Elisabeth I.

Kindheit

ELISABETH wurde am 07.09.1533 als Tochter von König HENRY VIII. und seiner zweiten Ehefrau ANNE BOLEYN in Greenwich Palace in London geboren. Der Vater hatte sich eigentlich einen Thronfolger gewünscht, aber die Tochter gewann den Respekt ihres Vaters. Ihre frühen Jahre verbrachte ELISABETH auf Hunsdon & Hatfield Manors. Ihre Gouvernante, CATHERINE CHAMPERNOWNE, die sie seit ihrem vierten Lebensjahr hatte, verschaffte ihr eine ausgezeichnete klassische Schulbildung. Die spätere Königin konnte fünf Sprachen fließend sprechen und erhielt Griechisch-Stunden sowie Italienisch-Unterricht. ELISABETH lernte Reiten, Tanzen und Bogenschießen. Diese Kenntnisse waren für ihre spätere Regentschaft von großer Relevanz und praktischer Bedeutung, obgleich zu dieser Zeit noch keiner ahnte, dass sie eines Tages zu einer der wichtigsten Monarchinnen aufsteigen würde.
Die frühesten Portraits zeigen ein blasses Mädchen von 13 Jahren mit goldbraunem Haar und unschuldigen Augen. Die späten Jahre der Herrschaft ihres Vaters waren für ELISABETH die friedlichsten. In der Thronfolge stand ELISABETH auf dem dritten Rang hinter ihren Halbgeschwistern EDWARD und MARY. HENRY VIII. versuchte per Dekret zu verhindern, dass der Thron auf die Stuart-Linie übergehen konnte, sollten seine Kinder wiederum kinderlos bleiben.

Gefangenschaft im Tower

Mit der Rückkehr von Queen MARY zum Katholizismus, danach auch MARY die Katholische genannt, begann eine schwere Zeit für ELISABETH, da sich jegliche Opposition auf sie fokussierte. Obgleich sie selbst in keinster Weise tätig wurde, landete ELISABETH I. 1554 sogar für acht Wochen im Tower.
Sir THOMAS WYATT, der die Opposition gegen Queen MARY angeführt hatte, startete eine Revolte, in die ELISABETH angeblich verwickelt gewesen sein sollte. Dies stritt sie aber vehement ab und schwor, dass sie niemals mit WYATT in Kontakt gestanden oder einen Brief von ihm erhalten habe.
Da es letztlich keine Beweise gegen sie gab, wurde ELISABETH nach acht langen Wochen im Tower freigelassen und nach Woodstock, Oxfordshire unter die Obhut von Sir HENRY BEDINGFIELD gestellt. Dort war ihr Leben sehr eingeschränkt.
Im April 1555 durfte sie an den Hof zurückkehren. Für den Rest der Herrschaft von Queen MARY blieb ELISABETH in Hatfield, unter der Obhut von THOMAS POPE.
Zu dieser Zeit gab es auch einige Versuche, ELISABETH zu verheiraten. Als Kandidaten standen der schwedische Königssohn, ein Habsburg-Prinz und ein Duke of Savoy zur Auswahl. ELISABETH sagte jedoch, dass sie nicht den Wunsch habe, sich zu verheiraten.

Regentschaft

Nach dem Tode von Queen MARY im Jahre 1558 wurde ELISABETH als letztes Kind von HENRY VIII. Königin. Der Astrologe JOHN DEE wählte den 15.01.1559 als Datum der Krönung aus.
ELISABETH I. versuchte einen Mittelweg zwischen der Herrschaft ihres Bruders und ihrer Schwester zu finden. Letzthin machte ELISABETH England zur protestantischen Vormacht in Europa durch die Schaffung der anglikanischen Staatskirche.
Nach dem Tode von Queen MARY hatte sich zunächst MARIA STUART als Königin von England ausgerufen, da sie sich bei den Katholiken als rechtmäßige Nachfolgerin von HENRY VIII., der ihr Großonkel war, sah. Allerdings beeinträchtigte dies ELISABETH in ihrer Herrschaft nicht.

Krankheit

Im Jahre 1562 erkrankte ELISABETH lebensbedrohlich an Pocken. Nach ihrer Genesung bestimmte ELISABETH Lord ROBERT DUDLEY, den späteren Earl of Leicester, zum Protector („Beschützer“) des Königreiches im Falle einer weiteren Notlage wie einer neuerlichen Erkrankung. Die Königin war DUDLEY sehr zugetan und zwar bis zu seinem Tode. Eine Heirat kam aber aus politischen Gründen nicht in Betracht.
Ein weiterer Bewunderer, dem sie aber auch zugetan war, war CHRISTOPHER HATTON, der ihr leidenschaftliche Liebesbriefe schrieb. Obgleich die Gemeinschaft, in der ELISABETH lebte, sehr maskulin war, war sie die dominierende Person. Für sie war der Hof eine Art Familie.
WALTER RALEIGH war ein weiterer Mann, der ELISABETH stark faszinierte. Er benannte in Nordamerika einen Staat Virginia, nach seiner Königin.
Nachdem sich herausgestellt hatte, dass MARIA STUART in einen Komplott gegen ELISABETH verwickelt war, zögerte ELISABETH zunächst, sie nach Fortheringhay zur ihrer Hinrichtung zu schicken, nachdem MARIA STUART bereits 18 Jahre eingekerkert gewesen war. Sie überließ dies schließlich ihren Hofbeamten und MARIA STUART wurde am 08.02.1587 hingerichtet.

Krieg gegen Spanien

Im Krieg gegen Spanien bevorzugte ELISABETH Verhandlungen vor Kriegshandlungen. Nichtsdestotrotz fand der Kampf von Sir FRANCIS DRAKE in der Karibik und später auch in Spanien gegen die spanische Armada ihre volle Zustimmung und Sir FRANCIS DRAKE ebenso ihre Bewunderung.
Auch in den Niederlanden wurde gegen Spanien gekämpft, ein Krieg der von dem Kampf um den „richtigen“ Glauben geprägt war. Der Sieg über das katholische Spanien zwang zwar König PHILIPP II. von Spanien nicht in die Knie, aber er gab dem Protestantismus in Europa neuen Aufwind.

Der EARL OF LEICESTER hatte in den Niederlanden für seine Königin gekämpft. Als er starb, schloss sie sich tagelang in ihren Gemächern ein und wollte niemanden sehen, so dass nach einiger Zeit die Tür eingetreten wurde, da man sich am Hofe um das Wohlergehen der Queen sorgte.
Erst nach ihrem eigenen Tod wurden ihre wahren tiefen Gefühle für den Earl of Leicester offenbar, als man in ihren Gemächern in einem kleinen Kästchen einen Brief von ihm fand, den er ihr in der Nacht seines Todes geschrieben hatte. Sie selbst bezeichnete diesen als „His Last Letter.“
Mit ihren Reden zur Parlamentseröffnung gab sich Queen ELISABETH I. Zeit ihres Lebens die allergrößte Mühe. In ihrer letzten „Golden Speech“ sagte sie, dass es eine wunderbare Sache sei, Königin zu sein, dass es aber die Loyalität und Liebe ihres Volkes sei, die wirklich zählten. Sie benannte niemals einen Thronfolger, wusste jedoch, dass der Sohn von MARIA STUART, der tatsächlich spätere JAMES VI. vom damaligen Regierungschef CECIL bevorzugt wurde.

Tod

Nach Weihnachten 1602 fühlte sich ELISABETH sehr schwach und erkrankte zudem. Schlaflosigkeit war schlimmer als ihre Krankheit an sich und diese Schlaflosigkeit verstärkte ihre Melancholie. ELISABETH starb am 24.03.1603 als Letzte der TUDORS und als eine Königin, die einem ganzen Zeitalter einen Namen gegeben hatte.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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