Das Interview ist eine Gesprächsform zur Ermittlung von Wissen und Erfahrungen, Meinungen und Wünschen, Einstellungen und Haltungen, Verhaltensweisen und Motiven. Die kommunikative Situation wird durch die Abfolge von Fragen und Antworten zwischen zwei oder mehreren Personen in Gang gebracht und gehalten.
Das Besondere eines Interviews als dialogische Gesprächsform besteht darin, dass sich der Informationsfluss von einem oder mehreren Antwortenden hin zum Interviewer vollzieht. Der Interviewer stellt seine Fragen zielgerichtet, er steuert das Gespräch.
Das Interview findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, vor allem in der Publizistik, in der Meinungs- und Medienforschung, in der Medizin und Psychologie, in der Soziologie.
Es gibt Interviewformen, die sich je nach kommunikativer Situation, Zielstellung und anderen Aspekten unterscheiden. Im Einzelnen kann unterschieden werden:
1. nach der Art der Gesprächssituation
2. nach der Zielstellung eines Interviews
3. nach der Zahl der Interviewten
4. nach der Art der Vorgabe und Abfolge von Fragen und Themen
5. nach dem Charakter eines Interviews
6. nach der Rolle des Interviewers
Spezielle Interviewformen
Man unterscheidet folgende spezielle Interviewformen:
Ohne gründliche Vorbereitung sollte kein Interview geführt werden. Dabei ist nicht nur wichtig, Klarheit über Thema, Ziel und Art eines Interviews zu haben. Es ist auch genau zu überlegen, wer interviewt werden soll, wie der Kontakt zu der Person oder den Personen hergestellt werden soll und welche Fragen zu stellen sind.
Die Ausarbeitung eines Fragenkatalogs nach dem Gliederungsschema Einleitung, Hauptteil, Schluss ist besonders wichtig. Dabei sollte man auch wissen, welche Frageformen es gibt und wie sie angewendet werden können.
Allgemein kann man auf folgende Frageformen zurückgreifen:
Meinungsfragen
Sie beziehen sich auf Haltungen, Einstellungen, Urteile, Erfahrungen, Motive, Wünsche, Interessen, Ansprüche, Erwartungen von Interviewpartnern:
Eröffnungsfragen
Sie sind auch Meinungsfragen, aber speziell auf das „Aufschließen“ des Interviewpartners, auf eine gute Eröffnung des Interviews gerichtet:
Tatsachenfragen
Sie beziehen sich auf Wissen, Erlebnisse und Erfahrungen von Interviewpartnern und werden häufig mit „wer, wann, wo, was, warum“ eingeleitet:
Entscheidungsfragen
Sie gehören zu den Tatsachenfragen, lassen als Antwort aber nur ein Ja oder Nein zu:
Bei der Durchführung eines Interviews sollte vor allem darauf geachtet werden, dass
Für die Auswertung eines Interviews ist es wichtig, möglichst genau auf die Aussagen der Interviewpartner zurückgreifen zu können. Deshalb werden Interviews oft mit Tonband aufgenommen. Es ist aber auch möglich, während eines Interviews oder sofort danach die wichtigsten Aussagen schriftlich festzuhalten.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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