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Ludwig Tieck

* 31.05.1773 in Berlin
† 28.04.1853 in Berlin

LUDWIG TIECK zählte zu den vielseitigsten und produktivsten Dichtern des ausgehenden 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts. Er bewegte sich in Kreisen der Frühromantiker und war einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten Jenaer Romantik.

TIECK wurde u. a. durch seine SHAKESPEARE-Übersetzungen und als Herausgeber einer Vielzahl von Texten der Frühromantiker bekannt. Er selbst schrieb Bühnenstücke, Gedichte, Romane, Novellen und Märchen.

Bekannte Werke von TIECK sind beispielsweise die Romane „Die Geschichte des Herrn William Lovell“ (1795/96) und „Franz Sternbalds Wanderungen“ (1798), die Novelle „Die Gesellschaft auf dem Lande“ (1824) oder die Märchen „Der gestiefelte Kater“ (1797), „Ritter Blaubart“ (1797) und „Der blonde Eckbert“ (1797).

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Lebensgeschichte und literarisches Schaffen

(JOHANN) LUDWIG TIECK wurde am 31. Mai 1773 als Sohn des Seilermeisters JOHANN LUDWIG TIECK und dessen Frau ANNA SOPHIE, geb. BERUKIN, in Berlin geboren.
Schon 1776/77 begann er zu lesen und kam bereits in früher Jugend mit der Welt des Theaters in Berührung. Sein erster Theaterbesuch lässt sich auf das Jahr 1779 datieren. CLEMENS BRENTANO bezeichnete ihn

„als den größten Schauspieler, der je die Bühne nicht betrat“.

1782 besuchte TIECK das humanistische „Friedrich-Gymnasium auf dem Werder“. 1788 las er WILLIAM SHAKESPEAREs „Hamlet“ und schuf die ersten Dramen sowie eine Bearbeitung der „Räuber“ von FRIEDRICH VON SCHILLER. Vor einer Aufführung der Oper „Die Entführung aus dem Serail“ traf er mit dem Komponisten dieser Oper, mit WOLFGANG AMADEUS MOZART, zusammen.

1790 arbeitete TIECK außer an seinen eigenen Werken auch an Trivialromanen seiner Lehrer BERNHARDI und FRIEDRICH EBERHARD RAMBACH mit. In diesem Jahr geriet er durch den Tod eines Schulfreundes in eine schwere Krise. Trotzdem entstanden weitere Werke, so das Schauspiel „Alla-Moddin“, die Erzählung „Almansur“ und das Fragment des Dramas „Anna Boleyn“.

1792 legte TIECK sein Abitur ab und begann in Halle ein Theologiestudium, das er aber nie beendete. Andere Studienorte waren Göttingen und Erlangen. In Göttingen besuchte er intensiv die Bibliotheken und beschäftigte sich weiter mit SHAKESPEARE und seinen Werken. Aus diesem Literaturstudium entstanden weitere Werke, so die Prosa-Übersetzung von SHAKESPEAREs „Sturm“ und der Aufsatz „Über Shakespeares Behandlung des Wunderbaren“ (1793). Außerdem machte er sich erste Notizen zu einem Buch über SHAKESPEARE und das elisabethanische Theater.

1794 brach TIECK sein Studium ab und reiste über Braunschweig und Hamburg nach Berlin zurück. Hier fasste er den Entschluss, als freier Schriftsteller zu arbeiten. 1796 verlobte er sich mit AMALIE ALBERTI. 1797 lernte er FRIEDRICH SCHLEGEL in einem Salon der DOROTHEA VEIT kennen. Zur damaligen Zeit waren die sogenannten Salons beliebter Treffpunkt der literarischen Szene Berlins.

1798 führte TIECK einen Prozess gegen FRIEDRICH NICOLAI, den spätaufklärerischen Literaturpapst, wegen einer verfälschten Ausgabe von TIECKs „Sämtliche Schriften“. TIECK gewann den Prozess. Im selben Jahr heiratete er AMALIE ALBERTI. Nur ein Jahr später wurde eine Tochter geboren.

Im Sommer 1799 besuchte TIECK das erste Mal Jena und traf dort mit JOHANN WOLFGANG VON GOETHE, FRIEDRICH VON SCHILLER und FRIEDRICH VON HARDENBERG zusammen. Nach der Übersiedlung mit seiner Familie nach Jena pflegte er eine enge Verbindung mit JOHANN GOTTLIEB FICHTE und CAROLINE SCHLEGEL. Er traf das erste Mal mit JEAN PAUL zusammen und machte die Bekanntschaft von CLEMENS BRENTANO. Im Jenaer Schloss las er unter Anwesenheit GOETHEs seine „Genoveva“ (1799) vor. Ungefähr zu jener Zeit gab es bei ihm erste Anzeichen der Gicht.

1801 starben binnen einer Woche seine beiden Eltern und die Familie zog nach Dresden um. Sein Plan, Dramaturg am Dresdner Staatstheater zu werden, missglückte und stürzte ihn eine tiefe Krise mit schweren Depressionen. In dieser Krisensituation nahm er das Angebot seines Freundes WILHELM VON BURGSDORFF an und siedelte im Herbst 1802 in die ländliche Idylle der Mark Brandenburg nach Ziebingen über. Dort lernte er die GRÄFIN HENRIETTE VON FINCKENSTEIN kennen und lieben. Sie lebte fortan neben seiner Frau in der Familie. Bis 1819 lebte er in Ziebingen, unterbrochen wurde sein Aufenthalt nur von seinen vielen Reisen, so nach München (1804, 1808–1810), Wien (1808), Prag (1813), London und Paris (1817). Seine Depressionen waren in dieser Zeit in den Jahren 1803 bis 1818 zeitweise allerdings so stark, dass sein Schaffensdrang fast vollständig gelähmt wurde.

Es begannen unruhige Jahre, in denen TIECK bedeutende Persönlichkeiten aus Dichtung, Kunst und Literatur traf, so unter anderen ACHIM VON ARNIM, HEINRICH VON KEIST und FRIEDRICH HEINRICH JACOBI. Ein weiterer Anfall von Gicht 1809 fesselt ihn an das Bett. Er wurde durch BETTINA BRENTANO gepflegt, flirtete mit FRANZISKA VON WIEBEKING und hegte erste Scheidungsgedanken.

Im Juni 1813 hielt er sich für mehrere Monate in Prag auf und traf in den Zeiten des Waffenstillstandes auf LUDWIG VAN BEETHOVEN, WILHELM VON HUMBOLDT und den REICHSFREIHERRN VOM UND ZUM STEIN. Nach seiner Abreise arbeitete er den „William Lovell“ (1795/96) um und der zweite Band des „Phantasus“ erschien. 1815 übertrug er mehrere Dramen aus der Shakespeare-Zeit und arbeitete am unvollendet gebliebenen Shakespeare-Buch.

1816 wurde TIECK zum Ehrendoktor der Universität Breslau berufen und beendete den dritten Band des „Phantasus“. Nach einer längeren Englandreise bemühte er sich um eine Professorenstelle in Berlin. Dies scheiterte jedoch und so ließ er sich zusammen mit der Familie und HENRIETTE VON FINCKENSTEIN wieder in Dresden nieder.

  • BWS-DEU2-0434-03.pdf (58.76 KB)

1820 ging TIECK eine Verlagsbindung mit Brockhaus ein und begann mit der Niederschrift der Novelle „Der Aufruhr in den Cevennen“. Mit dem Aufenthalt in Teplitz ab Sommer 1821 begann TIECKs Novellenzeit, so entstanden in diesem Jahr „Die Gemälde“ und der „Der Geheimnisvolle“. Außerdem arbeitete er bei der „Dresdner Abend-Zeitung“, für die er Theaterkritiken schrieb.

1825 wurde TIECK zum Hofrat und zum Dramaturgen am Hoftheater in Dresden ernannt. 1826 musste er sich wiederholt zu einem Kuraufenthalt nach Teplitz begeben. Dort angekommen, lehnte er das Angebot einer Professur an der Münchener Universität ab. Vielmehr schrieb er die Novelle „Glück gibt Verstand“ und machte die Bekanntschaft mit WILHELM HAUFF.

1827 arbeitete er bei der „Dresdner Morgenzeitung“. Zum 80. Geburtstag GOETHEs wurde, von TIECK arrangiert, der „Faust. Erster Teil“ mit einer Huldigung TIECKs aufgeführt.

Während der Reise zur endgültigen Übersiedlung TIECKs nach Berlin erlitt er einen schweren Schlaganfall, von dem er sich nur langsam erholte. Vom KÖNIG VON PREUSSEN erhielt er eine Pension von 1000 Talern, einen Sekretär und einen Diener. In den Jahren bis 1848 inszenierte er viele Stücke für die Berliner Bühnen. 1845 erlitt er einen weiteren Schlaganfall.1849 kam es zur Versteigerung der 16000 Bände umfassenden Bibliothek TIECKs, von der aber ein beträchtlicher Teil vom König für ihn zurückgekauft wurde.

1851 starb sein Bruder FRIEDRICH. Nur zwei Jahre später, am 28. April 1853, starb LUDWIG TIECK und wurde drei Tage darauf auf dem Friedhof der Dreifaltigkeits-Gemeinde in Berlin-Kreuzberg beigesetzt.

Werke (Auswahl)

  • Die Sommernacht (1789, Nachbildung eines Shakespeare-Stücks)
  • Alla-Moddin (1790, Schauspiel)
  • Almansur (1790, Erzählung)
  • Anna Boleyn (1790, Dramenfragment)
  • Über Shakespeares Behandlung des Wunderbaren (1793, Aufsatz)
  • Die Geschichte des Herrn William Lovell (1795/96, Briefroman)
  • Denkwürdige Geschichtschronik der Schildbürger (1796, Märchen)
  • Der gestiefelte Kater (1797, Märchen)
  • Die verkehrte Welt (1797, Komödie)
  • Ritter Blaubart (1797, Märchen)
  • Der blonde Eckbert (1797, Märchen)
  • Volksmärchen (1797)
  • Prinz Zerbino (1798, Komödie)
  • Das Ungeheuer, und Der verzauberte Wald (1798, Kindermusical)
  • Franz Sternbalds Wanderungen (1798, Roman)
  • Leben und Tod der heiligen Genoveva (1799, Drama)
  • Leben und Tod des kleinen Rotkäppchens (1800, Drama)
  • Der neue Herkules am Scheidewege (1800, Parodie)
  • Der Runenberg (1804, Märchen)
  • Kaiser Octavianus (1804, Drama)
  • Reisegedichte eines Kranken (1805)
  • Phantasus (1. Band 1812, 2. Band 1814, 3. Band 1816, Novellensammlung)
  • Der Aufruhr der Cevennen (1820, Novelle)
  • Die Gemälde (1821, Novelle)
  • Der Geheimnisvolle (1821, Novelle)
  • Gedichte (1821)
  • Herzog Theodor von Gothland (1822, Tragödie)
  • Musikalische Leiden und Freuden (1822, Novelle)
  • Die Gesellschaft auf dem Lande (1824, Novelle)
  • Dichterleben I. (1824, Novelle)
  • Pietro von Albano (1824, Novelle)
  • Über Shakespeares Sonette (1825, Aufsatz)
  • Glück gibt Verstand (1826, Novelle)
  • Die neue Volkspoesie (1827, siehe PDF "Ludwig Tieck - Die neue Volkspoesie")
  • Das Fest zu Kenelworth (1828, Novelle)
  • Der Alte vom Berge (1828, Novelle)
  • Das Zauberschloss (1829, Novelle)
  • Die Wundersüchtigen (1829, Novelle)
  • Der Dichter und sein Freund (1829, Novelle)
  • Der wiederkehrende griechische Kaiser (1830, Novelle)
  • Der Mondsüchtige (1831, Novelle)
  • Der Jahrmarkt (1831, Novelle)
  • Der Hexensabbat (1831, Novelle)
  • Die Ahnenprobe (1832, Novelle)
  • Eine Sommerreise (1833, Novelle)
  • Der Tod des Dichters (1833, Novelle)
  • Das alte Buch und die Reise ins Blaue hinein (1834, Novelle)
  • Die Vogelscheuche (1834, Novelle)
  • Der Wassermensch (1834, Novelle)
  • Der junge Tischlermeister (1836, Roman)
  • Des Lebens Überfluss (1837, Novelle)
  • Liebeswerben (1837, Novelle)
  • Abendgespräche (1839, Novelle)
  • Die Glocke von Arragon (1839, Novelle)
  • Waldeinsamkeit (1840, Novelle)
  • Vittoria Accorombona (1840, historischer Roman)
  • Gedichte (1841)
  • Ueber Hamlets Monolog (posthum 1852 in der kritischen Gesamatausgabe, siehe PDF "Ludwig Tieck - Über Hamlets Monolog")
  • BWS-DEU2-0434-04.pdf (15.52 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Ludwig Tieck." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/ludwig-tieck (Abgerufen: 30. September 2025, 09:21 UTC)
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* wahrscheinl. im 8. Jh. v. Chr. in Kleinasien
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