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  6. Umwelt und Umweltforschung

Umwelt und Umweltforschung

Umwelt ist ein vieldeutig verwendeter Begriff. Umwelt ist zuerst eine allgemeine Bezeichnung für die Lebensumwelt von Organismen. Stellt man ausschließlich Organismen in den Mittelpunkt der Umweltbetrachtung (Biozentrismus), dann ist Umwelt die Umgebung dieser Organismen, die von nichtbiotischen, biotischen und anthropogen-technischen Faktoren und ihren wechselseitigen Wirkungen geprägt wird.
Umfassender ist die Betrachtung der Umwelt als „Milieu“ (Umweltzentrismus), in dem sich die Lebewesen aufhalten, hier in vielfältigen Wechselwirkungen untereinander und mit den oben genannten Umweltfaktoren stehen und direkte und indirekte Wirkungen hervorrufen können.
In der Biologie ist Umwelt meist eine „Minimalumwelt“, die nur die unbedingt lebensnotwendigen Ökofaktoren für einen Organismus umfasst. In der Geografie und Landschaftsökologie wird Umwelt umfassender betrachtet, wobei man natürliche (physische), soziale, kulturelle und technische Umwelt unterscheidet. Entsprechend ist auch „Umweltforschung“ etwas unscharf. Sie ist in einzelnen Fachbereichen der Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zu Hause, die sich mit der Umwelt des Menschen, der Beeinflussung der Umwelt und den Folgen der Umweltbeeinflussung beschäftigen.

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Umwelt in einer Grobbetrachtung

Hier wird meist der Mensch in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt. Der irgendwie geartete Zusammenhang des Menschen mit seiner natürlichen und gebauten Umgebung wird dann als „Umwelt“ bezeichnet. Oft wird hierfür auch unterscheidungslos der Begriff „Ökologie“ verwendet. Beide Begriffe werden hier bewusst oder unbewusst unscharf, nebulös und unbestimmt verwendet.
Umwelt bedeutet hier „alles“ und zugleich „nichts“. Eine Umwelt„forschung“ in der hier geschilderten Grobbetrachtung gibt es eigentlich nicht.
 

Umwelt in der Biologie

Im Normalfall werden unter dem Schlagwort „Umwelt“ Einzelarten von Tieren und Pflanzen oder Biozönosen einer meist umfassenden, aber trotz allem meist auf biologische Funktionszusammenhänge beschränkten Betrachtung unterzogen. Biozönosen werden dabei als Gemeinschaften von Lebewesen unterschiedlichster Arten verstanden, die gemeinsam in einem Biotop (Lebensraum) leben und miteinander in Beziehung stehen. Unter diesen Voraussetzungen werden dann allein Tier-Tier-, Tier-Pflanze- oder Pflanze-Pflanze-Zusammenhänge vor einem allgemeinen Hintergrund aus nichtbiotischen Faktoren und vom Menschen geschaffener technischer Faktoren untersucht. Eine solche eingeschränkte „Lebensumwelt“ ist der Forschungsgegenstand der traditionellen „Ökologie“.

Umwelt in der Geoökologie und Physiogeografie

Hier werden Geosysteme („Umweltfaktorensysteme“) mit speziellen Methoden meist in ihrer räumlichen bzw. topischen Dimension untersucht.
Als Geosysteme werden dabei die nichtbiotischen Faktoren (Formen, Böden, Klima, Wasser) eines Ökosystems mit ihren wechselseitigen Zusammenhängen betrachtet. Es wird folglich erforscht, welche natürlichen Prozesse sich im Geosystem vollziehen (Bodenbildung, Abflussbildung, Geländeklimaprägung, Bodenerosion, Bodenfeuchteverhalten usw.) und welche naturräumlichen Strukturen diese Prozesse hervorbringen.
Die Forschungsarbeiten werden bewusst in großen „topischen“ Dimensionen durchgeführt und zugleich auf die „naturräumliche Ordnung“ orientiert. Obwohl die Verknüpfung der nichtbiotischen mit den biotischen Faktoren (Pflanzen, Tiere) eines Ökosystems kompliziert ist, werden von Geoökologie und Physiogeografie in der Umweltforschung zunehmend auch die integrativen Zusammenhänge und Wechselbeziehungen zwischen diesen Faktoren untersucht.

Umwelt in der Landschaftsökologie

Hier steht der Gesamtzusammenhang aller biotischen, abiotischen und technischen (anthropogenen) Faktoren in Ökosystemen bzw. Landschaften im Mittelpunkt der Betrachtung. Eine solche komplexe Umweltsicht wird heute in der Landschaftspflege, in der Regionalplanung und Raumordnung bevorzugt. Dabei fehlt aber oft das zum Verständnis ökologischer Zusammenhänge erforderliche naturwissenschaftliche Minimalwissen, weshalb häufig auch Fehlentscheidungen getroffen werden.
Umwelt ist hierbei der Lebens- und Wirtschaftsraum des Menschen einschließlich seiner naturbürtigen Faktoren und der technischen Regulierung. Für die Umwelt- und Landschaftsforschung stehen entsprechende Methoden zur Verfügung. Ihre Ergebnisse werden in Karten, Tabellen und verbal beschreibend dargestellt.

Umwelt in globaler Betrachtung

Hierbei steht die Gesamterde im Vordergrund, und es dominiert folglich die globale oder geosphärische Betrachtungsweise der irdischen Umwelt.
Ziele der globalen Betrachtung sind die Erforschung und Modellierung globaler Mechanismen und globaler Stoffkreisläufe sowie globaler ökologischer Zusammenhänge in der Umwelt. Dazu gehört die Erforschung der Ursachen und Wirkungen solcher aktuellen globalen Probleme wie die Luft- und Meeresverschmutzung, die Klimaerwärmung, die Desertifikation der Böden, die Trinkwassergewinnung oder die wachsende Verstädterung.
Manchmal werden solche Forschungen auch als geophysiologische Forschungen bezeichnet. Deren Ziel ist die Heilung des kranken Organismus Erde und seiner Atmosphäre.

Insgesamt ist es das Ziel der Umweltforschung, das Funktionieren der Umwelt aufzuhellen, Gefahren für die Umwelt zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen vorzuschlagen. Dazu gehört auch die Entwicklung von Normen und Wertvorstellungen, die der Umwelt als Lebensraum der Menschen gerecht werden. Zur Umweltforschung gehören deshalb auch die Umweltethik und der Umweltschutz. Die Anerziehung adäquater Verhaltensweisen der Menschen vollzieht sich im Rahmen der Umweltbildung.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Umwelt und Umweltforschung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/umwelt-und-umweltforschung (Abgerufen: 23. May 2025, 21:12 UTC)

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