Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch
  3. 5 Literatur und Medien
  4. 5.2 Abriss der Literaturgeschichte
  5. 5.2.5 Literatur des 19. Jahrhunderts
  6. Leseverhalten im frühen 19. Jahrhundert

Leseverhalten im frühen 19. Jahrhundert

Um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert entwickelte sich das Lesepublikum langsam. Die Reformen (allgemeine Schulpflicht) griffen vor allem in den Städten. Etwa 50% der Gesamtbevölkerung waren zu jener Zeit jedoch noch Analphabeten. Die meisten von ihnen gehörten der Landbevölkerung an.

Mit dem massenhaften Entstehen von Leihbibliotheken, in denen vor allem Unterhaltungsliteratur ausgeliehen wurde, konnte vor allem das weibliche Lesepublikum angesprochen werden. Aber auch Lohnarbeiter und Dienstpersonal gehörten bald zu Kunden der Bibliotheken.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lesepublikum

Auf der Basis des Volksschulsystems sank die Zahl der Nicht-Leser erst zwischen 1840 und 1890 von 50% auf 10%.

Zur Lektüre der lesenden Bevölkerung gehörten:

  • Bibel,
  • religiöse Andachtsbücher,
  • Kalender,
  • Zeitungen,
  • Bücher unterhaltender Literatur.

Leihbibliotheken

Im 19. Jahrhundert (vor allem ab Mitte des Jahrhunderts) entstanden massenhaft Leihbibliotheken , die das steigende Lesebedürfnis bedriedigen sollten. Zwar wurde hier auch die sogenannte „hohe Literatur“ ausgeliehen, massenhaft rezipiert wurde jedoch die im Zuge der Aufklärung entstandene Belletristik trivialen Charakters. Vor allem Frauen, aber auch Lohnarbeiter und Dienstpersonal gehörten bald zu Kunden der Bibliotheken.

Emanzipation der Frau

Vor allem die Frauen des Bürgertums entdeckten das Lesen für sich. Sie durften zu jener Zeit keine Universität besuchen, ihre intellektuellen Fähigkeiten sowie alle weiteren wichtigen Informationen, die sie für den Umgang in der „Gesellschaft“ benötigten, erhielten sie aus Büchern und Zeitschriften. Neben anspruchsvoller Lektüre wurde die Literatur unterhaltenden Charakters sehr beliebt. Frauen waren es auch, die in literarische Salons einluden, um über das Gelesene zu diskutieren (RAHEL VARNHAGEN VON ENSE, DOROTHEA SCHLEGEL, HENRIETTE HERTZ). Die Emanzipationsbewegung der Frau nahm hier ihren Anfang.

Entstehung der Kinder- und Jugendliteratur

Im ausgehenden 18. und in den ersten fünf Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstand eine romantische Kinderliteratur .

  • Bekannt und berühmt wurden die Kindermärchendichtungen der Brüder GRIMM („Kinder- und Hausmärchen“) sowie LUDWIG TIECKs („Der blonde Eckbert“, „Der Runenberg“, „Die Elfen“), WILHEM HAUFFs („Märchenalmanache“) und
  • CLEMENS BRENTANOs UND ACHIM VON ARNIMs „Des Knaben Wunderhorn“, einer Volksliedsammlung.
  • Auch die Sage als eine „Kunde von Ereignissen der Vergangenheit, welche einer historischen Beglaubigung entbehrt“ (Wörterbuch der Brüder GRIMM) erfreute sich großer Beliebtheit.
  • Einen großen Raum nahm die Abenteuerliteratur ein. Dieser Trend hatte bereits in England mit DANIEL DEFOEs „Robinson Crusoe“ begonnen. Dieser Roman wurde im 18./19. Jahrhundert ins Deutsche übersetzt und vielfach nachgeahmt.

Freiberuflichkeit des Autors

Der freiberufliche Schriftsteller und der Journalist wurden seit Ende des 18. Jahrhunderts zu anerkannten Berufen. Seitdem hatte die Produktion der Verlage stark zugenommen und sich auch der Buchhandel stark verändert. Das Verhältnis zwischen Verlag und Buchhandel musste neu geregelt werden. Nicht alles, was die Verlage produzierten, traf den Geschmack und das Interesse der Leser, sodass der Buchhandel sein Angebot (Sortiment) selbst bestimmte und eigene Strategien entwickelte, wie das Interesse einzelner Lesergruppen bedient und geweckt werden könnte und vor allem, wie man den Lesern preiswerte Angebote machen konnte. Der Kauf von Büchern für eine Privatbibliothek kam nur für eine sehr kleine Lesergruppe in Frage. Um die eigenen Interessen besser vertreten zu können, gründeten die Buchhändler 1825 den „Börsenverein des Deutschen Buchhandels“.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Leseverhalten im frühen 19. Jahrhundert." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/leseverhalten-im-fruehen-19-jahrhundert (Abgerufen: 19. August 2025, 19:26 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Jena
  • Kinder- und Hausmärchen
  • Brüder GRIMM
  • Heidelberg
  • Teutsche Volksbücher
  • Romantikbegriff
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Götz von Berlichingen

Dem „Götz“ entstammt das wohl berühmteste Zitat der Weltliteratur: Oft wird es nur mit ... zitiert oder man bedient sich des ersten Buchstaben des Hauptwortes: A. Die vorliegende Fassung lässt das Zitat mit - - - ganz fort. Im Original aber steht tatsächlich:

„Götz (antwortet): Mich ergeben! Auf Gnad und Ungnad! Mit wem redt Ihr! Bin ich ein Räuber! Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer schuldigen Respekt. Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsch lecken! (Schmeißt das Fenster zu.)“

Die wohl gesetzten Worte stammen vom Dichterfürsten, von JOHANN WOLFGANG VON GOETHE. Nur deshalb, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, setzten kluge Lektoren ... und - - -.

Der zerbrochne Krug

„Diesem Lustspiel liegt wahrscheinlich ein historisches Faktum (...) zum Grunde. Ich nahm die Veranlassung aus einem Kupferstich, den ich vor mehreren Jahren in der Schweiz sah. Man bemerkte darauf – zuerst einen Richter, der gravitätisch auf einem Richterstuhl saß: vor ihm stand eine alte Frau, die einen zerbrochenen Krug hielt, sie schien das Unrecht (...) zu demonstrieren: Beklagter, ein junger Bauerskerl, den der Richter, als überwiesen, andonnerte, verteidigte sich noch, aber schwach: ein Mädchen, das wahrscheinlich in dieser Sache gezeugt hatte (...) spielte sich, in der Mitte zwischen Mutter und Bräutigam, an der Schürze: wer ein falsches Zeugnis abgelegt hätte, könnte nicht zerknirschter dastehn: und der Gerichtsschreiber sah (...) jetzt den Richter misstrauisch von der Seite an ...“

äußerte HEINRICH VON KLEIST über die Entstehungsgeschichte seines Lustspiels „Der zerbrochne Krug“ (siehe auch Volltext auf PDF "Heinrich von Kleist - Der zerbrochne Krug").

Jena

Jena war um 1800 eine wichtige Stadt des deutschen Geisteslebens.

Die Romantiker gehörten zur ersten Avantgarde Europas. Sie bildeten neue Formprinzipien, die sich auf die Literatur späterer Epochen auswirkten. FRIEDRICH VON SCHLEGEL war Wortführer und wichtigster Theoretiker.

Die Autoren schrieben in allen wichtigen Gattungen, jedoch wurden vor allem der Roman und die Lyrik zu bleibenden Zeugnissen romantischer Literatur, die oft bewusst fragmentarisch blieb: Der Leser sollte der Vollender eines literarischen Werkes sein.

Leseverhalten im frühen 19. Jahrhundert

Um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert entwickelte sich das Lesepublikum langsam. Die Reformen (allgemeine Schulpflicht) griffen vor allem in den Städten. Etwa 50% der Gesamtbevölkerung waren zu jener Zeit jedoch noch Analphabeten. Die meisten von ihnen gehörten der Landbevölkerung an. Mit dem massenhaften Entstehen von Leihbibliotheken, in denen vor allem Unterhaltungsliteratur ausgeliehen wurde, konnte vor allem das weibliche Lesepublikum angesprochen werden. Aber auch Lohnarbeiter und Dienstpersonal gehörten bald zu Kunden der Bibliotheken.

Joseph von Eichendorff

* 10.03.1788 auf Schloss Lubowitz (bei Ratibor)
† 26.11.1857 in Neisse

EICHENDORFFs Gedichte, erst 1837 gesammelt erschienen, bilden neben denen BRENTANOs den Höhepunkt deutscher spätromantischer Lyrik. Sie sind gekennzeichnet durch volksliedhafte Schlichtheit in Sprache, Thematik und Form (vertont u. a. von FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY, ROBERT SCHUMANN, HUGO WOLF); Bilder der Natur (Wald, Tal, Bach) werden zum Ausdruck seelischer Regungen und Stimmungen.

Prägendes Motiv vieler Gedichte ist die Sehnsucht, der die Bewegung des Wanderns in eine unbestimmte Ferne entspricht. Hinter dem unbeschwert-fröhlichen Ton stehen oft Wehmut, Gedanken an Abschied und Tod, Trauer über einen Verlust. Viele Gedichte erschienen zuerst in Romanen und Erzählungen, die häufig dieselben Motive und Stimmungen in lyrisch-offenen Darstellungsformen behandeln.

Das gilt für den autobiographischen Roman „Ahnung und Gegenwart“, in dem die „schöne alte Zeit“ auf dem schlesischen Schloss verklärt und zugleich reflektiert wird, ebenso für die Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“, der Geschichte des wandernden Sängers, der sich dem bürgerlichen Leistungsstreben entzieht. In anderen Prosawerken spielen daneben die Problematik des Künstlers und zeitgeschichtliche Bezüge eine größere Rolle.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025