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Funktionen des Bodens

Die Funktionen des Bodens umfassen die Wasserregulierung und die Grundwasserneubildung sowie die Wasserfilterung und die Schadstoffpufferung. Daneben sichert der Boden die Wasser-, Wärme- und Nährstoffversorgung von Pflanzen und ermöglicht so erst die Biomasseproduktion. Durch den Ab- und Umbau von organischen Stoffen durch Bodenorganismen wird im Boden auch das Leben von Bodenorganismen gewährleistet. Diese Funktionen machen den Boden zu einer der wichtigsten Ressourcen für die menschliche Existenz. Der Boden bedarf deshalb auch des sorgsamen Umgangs und des besonderen Schutzes.

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Regelungsfunktionen der Böden

Böden regeln die natürlichen Kreisläufe von Wasser, Luft, organischen und mineralischen Stoffen. Unter „Reglungsfunktion“ können wir Speichern, Puffern, Filtern und Transformieren verstehen.

Böden zeichnen sich durch einen eigenen Wasserhaushalt mit Eingangs-, Umsatz- und Ausgangsgrößen aus. Die einzelnen Größen werden durch die Verdunstung von der Boden- und den Blattoberflächen, durch die Wasseraufnahme der Pflanzenwurzeln, durch den Niederschlag, die Versickerung und den kapillaren Aufstieg von Wasser aus dem Grundwasserbereich ständig beeinflusst und verändert. Der Boden hat deshalb auch einen sich ständig verändernden Wassergehalt.
Der Wasserhaushalt der Böden beeinflusst deshalb auch sehr wesentlich den Wasserhaushalt ganzer Landschaften. Böden haben somit eine Wasserregulierungsfunktion.

Böden vollbringen „nebenbei“ auch umfangreiche Reinigungsfunktionen im Stoffhaushalt von Landschaften. Sie nehmen Schadstoffe auf, bauen sie durch die Tätigkeit von Mikroorganismen weitgehend wieder ab, binden sie an feste Bodenbestandteile oder puffern ihre Wirkungen ab.
Viele Schmutz- und Schadstoffe aus der Atmosphäre, die mit dem Niederschlag auf und mit dem Sickerwasser in den Boden gelangen, werden von intakten Böden aus dem Sickerwasser herausgefiltert und entfernt. Deshalb gelangt nur sauberes Wasser zum Grundwasser, das als Trinkwasser gefördert und verwendet werden kann.
Die Reinigungsleistung vollbringen u. a. die Bodenorganismen, die Ton- und Humusbestandteile sowie Fe-, Al- und Mn-Oxide mit ihren Adsorptionseigenschaften für Schadstoffe.
Allerdings dürfen diese Leistungen nicht überfordert werden, da sonst die Schadstoffbelastung der Böden ansteigt und zu nicht wieder behebbaren Schäden des Bodens, seiner Lebenswelt und zur Grundwasserverseuchung führt (Bilder 1 und 2). Deshalb sind wirkungsvolle Maßnahmen zum Bodenschutz erforderlich.

  • Schadstoffe im Boden

Produktionsfunktion der Böden

Durch die Fähigkeit der Böden, Pflanzen als Standort zu dienen und selbst „fruchtbar“ zu sein, dienen die Böden der Nahrungsmittelproduktion für Menschen und Tiere sowie der Rohstoffproduktion (Holz, Fasern, Öl usw.). Deshalb sind Ertragsleistung und Ertragssicherheit der Böden von jeher ein Kennzeichen für den Bodenwert gewesen. Heute tritt aber u. a. in hoch industrialisierten Staaten häufig die Produktionsfunktion der Böden hinter andere Funktionen zurück. Böden werden vielfach der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen und als Verkehrsflächen entwertet oder für den Industrie- und Wohnungsbau versiegelt.

Lebensraumfunktion der Böden

Böden sind Lebensgrundlage und Lebensraum für Organismen, d. h. für Pflanzen, Tiere und den Menschen.
Böden sind aber vor allem Pflanzenstandorte. Sie bieten den Pflanzen Wurzelraum, gewährleisten ihre Verankerung im Bodenraum, ihre Versorgung mit Wasser, Sauerstoff, Nährstoffen und mit Wärme.
Die Bodenorganismen werden in ihren Lebensprozessen vor allem durch die Bodeneigenschaften gefördert oder gehemmt. Andererseits wirken sie über geringe oder vielfältigere Aktivitäten wiederum aktiv auf viele Bodenbildungsprozesse zurück. Bei ihrer Lebenstätigkeit vollbringen Bodenorganismen außerdem vielfältige sanitäre Leistungen, indem sie tote Organismen in den Stoffkreislauf zurückführen.
Wenn Böden keine Lebensraumfunktionen mehr besitzen, das Leben in ihnen folglich erloschen ist, dann erlischt beispielsweise auch ihre Fähigkeit, prachtvolle städtische Grünanlagen zu tragen und lebensfähig zu erhalten.

Archivfunktion der Böden

Der Boden wird zunehmend als erd- und landschaftsgeschichtliches Archiv erkannt. Das hängt damit zusammen, dass sich der Boden als stabile landschaftliche Komponente nur langsam verändert und deshalb vor allem bei Überdeckung Zeugnis von vergangenen Bodenbildungsbedingungen abgibt. Oft enthält er zudem noch Pflanzensporen, Reste von Kieselalgen, Schnecken und Muscheln, Holzreste oder gar Tonscherben und Werkzeuge des Menschen längst vergangener Zeiten. Auf diese Art und Weise ist es oftmals möglich, die klimatischen, Vegetations- und Bodenbildungsbedingungen, höhere oder tiefere Grundwasserstände, Phasen mit Bodenfrost oder starker chemischer Verwitterung früherer Zeiten zu rekonstruieren, insgesamt also Rückschlüsse auf die geografischen Bedingungen der Vergangenheit zu gewinnen.

In Abhängigkeit von den sich ständig ändernden Bodenbedingungen und der jeweiligen landschaftlichen Situation können die genannten Bodenfunktionen mehr oder weniger stark ausgeprägt sein.
Stellenweise können Bodenfunktionen stark eingeschränkt sein oder sogar gänzlich fehlen. Das geschieht zunehmend durch Versiegelung des Bodens mit Asphalt und Beton, durch Bodenverdichtung infolge des Befahrens mit schweren landwirtschaftlichen Maschinen oder durch Befahren zu ungünstigen Zeitpunkten. Funktionelle Einschränkungen erfolgen aber auch durch das Abtragen fruchtbarer Böden oder durch Überschüttung und Bodenvermischung bei Baumaßnahmen. Die Kenntnis der Arten und Faktoren derartiger Beeinträchtigungen ist zugleich die Voraussetzung für ihre Vermeidung.

Alle Bodenfunktionen müssen deshalb geschützt werden. Sie sind dann besonders schutzwürdig, wenn sie für die gesamte Landschaft von großer Bedeutung sind.

  • Schadstoffbeseitigung durch den Boden
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Funktionen des Bodens." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/funktionen-des-bodens (Abgerufen: 19. May 2025, 10:28 UTC)

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Pflanzen zeigen an

Es gibt Pflanzen mit einem speziellen Nährstoffbedarf bzw. mit sehr speziellen Ansprüchen an ihren Standort. Insofern kann das Vorhandensein solcher Pflanzen bestimmte Qualitäten des Bodens an ihrem Standort anzeigen. Man bezeichnet solche Pflanzen deshalb als Zeigerpflanzen. Bekannte Zeigerpflanzen sind die Brennnessel, die Hortensie, Leguminosen und Sukkulenten.

Steppentypen

Als Steppe bezeichnet man die Vegetationsformation der winterkalten,
trockenen Mittelbreiten. In der Steppe bilden Gräser und Kräuter mit einem ausgesprochenen Aspektwechsel die Pflanzendecke. Als Vegetationszeit gelten die Frühjahrs- und Frühsommermonate, während im Spätsommer bis Herbst Trockenruhe und während des langen Frostes Winterruhe herrscht. Die Steppen werden regional unterschiedlich bezeichnet: Steppe, Prärie, Pampa, Veld. Als Norm-Bodentyp der Steppe gilt die Schwarzerde („Tschernosem“), deren Entstehung in engem Zusammenhang mit den besonderen Klimabedingungen, der leicht zersetzbaren Gras- und Krautstreu und dem reichen Bodenleben steht.
Die die Vegetationsentwicklung limitierenden geringen Niederschläge führen zur Ausbildung unterschiedlicher Steppentypen: Wald-, Langgras-, Mischgras-, Kurzgras- und Wüstensteppe. Heute sind die Steppen die Kornkammern der Erde und die Zentren der Großviehzucht. In Schutzgebieten soll die Natürlichkeit der Steppen erhalten werden.

Humifizierung und Mineralisierung bei der Bodenbildung

Humifizierung und Mineralisierung sind Stoffumwandlungsprozesse bei der Bodenbildung, wobei Humifizierung den Mechanismus der Zersetzung der abgestorbenen organischen Substanz im Boden und die Bildung von Huminstoffen und Mineralisierung den endgültigen Abbau von Humus zu mineralischen Endprodukten (z. B. CO2, NH3, PO4, H2O) unter Freisetzung von Energie kennzeichnet. Zwischen Humifizierung und Mineralisierung besteht ein standorttypisches Wechselspiel, das letztlich von klimatischen Faktoren gesteuert wird. Die Intensität beider Prozesse hängt u. a. von der Zusammensetzung der organischen Ausgangssubstanz, vom Feuchte- und Wärmedargebot, von der Durchlüftung und der Bodenreaktion ab.

Bestimmung des Humusgehaltes des Bodens

Humus ist ein wesentlicher organischer Bestandteil des Bodens. Als Humus wird alle organische Substanz des Bodens unabhängig von ihrem Zersetzungsgrad bezeichnet. Da Humus für die Bodenfruchtbarkeit von besonderer Bedeutung ist, sollte der Humusgehalt des Bodens bekannt sein und genau bestimmt werden. Die relativ einfache Bestimmung nach der Braunfärbung oder mittels Glühverfahren bringt aber nicht die notwendige Genauigkeit. Deshalb wird mit einem relativ aufwendigen Verfahren der genaue Gehalt des Bodens an organisch gebundenem Kohlenstoff und Kalk ermittelt.

Ausgewählte Bodentypen Thüringens

Größere Regionen können nach den jeweils vorherrschenden Bodentypen in Bodenlandschaften oder Bodenregionen eingeteilt werden. Das trifft auch auf das Bundesland Thüringen zu. Auf den unterschiedlichen Oberflächenformen bzw. Großlandschaften des Landes mit ihren besonderen klimatischen Bedingungen, den Gesteinen des Untergrunds oder dem unterschiedlichen Wasserangebot haben sich fünf Bodenlandschaften entwickelt, die durch dominierende Bodentypen bestimmt sind.

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