Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch
  3. 6 Englischsprachige Länder im Profil (englisch)
  4. 6.2 Ireland
  5. 6.2.0 Ireland
  6. Irische Literatur

Irische Literatur

Die Literatur Irlands ist im Wesentlichen durch vier Hauptmerkmale gekennzeichnet: keltische Mythologie, Bildungspolitik unter englischer Herrschaft und damit verbunden, typische Probleme der verschiedenen Gesellschaftsschichten sowie Katholizismus und Familie. Diese Themen wurden und werden in allen drei Literaturgattungen behandelt. In diesem Artikel soll nun die thematische Verwendung in Prosa (fiction) und Kurzprosa (short fiction) erläutert werden.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Fiction

Wenn man die irisch-keltischen Epen einmal ausklammert, beginnt die Geschichte der längeren irischen Prosaliteratur im 18. Jahrhundert. Als Beispiel für die Literatur aus der anglo-irischen Oberschicht mag das wohl bekannteste Werk aus dieser Zeit gelten: JONATHAN SWIFTs Gulliver's Travels (1726). Oft als Kinderbuch betrachtet, findet sich hierin doch eine beißende Satire auf den Machthunger Englands und die Ruchlosigkeit englischer Kolonialpolitik wieder.
OLIVER GOLDSMITHs The Vicar of Wakefield hingegen erzählt vom pastoralen Leben auf dem Lande eine Geschichte aus dem Alltag der gemeinen anglo-irischen Siedler.
Im 19. Jahrhundert bilden die Geschichten des erst später zum Protestantismus konvertierten WILLIAM CARLETON (Traits and Stories of the Irish Peasantry, 1833) eine Besonderheit in der sonst stark von den Anglo-Iren dominierten Prosaliteratur. Seine Geschichten sind satirische Beobachtungen aus dem Leben der katholischen Bauern, und machten eine soziale Gruppierung zu Hauptdarstellern, die sonst in der irischen Literatur keine Beachtung fanden oder nur Randerscheinungen waren.
Die Dramen von JOHN MILLINGTON SYNGE (The Aaran Islands) war zählen zum poetischen Realismus, in denen das Hiberno-Englisch bühnenfähig gemacht wurde.
Im 19. Jahrhundert entstand auch das Genre der Herrschaftshaus Romane, Big House Novel, das sich in unterschiedlichen Variationen bis in die heutige Zeit fortsetzt (z. B. in JENNIFER JOHNSTONs The Captains and the Kings, 1972). Diese Romane erzählen vom Leben der anglo-irischen Oberschicht und dem allmählichen Verlust ihrer gesellschaftlichen und politischen Vormachtstellung durch die Emanzipierung der katholischen Bevölkerung (Catholic Emancipation). Hauptvertreter dieses Genres sind unter anderem MARIA EDGEWORTH (Castle Rackrent, 1800), GEORGE MOORE (A Drama in Muslin, 1886, dt. Ein Drama in Musselin), SOMERVILLE AND ROSS (The Real Charlotte, 1894), und im 20. Jahrhundert vor allem ELIZABETH BOWEN (The Last September, 2001, dt. Der letzte September).

BRAM STOKERs Dracula kann ebenfalls als Parabel auf den inneren Verfall einer herrschenden Gesellschaft gesehen werden. Ein ähnliches Motiv findet sich auch in OSCAR WILDEs The Picture of Dorian Gray (1890) wieder. OSCAR WILDE selber ist ein Beispiel für den aus Irland ausgewanderten Schriftsteller, der dennoch durch seinen Stil und sein erzählerisches Talent stark mit Irland verbunden ist.
Einflussreichster Schriftsteller dieser irischen Diaspora ist zweifelsohne JAMES JOYCE. Sein Roman Ulysses (1922) gilt als das prägende Werk der Moderne. Mit Ulysses hat JOYCE der europäischen Literatur durch die experimentelle Verwendung von Form und Sprache ganz neue Möglichkeiten der Kreativität eröffnet. Der Katholik JOYCE ist einer jener Schriftsteller, deren schulische und universitäre Ausbildung stark durch die katholische Kirche geprägt wurde. Katholische Bilder und Wertvorstellungen, besonders Sünde und Ausschweifung, durchziehen sein gesamtes Werk. FLANN O'BRIEN (besonders mit At-Swim-Two-Birds, 1939) und SAMUEL BECKETT gehören zu den direkten Nachfolgern JOYCEs, indem sie die formalen Experimente des Ulysses in ihren Romanen weiterentwickelten.

Zeitgenössische Literatur

Moderne irische Schriftsteller setzen sich mit den verschiedensten Entwicklungen der Gesellschaft auseinander. JOHN McGAHERNs Werk befasst sich mit den familiären Strukturen in einer von der katholischen Kirche geprägten ländlichen Gesellschaft. AIDAN MATTHEWS Romane ist stark vom Katholizismus und dem Sündenbegriff geprägt, während JAMIE O'NEILLs 2001 erschienenes Buch At-Swim Two-Boys (dt. Im Meer, zwei Jungen) nicht nur im Titel an ein Werk FLANN O'BRIENs erinnert, sondern auch offen mit dem Tabuthema der Homosexualität in der irischen Gesellschaft bricht.
Die traditionelle Rolle der Frau in Familie und Gesellschaft ist Thema des Werks von EDNA O'BRIEN, und hat in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts durch seine vermeintliche Freizügigkeit für Furore gesorgt. RODDY DOYLEs Humor und Verwendung des Dubliner Akzents hingegen ist ein Beispiel des von der Hauptstadt und seinen Bewohner handelnden Romans. Weitere wichtige irische Romanciers des 20. Und 21. Jahrhunderts sind unter anderem JOHN BANVILLE, BRENDAN BEHAN, DERMOT BOLGER, SEAMUS DEANE, COLUM McCANN, BRIAN MOORE, IRIS MURDOCH und COLM TÓBÍN.

Short Fiction

Die Kurzgeschichte bildet trotz der langen Liste von Romanautoren das Hauptgenre der irischen Prosaliteratur. Dafür gibt es verschiedene Erklärungsmodelle, von denen eins die Beliebtheit der Kurzgeschichte mit dem starken Einfluss der mündlichen Erzähltradition Irlands begründet. In der Kurzgeschichte werden die gleichen Themenkreise behandelt wie auch schon im Roman, und oft haben sich Schriftsteller wie MARIA EDGEWORTH, GEORGE MOORE oder auch OSCAR WILDE ebenfalls an Kurzgeschichten versucht. Ein weiterer bedeutender Autor von Kurzgeschichten im 19. Jahrhundert ist noch SHERIDAN LE FANU, dessen Horrorgeschichten in derselben Tradition wie BRAM STOKERS Dracula stehen.
Wichtige Autoren von Kurzgeschichten im 20. und 21. Jahrhundert sind u. a. SAMUEL BECKETT, ELIZABETH BOWEN, CLAIRE KEEGAN, BENEDICT KIELY, MARY LAVIN, EUGENE McCABE, JOHN McGAHERN, FRANK O'CONNOR, SÉAN O'FAOLAÌN, LIAM O'FLAHERTY und WILLIAM TREVOR.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Irische Literatur." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch/artikel/irische-literatur (Abgerufen: 20. May 2025, 19:39 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • James Joyce
  • Kurzgeschichte
  • Sommerville and Ross
  • Samuel Beckett
  • Mary Lavin
  • Colm Tóbín
  • Ulysses
  • William Carleton
  • Eugene McCabe
  • George Moore
  • Drama
  • Flann O’Brien
  • Jennifer Johnstons
  • Colum McCann
  • Jonathan Swift
  • ShorFiction
  • Benedict Kiely
  • Brian Moore
  • Brendan Behan
  • Catholic Emancipation
  • Fiction
  • Seamus Deane
  • Maria Edgeworth
  • Genre
  • Liam O’Flaherty William Trevor
  • Diasprora
  • Dermot Bolger
  • Frank O’Connor
  • Séan O’Faolaìn
  • Short Story
  • John Banville
  • Stil
  • Elizabeth Bowen
  • Big House Novel
  • Oliver Goldsmith
  • mündliche Erzähltradition
  • OSCAR WILDE
  • Claire Keegan
  • Bram Stoker
  • Motif
  • Iris Mudoch
  • Poetry
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Walisisches Englisch – Welsh

Walisisch (auch Kymrisch, Cymraeg, oder auch y Gymraeg) ist eine keltische Sprache und gehört wie das Bretonische und das Kornische zur britannischen Untergruppe der keltischen Sprachen. Sie wird in Wales (Cymru), von etwa 500.000 Menschen gesprochen – damit ist sie diejenige keltische Sprache mit den meisten muttersprachlichen Sprechern. Das Walisische ist in Wales Amtssprache und Schulsprache – neben dem Englischen.

Irische Lyrik

Anders als in vielen anderen Ländern hat die Dichtkunst in Irland über Jahrhunderte hinweg eine starke Präsenz im öffentlichen Leben gespielt. Von den Königshäusern im frühen Mittelalter bis ins 21. Jahrhunderts hat die Rolle des Dichters in der irischen Gesellschaft große Bedeutung. Ähnlich wie das Theater, aber auch die Erzählliteratur, lebt die Dichtung im Dialog mit der Zeit, in der sie geschrieben wird. Sie wirft einen hinterfragenden Blick auf zeitgenössische Ereignisse ohne dabei eine notwendige Distanz zum Geschehen zu verlieren, denn in der Dichtung hat die Sprache Vorrang. Eine Besonderheit irischer Dichtung ist, dass sie gerade Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts verschiedene, meist politische Ereignisse im eigenen Land nicht nur kommentiert, sondern auch entschieden beeinflusst hat bzw. von ihnen beeinflusst wurde.

Nordirlandkonflikt, Geschichte

Die Vorgeschichte des Nordirlandkonflikts reicht bis ins Mittelalter zurück. Um 1200 hatten die Anglo-Normannen einen Großteil der irischen Insel erobert. Dabei profitierten sie von der Zerstrittenheit der irischen Clans und dem Fehlen einer irischen Zentralgewalt. Allerdings beschränkte sich die englische Herrschaft bis ins 16. Jahrhundert auf die irische Ostküste.
Erst nach dem Ende des englischen Rosenkriegs (1455-1485) ergriffen die Engländer einschneidende Maßnahmen, um ihre Ansprüche auf die irische Insel durchzusetzen. Die eigentliche Unterwerfung begann 1534, als HEINRICH VIII. den GRAFEN VON KILDARE als Stellvertreter absetzte und sich 1541 vom irischen Parlament den Titel eines Königs von Irland übertragen ließ.

Nordirlandkonflikt, Verlauf

Gegen die Diskriminierungen, durch die die Katholiken in ihrer politischen Mitbestimmung beschnitten wurden, setzten sie sich vehement zur Wehr.
1967 entstand die Northern Ireland Civil Rights Association (NICRA), die sich mit Massendemonstrationen und zivilem Ungehorsam für grundlegende Reformen und die Durchsetzung gesellschaftlicher Gleichberechtigung einsetzte. Die Regierung reagierte mit repressiven Maßnahmen.

Irland, Dialekte

Irland ist ein Land, in dem seit Jahrhunderten zwei Sprachen nebeneinander existieren: Irisch und Englisch. Die Geschichte und Präsenz beider Sprachen ist unmittelbar mit der Geschichte des Landes verbunden. Als ehemalige Kolonie Englands führte Irisch lange Zeit ein Schattendasein neben der offiziellen, englischen Amtssprache. Doch da die Menschen besonders in den westlichen Regionen nie ganz aufgehört haben, neben der englischen Sprache auch Irisch zu verwenden, hat sich im Laufe der Jahrhunderte in Irland ein ganz eigener Dialekt entwickelt: das irische Englisch oder Hiberno-Englisch. Englisch wie es heutzutage in Irland gesprochen wird, trägt eine Reihe von Merkmalen in Grammatik und Ausdruck, die unverkennbar auf die irische Sprache zurückzuführen sind.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025