Meeresspiegelschwankungen

Meeresspiegelschwankungen bzw. Niveauveränderungen der Meeresspiegelhöhe können sehr unterschiedlicher Natur sein:

  • Man kann unter Gesichtspunkten der Dauer kurz- oder langfristige, singuläre, häufigere oder regelmäßig wiederkehrende Schwankungen des Meeresspiegels unterscheiden.
  • Meeresspiegelschwankungen können bleibende oder um einen bestimmten Stand pendelnde, örtliche, regionale oder auch globale Wirkungen besitzen.
  • Schließlich können sie durch endogene (innenbürtige) Ursachen, wie weiträumige Bewegungen der Erdkruste, oder durch exogene (außenbürtige) Ursachen, wie das Abschmelzen der Gletscher infolge Klimaveränderungen, ausgelöst werden.

Gewöhnlich werden aber nur global wirksame und dazu langfristige Meeresspiegeländerungen dargestellt:

Zu ihnen gehören Meeresspiegelschwankungen, die durch die Vereisung weiter Teile der Erdoberfläche bzw. durch das Abtauen des Eises infolge globaler Klimaveränderungen verursacht werden, folglich exogene Ursachen haben. Von diesen sind die Meeresspiegelschwankungen unseres Eiszeitalters in den letzten rund 2,5 Mio. Jahren besonders bekannt. Sie traten mehrfach im Zusammenhang mit dem Wechsel von Kalt- und Warmzeiten auf.

Man hat errechnet, dass während der ausgedehntesten Vergletscherung in der Saale- oder Riss-Kaltzeit wegen der „Wasseranhäufung“ von Gletschereis auf riesigen polarnahen Landflächen der Meeresspiegel um rund 130 m abgesunken ist. In der bisher jüngsten Kaltzeit, der Weichsel- oder Würmkaltzeit, sank der Meeresspiegel immerhin noch um rund 100 m.

In den dazwischen liegenden Warmzeiten stieg der Meeresspiegel durch das weiträumige Abschmelzen des Inland- und Gletschereises wieder an. In der Gegenwart würde der Meeresspiegel – umgerechnet auf die heutige Höhe der Meeresoberfläche – um etwa 80 m ansteigen, wenn alles Gletschereis abschmölze. Der zur Zeit beobachtete weltweite Anstieg des Meeresspiegels von rund 1 mm/Jahr ist aber bislang nicht eindeutig geklärt. Allein der Verweis auf die globale Erwärmung, verursacht durch eine positive Klimaänderung, reicht als Begründung nicht aus.

Wesentlich kurzfristiger und in ihrer Flächenwirkung begrenzter sind Meeresspiegelschwankungen, die durch plattentektonische Veränderungen, beispielsweise untermeerische Erdbeben (Seebeben) oder Vulkanausbrüche, ausgelöst werden, folglich endogene Ursachen besitzen. Bebt der Meeresgrund heftig, dann rasen häufig riesige Wellen, im pazifischen Raum als Tsunamis bezeichnet, auf die Küsten zu und verheeren weite Landstriche. Kurzfristig können Tsunamiwellen den Meeresspiegel um den Betrag von mehreren zehn Metern ansteigen lassen. Deshalb besitzen sie auch eine weitreichende Fernwirkung.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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