Meinungsbildung

Was ist Meinungsbildung?

Meinungsbildung ist an Information gebunden.
Unter Meinungsbildung versteht man den aktiven oder rezipierenden Vorgang zur Herausbildung eines Urteils.
Neben Familie, Freundeskreis – also dem privaten Umfeld – sind die Massenmedien die entscheidende Informationsquelle für die Meinungsbildung. Formen wie Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sind aber auch ein Instrument, das ganz gezielt die Meinungsbildung beeinflusst und durch Vermittlung einseitiger Berichte falsche Wirklichkeitsbilder hervorrufen kann. In diesem Fall spricht man von Manipulation der Meinungsbildung.

Meinung und Medien

Der Nachteil bei der Meinungsbildung durch Medien besteht unter anderem darin, dass der Einzelne seine Meinung in diesen nur in geringem Maße zum Ausdruck bringen kann. Der Prozess der Meinungsbildung über Medien erfolgt deshalb meist nur rezipierend. In seltenen Fällen erfolgt eine Rückkopplung. Eine solche Rückkopplung wird auch Feedback genannt. Mangelnde Mitwirkungsmöglichkeiten am Meinungsbildungsprozess drücken sich u. a. auch darin aus, dass die Regierungen, die in den Parlamenten vertretenen Parteien, die Gewerkschaften, Verbände, Kirchen und andere mächtige Organisationen überproportional in den Medien zu Wort kommen. Bedeutend geringer ist das Auftreten von ethnischen, rassischen, religiösen oder politischen Minderheiten, von Jugend-, Frauen-, Behinderten- und Seniorenproblemen.

Öffentliche Meinung – was ist das?

Eine eindeutige Definition des Begriffes „öffentliche Meinung“ gibt es nicht. Auf keinen Fall kann öffentliche Meinung auf veröffentlichte Meinung in den Medien reduziert werden.
Im Handbuch des Presserechts wird folgende Definition gegeben:

„Öffentliche Meinung ist die während eines gewissen Zeitraums in einem größeren, individuell nicht bestimmten Teil der Bevölkerung vorherrschende übereinstimmende Ansicht bzw. Einstellung zu Personen, Ereignissen oder Zuständen.“

Dieser Definition fehlt der Prozess, der zur öffentlichen Meinungsbildung führt. Die Entstehung wird nicht klar benannt.
Da die Menschen in der Regel nicht isoliert leben wollen, sie ihre Umwelt beobachten und ihre Beobachtung mit anderen mittels Sprache (Schriftsprache und gesprochene Sprache) austauschen wollen, reden sie öffentlich über bestimmte Sachverhalte. Dabei hat die Öffentlichkeit unterschiedliche qualitative und quantitative Ebenen. Die Diskussion in der Familie, im Bekanntenkreis – selbst in politischen Organisationen – muss nicht öffentliche Meinung sein oder zur öffentlichen Meinung werden. Erst wenn Meinungen in größeren Bevölkerungsschichten zu bestimmenden Ansichten für einen bestimmten Zeitraum werden, werden sie zur öffentlichen Meinung. Dieser Prozess ist nicht dem Selbstlauf überlassen, er wird geleitet. Die (kritische) Annahme dieser Meinung verlangt den mündigen, gebildeten Bürger.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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