Heldendichtungen

Heldendichtungen

  • Die älteste Heldendichtung ist das „Gilgamesch-Epos“ (siehe PDF) .
  • Die homerischen Epen „Ilias“ und „Odyssee“ sind die ältesten Epen des europäischen Kulturkreises.
  • Das „Rolandslied“ („La Chanson de Roland“, um 1080) ist das älteste französische Heldenepos. Es gehört in den Sagenkreis um KARL DEN GROSSEN.
  • Die germanische Heldendichtung ist in der isländischen „Edda“ gesammelt. In diesen Dichtungen nimmt der Held, trotz des Bewusstseins, dass er unterliegen wird, den Kampf gegen die übermächtigen Gegner auf. Er folgt damit dem alten germanischen Schicksalsglauben. Berühmte Heldenlieder der „Edda“ sind das „Atlilied“ und das „Hamdirlied“.
  • Innerhalb der deutschen Dichtung kennen wir die Heldendichtungen um DIETRICH VON BERN; dazu gehören u. a.
    - das „Hildebrandslied“,
    - das „Nibelungenlied",
    - das „Kudrun-Lied“ und
    - das „Eckenlied“.
    Diese Dichtungen finden sich auch in der „Edda“. Das „Hildebrandslied“ ist das einzig erhaltene germanische Heldenlied in deutscher Sprache. Stofflich ist es der DIETRICH-Sage zugehörig. In seiner tradierten Form ist es etwa um 770–780 entstanden.

„Heliand“ und „Evangelienbuch“

Der „Heliand“ (um 830, Evangelienharmonie) sowie OTFRIEDs (auch: OTFRID) VON WEISSENBURG „Evangelienbuch“ (868, siehe PDF) sind ebenfalls Heldendichtungen. Ihre Stoffe stammen jedoch nicht aus dem germanischen Sagenkreis, sondern beziehen sich auf die Leidensgeschichte Christi.

  • Im „Heliand“ (siehe PDF), einer Heldendichtung in stabreimenden Langzeilen, tritt Jesus Christus als hebancuning (Himmelskönig), als Held und Gefolgsherr auf. Seine Jünger sind gesidos (Gefolgsleute). Hier wird also lediglich die Vorstellungswelt der Deutschen jener Zeit in die Literatur übernommen.
  • OTFRIEDs „Evangelienbuch“ bezieht sich noch nicht einmal mehr auf die gesellschaftlichen Umstände der damaligen Zeit. Sein Buch stellt eine poetische Umsetzung der vier Evangelien des Neuen Testaments dar. Es ist also mehr eine Bibeldichtung als eine Heldendichtung.

Der „Heliand“ ist in mehreren Varianten vorhanden:

  • Münchner Handschrift (Cgm 25, ca. 850, fragmentarisch)
  • Londoner Handschrift (Cotton Caligula A VII, ca. 970)
  • Fragment P (Berlin, früher Prag, ca. 850),
  • Fragment V (Vatikan, ca. 880)
  • Fragment S (Straubing, ca. 850).

KARL SIMROCK schuf eine deutsche Übersetzung des „Heliand“ (PDF 4).

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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