Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch Abitur
  3. 6 Profiles of the English Speaking World
  4. 6.2 Northern Ireland and the Republic of Ireland
  5. 6.2.0 Northern Ireland and the Republic of Ireland
  6. Das 'Good Friday Agreement'

Das 'Good Friday Agreement'

Nach massiven Anschlägen Anfang der 1990er-Jahre luden die Premierminister Irlands und Großbritanniens, ALBERT REYNOLDS und JOHN MAJOR, die Sinn Féin im Dezember 1993 zur Teilnahme an Friedensgesprächen ein, sofern sich die ihr angeschlossene IRA zum Gewaltverzicht bekennt. Am 31. August 1994 erklärte die IRA, künftig auf Gewaltaktionen zu verzichten. Die militanten protestantischen Gruppierungen zogen am 13. Oktober nach.

Durch den Waffenstillstand hatten sich die Chancen auf eine friedliche Lösung des Nordirlandkonflikts erheblich erhöht. Zudem schaltete sich der amerikanische Präsident BILL CLINTON, der im November 1995 Nordirland besuchte, in die Friedensverhandlungen ein. Obwohl der erklärte Gewaltverzicht der militanten Organisationen nicht eingehalten wurde, gingen die von britischer und irischer Regierung moderierten Gespräche zwischen Vertretern der Unionisten und der katholischen Nationalisten ungebrochen weiter. Sie führten schließlich zum so genannten Good Friday Agreement, das am Karfreitag 1998 unterzeichnet wurde.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Power-sharing

Mit dem Good Friday Agreement (auch Belfast Agreement genannt) standen die Friedensbemühungen in Nordirland kurz vor dem Durchbruch. In diesem 65-seitigen Abkommen, das am 10. April 1998 (Karfreitag) in Belfast von der britischen und der irischen Regierung unterzeichnet wurde, einigten sich die Konfliktparteien auf die Prinzipien des power-sharing. Das Konzept einer Machtteilung zwischen Vertretern der unionistischen Protestanten und denen der katholischen Minderheit lag bereits dem Friedensmodell zugrunde, das die britische Regierung gut zwanzig Jahre vorher in Nordirland durchzusetzen versucht hatte. Es scheiterte derzeit aber am massiven Widerstand der Unionisten.

Das neue Agreement fand dagegen breite Zustimmung, sowohl bei den Konfliktparteien, als auch in der Bevölkerung Nordirlands und der irischen Republik. Jeder nordirische Haushalt erhielt ein Exemplar des Vertragstextes zugeschickt, der im Mai 1998 per Volksabstimmung bestätigt werden sollte. In den beiden Referenden in Irland und Nordirland sprach sich jeweils eine große Mehrheit für die im Abkommen fixierten Schritte aus. In Nordirland votierten 71,2 %, in der Republik Irland fast 95 % für die am Karfreitag getroffenen Beschlüsse.

Daraufhin wurde im September das neue nordirische Parlament (Stormont) gewählt. Aus der Wahl ging die Ulster Unionist Party als stärkste Partei hervor. Sie gewann 28 Sitze.

Die nordirische Labour Party (SDLP) entsandte 24 Abgeordnete ins Stormont, die nationalistische Sinn Féin achtzehn.

 Bild

Zentrale Punkte des 'Good Friday Agreement'

Das Agreement besteht aus drei “strands” genannten Hauptteilen. Strand 1 betrifft die innere Struktur der Provinz Nordirland, strand 2 regelt die Beziehungen zur Republik Irland, strand 3 die Beziehungen zwischen der Irischen Republik und dem Vereinigten Königreich. Daran schließen Vereinbarungen zu Verfassungsfragen, Fragen der Rechtsordnung, Entwaffnung, Sicherheit, des weiteren Vorgehens und des Umgangs mit politischen Gefangenen an.
Zentrale im Abkommen getroffene Bestimmungen betreffen:

  • die Ausarbeitung einer demokratisch legitimierten Verfassung der Provinz Nordirland,
  • das Bekenntnis zu Gewaltverzicht und demokratischer Entscheidungsfindung durch alle an der politischen Gestaltung Nordirlands beteiligten Parteien,
  • die Bildung eines neuen nordirischen Parlaments,
  • eine nach dem Prinzip des power-sharing gebildete Regierung,
  • an der alle zum Gewaltverzicht bereiten Parteien entsprechend ihrer Stärke im Parlament beteiligt werden,
  • ein British-Irish Council zur Beratung in übergreifenden Angelegenheiten,
  • die Freilassung inhaftierter Mitglieder der militanten Organisationen, die den Waffenstillstand einhalten und
  • die Entwaffnung der paramilitärischen Verbände innerhalb von zwei Jahren.
  • BWS-ENG2-0488-01.pdf (80.13 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Das 'Good Friday Agreement'." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/das-good-friday-agreement (Abgerufen: 20. May 2025, 20:41 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • England
  • Großbritannien
  • Protestanten
  • Wahlen
  • Abkommen
  • Friedensverhandlungen
  • Sinn Féin
  • Labour Party
  • Unionisten
  • Karfreitag
  • Katholiken
  • SDLP
  • Pdf
  • Ulster Unionist Party
  • Nationalisten
  • Irland
  • power-sharing
  • Nordirland
  • Stormont
  • Parlament
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Der Nordirlandkonflikt - historischer Überblick

Die Vorgeschichte des Nordirlandkonflikts reicht bis ins Mittelalter zurück. Um 1200 hatten die Anglo-Normannen einen Großteil der irischen Insel erobert. Die eigentliche Unterwerfung begann 1534, als HEINRICH VIII. den Grafen von Kildare als Stellvertreter absetzte und sich 1541 vom irischen Parlament den Titel eines Königs von Irland übertragen ließ. HEINRICHS Versuch, die Reformation in Irland zu verankern, scheiterte am Widerstand der katholischen Bevölkerung. Um diesen Widerstand zu brechen, wurden 1609 die ersten englische Protestanten nach Ulster/Nordirland umgesiedelt, wo sie Ländereien katholischer Iren in Besitz nahmen. Die Ansiedlung der Protestanten in Ulster hatte einen maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung Nordirlands und die bis heute währenden Auseinandersetzungen mit dem katholischen Bevölkerungsteil.

Der Verlauf des Nordirlandkonflikts

Der Nordirlandkonflikt zwischen der katholischen Minderheit und den pro-britischen Protestanten (Unionisten) ist bis heute nicht gelöst. Trotz zahlreicher Friedensinitiativen und des Engagements der Regierungen Großbritanniens und Irlands – zwischenzeitlich auch des amerikanischen Präsidenten BILL CLINTON – stehen sich die militanten Gruppierungen weiterhin unversöhnlich gegenüber.

Irland, Geschichte

Die Geschichte Irlands ist weitaus komplexer als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Lange Zeit einzige Kolonie in Europa und heute eine immer noch in Nord- und Südirland gespaltene Insel, hat Irland eine im Vergleich zu anderen west-europäischen Ländern einzigartige Geschichte. Die eher traditionelle Geschichtsschreibung verzeichnet in Irland eine stetig wiederkehrende Abfolge von Eroberung durch Fremde und einheimischen Widerstand, der schließlich in der Gründung der Republik Irland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mündete.
Doch wird eine derartige chronologische Geschichtsschreibung der historischen Entwicklung Irlands nur sehr begrenzt gerecht. Um Geschichte und geschichtliche Entwicklungen in Irland begreifen zu können, bedarf es einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit den verschiedenen, aus der Vergangenheit hervorgegangenen Standpunkten und Ansprüchen an irische Geschichte. Mögliche Blickwinkel beinhalten die Perspektive der Republik Irland im Süden der Insel, eine völlig gegensätzliche Haltungen der radikalen Protestanten Nordirlands, eine eher auf die Zukunft und Vergangenheitsbewältigung ausgerichtete Haltung der Bewohner Nord- und Südirlands, sowie eine veränderte Forschungsrichtung der Geschichtswissenschaftler selber.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025