Medienkompetenz

Fähigkeiten der Textrezeption und Textproduktion

Textrezeption: Das Verstehen gesprochener bzw. geschriebener Texte ist ein dynamischer und kontextgebundener Prozess. Strukturelle Gegebenheiten von Texten wie auch kognitive Operationen auf Seiten der Rezipienten stellen die grundlegenden Komponenten des Verstehensprozesses dar. Darüber hinaus spielen auch Motivation, Vorwissen und Rezeptionsgewohnheiten der Hörer/Leser eine Rolle. Textverstehen ist somit ein interaktives Geschehen und eine zielgerichtete, interessengesteuerte Handlung.

Prozesse des Textverstehens können bewusst gemacht werden durch folgende Verstehenshandlungen, die sowohl für die Rezeption als auch für die Produktion relevant sind:

  • Inferieren: selbstständiges Erschließen von Aussagen aus Textzusammenhang und individuellem Vorwissen,
  • Elaborieren: Ausarbeiten des Gehörten/Gelesenen; Verallgemeinern von Textaussagen zur strukturellen Erhellung der jeweiligen Texttypen bzw. zur Vertiefung des individuellen Erfahrungshorizontes oder zur Speicherung von Informationen,
  • Selektieren: gezieltes Aufnehmen von Informationen nach unterschiedlichen Verarbeitungsinteressen,
  • Reduzieren: Weglassen von redundanter oder subjektiv uninteressanter Information,
  • Antizipieren: Vorwegnehmen von bestimmten Informationen.

Lesestile

Aufbauend auf den in der Sekundarstufe I eingeführten Vorgehensweisen werden folgende Basisstrategien eingesetzt:

  • Scanning fördert die selektive Informationsentnahme.
  • Skimming gewährleistet die allgemeine Orientierung zu einem Thema.
  • Analytisches Lesen richtet das Augenmerk auf die Textstruktur, auf formale Textmerkmale sowie auf die kommunikative Einbettung von Hör- und Lesetexten.
  • Studierendes Lesen schließt die Bewertung von Texten und Textaussagen auf der Basis einer fundierten Textanalyse ein.

Textproduktion

Die für die Rezeption geschulten Verstehenshandlungen werden auch bei der Textproduktion wirksam. Die Textproduktion ist ein komplexer Prozess, der sich auf drei Komponenten gründet:

  • das Wissen des Schreibenden, das thematisches Wissen (Weltwissen), Adressatenwissen sowie textuelles Wissen und Sprachwissen umfasst,
  • den Bezug auf die konkrete Aufgabenstellung mit Informationen über Zielsetzungen und Adressaten des konkret zu produzierenden Textes,
  • den Schreibprozess, der sich in die Phasen Planen (Inhalte bereitstellen, Gliedern, Schreibziele setzen), Formulieren und Überarbeiten aufteilen lässt.

Drei Schwerpunkte der Textarbeit

  • anwendungsorientiert: erkunden und erproben von real-life-Verwendungssituationen der Fremdsprache
  • analytisch-interpretierender Schwerpunkt:
    stützt sich auf Ansätze der Literaturwissenschaft (werkimmanent, rezeptionsästhetisch, soziologisch, biografisch),
    beinhaltet die Möglichkeit der bewertenden Begleitung des eigenen Lernprozesses (z. B. durch Führen eines Sprachenpasses)
  • produktionsorientierter Schwerpunkt: Schreibstrategien.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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