Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geografie
  3. 6 Aktuelle geografische Themen
  4. 6.3 Umweltgefährdung
  5. 6.3.4 Bodendegradation und Desertifikation
  6. Desertifikation des Bodens in Afrika

Desertifikation des Bodens in Afrika

Unter Desertifikation versteht man die Ausbreitung der Wüsten auf der Erde, die durch die Menschen verursacht wird. Dieser Prozess findet weltweit in den wechselfeuchten semiariden Tropen im Übergangsbereich zwischen Wüsten und Savannen statt. Pro Jahr „erobert“ die Wüste rund 6 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche.

Das größte Ausmaß hat die Verwüstung in Afrika, und hier in der Sahelzone, angenommen. Dort wächst die Sahara pro Jahr bis zu 17 km in die südlich gelegenen Savannen hinein.
Ursachen der Desertifikation in der Sahel in Afrika:

  • ungünstige Naturbedingungen mit geringen und stark wechselnden Niederschlägen, ausgedehnten Dürreperioden und schütterer Vegetation,
  • starker Anstieg der Bevölkerungszahl, u. a. durch bessere medizinische Versorgung,
  • Ausdehnung des Ackerbaus nach Norden über die agronomische Trockengrenze auf weniger geeignete Böden sowie Wegfall oder Verkürzung von bodenschonenden Produktionsformen wie Brache und Wechsel der Fruchtfolge,
  • Anlage von Tiefbrunnen, was zur Vergrößerung der Herden und zu einem Grad der Überweidung geführt hat, der der Vegetation keine Erholungsmöglichkeiten mehr gibt,
  • Abholzung der Busch- und Baumbestände für die Brennholzgewinnung.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die Wüsten wachsen ...

Unter Desertifikation versteht man den Prozess der Ausbreitung der Wüsten auf der Erde, der im Wesentlichen durch die Menschen verursacht wird. Er findet derzeit weltweit in den wechselfeuchten semiariden Tropen im Übergangsbereich zwischen den Vegetationszonen der Wüsten und der Savannen statt. Jährlich verwüsten auf der Erde rund 6 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Das größte Ausmaß hat die Verwüstung in Afrika angenommen. In der ca. 400 km breiten südlichen Übergangszone zwischen der Sahara und den Dorn- und Trockensavannen, der sogenannten Sahelzone, wächst die Wüste pro Jahr bis zu 17 km weiter äquatorwärts nach Süden.

... vor allem durch den Menschen verursacht

Die Ursachen für die Desertifikation sind sehr komplex und vielschichtig:

Die Sahel ist klimatisch ein durch Trockenheit außerordentlich gefährdeter Raum. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von nur 200 mm im Norden und 500 mm im Süden können zudem starke Abweichungen und ausgedehnte Dürreperioden auftreten. Zwischen 1968 und 1973 ereignete sich eine besonders verheerende Dürrekatastrophe, die die Wüste einen großen Schritt „voran“brachte.

  • Im Norden der Sahel leben vor allem nomadisierende Viehzüchter. Durch die Vergrößerung der Herden in Feuchtjahren infolge raschen Bevölkerungswachstums wird die schützende Grasdecke der Savannen durch Überweidung weiträumig vernichtet. Besonders bedroht sind dabei die Räume um neue Tiefbrunnen: Die Möglichkeit der ständigen Wasserversorgung der Tiere aus diesen Brunnen hat zu einer Vergrößerung der Herden geführt, der die Savannen um die Brunnen nicht mehr gewachsen sind. Da Ziegen und andere Herdentiere nicht nur Gras, sondern auch die Blätter von Bäumen und Sträuchern fressen, wird die gesamte Vegetation mehr und mehr zerstört.
  • In dem nun vegetationslosen Gebiet führt die Bodenerosion zur Bodendegradation: Die oberste Bodenschicht wird abgetragen und vom Wind verweht. Die Weideflächen versanden zunehmend und werden zu Wüsten. Auch die Abholzung der Busch- und Baumbestände, um Brennholz für die wachsende Bevölkerung zu gewinnen, trägt zu diesem Prozess bei. Etwa 90 % des Bedarfes an Brennmaterial wird in der Sahelzone durch Holz gedeckt. Dadurch entwickeln sich um Dörfer mit ungefähr 1000 Familien kahle Flächen mit einem Durchmesser bis zu mehr als 100 km.
  • Im südlichen Teil der Sahel bearbeiteten seit Jahrhunderten sesshafte Hackbauern den Boden. Um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten, gaben sie ihm durch mehrjährige Brachen Zeit zur Erholung. Das änderte sich mit der Explosion der Bevölkerung seit Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Bevölkerung Malis z. B. nahm von 1960 bis 2000 um 8,2 Mio. Menschen zu. Um die Menschen ernähren zu können, wurde einerseits der Ackerbau nach Norden über die agronomische Trockengrenze hinaus auf weniger geeignete Böden ausgedehnt, die rasch auslaugten und dann häufig aufgegeben wurden. Andererseits wurden die Zeiten der Brache verkürzt oder fielen ganz aus. Folgen dieser übermäßigen Bodennutzung waren und sind die weiträumige Bodenauslaugung mit nachfolgender Bodenaustrocknung und dadurch bedingter Auswehung durch den Wind (Winderosion).

Kann der Vormarsch gestoppt werden?

Um der Desertifikation Einhalt zu gebieten, sind eine Reihe von Maßnahmen in der Diskussion, die der Erhaltung der Böden dienen sollen. Dazu gehören u. a. die Verhinderung der Vergrößerung der Herden, die Aufforstung für die Holzgewinnung bzw. die Anwendung alternativer Energien zum Kochen oder der Bau von kleinen Dämmen, um das rasch abfließende Regenwasser aufzufangen. Ob diese Maßnahmen aber greifen werden, das ist unter Berücksichtigung des anhaltenden Bevölkerungswachstums und der wirtschaftlichen Schwäche der Entwicklungsländer in der Sahelzone eher zweifelhaft.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Desertifikation des Bodens in Afrika." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/desertifikation-des-bodens-afrika (Abgerufen: 02. September 2025, 12:45 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Trockenheit
  • Erhaltung der Böden
  • Überweidung
  • Sahelzone
  • Desertifikation
  • Bodenauslaugung
  • Bodenaustrocknung
  • Afrika
  • Verwüstung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Libyen

Der große nordafrikanische Flächenstaat Libyen ist ein weithin vegetationsloses Wüstenland. Die bergigen Wüstenregionen der Sahara mit extrem trockenem Wüstenklima nehmen mehr als 90 % der Landesfläche ein. Nur in Tripolitanien und in der Cyrenaika an der Mittelmeerküste gedeihen im milden subtropischen Klima Nutzpflanzen. Der Reichtum des Entwicklungslandes Libyen sind die riesigen Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Sahara. So konnte das Land auch Wirtschaftssanktionen der UNO überstehen, die wegen der Unterstützung terroristischer Aktivitäten verhängt wurden. Libyen unternimmt große Anstrengungen, durch die Nutzung der fossilen Wasservorräte im Untergrund der Sahara die Anbaufläche für die Versorgung der Bevölkerung auszudehnen.

Senegal

Der Staat Senegal liegt im äußersten Westen Afrikas an der Atlantikküste. Er ist etwa halb so groß wie Deutschland und damit eines der kleineren westafrikanischen Länder. Der größte Teil Senegals besteht aus Küstentiefland. Nur im Südosten reichen Ausläufer eines Tafelgebirgslandes in das Land hinein. Der Fluss Senegal bildet auf weiten Strecken die Nord- und Nordostgrenze des Landes. Im Norden des Landes herrscht Trockenklima mit einer langen Regenzeit. Entsprechend der Niederschläge reicht die Vegetation von Dornstrauchsavanne über Trockensavanne bis zur Feuchtsavanne und Feuchtwald. Im Senegal leben überwiegend sudanide Völker. Fast ein Viertel lebt in den Ballungszentren um die Hauptstadt Dakar. Über 90 % der Bevölkerung sind Muslime.
Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft. Erdnüsse und Baumwolle werden für den Export angebaut. Das Land hat reiche Phosphatvorkommen. Wichtige Industriezweige sind Nahrungsmittel-, Textil-, Metall- und chemische Industrie. Der Fremdenverkehr ist eine wichtige Devisenquelle.

Königreich Marokko

Das Königreich Marokko liegt im äußersten Nordwesten Afrikas an Atlantik und Mittelmeer. Die Natur des Landes wird durch mehrere Ketten des Atlasgebirges geprägt, die die Marokkanische Meseta, eine weite, flachwellige Steppenlandschaft, im Norden und Osten einrahmen. Im Norden herrscht Mittelmeerklima. Nach Süden zur Sahara hin nehmen aber die Niederschläge stark ab. Marokko ist ein agrarisch strukturiertes Entwicklungsland mit der Landwirtschaft, dem Bergbau und dem Tourismus als Haupteinnahmequellen.

Präsidialrepublik Nigeria

Der westafrikanische Staat am Niger ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Es besteht vorwiegend aus weiten Hochebenen und Plateaus und liegt vollständig in den wechselfeuchten Tropen. Die vorherrschende Vegetation sind deshalb Savannen.
Nigeria ist ein Vielvölkerstaat. Soziale und religiöse Konflikte zwischen den Völkern haben das Land seit Erringung der Unabhängigkeit 1960 nicht zur Ruhe kommen lassen.
Nigeria besitzt reiche Ölvorkommen. Der Verfall der Ölpreise und die Abhängigkeit vom Erdölexport haben das Entwicklungsland in eine anhaltende tiefe Wirtschaftskrise gestürzt.

Der Nil – Lebensader Ägyptens

Der Nil ist der längste Fluss der Erde. Er entspringt in niederschlagsreichen Gebieten Zentral- und Ostafrikas und durchfließt als Fremdlingsfluss die Wüstengebiete Ägyptens. Das untere Niltal ist eine Flussoase, die seit Jahrtausenden intensiv landwirtschaftlich genutzt wird.

Die starken Wasserstandsschwankungen des Nil werden durch den Assuan-Staudamm ausgeglichen, dessen Bau allerdings auch zu gravierenden ökologischen Problemen im Tal des Nil führte.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025