Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch Abitur
  3. 6 Profiles of the English Speaking World
  4. 6.1 Great Britain
  5. 6.1.3 Britain Today
  6. Die soziale Struktur Großbritanniens

Die soziale Struktur Großbritanniens

Mit der sozialen Abgrenzung sind traditionell Unterschiede der Sprache, der Ausbildung und des Lebensgefühls verbunden. Angehörige der middle class sprechen das Queen’s English (received pronunciation), also die Hochsprache ohne Dialektfärbung. Sie trachten danach, ihre Kinder in renommierten Privatschulen und in Oxford oder Cambridge ausbilden zu lassen. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit sind in den wirtschaftlich weniger erfolgreichen britischen Regionen am stärksten ausgeprägt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Soziale Unterschiede

Soziale Differenzen wären gerade in der britischen Gesellschaft kaum verständlich, wenn man nur die Einkommensunterschiede berücksichtigte. Die nach Einkommen und Beruf definierten Klassenschranken werden durch Elemente des gesellschaftlichen Standes ergänzt. Kleine Angestellte und im öffentlichen Dienst Beschäftigte zählen sich, anders als in Deutschland, vorwiegend zur Arbeiterklasse, deren Lebens- und Konsumstil sich grundlegend von dem der Mittelklasse unterscheidet. Ein wichtiger Teil der britischen Mittelschicht gehört seit jeher dem landbesitzenden niederen Adel an. Die städtischen Mittelschichten versuchen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend ihren Lebensstil an den des niederen Landadels anzupassen. Dies zeigt sich daran, dass Lebensgewohnheiten dieser Schicht – zum Beispiel die Teepausen und das scheinbar schweißtreibende Cricket – auch von der gehobenen städtischen Mittelschicht übernommen werden.

Großbritannien hat noch immer eine gespaltene Gesellschaft. Obwohl die Unterscheidungsmerkmale zwischen middle class und working class in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Gewicht verloren, wirken sie im Alltagsleben fort. Ein Drittel der Briten fühlt sich nach Selbsteinschätzung und trotz sozialen Aufstiegs der middle class zugehörig; zwei Drittel rechnen sich zur working class. Nur ein sehr kleiner Teil der Briten rechnet sich selbst zur Oberschicht.

Familiensituation

Ein stetig sinkender Teil der Briten lebt in der traditionellen Kleinfamilie. 18 % der Kinder werden von Alleinerziehenden betreut, etwa jedes dritte Kind wird ohne verheiratete Eltern geboren, drei Viertel aller Paare leben in nichtehelichen Gemeinschaften. Die hohe Scheidungsrate in Großbritannien hat die Regierung BLAIR dazu veranlasst, 1998 in einem Grundsatzpapier zu Familienfragen die zentrale Bedeutung der Ehe für Elternschaft und Kindererziehung zu betonen. Eheleute sollen sich, so der Vorschlag der Regierung, vor einer standesamtlichen Hochzeit 15 Tage lang besinnen, Eheverträge für mögliche Konflikte eingehen und Partnerschafts- und Erziehungsberatungen wahrnehmen.

Religion

Die heutige britische Gesellschaft ist nicht mehr von religiösen Ansichten und Symbolen geprägt. 1995 wurden das Gesetz zur Einhaltung des Sonntagsgebots von 1781 und das Ladenschlussgesetz von 1950 aufgehoben. Statt Sonntagsruhe und Kirchgang ist der Sonntag nun auch dem Einkaufen gewidmet. Alleine die Supermarktkette Sainsbury's zählt mit ihren sonntäglich 1,5 Mio. Kunden mehr Besucher als die Anglikanische Kirche (1,1 Mio.). Meinungsumfragen belegen jedoch, dass im Privatleben der Briten religiöse Überzeugungen fortleben. Mitte der neunziger Jahre bekannten sich sieben von zehn Briten zum Glauben an Gott; über die Hälfte der Befragten glaubte an ein Leben nach dem Tod.

Einwanderer

Zwischen 1880 und 1900 sowie zwischen 1900 und dem Ersten Weltkrieg und später in der Wirtschaftskrise der Zwischenkriegszeit beeinflusste eine starke Auswanderung die Bevölkerungsentwicklung in Großbritannien. Bevorzugte Auswanderungsziele waren Australien, Kanada, Neuseeland, die USA, Südafrika und Rhodesien (heute Simbabwe). Nach dem Zweiten Weltkrieg überwog die Einwanderung. Eine starke Zuwanderung erfolgte nach 1950 aus der Republik Irland und aus den Commonwealth-Ländern, insbesondere Pakistan, Indien, Bangladesh und den Westindischen Inseln.

Die mit Abstand größten Minderheiten bilden Inder, Pakistani und Black Carribeans. Die meisten Einwanderer leben in großen urbanen Ballungsräumen, insbesondere in London. Die Einwanderer kamen vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch aufgrund von Konflikten und Problemen in ihren unabhängig gewordenen Ursprungsländern. Als Arbeitskräfte für weniger beliebte und manuelle Arbeiten waren sie zur Zeit des Aufschwungs der britischen Wirtschaft in den 1960er-Jahren sehr willkommen.

Allerdings wurden in den letzten Jahrzehnten die Einwanderungsbestimmungen und die Asylgesetzgebung verschärft. Das neue Staatsbürgerrecht, der British Nationality Act von 1983, hob das 1948 allen Commonwealth-Bürgern gewährte uneingeschränkte Niederlassungsrecht in Großbritannien auf, indem es die Staatsangehörigkeit in drei Gruppen unterteilte:

  • Britische Bürger ohne Einschränkung sind seit 1982 in Großbritannien lebende bzw. im Ausland geborenen Kinder, deren einer Elternteil die britische Staatsangehörigkeit besitzt.
  • Briten zweiter Klasse sind die Bürger der abhängigen Gebiete wie Bermuda, Gibraltar oder die britischen Karibikinseln (mit Ausnahme der Falklandinseln, deren Bewohner die volle Staatsangehörigkeit besitzen). Sie verfügen über kein uneingeschränktes Einreiserecht nach Großbritannien.
  • Briten dritter Klasse sind diejenigen, die in früheren britischen Kolonien leben. Ihr Status als British Overseas Citizen ist nicht mit staatsbürgerlichen Rechten verbunden.

Die vergleichsweise schlechte Ausgangsposition der farbigen Einwanderer in der britischen Gesellschaft lässt sich an einer höheren Arbeitslosigkeit, der im Durchschnitt geringeren Schulbildung und der meist schlechteren Wohnsituation ablesen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Die soziale Struktur Großbritanniens." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/die-soziale-struktur-grossbritanniens (Abgerufen: 09. June 2025, 16:30 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Asylrecht
  • Gesellschaft
  • Pakistani
  • British Overseas Citizens
  • Commonwealth
  • Religion
  • Familie
  • Staatsbürgerschaft
  • Migration
  • sozial
  • society
  • middle class
  • Bevölkerung
  • Schichten
  • Inder
  • Kirche
  • Arbeit
  • citizens
  • Arbeitslosigkeit
  • Black Carribeans
  • anglikanisch
  • working class
  • Population
  • London
  • TONY BLAIR
  • Einwanderer
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Australian History

'Terra Australis Incognita', a Latin term meaning ‘Unknown Southern Land’, was the last landmass to be discovered by European explorers. This mystical land and the riches it held inspired explorers to sail into the unknown. But it wasn't until Captain JAMES COOK arrived in Botany Bay in 1770 that the discovery was official.
Overcrowded prisons in England and disruption caused by the American Revolution were two key reasons for the first shipment of convicts to the great southern land. It was the explorer and botanist JOSEPH BANKS who, in 1779, suggested that New South Wales would be a fine site for a penal colony.
The British accepted Australia as a member of the Commonwealth, giving it autonomy in 1942. Australia joined the two World Wars as ally to Britain. Today Australia is an independent, rich and multicultural country, with close ties to the United Kingdom.

Commonwealth Literature

Das Einflussgebiet des Englische Sprache reicht weit über Großbritannien und die USA hinaus. Auf allen Kontinenten leben Menschen, die Englisch als erste Sprache sprechen. Englisch ist also nicht mehr nur die Sprache Shakespeares und Chaucers ist. Auch in den ehemaligen Kolonien wird englisch geschrieben und veröffentlicht – the empire writes back. Es ist also höchste Zeit, das Bild der einen, auf die USA und Großbritannien begrenzten englischen Literatur, zu erweitern. Denn es gibt noch viele weitere englische Stimmen, die etwas zu sagen haben. Ob man nun von Commonwealth Literature, New Literatures in English oder Postcolonial Literature spricht: Ein ehemaliges Weltreich wird aus der Sicht der einst Kolonialisierten auf ihre Art und Weise, aber in einer gemeinsamen Sprache beschrieben.

Das British Empire

Eine der wichtigsten Grundlagen für die Schaffung des britischen Kolonialreichs (British Empire) war die Vorherrschaft auf den Meeren, die im 17. Jahrhundert mit den erfolgreichen Seekriegen gegen Spanien und die Niederlande errungen wurde. Die koloniale Expansion Großbritanniens erfolgte mit unterschiedlichen Zwecksetzungen und Methoden. So gab es im British Empire – über Asien, Amerika, Afrika, Australien und Ozeanien verteilt – Wirtschafts-, Siedlungs- und Sträflingskolonien.
Durch siegreich geführte Kriege erweiterte Großbritannien sein Empire vom 16. Jahrhundert bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem weltumspannenden Kolonialreich. Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung setzte mit dem Unabhängigkeitskampf der unterdrückten Völker der Zerfall des British Empire ein.

Commonwealth of Nations

Ende des 16. Jahrhunderts erlangte Großbritannien die Vorherrschaft auf den Weltmeeren und errichtete im Verlauf der folgenden Jahrhunderte sein koloniales Weltreich, das British Empire. Aus Siedlungskolonien und Handelsstützpunkten entwickelten sich koloniale Besitzungen in Amerika, Afrika, Asien, Australien und Ozeanien.
Das British Empire erreichte nach dem Ersten Weltkrieg seine größte Ausdehnung: Etwa ein Viertel der Landfläche der Erde und ebenfalls ein Viertel der Erdbevölkerung unterstanden de facto der britischen Krone.
Im 20. Jahrhundert führten die Siege der Unabhängigkeitsbewegungen den Wandel vom Empire zum Commonwealth of Nations herbei. Der lose Staatenbund umfasst heute mehr als zwei Dutzend unabhängige Staaten, allesamt ehemalige britische Kolonien. Im Commonwealth gelten sie als gleichberechtigte, in freier Vereinigung verbundene Staaten.

East India Company

Die East India Company war eine 1600 gegründete britische Handelsgesellschaft, die das Monopol im Indienhandel erhielt. Es entstand ein für die Briten ein äußerst profitables Handelsdreieck: Silber wurde von Bengalen nach China transferiert. Dort kaufte die Ostindiengesellschaft Tee, den sie auf ihren Schiffen nach London und sogar bis nach Amerika brachte. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die East India Company mit souveränen Rechten ausgestattet, so dass sie zum Organisator und Herrscher von British-Indien wurde. Mittels starker Expansionspolitik entstand ein großer Verwaltungsapparat. Zur Ausbildung der Beamten der East India Company wurde in England eigens ein College errichtet. Doch als Reformer in Großbritannien begannen, die humanitären Aufgaben der britischen Herrschaft in Indien in die Vordergrund zu rücken, verlor die Gesellschaft allmählich ihre Privilegien.
Nach einem großen Aufstand im Norden Indiens wurde die East India Company 1858 aufgelöst und Indien der britischen Krone unterstellt.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025