Republik Korea

Die koreanische Halbinsel liegt zwischen dem Japanischen und dem Gelben Meer. Im Süden wird sie durch die Koreastraße von den japanischen Inseln getrennt. Im Norden und Nordwesten grenzt sie an China und Russland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea in einen kommunistischen Staat im Norden, Nordkorea, und in einen kapitalistischen Staat im Süden, Südkorea, geteilt. Die Demarkationslinie verläuft entlang des 38. Breitengrades.
Die Koreastraße im Süden, das Gelbe Meer im Westen und das Japanische Meer im Osten begrenzen das Land. Die Nordgrenze zu Nordkorea ist die vermutlich am strengsten bewachte Grenze der Welt.
Die Hauptstadt ist Seoul.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:99 274 km²
Einwohner:48 Mio.
Bevölkerungsdichte:484 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:0,6 %/Jahr
Lebenserwartung:74 Jahre
Landeshauptstadt:Seoul
Staatsform:Präsidiale Republik
Sprachen:Koreanisch, Englisch (Handelssprache), Japanisch (Handelssprache)
Religionen:Christen 38 %, Buddhisten 23 %, Konfuzianisten 22 %, Schamanisten 10 %
Klima:kühlgemäßigt, außertropisches Klima an der Südküste
Bodennutzung:Ackerland 22,0 %, Wald 66,5 %
Wirtschaftssektoren(Anteil der Beschäftigten):Landwirtschaft 10,9 %, Industrie 28,1 %,Dienstleistungen 61 %
Exportgüter:elektrische und elektronische Erzeugnisse, Automobile, Textilien, Erdölerzeugnisse
Bruttoinlandsprodukt:605 331 Mio. US-$ (2003)
Bruttosozialprodukt:12 030 US-$ / Einw. (2003)

 

Die Lage Südkoreas

Die Lage Südkoreas

Oberflächengestalt

Südkorea ist ein Gebirgsland. Es steigt von der Küstenebene am Gelben Meer im Westen steil nach Osten bis auf etwa 1700 m an und fällt dann unmittelbar zur Küste am Japanischen Meer ab. Parallel zur Ostküste verläuft das Taebaekgebirge mit den Diamantbergen im Süden.
Die höchste Erhebung ist der Chirisan mit 1950 m. In den Gebirgsregionen liegen ausgedehnte Beckenlandschaften.
Das Küstentiefland im Westen und Süden der Halbinsel ist 50 bis 100 km breit. Dem Tiefland sind rund 3500 kleine Inseln vorgelagert.

Gewässer

Zahlreiche Flüsse entspringen im Gebirge und folgen der Westabdachung in Südwestrichtung. Der Naktong ist mit 526 km der längste Fluss Südkoreas. Viele der Flüsse sind aufgestaut. Die größeren Fluss-Systeme bilden breite Talungen.

Klima

Südkorea liegt im Übergangsbereich zwischen kühl-gemäßigtem, kontinentalem Klima mit kalten, trockenen Wintern und heißen, feuchten Sommern im Norden, und außertropischem Klima an der Südküste. Die Regenzeit dauert unter Monsuneinfluss von April bis September, im Durchschnitt fallen etwa 1380 mm Niederschlag.

Klimadiagramm von Pusau

Klimadiagramm von Pusau

Vegetation

Mischwälder mit Eichen, Ahorn und Buchen bedecken zwei Drittel des Landes. In den außertropischen südlichen Landesteilen bestimmen Bambus, Lorbeer, Palmen und immergrüne Eichen die Vegetation.

Bevölkerungszusammensetzung

Die Bevölkerung Südkoreas ist außerordentlich homogen. Sie besteht zu 99 % aus Koreanern. Chinesen sind die größte Minderheit.

Bevölkerungsverteilung

Südkorea hat doppelt so viele Einwohner wie Nordkorea, auch wenn dies um 20 % größer ist. Ballungsraum ist das Küstentiefland im Westen und Süden der Halbinsel. Die Verstädterung ist fortgeschritten. 80 % der Bevölkerung lebt in Städten.

Religion

Die bedeutendste Religion in Südkorea ist das Christentum, dem 40 % der Bevölkerung angehören, davon über 80 % Protestanten.
Ein Viertel der Bevölkerung sind Konfuzianer, ein Fünftel Anhänger des Buddhismus. Viele Südkoreaner pflegen noch heute zusätzlich schamanische Kulte, besonders die Ahnenverehrung.

Sozialstruktur

Der hohe Lebensstandard Südkoreas unterscheidet sich deutlich von dem Nordkoreas. Der Staat hat ein qualifiziertes Sozialsystem aufgebaut. Eine medizinische Betreuung der Bevölkerung ist garantiert, die Säuglingssterblichkeit liegt unter 1 %. Der Bildungsstandard ist hoch, es gibt 30 Universitäten im Land.

Wirtschaft

Südkorea war bis zum Zweiten Weltkrieg ein agrarisch ausgerichtetes Land. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit ausländischer Hilfe durch rasche Industrialisierung des Landes ein grundlegender Strukturwandel der Wirtschaft herbeigeführt. Südkorea zählt zu den südostasiatischen Schwellenländern.

Industrie

Der bedeutendste Wirtschaftszweig ist die Industrie. Hauptzweige sind chemische Industrie, Elektronik-, Textil-, Schuh- und Spielzeugindustrie sowie Eisen- und Stahlerzeugung. In den 1980er Jahren entwickelte sich vor allem der Schiff- und Automobilbau sowie die Bauwirtschaft und die Elektroindustrie. Im Vergleich zu Nordkorea ist das Land rohstoffarm. Gefördert werden Steinkohle, Eisen-, Wolfram-, Wismut-, Molybdan- und andere Erze. Große Titanerzvorkommen sind bisher ungenutzt (Bild).
Die USA, China, Japan, Deutschland und Großbritannien sind Südkoreas Haupthandelspartner.

Nord- und Südkorea – Wirtschaft

Nord- und Südkorea – Wirtschaft

Landwirtschaft

Auf rund 65 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird Reis angebaut, die Ernte reicht jedoch nicht zur Selbstversorgung aus.
Weitere Anbauprodukte sind Gerste, Weizen, Mais, Hirse, Sojabohnen, Kartoffeln, Tabak, Obst und Ginseng. Seidenraupenzucht wird betrieben. Südkorea gehört zu den führenden Fischfangländern der Welt.
Der Tourismus ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Etwa 3,8 Mio. Auslandsgäste kommen jährlich ins Land, fast die Hälfte von ihnen aus Japan.
Südkoreas Verkehrsnetz ist mit über 6000 km Eisenbahn und mehr als 61000 km Straßen gut ausgebaut. Eine Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen Seoul und Pusan ist seit 1994 im Bau.

Aus der Geschichte

Zwischen dem 5.und 3. Jh. v. Chr.: Einwanderung des Volkes der Koreaner auf die Halbinsel

Bis zum Ende des 19. Jh.: Isolation der koreanischen Reiche

1904/1905: Korea wird japanisches Protektorat.

1945: Mit dem Ende des 2. Weltkrieges endet die japanische Kolonialzeit. Sowjetische Truppen besetzen den Norden des Landes, US-Einheiten den Süden. Demarkationslinie ist der 38. Breitengrad. Der Kalte Krieg zwischen den USA und der UdSSR führt zur Teilung Koreas. Freie Wahlen finden nur im Süden statt.

15.8.1948: Konstituierung der Republik Korea im Süden

09.09.1948: Proklamation der Volksrepublik Korea im Norden

1950-1953: Nach Truppenrückzug der USA und der UdSSR:
Korea-Krieg. Die Verbindungen zwischen Nord- und Südkorea werden vollständig abgebrochen.

Februar 1992: Ratifizierung eines Aussöhnungsvertrages zwischen beiden Ländern mit Nichtangriff, Austausch und Kooperation

Mitte Juni 2000: Die Staatschefs beider Länder treffen sich zum 1. Mal.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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