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Johann Wolfgang von Goethe

* 28.08.1749 in Frankfurt am Main
† 22.03.1832 in Weimar

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE war einer der berühmtesten deutschen und zugleich weltweit bekanntesten Dichter der „Sturm- und-Drang-Zeit“. Mit dem in dieser Epoche entstandenen Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) wurde er weltberühmt. In der später folgenden „Klassischen Periode“ GOETHEs entstanden vor allem Dramen wie „Iphigenie auf Tauris“ (1787), Egmont (1788), „Torquato Tasso“ (1790) oder die „Faust“-Tragödien, aber auch weitere Romane und zum Abschluss seines Schaffens seine Autobiografie „Dichtung und Wahrheit“ (1833, posthum). Eine Vielzahl der Werke GOETHEs entsprang der anregenden Freundschaft mit FRIEDRICH VON SCHILLER.
GOETHE hinterließ ein gewaltiges, an Widersprüchen reiches Werk, in dem sich seine große Persönlichkeit widerspiegelt und das zugleich Spiegelbild einer Epoche ist, die in ihrem inneren Widerspruch zu den fruchtbarsten und folgenreichsten in der deutschen Literatur gehört. Mit diesem seinem Werk nimmt GOETHE in der deutschen Literaturgeschichte eine herausragende Stellung ein. Die Schriften des Gelehrten, Naturforschers und Dichters GOETHE hatten von seinen Lebzeiten bis in die Gegenwart hinein enorme Wirkung auf die Literatur.

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GOETHE war begabt und lebenslang vom Glück begünstigt. Er besaß einflussreiche Freunde, seine Werke hatten Erfolg und bei den Frauen war er beliebt. Trotz seines unruhigen, durch viele Reisen geprägten Lebenswandels, hatte er sogar das Glück, in CHRISTIANE VULPIUS eine treu sorgende Frau und eine Familie zu haben.
GOETHE lebte in der „Sturm-und-Drang-Zeit“, einer Epoche, die sehr gefühlvolle Werke hervorbrachte. In dieser Zeit entstand das Werk, das ihn weltberühmt gemacht hatte: „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774), ein Roman von derartiger Emotionalität, dass sich etliche unglückliche Männer oder Frauen aufgrund dieses Werkes ihr Leben nahmen.
GOETHEs „Klassische Periode“ begann mit einer Reise nach Italien in den Jahren 1786 bis 1788, in der u. a. die Dramen „Iphigenie auf Tauris“ (1787) und „Torquato Tasso“ (1790) entstanden.
1775 wurde GOETHE durch den jungen Herzog KARL AUGUST nach Weimar berufen. Damit begann für ihn ein Leben strenger Pflichterfüllung im Dienst des kleinen Herzogtums. Erst SCHILLER, der im Jahr 1788 die Bekanntschaft mit GOETHE machte, regte dessen dichterische Schaffenskraft erneut an. Die Freundschaft der beiden begabten Dichter brachte eine Vielzahl von Werken hervor. Ein Denkmal in Weimar zeugt von dieser Freundschaft und auch heute werden sie meist gemeinsam erwähnt.
In GOETHEs gewaltigem, qualitativ unterschiedlichem, an Widersprüchen reichem Werk spiegelt sich seine große Persönlichkeit wider. Sein Werk ist zugleich Spiegelbild einer Epoche, die in ihrem inneren Widerspruch zu den fruchtbarsten und folgenreichsten in der deutschen Literatur gehört.

Lebensgeschichte und literarisches Schaffen

Die Lebensgeschichte von JOHANN WOLFGANG GOETHE ist die eines ungewöhnlichen, vielseitig begabten und interessierten Gelehrten, Forschers und Dichters. Er wurde am 28. August 1749 als Sohn des Kaiserlichen Rats Dr. jur. JOHANN CASPAR GOETHE und dessen Frau KATHARINA ELISABETH, geb. TEXTOR, in Frankfurt am Main geboren. Interessanter Weise zählte zu den mütterlichen Vorfahren LUCAS CRANACH D. ÄLTERE. Von GOETHEs Geschwistern überlebte nur seine Schwester FRIEDERIKE CHRISTIANA das Kindesalter.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte GOETHE in Frankfurt am Main. Zur Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) besetzten französische Truppen die Stadt. GOETHE besuchte in dieser Zeit häufig das französische Theater und entdeckte schon früh seine Vorliebe für die Schauspielerei.
Ab 1755 erhielt er unter Aufsicht des Vaters Privatunterricht, u. a. in den Fächern Latein und Griechisch.
1763 besuchte GOETHE ein Konzert des damals siebenjährigen WOLFGANG AMADEUS MOZART, das seine lebenslange Liebe zu dessen Musik begründete. Noch nicht fünfzehnjährig, bewarb er sich mit einem Brief an LUDWIG YSENBURG VON BURI um die Aufnahme in den literarischen Club „Arkadische Gesellschaft zu Phylandria“. 1765 erhielt er Reit- und Fechtunterricht und las die Werke HOMERs und FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCKSs. Außerdem übte er sich im Übersetzen von Bibeltexten. Sein erstes Werk entstand, die Jugenddichtung „Poetische Gedanken über die Höllenfahrt Jesu Christi“ (Abdruck 1766).

1765 bis 1768 studierte GOETHE Rechtswissenschaften in Leipzig. Während seiner Studienzeit verband ihn eine innige Zuneigung zu KATHARINA (KÄTCHEN) SCHÖNKOPF. 1768 erkrankte er schwer und hielt sich in den Jahren 1768 bis 1770 zur Genesung in Frankfurt auf. Danach setzte er sein Studium in Strassburg fort und hörte neben den juristischen auch medizinische Vorlesungen. Dort begegnete er den Töchtern des Pfarrers BRION und verliebte sich in die 18-jährige FRIEDERIKE.

In dieser Zeit entstanden seine wohl schönsten Liebesgedichte, so das „Mailied“ (Audio 1), das „Heideröslein“ und „Willkommen und Abschied“ (Audio 2). Die Gedichte seiner Strassburger Zeit sind als „Sesenheimer Lieder“ (siehe PDF "Sesenheimer Gedichte") zusammengefasst.

In Sesenheim, dem Wohnort der BRIONs dürfte GOETHE dem Sturm-und-Drang-Dichter JAKOB MICHAEL REINHOLD LENZ begegnet sein, der – wie er – in schwärmerischer Liebe zu FRIEDERIKE BRION entbrannt war. Später schrieb er über ihn:

„Klein, aber nett von Gestalt, ein allerliebstes Köpfchen, dessen zierlicher Form niedliche etwas abgestumpfte Züge vollkommen entsprachen; blaue Augen, blonde Haare, kurz, ein Persönchen, wie mir unter nordischen Jünglingen von Zeit zu Zeit eins begegnet ist; einen sanften, gleichsam vorsichtigen Schritt, eine angenehme, nicht ganz fließende Sprache und ein Betragen, das zwischen Zurückhaltung und Schüchternheit sich bewegend einem jungen Manne wohl anstand. Kleinere Gedichte, besonders seine eigenen, las er sehr gut vor und schrieb eine fließende Hand. Für seine Sinnesart wüßte ich nur das englische Wort whimsical, welches, wie das Wörterbuch ausweist, gar manche Seltsamkeiten in einem Begriff zusammenfaßt.“
(aus: Dichtung und Wahrheit, Dritter Teil, 11. Buch, vgl. PDF "Johann Wolfgang von Goethe - Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit")

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Auch begegnete er erstmalig JOHANN GOTTFRIED VON HERDER, unter dessen Einfluss er zum Dichter wurde. In dieser Zeit las er viele Werke

  • WILLIAM SHAKESPEAREs,
  • HOMERs und
  • OSSIANs.

Im Strassburger Dichterkreis bildeten sich in dieser Zeit die entscheidenden Ideen der Sturm-und-Drang-Bewegung heraus.

1771 promovierte GOETHE zum Lizenziaten der Rechte. In den Jahren 1771 bis 1775 arbeitete er als Rechtsanwalt beim Schöffengericht in Frankfurt am Main und unternahm eine Vielzahl von Reisen an die Lahn und den Rhein.
1772 schrieb er Rezensionen für die „Frankfurter Gelehrten Anzeigen“ und war Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar. Es begann eine intensive Schaffenszeit, so entstanden die Werke

  • „Von deutscher Baukunst“ (1771/72),
  • „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Ein Schauspiel“ (1773),
  • „Urfaust“ (1773–1775),
  • „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) und
  • Clavigo“ (1774).

Mit dem Drama „Götz von Berlichingen“ (siehe PDF "Johann Wolfgang Goethe - Götz von Berlichingen") und mit dem Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ gelang dem erst 24-jährigen GOETHE der Durchbruch zum Ruhm.

„Die Leiden des jungen Werthers“ entstand infolge einer unglücklichen Liebe GOETHEs zu CHARLOTTE BUFF, die er während seines Praktikums in Wetzlar kennengelernt hatte.

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GOETHE schrieb seinen Briefroman auch als Reverenz an SOPHIE LA ROCHE, deren Briefroman „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ (siehe PDF "Sophie von La Roche - Geschichte des Fräuleins von Sternheim") er folgendermaßen kommentierte:

„...das ist kein Buch, das ist eine Menschenseele.“

Nicht weniger berühmt wurden seine Hymnen aus dieser Zeit, so „Prometheus“ (1774, Audio 3), das als das Sturm-und-Drang-Gedicht schlechthin gilt.

1775 folgte GOETHE einer Einladung des Erbprinzen KARL AUGUST VON SACHSEN-WEIMAR-EISENACH und ließ sich im Gartenhaus, einem Geschenk KARL AUGUSTs, in Weimar nieder. Auch sonst wurde er durch den Herzog finanziell unterstützt. Damit begann für ihn ein Leben strenger Pflichterfüllung im Dienst des kleinen Herzogtums. Er lernte CHARLOTTE VON STEIN, KARL LUDWIG VON KNEBEL und CHRISTOPH MARTIN WIELAND kennen. JAKOB MICHAEL REINHOLD LENZ, der ihn sehr bewunderte, kam 1776 nach Weimar. Die Beziehung zwischen GOETHE und ihm war anfänglich freundschaftlich, später durch den beginnenden Wahnsinn LENZ' wurde sie problematisch. GOETHE betrieb die Ausweisung des einstigen „Friederike-Konkurrenten“. Sein lapidarer Kommentar vom 26.11.1776 lautete „Lenzens Eseley“.
Die Begegnung mit der unglücklich verheirateten Hofdame CHARLOTTE VON STEIN zählte für die persönliche Entwicklung GOETHEs zu den bedeutendsten Ereignissen dieses Lebensabschnitts, mit ihr verband ihn zeitlebens eine geistgeprägte Liebe.

Aufenthalte im Thüringer Wald, in Jena und im Harz nutzte GOETHE nicht nur zum Schreiben, auch für seine Tätigkeit in den Weimarer Amtsstuben waren sie bedeutsam. 1779 leitete GOETHE das Straßenbauwesen, rekrutierte Soldaten und wurde zum Geheimen Rat ernannt.
1781 besuchte GOETHE anatomische Vorlesungen in Jena. Nach seiner Adelung durch KAISER JOSEF II. im Jahre 1782 übernahm er die Finanzverwaltung. 1783 nahm GOETHE den Sohn von CHARLOTTE VON STEIN, FRITZ, bei sich im Haus auf und ließ ihm eine umfassende Ausbildung zukommen.
1784 entdeckte GOETHE den Zwischenkieferknochen beim menschlichen Skelett. Während einer ersten Reise nach Karlsbad 1785 beschäftigte er sich zunehmend mit Botanik. 1786 schloss er einen Vertrag mit GÖSCHEN und so erschien im selben Jahr eine achtbändige Ausgabe seiner Schriften. „Iphigenie auf Tauris“ entstand 1787 und ein Jahr später der „Egmont“. Auf einer zweiten Reise nach Karlsbad begleitete ihn FRAU VON STEIN.

  • BWS-DEU2-0388-12.pdf (801.21 KB)
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Ende des Jahres brach GOETHE zu einer zweijährigen Italienreise (siehe PDF "Johann Wolfgang von Goethe - Italienische Reise") auf, die man als Flucht aus den beengenden Weimarer Verhältnissen ansehen kann und auf der er neue Schriften und Kunststudien verfasste. Sie war ein bedeutender Wendepunkt in seinem Leben und leitete die klassische Epoche ein. Auch entdeckte er hier seine erotische Ader.

1788 kam es zu einer ersten Begegnung mit CHRISTIANE VULPIUS, die ihm für den Rest seines Lebens, über 28 Jahre, eine treue Lebensgefährtin wurde. Ein Jahr später wurde ihr gemeinsamer Sohn CARL AUGUST geboren. Er war das einzige von fünf gemeinsamen Kindern, das nicht kurz nach der Geburt starb. Später stellte sich heraus, dass das Ehepaar unter einer Blutunverträglichkeit litt, die zum zeitigen Tode der Kinder führte.

  • BWS-DEU2-0388-13.pdf (2.32 MB)

1788 bis 1789 schrieb GOETHE am „Torquato Tasso“ (1790) und 1788 bis 1790 arbeitete er an den „Römischen Elegien“. Im Jahr 1789 begann die Französische Revolution. 1790 musste GOETHE kurzzeitig mit dem Herzog nach Schlesien ins Manöver. In dieser Zeit konnte er an dem von ihm schon begonnenen „Faust“ nicht weiterarbeiten. In den Jahren 1791 bis 1817 leitete GOETHE das Weimarer Hoftheater. 1791 begann er sich mit einem neuen Thema zu beschäftigen, der Farbenlehre. Überhaupt war er zeitlebens vielseitig interessiert, so beschäftigte er sich beispielsweise auch mit Malerei.
1792 erhielt er das Haus am Frauenplan zum Geschenk. Kurz nachdem er mit seiner kleinen Familie einzog, musste er den Herzog in den Krieg gegen Frankreich begleiten.

1793 bis 1794 entstand „Reinecke Fuchs“. Im Jahr 1794 begann die über zehn Jahre dauernde Freundschaft mit dem als Professor für Geschichte nach Weimar berufenen FRIEDRICH VON SCHILLER. 1794 gewann ihn SCHILLER für die Mitarbeit an den „Die Horen“. Von da an wurde GOETHE freier Schriftsteller und bald auch Herausgeber seiner eigenen oder fremder Werke. In der Zusammenarbeit mit SCHILLER entwickelte sich ein Stil, der als „Weimarer Klassik“ zur literaturhistorischen Epochebezeichnung wurde. 1796 veröffentlichte GOETHE seine „Farbenlehre“ und ein Jahr später begann er den „Faust“ weiter zu schreiben. Auch wenn er auf schriftstellerischem Gebiet sehr bekannt und beliebt war in jener Zeit, macht er eine Lebenskrise durch, in deren Folge er sämtliche seiner bis dahin geschriebenen Briefe verbrannte.

1797 übernahm GOEHTE die Oberaufsicht über das Münzkabinett, die Bibliothek und den Neubau des Schlosses. Auch entwickelte er sich immer mehr zum Sammler und Gelehrten. 1798 erschien die erste Ausgabe einer von GOETHE herausgegebenen periodischen Zeitschrift, des „Prophyläen“ – einem wichtigen Organ für die Anschauungen der Weimarer Klassik. 1798 entstand sein Lehrgedicht „Die Metamorphose der Pflanzen“ und wurde 1799 veröffentlicht.

Im Jahre 1805 starb GOETHEs engster Freund FRIEDRICH VON SCHILLER. 1806 heiratete er nach 17 Jahren wilder Ehe seine Lebensgefährtin CHRISTIANE VULPIUS. Außerdem führte er sein bekanntestes Werk, den „Faust“, zu einem Abschluss. 1808 erhielt GOETHE eine von ihm als sehr wichtig genommene Audienz bei NAPOLEON.
1809 erschienen die „Wahlverwandtschaften“ und er machte erste Entwürfe zu seiner Autobiografie „Dichtung und Wahrheit“. Aus Anlass ihrer 25-jährigen Verbindung entstand bei einem Ritt nach Ilmenau für CHRISTIANE das Gedicht „Gefunden“.

1814 reiste GOETHE nach Frankfurt und begann eine intensive Liebesbeziehung zu MARIANNE VON WILLEMER. Auch im Alter ergriff GOETHE immer wieder die Leidenschaft für schöne und geistvolle Frauen. Dies war besonders für die treue CHRISTIANE um so schlimmer, denn sie war schon von tödlicher Krankheit gezeichnet. 1815 wurde GOETHE Staatsminister im nunmehrigen Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. In den Jahren 1814 bis 1819 entstand der „West-Östliche Divan“, eines seiner letzten Werke.
1816 starb CHRISTIANE. 1817 gab GOETHE Werke über Kunst und Altertum und zur Naturwissenschaft heraus und das Theater endgültig auf. 1818 wurde sein erster Enkel, WALTHER WOLFGANG, geboren. Zu dessen Geburt schrieb er das „Wiegenlied“.
 

1820, im Alter von 71 Jahren, begann GOETHE ein Geologiestudium in Böhmen. 1824 lernte er HEINRICH HEINE in Weimar kennen. 1827 starb FRAU VON STEIN, 1828 starb sein langjähriger Gönner, der Herzog KARL AUGUST und 1830 traf ihn ein weiterer Schicksalsschlag, als sein einziger Sohn starb. 1831 verbrachte er seinen 82. Geburtstag zusammen mit seinen beiden Enkelkindern in Ilmenau und schloss sein vorletztes Werk, seine Autobiografie „Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit“ ab (siehe PDF "Johann Wolfgang von Goethe - Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit"). Kurz vor seinem Tod am 22. März 1832 vollendete er den heute zur Weltliteratur zählenden „Faust II“. In der Person des Faust schildert er den Weg des suchenden Menschen aus der Verworrenheit des Lebens zur Erkenntnis seiner ewig-göttlichen Bestimmung: Arbeit für das Wohl der Menschheit, Dienst für die Gemeinschaft. Daraufhin wird Faust der Eingang in den „Himmel“ zuteil mit den Worten:

„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“.

Textausschnitt aus „Faust“
„... Ja! Diesem Sinne bin ich ganz ergeben,
Das ist der Weisheit letzter Schluß:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muß ...
Solch ein Gewimmel möcht ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn.“

  • BWS-DEU2-0388-16.pdf (1.96 MB)

GOETHE wurde in der Weimarer Fürstengruft beigesetzt. Nach seinem Tod wurden Goethe-Denkmäler in vielen größeren Städten Deutschlands aufgestellt.

Werke (Auswahl)

  • Poetische Gedanken über die Höllenfahrt Jesu Christi (1766, Gedicht)
  • Das Buch Annette (1767, Gedichtsammlung)
  • Die Laune des Verliebten (1767, Schauspiel)
  • Die Mitschuldigen (1769, Lustspiel)
  • Neue Lieder (1770, Gedichtsammlung)
  • Heideröslein (1770, Gedicht)
  • Willkommen und Abschied (1770, Gedicht)
  • Urgötz (1771, Drama)
  • Mailied (1771, Gedicht)
  • Von deutscher Baukunst (1772, Abhandlung)
  • Wanderers Sturmlied (1772, hymnisches Gedicht)
  • Der Wanderer (1772, hymnisches Gedicht)
  • Pilgers Morgenlied (1773, Gedicht)
  • Prometheus, dramatisches Fragment (1773, siehe PDF "Johann Wolfgang Goethe - Prometheus")
  • Elysium (1773, Gedicht)
  • Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Ein Schauspiel (1773, Drama)
  • Urfaust (1773–1775)
  • An Schwager Kronos (1774, Gedicht)
  • Claudine von Villa Bella (1774, Singspiel)
  • Friederikenlieder (1774, Lyrik)
  • Götter, Helden und Wieland (1774, Satire)
  • Ganymed (1774, hymnisches Gedicht)
  • Prometheus (1774, hymnisches Gedicht)
  • Die Leiden des jungen Werthers (1774, Briefroman)
  • Clavigo (1774, Drama)
  • Harzreise im Winter (Gedicht, 1774)
  • Brief aus der Schweiz (1774)
  • Erwin und Elmire (1775, Singspiel)
  • Der ewige Jude (1775, Epos)
  • Wilhelm Meister (1775)
  • Claudine von Villa Bella (1776, Singspiel)
  • Stella (1776, Drama)
  • Die Geschwister (1776, Schauspiel)
  • An den Mond (1778, Gedicht)
  • Die Fischerin (1781, Singspiel)
  • Der Erlkönig (1782, Ballade)
  • Das Göttliche (1783, Ballade)
  • Iphigenie auf Tauris (1787, Drama)
  • Egmont (1788, Drama)
  • Römische Elegien (1788–90, Lyriksammlung)
  • Torquato Tasso (1790, Drama)
  • Faust, ein Fragment (1790, Dramenfragment)
  • Der Bürgergeneral (1793, Lustspiel)
  • Reinecke Fuchs (1793/94, Versepos)
  • BWS-DEU2-0388-19.pdf (53.93 KB)
  • Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten
    (1795, siehe PDF "Johann Wolfgang von Goethe - Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten")
  • Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795/96, Roman)
  • Farbenlehre (1796, wissenschaftliche Abhandlung)
  • Der Zauberlehrling (1797, Ballade)
  • BWS-DEU2-0388-20.pdf (306.44 KB)
  • Die Metamorphose der Pflanzen (1799, Lehrgedicht)
  • Winckelmann und sein Jahrhundert (1805, Sammelband)
  • Faust. Der Tragödie erster Teil (1808, Drama)
  • Die Wahlverwandtschaften (1809, Roman)
  • Gefunden (1809, Gedicht, siehe PDF "Johann Wolfgang von Goethe – Gedichte")
  • Pandora (1810, Festspiel)
  • Shakespeare und kein Ende (1815, literaturkritischer Essay)
  • Über Kunst und Altertum (1816–1832, Zeitschrift)
  • Wiegenlied (1818, Gedicht)
  • West-Östlicher Divan (1819, Gedichtzyklus)
  • Marienbader Elegie (1823)
  • Der Mann von fünfzig Jahren (1827, Novelle)
  • Wilhelm Meisters Wanderjahre oder die Entsagenden (1829, Roman)
  • Faust. Der Tragödie zweiter Teil (1832, Drama)
  • Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (1833, Autobiografie, posthum)
  • BWS-DEU2-0388-21.pdf (569.57 KB)
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