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Die soziale Struktur Großbritanniens

Mit der sozialen Abgrenzung sind traditionell Unterschiede der Sprache, der Ausbildung und des Lebensgefühls verbunden. Angehörige der middle class sprechen das Queen’s English (received pronunciation), also die Hochsprache ohne Dialektfärbung. Sie trachten danach, ihre Kinder in renommierten Privatschulen und in Oxford oder Cambridge ausbilden zu lassen. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit sind in den wirtschaftlich weniger erfolgreichen britischen Regionen am stärksten ausgeprägt.

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Soziale Unterschiede

Soziale Differenzen wären gerade in der britischen Gesellschaft kaum verständlich, wenn man nur die Einkommensunterschiede berücksichtigte. Die nach Einkommen und Beruf definierten Klassenschranken werden durch Elemente des gesellschaftlichen Standes ergänzt. Kleine Angestellte und im öffentlichen Dienst Beschäftigte zählen sich, anders als in Deutschland, vorwiegend zur Arbeiterklasse, deren Lebens- und Konsumstil sich grundlegend von dem der Mittelklasse unterscheidet. Ein wichtiger Teil der britischen Mittelschicht gehört seit jeher dem landbesitzenden niederen Adel an. Die städtischen Mittelschichten versuchen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend ihren Lebensstil an den des niederen Landadels anzupassen. Dies zeigt sich daran, dass Lebensgewohnheiten dieser Schicht – zum Beispiel die Teepausen und das scheinbar schweißtreibende Cricket – auch von der gehobenen städtischen Mittelschicht übernommen werden.

Großbritannien hat noch immer eine gespaltene Gesellschaft. Obwohl die Unterscheidungsmerkmale zwischen middle class und working class in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Gewicht verloren, wirken sie im Alltagsleben fort. Ein Drittel der Briten fühlt sich nach Selbsteinschätzung und trotz sozialen Aufstiegs der middle class zugehörig; zwei Drittel rechnen sich zur working class. Nur ein sehr kleiner Teil der Briten rechnet sich selbst zur Oberschicht.

Familiensituation

Ein stetig sinkender Teil der Briten lebt in der traditionellen Kleinfamilie. 18 % der Kinder werden von Alleinerziehenden betreut, etwa jedes dritte Kind wird ohne verheiratete Eltern geboren, drei Viertel aller Paare leben in nichtehelichen Gemeinschaften. Die hohe Scheidungsrate in Großbritannien hat die Regierung BLAIR dazu veranlasst, 1998 in einem Grundsatzpapier zu Familienfragen die zentrale Bedeutung der Ehe für Elternschaft und Kindererziehung zu betonen. Eheleute sollen sich, so der Vorschlag der Regierung, vor einer standesamtlichen Hochzeit 15 Tage lang besinnen, Eheverträge für mögliche Konflikte eingehen und Partnerschafts- und Erziehungsberatungen wahrnehmen.

Religion

Die heutige britische Gesellschaft ist nicht mehr von religiösen Ansichten und Symbolen geprägt. 1995 wurden das Gesetz zur Einhaltung des Sonntagsgebots von 1781 und das Ladenschlussgesetz von 1950 aufgehoben. Statt Sonntagsruhe und Kirchgang ist der Sonntag nun auch dem Einkaufen gewidmet. Alleine die Supermarktkette Sainsbury's zählt mit ihren sonntäglich 1,5 Mio. Kunden mehr Besucher als die Anglikanische Kirche (1,1 Mio.). Meinungsumfragen belegen jedoch, dass im Privatleben der Briten religiöse Überzeugungen fortleben. Mitte der neunziger Jahre bekannten sich sieben von zehn Briten zum Glauben an Gott; über die Hälfte der Befragten glaubte an ein Leben nach dem Tod.

Einwanderer

Zwischen 1880 und 1900 sowie zwischen 1900 und dem Ersten Weltkrieg und später in der Wirtschaftskrise der Zwischenkriegszeit beeinflusste eine starke Auswanderung die Bevölkerungsentwicklung in Großbritannien. Bevorzugte Auswanderungsziele waren Australien, Kanada, Neuseeland, die USA, Südafrika und Rhodesien (heute Simbabwe). Nach dem Zweiten Weltkrieg überwog die Einwanderung. Eine starke Zuwanderung erfolgte nach 1950 aus der Republik Irland und aus den Commonwealth-Ländern, insbesondere Pakistan, Indien, Bangladesh und den Westindischen Inseln.

Die mit Abstand größten Minderheiten bilden Inder, Pakistani und Black Carribeans. Die meisten Einwanderer leben in großen urbanen Ballungsräumen, insbesondere in London. Die Einwanderer kamen vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch aufgrund von Konflikten und Problemen in ihren unabhängig gewordenen Ursprungsländern. Als Arbeitskräfte für weniger beliebte und manuelle Arbeiten waren sie zur Zeit des Aufschwungs der britischen Wirtschaft in den 1960er-Jahren sehr willkommen.

Allerdings wurden in den letzten Jahrzehnten die Einwanderungsbestimmungen und die Asylgesetzgebung verschärft. Das neue Staatsbürgerrecht, der British Nationality Act von 1983, hob das 1948 allen Commonwealth-Bürgern gewährte uneingeschränkte Niederlassungsrecht in Großbritannien auf, indem es die Staatsangehörigkeit in drei Gruppen unterteilte:

  • Britische Bürger ohne Einschränkung sind seit 1982 in Großbritannien lebende bzw. im Ausland geborenen Kinder, deren einer Elternteil die britische Staatsangehörigkeit besitzt.
  • Briten zweiter Klasse sind die Bürger der abhängigen Gebiete wie Bermuda, Gibraltar oder die britischen Karibikinseln (mit Ausnahme der Falklandinseln, deren Bewohner die volle Staatsangehörigkeit besitzen). Sie verfügen über kein uneingeschränktes Einreiserecht nach Großbritannien.
  • Briten dritter Klasse sind diejenigen, die in früheren britischen Kolonien leben. Ihr Status als British Overseas Citizen ist nicht mit staatsbürgerlichen Rechten verbunden.

Die vergleichsweise schlechte Ausgangsposition der farbigen Einwanderer in der britischen Gesellschaft lässt sich an einer höheren Arbeitslosigkeit, der im Durchschnitt geringeren Schulbildung und der meist schlechteren Wohnsituation ablesen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Die soziale Struktur Großbritanniens." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/die-soziale-struktur-grossbritanniens (Abgerufen: 20. May 2025, 18:35 UTC)

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