Ursprung der Sprache

Es gibt unterschiedlichste Vorstellungen, wie Sprache entstanden ist und welche Sprache man als die „Ursprache“ bezeichnen kann.
In der Geschichte wurden mehrfach Versuche durchgeführt, um die Ursprache zu ermitteln. So sind drei Fälle bekannt, in denen Kinder im Säuglingsalter ausgesetzt wurden, in der Hoffnung, sie würden, ohne jegliche Beeinflussung von außen, beginnen, die Sprache ihrer ältesten Vorfahren zu sprechen.

Erster Versuch im 7. Jahrhundert v. Chr.

Beim ersten Versuch, der schon im 7. Jh. v. Chr. von PSAMTIK I., Pharao in Ägpten, durchgeführt wurde, gab man
angeblich zwei Kinder aus der Obhut ihrer Eltern in die eines Schafhirten. Dieser musste sie von allen Menschen fernhalten und durfte mit ihnen niemals sprechen. Der erste Laut, den diese Kinder hervorbrachten, war „bekos“, was im Phrygischen „Brot“ bedeutet. HERODOT berichtete später darüber, dass Phrygisch die Ursprache der Menschheit sei.
Dieses psammetische Experiment wurde in abgewandelter Form millionenfach durchgeführt und zwar bei Sklaven und Arbeitern, die auf tropischen Plantagen der Europäer leben mussten und die eine eigene Sprache entwickelten, das Kreolische. Ob diese an eine Ursprache angelehnt oder eine Mischung aus den Sprachen der Umgebung ist, ist noch nicht bis ins Einzelne geklärt.

Der zweite Versuch um 1200

Der zweite, vom Stauferkaiser FRIEDRICH II. (26.12.1194–12.12.1250) durchgeführte Versuch brachte keine neuen Erkenntnisse.
Er ließ neugeborene Kinder zu einem Versuch herbeibringen. Betreuerinnen sorgten dafür, dass es den Kindern an Nahrung und Sauberkeit nicht mangelte. Es war ihnen aber untersagt, mit den Kindern zu sprechen und ihnen Nähe, Geborgenheit und Liebe zu geben. Welches die Ursprache des Menschen ist, konnte auch mit diesem Versuch nicht herausgefunden werden, denn die Kinder starben. Herausgefunden wurde aber, dass nicht nur die äußeren Gegebenheiten lebensnotwendig sind, sondern dass für jeden Menschen Ansprache und Zuneigung wichtig sind.

Der Versuch des schottischen Königs JAKOB IV.

Schottlands König JAKOB IV. (1488–1513) führte den Versuch ebenfalls durch und kam zu der Erkenntnis, die Ursprache müsse Hebräisch sein.
In fast jeder Epoche wurden der Zeit angemessene Forschungen betrieben, um der Lösung dieser Frage näherzukommen, jedoch kann man heute davon ausgehen, dass eine eindeutige Lösung wohl nie nachgewiesen werden kann.

Gibt es eine Ursprache?

Mit wissenschaftlichen Methoden ist bis heute der Sprachursprung nicht zu erklären. So wurden verschiedene Hypothesen (unbewiesene Annahmen) aufgestellt. Unter anderem wird die Sprache zurückgeführt auf

  1. die Nachahmung von Tierlauten,
  2. den Ausdruck von Emotionen und
  3. die Notwendigkeit zur Koordinierung gemeinsamen Handelns.

Bei allen Annahmen ist es umstritten, ob es überhaupt eine Ursprache gab oder ob sich Sprache an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten unabhängig voneinander entwickelt hat.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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