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  6. Virginia Woolf

Virginia Woolf

* 25. Januar 1882 in London
† 28. März 1941 im Fluss Ouse bei Lewes

Die Schriftstellerin VIRGINIA WOOLF gilt neben JAMES JOYCE und MARCEL PROUST als Hauptvertreterin der literarischen Moderne. Sie konzentriert sich in ihren experimentellen Romanen auf die Darstellung von Bewusstseinsvorgängen, wodurch die Handlung immer mehr in den Hintergrund rückt. Von Bedeutung sind auch ihre Literaturkritiken, die im Times Literary Supplement erschienen. Ihr feministisches Engagement wurde in dem Werk A Room of One's Own (1929) begründet. Es fand jedoch erst im Zuge der Frauenbewegung der 1960er Jahre Beachtung.

Durch verschiedene Verfilmungen bekannt geworden ist der Roman Mrs Dalloway (1925). In dem gleichnamigen von MARLEEN GORRIS produzierten Film aus dem Jahr 1997 spielt VANESSA REDGRAVE die Titelrolle. Im Jahr 2002 entstand der Film The Hours. Er verknüpft verschiedene Handlungsstränge, die alle an einem Nachmittag spielen: Einer erzählt die Handlung des Romans Mrs Dalloway, während sich ein weiterer mit WOOLFS Biografie auseinandersetzt. NICOLE KIDMAN bekam für die Rolle der VIRGINIA WOOLF einen Oscar. Spektakulär ist der Beginn des Films, der in aussagekräftigen Bildern den Selbstmord VIRGINIA WOOLFS zeigt, die sich in einem Fluss ertränkte.

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Biografie

VIRGINIA WOOLF wurde 1882 als Tochter des Biografen und Kritikers SIR LESLIE STEPHEN geboren. 1912 heiratete sie den Schriftsteller und Verleger LEONARD WOOLF, mit dem sie 1917 den Verlag Hogarth Press gründete. Ihr Haus war einer der Treffpunkte der Bloomsbury Group. Dabei handelte es sich um einen Freundeskreis englischer Verleger, Schriftsteller, Maler und Wissenschaftler, der sich vor allem neuen Bewegungen in Kunst, Literatur, Psychologie und Philosophie widmete. Zu der Gruppe, die sich nach dem Londoner Stadtteil Bloomsbury benannte, gehörten unter anderem der Schriftsteller EDWARD MORGAN FORSTER, die Malerin VANESSA BELL und der Wissenschaftler JOHN MAYNARD KEYNES.

Literarisches Schaffen

WOOLFS experimentelle Romane versuchen, der inneren Realität des menschlichen Bewusstseins gerecht zu werden. Die Handlung verliert gegenüber der Vielfalt subjektiver Sinneseindrücke an Gewicht. Neben die Fülle der vom Bewusstsein aufgenommenen Eindrücke („Nicht Sein“) treten die subjektiv bedeutsamen Momente intensiven Erlebens („Seinsmomente“). Anhand innerer Monologe von Charakteren, die entweder skizziert (Jacob's Room, 1922) oder nur noch als Stimmen präsent sind (The Waves, 1931), werden die Gleichzeitigkeit von Erleben, Erinnern und Phantasieren sowie die Diskrepanz zwischen subjektivem Zeiterleben und objektivem Zeitverlauf dargestellt. Die Erzähltechnik des Stream of consciousness, in dem die Romanfiguren unmittelbar und assoziativ Bewusstseinsvorgänge wiedergeben, ohne dass diese auf einen bestimmten Handlungszusammenhang ausgerichtet sind, wird dadurch noch erweitert. Beispielhaft dafür ist der Roman Mrs Dalloway (1925):

“Mrs. Dalloway said she would buy the flowers herself. For Lucy had her work cut out for her. The doors would be taken off their hinges; Rumpelmayer's men were coming. And then, thought Clarissa Dalloway, what a morning - fresh as if issued to children on a beach.

What a lark! What a plunge! For so it had always seemed to her, when, with a little squeak of the hinges, which she could hear now, she had burst open the French windows and plunged at Bourton into the open air. How fresh, how calm, stiller than this of course, the air was in the early morning; like the flap of a wave; the kiss of a wave; chill and sharp and yet (for a girl of eighteen as she then was) solemn, feeling as she did, standing there at the open window, that something awful was about to happen; looking at the flowers, at the trees with the smoke winding off them and the rooks rising, falling; standing and looking until Peter Walsh said, “Musing among the vegetables?” - was that it? - “I prefer men to cauliflowers” - was that it? He must have said it at breakfast one morning when she had gone out on to the terrace - Peter Walsh.”
(Virginia Woolf: Mrs Dalloway, 1925)

Die Romanstruktur bildet sich aus einer lyrisch-bildhaften Sprache, symbolischer Verdichtung, Leitmotivik und einer komplexen Zeitbehandlung. Dabei überschreitet WOOLF die Gattungsgrenzen und verwendet souverän verschiedene Erzähltechniken.

Neben ihrem Romanwerk, das WOOLF als Hauptvertreterin der literarischen Moderne neben James Joyce und Marcel Proust ausweist, fanden ihre literaturtheoretischen und -kritischen Arbeiten, darunter Rezensionen für das Times Literary Supplement, seit jeher Beachtung. Ihr feministisches Engagement, vor allem in den Werken Room of One's Own (1929) und Three Guineas (1938), wurde erst von der Frauenbewegung der 1960er Jahre gewürdigt. Ihre umfangreichen, postum veröffentlichen Tagebücher zeigen ihre sensible Psyche sowie einen stets kritischen Blick auf die Zeitgenossen. Erschöpft von der Arbeit an ihrem letzten Roman Between the Acts (1941) sowie unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs, nahm sich die zeitlebens psychisch labile Autorin 1941 das Leben.

Weitere Werke (Auswahl)

Romane
The Voyage Out (1915)
Night and Day (1919)
To the Lighthouse (1927)
Orlando (1928)

Erzählungen
A Haunted House and Other Stories (1943)

Essays
The Common Reader (1925-32)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): " Virginia Woolf." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/virginia-woolf (Abgerufen: 20. May 2025, 15:34 UTC)

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Henry Roth

* 08. Februar 1906 in Tysmeniza (bei Lemberg, Galizien)
† 13. Oktober 1995 in Albuquerque (New Mexiko)

HENRY ROTHS Roman Call it Sleep gilt als Klassiker der jüdisch-amerikanischen Literatur. Zu Anfang deutete nichts auf die Erfolgsgeschichte des Buches hin. Kurz nach dem Erscheinen 1934 musste der Roman bereits wieder vom Markt genommen werden, weil der Verlag Konkurs angemeldet hatte. Erst 1960 wurde das Buch wieder aufgelegt und erwies sich als unerwartet erfolgreich. Im Mittelpunkt des Romans steht der Junge David Schearl, der im Alter von knapp zwei Jahren mit seiner Mutter dem Vater nach Amerika folgt. Geschildert werden die ersten sechs Lebensjahre Davids, in denen er im jüdischen Einwanderviertel im Südosten Manhattans aufwächst.

Ähnlich wie JAMES JOYCE verwendet ROTH die Form des inneren Monologs, Slangausdrücke und Dialekte. Nicht nur in diesem Roman finden sich Parallelen zum Leben des Autors. Auch ROTH kam als Kind jüdischer Einwanderer nach New York und verbrachte seine ersten Lebensjahre an der Lower East Side.

Stream of Consciousness

1923 – Bücherverbrennung in New York: JAMES JOYCES Roman Ulysses, der in drastischem Realismus sonst nie ausgesprochene Eindrücke, Gedanken und Fantasien seiner Hauptfiguren ins assoziativer Reihung darstellte, löste eine Woge der Empörung und den Vorwurf der Obszönität aus. Als die erste englischsprachige Ausgabe New York erreichte, wurde sie von der dortigen Postbehörde beschlagnahmt und verbrannt. 500 Exemplare der in Paris hergestellten englischen Ausgabe konfiszierte der britische Zoll. Erst 1937 erfolgte die Veröffentlichung der ersten ungekürzten Ausgabe in England und den Vereinigten Staaten. Die innovative Leistung bestand in der Erzähltechnik des Romans: Die stream-of-consciousness technique verdrängte die Rolle des Erzählers und die logische Ereignisfolge.

Impressionismus

Der Impressionismus verdankt seinen Namen CLAUDE MONETS Gemälde Impression, soleil levant (1872), das 1874 bei einer Ausstellung achtzehn junger Maler (unter ihnen EDGAR DEGAS und AUGUSTE RENOIR) in Paris gezeigt wurde. Ihre Malerei war durch Optimismus und helle, zarte Farben gekennzeichnet. Zuerst abwertend gemeint, etablierte sich der Begriff „Impressionismus“ als Bezeichnung dieser neuen Kunstrichtung.
In der Literatur zeichnet sich der Impressionismus durch die Abkehr vom Politischen aus. Charakteristisch ist die Betonung des Subjektiven und der Empfindung. Die äußerst exakte und gründliche Beschreibung von Seelenzuständen, die nicht selten zur Aneinanderreihung von Stimmungen und Bildern geriet, wurde mit Hilfe von neu geschaffenen Darstellungsmitteln zum Ausdruck gebracht.

James Joyce

* 02. Februar in 1882 in Rathgar bei Dublin
† 13. Januar 1941 in Zürich

Die Werke des irischen Schriftstellers JAMES JOYCE, allen voran der Roman Ulysses, gehören zu den wichtigsten literarischen Arbeiten des 20. Jahrhunderts. Durch die Weiterentwicklung der Technik des inneren Monologs und sprachliche Experimente erneuerten sie die Erzählweise des Romans.
JOYCE hatte sein Heimatland Irland früh verlassen und lebte lange Zeit in Triest, Zürich und Paris, wo er unter finanziellen und gesundheitlichen Problemen litt. Im Laufe seines Lebens nahm seine Sehkraft ständig ab, bis er schließlich annähernd erblindete.
Auch die Veröffentlichung seiner Romane erwies sich als höchst problematisch, da seine Werke in Konflikt mit der Zensur gerieten. MARGARET ANDERSON und JANE HEAP, die es als erste wagten, Auszüge des Ulysses in ihrer Zeitschrift The Little Review zu veröffentlichen, wurden in New York wegen Verbreitung obszöner Schriften verurteilt. Das Manuskript wurde beschlagnahmt. Während der Roman 1922 in Frankreich erschien, blieb er in Großbritannien und den USA noch lange Zeit verboten. Heute zählt Ulysses zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.

Samuel Beckett

* 13.04.1906 in Dublin
† 22.12.1989 in Paris

SAMUEL BECKETT ist irischer Herkunft, lebte aber vor allem in Paris und schrieb sowohl in englischer als auch in französischer Sprache Romane und Dramen. Mit dem Theaterstück Waiting for Godot (1952), das als wichtigstes Werk des absurden Theaters gilt und noch heute an vielen Bühnen aufgeführt wird, wurde BECKETT weltberühmt. In einer Inszenierung des Schauspielhauses Bochum unter der Regie von MATTHIAS HARTMANN spielte HARALD SCHMIDT mit großem Erfolg die Figur des Lucky. BECKETT stellt in seinen Werken das menschliche Dasein als absurd, als Leerlauf und sinnloses Warten, als Enden-Wollen und Nicht-Enden-Können dar. Die Menschen werden zu Marionetten, die keine eigenen Wünsche und Überzeugungen haben. Im Jahr 1969 erhielt BECKETT den Nobelpreis für Literatur.

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