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Tunesische Republik

Tunesien ist der kleinste unter den nordafrikanischen Staaten am Mittelmeer. Der Norden des Landes wird durch die Ausläufer des Atlasgebirges geprägt und besitzt Mittelmeerklima. Südlich folgen Steppengebiete mit Salzsümpfen (Schotts), die dann in die vom heißen Wüstenklima beherrschte Sahara übergehen. Tunesien ist das fortgeschrittendste unter den Entwicklungsländern Nordafrikas. Wichtigste Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft, der Bergbau, traditionelle Zweige der verarbeitenden Industrie sowie der Tourismus.
Der Tourismus als Wachstumsfaktor stützt sich auch auf den Reichtum des Landes an Kulturdenkmälern aus der römischen Antike und des Islam.

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Tunesien grenzt mit einer ca. 1000 km langen Küste an das Mittelmeer. Der Küste vorgelagert ist die von der Größe her mit Rügen vergleichbare Insel Djerba. Nachbarländer sind Libyen im Osten und Algerien im Westen (Bild 1).
Die Landeshauptstadt Tunis liegt an einer Lagune des gleichnamigen Golfs von Tunis.

Naturraum

Oberflächenformen

Den Naturraum des Landes prägen im Wesentlichen vier Großlandschaften: Der gesamte Norden Tunesiens wird von den Ausläufern des Atlasgebirges (Tell-Atlas) eingenommen. Das hier nur noch flachwellige Berg- und Hügelland fällt steil zum Mittelmeer ab. Im Süden wird es durch das Tal des Medscherda, des einzigen ganzjährig Wasser führenden Flusses Tunesiens, gegen den mitteltunesischen Bergrücken abgegrenzt. Dieses stark zergliederte Gebirgsland mit der höchsten Erhebung Tunesiens, dem Djebel Chambi (1544 m), ist gewissermaßen das Rückgrat des Landes. Nach Süden hin fällt das Land zu einer weiten Steppenlandschaft mit Schotts stark ab.
Schotts sind Salzniederungen, die nach starken Niederschlägen sumpfig werden. Im heißen Sommer trocknen sie völlig aus. Häufig entsteht dann in der flimmernden Luft über der Salzfläche eine Luftspieglung, das Phänomen der Fata Morgana.
Die z. T. unter Meeresspiegelhöhe liegenden Schotts queren das Land von Südosten nach Nordwesten. Der südliche Landesteil bis zur algerischen und libyschen Grenze wird von der Sahara eingenommen. In den Sandwüsten des Großen Erg, der sich weit nach Algerien hinein erstreckt, gibt es kaum Oasen. Im Südosten hat Tunesien Anteil an der Küstenebene Djeffara mit sandigen Flachküsten, Lagunen und vorgelagerten Inseln, u. a. Djerba.


Klima/Vegetation

Im Norden herrscht ausgeprägtes Mittelmeerklima. Die milden Winter bringen den Großteil der Niederschläge, an der Küste bis zu 1000 mm, im Gebirge noch 500 mm mehr. Unter diesen Bedingungen gedeihen in diesen Regionen mediterrane Laub- und Buschwälder (Macchie) mit Korkeichen und Aleppokiefern.
Das Gebiet der Schotts im Zentrum Tunesiens besitzt Steppenklima. Das geht weiter im Süden in trockenheißes Wüstenrandklima mit nur episodischen und zur Sahara hin abnehmenden Niederschlägen über.


Wichtige Daten zum Land

Fläche:163 610 km ²
Einwohnerzahl:9,9 Mio.
Bevölkerungsdichte:61 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:1,1 % pro Jahr
Lebenserwartung:
(Männer/Frauen)

71/75 Jahre
Staatsform:Präsidiale Republik
Hauptstadt:Tunis
Bevölkerungsgruppen:Araber und arabisierte Berber 98 %, Berber 1,2 %
Sprachen:Arabisch als offizielle Landessprache
Religionen:Islam als Staatsreligion (sunnitische Muslime)
Klima:Im Norden Mittelmeerklima, sonst Steppen- und Wüstenklima. Augusttemperaturen in Tunis
26,2 °C, Januartemperaturen
10,2 °C
Bodennutzung:Ackerland 30,2 %, Wald 3,6 %,
Weideland 19,3 %, sonst überwiegend Wüste
Hauptexportgüter:Erdöl, Mineralölprodukte, Phosphat, Bekleidung, Schuhe, Olivenöl, Wein, Getreide
Bruttoinlandsprodukt:25 037 Mio. US-$ (2003)
Wirtschaftssektoren:
(Anteil am BIP)
Industrie 28 %, Landwirtschaft 12 %, Dienstleistung 60 %
Bruttosozialprodukt:2 240 US-$ pro Einw. (2003)

Wirtschaft

Tunesien ist das wirtschaftlich erfolgreichste Entwicklungsland unter den fünf am Mittelmeer liegenden Staaten Nordafrikas. Es kann deshalb seinen Bewohnern eine Reihe sozialer Vergünstigungen bieten, beispielsweise ein relativ gut entwickeltes Sozialversicherungssystem und Gesundheitswesen. Dennoch ist der Unterschied zwischen Arm und Reich im Land nach wie vor beträchtlich.

Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche des Landes sind Landwirtschaft, Bergbau und verarbeitende Industrie sowie der Tourismus.

Jeder fünfte Tunesier ist in der Landwirtschaft beschäftigt.
Etwa die Hälfte der Landesfläche kann landwirtschaftlich genutzt werden, wobei über ein Zehntel der Nutzfläche ertragssteigernd bewässert wird.
Wichtigstes Agrarprodukt und bedeutender Devisenbringer ist die Olive. Tunesien ist weltweit der zweitgrößte Exporteur von Oliven und Olivenöl.
Außerdem gedeihen im Mittelmeerklima des Nordens Obst, Gemüse und Wein, im mittleren Landesteil kommt noch Getreide dazu.

Von den Bodenschätzen besitzen für den Export die reichen Phosphatvorkommen des Landes und seit den 1960er Jahren die in der Sahara liegenden umfangreichen Erdöl- und Erdgasvorkommen die größte Bedeutung. Die Bodenschätze werden z. T. im Land industriell aufbereitet.
Wichtigste Industriezweige sind jedoch traditionell die Textil-, Leder- und die Nahrungsmittelindustrie, die vorwiegend im Norden angesiedelt sind.

Seit den 70er Jahren hat sich der Tourismus zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Immerhin brachten 1999 rund 4 Mio. Touristen über 1,3 Mrd. US-$ ins Land.
Magneten für den Tourismus sind neben den Naturschönheiten des Landes auch die Zeugen der wechselvollen Geschichte des alten Kulturvolkes.

Aus der Geschichte

In Tunesien gibt es viele beachtenswerte Überreste aus der römischen Antike. Das Gebiet des heutigen Tunesiens wurde zwischen 150 v. Chr. und 700 n. Chr. von Rom bzw. später von den Byzantinern beherrscht. An vielen Stellen sind deshalb antike Tempel, Thermen, Theater oder Foren zu finden.
An einigen Orten, z. B. in Karthago unweit von Tunis, stehen die Ruinen aus römischer Zeit auf solchen viel älteren Datums. Diese stammen aus der Zeit, als die Phönizier ein bedeutendes antikes Reich am Mittelmeer mit Karthago als Zentrum geschaffen hatten. Als sich Karthago zum Konkurrenten entwickelte, wurde es 146 v. Chr. von römischen Legionären völlig dem Erdboden gleichgemacht.

Touristenmagneten sind ebenso die Zeugnisse aus der islamischen Zeit Tunesiens. Diese begann mit der Eroberung des Gebiets durch die Araber im 7. Jh. und dauert bis heute fort.
Die meisten Städte des Landes besitzen ein altes islamisches Stadtviertel, die Medina. In den engen Gassen der Medina (Bild 6) pulsiert das islamische Leben.
Auf den Souks, den Märkten, werden die Erzeugnisse des traditionellen Handwerks feilgeboten: prachtvolle Teppiche, bestickte Stoffe mit traditionellen Mustern, Töpferwaren, Kupferarbeiten oder kunstvolle Lederartikel.
In der Medina liegen auch die Gotteshäuser der Moslems, die Moscheen. In den Medinas größerer Städte sind das manchmal mehrere Hundert. Ihren schönsten Ausdruck findet die islamische Architektur in Tunesien allerdings in den Moscheen von Tunis, Sfax, Sousse und Kairouan.
Die Moschee von Kairouan ist für die muslimische Welt von zentraler Bedeutung. Nach den Moscheen in Mekka und Medina und dem Felsendom in Jerusalem gilt sie als viertheiligster Platz des Islam. Eine siebenmalige Pilgerfahrt nach Kairouan kann eine nach Mekka ersetzen.
Von Kairouan ging die Islamisierung ganz Nordafrikas aus.

  • In der Medina einer tunesischen Stadt
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Tunesische Republik." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/tunesische-republik (Abgerufen: 12. May 2025, 02:25 UTC)

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