Kchind-Linie“ gesprochen.
Heute sprechen etwa 90 Millionen Menschen die deutsche Sprache als Muttersprache in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein. Des Weiteren ist Deutsch Erst- oder Zweitsprache von etwa 40 Millionen Menschen z. B. in Frankreich (Elsass), Italien (Südtirol), Dänemark, Belgien, Rumänien, Ungarn u. a.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Entwicklung der deutschen Sprache." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/entwicklung-der-deutschen-sprache (Abgerufen: 20. May 2025, 08:53 UTC)

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Verwandte Artikel

Zweite Lautverschiebung

Die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung vollzog sich von etwa 500 bis 800 n. Chr. Sie begann in den Alpen und breitete sich mit unregelmäßiger Konsequenz bis in den Norden aus. An der „Benrather Linie“, der deutschen Ost-West-Furche, verebbte diese sprachliche Bewegung.

Die zweite Lautverschiebung kennzeichnet die Trennung des Hochdeutschen vom Niederdeutschen. Der Übergang vom Germanischen zum Althochdeutschen vollzog sich mit bestimmten Veränderungen.

Sie betrafen vor allem

  • die stimmlosen Verschlusslaute im Anlaut und in der Verdopplung,
  • die stimmlosen Verschlusslaute nach einem Vokal und
  • die stimmhaften Verschlusslaute b, d, g.

Die Konsonantenverschiebung ist die am tiefsten greifende Veränderung in der Geschichte der deutschen Sprache.

Christliche Missionierungsarbeit

In ihren Anfängen ist die deutsche Literatur sprachlich kein einheitliches, sondern vielmehr ein mehrsprachiges Gebilde, wobei das Latein als „Hochsprache“ aller germanischen Stämme fungierte. Kulturell fand durch die Eroberungen die Durchmischung der germanischen Stämme statt. Politisch gesehen ist das spätere Deutschland durch die fränkischen Stämme und deren Herrscher bestimmt.
Unter KARL DEM GROSSEN kam es unter Einbeziehung der christlichen Kirche zur Christianisierung der von ihm eroberten sächsischen Lande. Die in dieser Zeit entstandene Literatur trug Missions- und Bildungscharakter. Im 10. Jahrhundert war die christliche Missionierung auf dem kolonisierten Gebiet der Sachsen beendet. Die deutsche Literatur im 10.–12. Jahrhundert wurde vor allem in Klöstern geschrieben.

Das Nibelungenlied

Das „Nibelungenlied“ entstand vermutlich zwischen 1198 und 1204, wohl im Umkreis des Bischofs WOLFGER in Passau an der Donau. Es besteht aus 39 Abschnitten („Aventiuren“) und gliedert sich in zwei ursprünglich selbstständige Teile:

  • Das „Siegfriedlied“ und
  • das „Burgundenlied“.

Dem zweiten Teil liegen geschichtliche Ereignisse zugrunde: die Vernichtung der Burgunden am Rhein durch die Hunnen 436 oder 437 und der Tod ATTILAs 453 in der Nacht seiner Hochzeit.
Das „Nibelungenlied“ wurde nach einem sagenhaften Zwergenkönig benannt, dem König Nibelung.

Runen

Bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts las und schrieb im deutschen Sprachraum fast niemand. Die germanischen Stämme benutzten als Schriftzeichen Runen. Das althochdeutsch-gotische „runa“ bedeutet „Geheimnis“; neuhochdeutsch bedeutet es „raunen“. Die Runen dienten vor allem kultischen Zwecken.
Das Alphabet der Runenzeichen wird nach den ersten Buchstaben als Futhark bezeichnet.
 

Vor- und frühsprachliche Entwicklung

Die Sprache entwickelte sich in ihrer spezifischen Form mit der menschlichen Spezies. Im Vergleich zu den kommunikativen Systemen von Tieren hat sich die menschliche Sprache entscheidend weiterentwickelt.
Wahrscheinlich entstand die Sprache zum ersten Mal bei den Neandertalern (vor 300 000 bis 40 000 Jahren). Einen Entwicklungsschub hat die menschliche Sprache aber wohl erst durch den Homo sapiens – dessen Schädel und Kehlkopf besser zur Spracherzeugung geeignet waren – vor 40 000 bis 30 000 Jahren erhalten.

Es gibt unterschiedliche Auffassungen der Sprachwissenschaftler über die Entstehung der Sprache, die sich entweder aus einer Ursprache (Theorie der Monogenese) oder aus mehreren Grundsprachen (Theorie der Polygenese) entwickelt haben soll.

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