Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch
  3. 2 Sprachgeschichte und Kommunikation
  4. 2.3 Deutsche Schriftsprache
  5. 2.3.3 Neuhochdeutsch
  6. Rechtschreibreform

Rechtschreibreform

Bahnbrechend für die einheitliche Regelung der Rechtschreibung der deutschen Sprache wirkte KONRAD DUDEN mit seinem 1880 erschienenen Wörterbuch.
Einen vorläufigen Abschluss der Regelung der Rechtschreibung bildet die Rechtschreibreform, die am 1. Juli 1996 in Wien von den Vertretern der deutschsprachigen Staaten und von den Ländern mit deutschsprachiger Minderheit als Absichtserklärung zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung unterzeichnet wurde. Am 1. August 1998 trat die Reform in Kraft und wurde am
1. August 2006 in allen Schulen eingeführt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Etappen der Rechtschreibreform

Am 1. Juli 1996 wurde in Wien von den deutschsprachigen Ländern eine Absichtserklärung unterzeichnet, die deutsche Rechtschreibung zu ändern. Die Erklärung wurde in Wien unterzeichnet, weil von hier die Anregung zur Reformierung der Rechtschreibung ausging. 1983 hatte sich Österreich offiziell an die anderen deutschsprachigen Länder mit der Frage gewandt, ob es nicht an der Zeit sei, die 1901 beschlossene und 1902 in Kraft gesetzte Rechtschreibung zu überarbeiten.
Die Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Demokratische Republik, Liechtenstein und die Schweiz griffen diese Anregung auf. In den folgenden Jahren setzten diese Länder jeweils Fachkommissionen bzw. Fachbeauftragte ein, um einen Vorschlag für eine reformierte Rechtschreibung auszuarbeiten. Die Fachkommissionen der Länder schlossen sich zu einem Internationalen Arbeitskreis für Orthografie zusammen und legten 1988 gemeinsame Neuregelungen vor. Diese wurden in der Öffentlichkeit gründlich diskutiert.

Der Umgang mit der Rechtschreibreform besonders in Deutschland

Es gab eine Anhörung im Bundestag, und viele Hinweise, Kritiken und Anregungen wurden von der Fachkommission ausgewertet und eingearbeitet. Die Mitglieder der Fachkommission der DDR wurden nach dem 3. Oktober 1990 in die Fachkommission der Bundesrepublik Deutschland berufen, ihre Mitarbeit und ihr Sachverstand blieben also der Kommission erhalten.
Im November 1994 wurden die Regelungen auf der 3. Orthographischen Konferenz von Wien abschließend beraten. Als Beobachter nahmen auch Vertreter der Länder teil, in denen Deutsch Minderheitensprache und teilweise Amts- oder Schulsprache ist, zum Beispiel Italien (wegen Südtirol), Belgien, Luxemburg, Rumänien, Russland, Kasachstan. Sie alle erklärten, der Neuregelung beitreten zu wollen.
In der Bundesrepublik wurden die Neuregelungen von der Ständigen Konferenz der Kultusminister und -senatoren am 30.11./01.12.1995 mit geringfügigen Änderungen angenommen. Österreich, die Schweiz und Liechtenstein hatten die Regeln schon vorher beschlossen. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer nahmen den Beschluss zustimmend zur Kenntnis.
Nach vielen positiven und negativen Kommentaren in der Öffentlichkeit im Herbst 1995 und Winter 1995/96 und nachdem das Bundesverfassungsgericht Beschwerden gegen das Verfahren nicht angenommen hatte, konnte das Abkommen am 1. Juli 1996 in Wien unterzeichnet werden.

Offiziell ist die neue Rechtschreibung am 01.08.1998 für Schulen und staatliche Verwaltung in Kraft getreten. Viele Kultusminister hatten ihren Schulen bereits für das Schuljahr 1997/98 empfohlen, die neuen Regeln und Schreibweisen zu lehren, damit diese als richtig akzeptiert werden. In Schleswig-Holstein hatte sich am 27. September 1998 die Bevölkerung des Landes über einen Volksentscheid gegen die neue Rechtschreibung entschieden. Mit parteiübergreifender Mehrheit setzte sich im Dezember 1999 der Landtag in Kiel über den Volksentscheid hinweg und beschloss, dass auch an den schleswig-holsteinischen Schulen nach den neuen Rechtschreibregeln unterrichtet werden solle.
Die Menschen reagieren äußerst unterschiedlich auf die Rechtschreibreform, die Meinungen reichen von Zustimmung, über „sie hätte noch schärfer ausfallen müssen“ (z. B. Kleinschreibung) bis zur völligen Ablehnung (die FAZ schreibt seit August 2000 wieder in alter Rechtschreibung).
Neue Wörterbücher und Arbeitshefte der Schulbuchverlage unterstützten die Durchsetzung der Rechtschreibreform. Auch die öffentlichen Verwaltungen in Bund und Ländern schlossen sich nach und nach der neuen Rechtschreibung an. Die meisten Zeitungen und Zeitschriften sowie die großen Nachrichtenagenturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten sich spätestens Ende 1999 ebenfalls auf die neue Rechtschreibung umgestellt. Seit dem 1. August 2006 ist die neue Rechtschreibung an allen Schulen auf der Grundlage des Beschlusses der Ministerpräsidentenkonferenz vom 30. März 2006 verbindlich.

Die Änderungen der Rechtschreibung betreffen:

  1. die Laut-Buchstaben-Zuordnung (einschließlich der Fremdwortschreibung),
  2. die Getrennt- und Zusammenschreibung,
  3. die Schreibung mit Bindestrich,
  4. die Groß- und Kleinschreibung,
  5. die Zeichensetzung und
  6. die Worttrennung am Zeilenende.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Rechtschreibreform." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/rechtschreibreform (Abgerufen: 20. May 2025, 07:18 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Amtssprache
  • Übergangszeit
  • Änderungen
  • Kultusminister
  • Arbeitskreis
  • Laut-Buchstaben-Zuordnung
  • Beschluss
  • Anhörung
  • Schulsprache
  • Rechtschreibung
  • Zusammenschreibung
  • Worttrennung
  • DUDEN> KONRAD
  • Kleinschreibung
  • Neuregelung
  • Reform
  • Wörterbuch
  • Meinungen
  • Rechtschreibreform
  • Zeichensetzung
  • Großschreibung
  • Minderheitensprache
  • Schreibweisen
  • Abkommen
  • Internationalen
  • Getrenntschreibung
  • Orthographie
  • Fachkommission
  • Volksbegehren
  • Fremdwortschreibung
  • Bundesverfassungsgericht
  • Öffentlichkeit
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Fremdwörter

Fremdwörter können entweder nach der deutschen oder nach den Regeln der Herkunftssprache getrennt werden.
Die Konsonantenverbindungen ph, rh, sh und th werden in Fremdwörtern nicht getrennt.
Fremdwörter können aus zwei (Fremd-)Wörtern oder einer Vorsilbe und einem Fremdwort zusammengesetzt sein. In diesem Fall werden die Bestandteile voneinander getrennt: kapital-intensiv, in-akzeptabel

Überregionale Dichtersprache

Literaturproduktion und -verbreitung führte u. a. zur Herausbildung einer relativ homogenen überregionalen Dichtersprache.
Im „Älteren Physiologus“ sind, neben bairischen (Kärnten) auch rheinfränkische und alemannische Spracheinflüsse nachweisbar. Dieses Phänomen deutet, anders als etwa althochdeutsche Texte, eher auf eine Aufnahme der mittelhochdeutschen Literatur in verschiedenen Teilen des Reichs. Dafür sprechen auch verschiedene sprachliche Varianten eines Textes.
Charakteristische Genres für die frühmittelhochdeutsche Dichtung sind die Legendendichtung und Mariendichtung.

Konrad Duden

* 03.01.1829 bei Wesel
† 01.08.1911 Wiesbaden-Sonnenberg

KONRAD ALEXANDER FRIEDRICH DUDEN wurde am 03.01.1829 als zweites Kind von JOHANN KONRAD DUDEN und seiner Frau JULIANE CHARLOTTE bei Wesel am Niederrhein geboren.
Zu den bedeutendsten Leistungen seines Lebens gehört die Entwicklung einheitlicher deutscher Rechtschreibregeln. Der „Duden“ ist auch heute das meistgenutzte deutsche Nachschlagewerk und befindet sich wohl in fast jedem Bücherschrank.
1880 wurde der erste „Duden“ mit einem Umfang von 28 000 Wörtern gedruckt. Kurz vor dem Tod KONRAD DUDENS am 01. August 1911 wurde die 8. Auflage des „Orthographischen Wörterbuches“ fertig gestellt.
Im Jahre 2006 erschien die 24. Auflage des „Dudens“ mit 125 000 Stichwörtern, 500 000 Beispielen, Bedeutungserklärungen und Angaben zur Worttrennung, Aussprache, Grammatik und Etymologie.

Brüder Grimm

JAKOB LUDWIG CARL GRIMM

* 04.01.1785
† 20.09.1863

WILHELM KARL GRIMM

* 24.02.1786
† 16.12.1859

„Keine andere Sprache befindet sich in einem so erbarmungswürdigen Zustand wie die deutsche.“
Dies ist kein Zitat unserer heutigen Zeit, es ist ein Ausspruch WILHELM GRIMMS aus dem 19. Jahrhundert.
Die Brüder JACOB und WILHELM GRIMM haben nicht nur umfangreiche Forschungen auf dem Gebiet der deutschen Grammatik, der Rechtsgeschichte und der Geschichte der deutschen Sprache betrieben, sie haben eine Vielzahl von Werken herausgegeben, die auch heute noch Bedeutung haben. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die „Kinder- und Hausmärchen“, die im Dezember 1812 erschienen und ursprünglich für Erwachsene geschrieben worden sind. Die reichen Illustrationen dieses Märchenbuches stammen von LUDWIG GRIMM – einem begabten Zeichner. 1814 kam der zweite und 1840 der dritte Band der Märchen heraus.

Humboldt zur Sprache

WILHELM VON HUMBOLDT war der Meinung, dass die Sprache die „äußerliche Erscheinung des Geistes der Völker“ sei. „Ihre Sprache ist ihr Geist und ihr Geist ihre Sprache, man kann sich beide nie identisch genug denken.“ Ihre „Verschiedenheit ist nicht eine von Schällen und Zeichen, sondern eine Verschiedenheit der Weltansichten selbst“.

Er bemühte für seine Theorie zwei zentrale Begriffe, die zugleich das Denkgerüst HUMBOLDTS kennzeichnen:
Ergon (= Werk): Das Zeichensystem des Menschen, mittels dessen er sich verständigt (Sprache an sich)
Energeia (= die wirkende Kraft): die geistig produktive Tätigkeit des Menschen (Geist an sich)

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025