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  6. Edward Albee

Edward Albee

* 12. März 1928 in Washington D.C.
† 16. September 2016 in Montauk, New York

Der amerikanische Dramatiker EDWARD ALBEE ist einer der produktivsten und einflussreichsten amerikanischen Gegenwartsdramatiker. Er steht in der Nachfolge von EUGENE O'NEILL, ARTHUR MILLER und TENNESSE WILLIAMS. Sein bekanntestes Stück Who's Afraid of Virginia Woolf? (1962, dt. Wer hat Angst vor Virginia Woolf?) ist ein Ehedrama, in dem sich die alkoholisierten Hauptfiguren ein zynisches Wortgefecht liefern. Das Stück übt - ebenso wie andere Dramen ALBEEs - scharfe Kritik am moralischen Verfall der amerikanischen Gesellschaft. Es steht nach wie vor auf zahlreichen Spielplänen der Theater.
ALBEE unterrichtet noch heute Theaterkurse und sagt von sich selbst, er wolle noch bis ins hohe Alter viele Theaterstücke schreiben. 1994 gewann er zum dritten Mal den Pulitzerpreis; 2002 erhielt er für sein Stück The Goat or Who is Sylvia? (2002, dt. Die Ziege oder Wer ist Sylvia ) den Tony Award. Während seiner Schulzeit war er allerdings mehrmals von der Schule verwiesen worden. Dann ging er im Alter von 20 Jahren nach Greenwich Village, in das damalige Künstlerviertel von New York.

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Lebensgeschichte

EDWARD ALBEE wurde 1928 in Washington D.C. geboren. Im Alter von zwei Wochen wurde er von einem sehr wohlhabenden Theaterunternehmer adoptiert und kam auf diese Weise früh mit dem Theater in Berührung. Bereits mit 17 Jahren zeigte ALBEE schriftstellerische Interessen: Eines seiner Gedichte sowie sein erstes Stück wurden veröffentlicht. Allerdings verlief seine Schullaufbahn nicht gerade reibungslos: Von mehreren Schulen wurde ALBEE verwiesen, da er immer wieder unentschuldigt fehlte. Mit 20 Jahren zog ALBEE nach New York ins Künstlerviertel Greenwich Village. Dort arbeitete er unter anderem als Botenjunge und Schallplattenverkäufer, lernte aber auch den Dramatiker THORNTON WILDER kennen, der ihn zum Schreiben ermutigte.
Sein erstes Stück, der Einakter The Zoo Story (1959, dt. Die Zoogeschichte) wurde in Berlin zusammen mit einem Stück von SAMUEL BECKETT uraufgeführt. Schließlich gelangte es an einem Off-Broadway Theater zur Aufführung und ALBEE wurde schlagartig als führender Autor des absurden amerikanischen Theaters berühmt.
Sein erstes abendfüllendes Drama Who's Afraid of Virginia Woolf? wurde zum Welterfolg und ist bis heute noch das bekannteste Stück ALBEEs. Während der darauffolgenden Jahrzehnte verfasste er weitere Theaterstücke und erhielt für die Tragikomödie A Delicate Balance (1966, dt. Empfindliches Gleichgewicht) und für das Stück Seascape (1975, dt. See-Eskapade) jeweils den Pulitzer-Preis. 1994 erhielt er für Three Tall Women (1991, dt. Drei große Frauen) ein drittes Mal den Pulitzerpreis. Heute wohnt ALBEE in New York, schreibt Theaterstücke und führt selbst Regie. Er unterrichtet an der Theaterschule der Universität Houston und hält Vorlesungen über seine Arbeit. 2002 erhielt er für sein Stück The Goat or Who is Sylvia? (2002, dt. Die Ziege oder Wer ist Sylvia ) den Tony Award.

Literarisches Schaffen

EDWARD ALBEE steht in der Nachfolge der amerikanischen Dramatiker EUGENE O'NEILL, ARTHUR MILLER und TENNESSE WILLIAMS. Allerdings zeigen seine Stücke auch den starken Einfluss des europäischen, absurden Theaters, das von SAMUEL BECKETT und HAROLD PINTER geprägt ist. Das absurde Drama rückt die Widersinnigkeit und den Sinnverlust des menschlichen Lebens in den Vordergrund, um die daraus hervorgehende Verkümmerung des Menschen darzustellen. ALBEE selbst gibt auch den Cartoonisten JAMES THURBER als Einfluss gebend an. Aus der Philosophie des Existenzialismus und der Praxis des absurden Theaters in Europa kreierte ALBEE eine typisch amerikanische Form des Gegenwartstheaters.

ALBEE gilt als Meister psychologischer Analyse und präziser Dialoge. Sein bekanntestes Drama Whós Afraid of Virginia Woolf? ist die scharfe Seelenanalyse einer Ehe, deren Scheitern bloßgelegt wird. Verzweifelt bemüht sich das Ehepaar George und Martha, der empfundenen Sinnlosigkeit ihres Lebens und ihrer Kultur zu entkommen. Diese vergeblichen Versuche setzt ALBEE mit grotesken, humorvollen, satirischen, aber grausamen Elementen in Szene.
Das Stück wird bis heute immer wieder mit Erfolg an Theatern aufgeführt. Seine Verfilmung von 1965 mit ELIZABETH TAYLOR und RICHARD BURTON gilt als Klassiker.

In seinen Dramen mischt ALBEE Wirklichkeit und Traumwelt, so stellt sich in Whós Afraid of Virginia Woolf? heraus, dass der Sohn des Ehepaares nur eine gemeinsame Erfindung ist. ALBEE stellt auf diese Weise drastisch dar, dass auch die Flucht in die Illusion, keinen Ausweg aus der Isolation und Kommunikationsunfähigkeit bietet. Er führt so die geistige Unbeweglichkeit, die Konformität und Überheblichkeit der Menschen und ihre Entfremdung in der modernen Gesellschaft vor. Seine Dramen üben scharfe Kritik an der amerikanischen Gesellschaft und den Werten der bürgerlichen Existenz.

In seinen späteren Stücken wie Seascape (1975, dt. See-Eskapade) und Listening (1976, dt. Zuhören) experimentiert ALBEE mit der Auflösung der Charaktere. In den darauffolgenden Dramen The Lady from Dubuque (1980, dt. Die Dame von Dingsville) und The Man Who Had Three Arms (1983, dt. Der Mann, der drei Arme hatte) kehrt ALBEE zu einem eher konventionellen Stil zurück. So zeigt sich auch in Three Tall Women (1991, dt. Drei große Frauen) die Mischung von Surrealem und Realem: Verschiedene Charaktere, die im ersten Akt dargestellt werden, erweisen sich im zweiten Akt als ein und dieselbe Person in verschiedenen Lebensstadien.

Werke (Auszug)

The Death of Bessie Smith (1960, dt. Der Tod von Bessie Smith)
The American Dream (1961, dt. Der amerikanische Traum)
Tiny Alice (1964, dt. Winzige Alice)
Everything in the Garden (1968, dt. Alles im Garten)
All Over (1971, dt. Alles vorbei)
Marriage Play (1987)
Fragments (1993)
The play About the Baby (1998, dt. Das Spiel ums Baby)
Occupant (2001)
Knock! Knock! Who's There!? (2003)
Me Myself and I (2007)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Edward Albee." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch/artikel/edward-albee (Abgerufen: 19. May 2025, 19:27 UTC)

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* 12. März 1928 in Washington D.C.
† 16. September 2016 in Montauk, New York

EDWARD ALBEE ist neben EUGENE O'NEILL, THORNTON WILDER und TENNESSE WILLIAMS einer der produktivsten und einflussreichsten amerikanischen Gegenwartsdramatiker. Er wurde vom experimentellen Off-Broadway-Theater geprägt und wird häufig mit dem absurden Theater in Verbindung gebracht. Sein bekanntestes Stück Who's Afraid of Virginia Woolf? (1962) ist ein Ehedrama, in dem sich die alkoholisierten Protagonisten ein zynisches Wortgefecht liefern. Seine Dramen zeichnet eine entlarvende Dialogführung aus. Er selbst sagt von seinen Stücken, sie seien

“an examination of the American Scene, an attack on the substitution of artificial for real values in our society, a condemnation of complacency, cruelty, and emasculation and vacuity, a stand against the fiction that everything in this slipping land of ours is peachy-keen.”

Drama, modern

Während das 19. Jh. eine große Bandbreite an Romanen und Kurzgeschichten hervorbrachte, war die Entwicklung auf dem Gebiet des Dramas zum Stillstand gekommen. Erst an der Wende zum 20. Jh. erhielt das englische Theater durch die Stücke des norwegischen Dramatikers IBSEN neue Impulse. Teils analog zur darstellenden Kunst bildeten sich verschiedene Theaterrichtungen heraus. Aus der Auflehnung gegen den Realismus des konventionellen Theaters entstanden zahlreiche neue Richtungen: das naturalistische Drama, das analytische Drama, das epische Theater und das moderne Versdrama, die in diesem Beitrag vorgestellt.

Expressionismus

Der Expressionismus hat als radikale Kunstrichtung nicht nur die Malerei, sondern auch die Musik und Literatur zwischen 1910 und 1920 stark beeinflusst. Angestrebt wurden die Erneuerung des Menschen und eine von ästhetischen Konventionen befreite Literatur.
Der literarische Expressionismus ging eine Symbiose mit anderen Künsten ein. So wirkten einige Maler gleichzeitig als Dichter. In der Lyrik wurden die individuelle Isolation, die Großstadt und die Erfahrung des Krieges zum Ausdruck gebracht. Später entstanden wichtige dramatische Werke, in denen Angst, Hass oder Liebe personifiziert und als Figuren auf der Bühne dargestellt wurden. Daraus entwickelten sich neue, mit Pantomime und Tanz angereicherte Formen des Dramas.

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Arthur Miller

* 17. Oktober 1915 in New York
† 10. Februar 2005 in Roxbury (Connecticut)

ARTHUR MILLER galt als einer der führenden Vertreter des modernen amerikanischen Theaters, der in Anlehnung an seine Vorbilder, besonders HENRIK IBSEN und EUGENE O‘NEILL, gesellschaftskritische Themen mit neuen technischen Mitteln weitgehend realistisch auf der Bühne darstellt. Sein bekanntestes Stück Death of a Salesman (1949), für das er den Pulitzerpreis erhielt, erzählt von dem Handlungsreisenden Willy Loman, dessen Traum von Wohlstand und sozialem Aufstieg am amerikanischen Wirtschaftssystem scheitert. Das Stück wurde 1985 mit DUSTIN HOFFMAN in der Hauptrolle verfilmt und wird bis heute in immer neuen Inszenierungen an Theatern weltweit mit Erfolg aufgeführt.

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