Maria Stuart

Kindheit

MARIA STUART kam als einziges Kind von König JAKOB V. VON SCHOTTLAND und dessen französischer Ehefrau MARY OF GUISE am 08.12.1542 im Linlithgow Palace, Lothian in Schottland zur Welt.
Ihr Vater starb sechs Tage nach ihrer Geburt und sie wurde bereits in diesem zarten Alter von sechs Tagen Königin von Schottland. Obgleich ihr Großonkel, König HENRY VIII. VON ENGLAND, einen Versuch machte sie zu kontrollieren, wurde MARIA dann im Alter von fünf Jahren von ihrer Mutter nach Frankreich gebracht. Dort lebte sie am Hofe von König HENRI II. VON FRANKREICH und seiner Ehefrau CATHARINA DE MEDICI zusammen mit ihrer Mutter.
Ihre Erziehung wurde nicht vernachlässigt. Die Kindheit von MARIA war geprägt von einem gewissen Luxus, einschließlich häufigen Ausritten und Tanzen. Sie wurde unterrichtet in Latein, Spanisch, Italienisch und etwas Griechisch. Französisch aber wurde ihre erste Sprache.
Durch ihre bemerkenswerte Schönheit - sie war groß, von guter Figur, hatte rotgoldenes Haar und braune Augen - und durch ihre Begabung für Poesie und Musik entsprach sie dem Ideal einer Renaissance-Prinzessin.
Am 24. April1558 heiratete die sechzehnjährige MARIA Prinz FRANCOIS, den ältesten Sohn von König HENRI und CATHARINA DE MEDICI. MARIA hegte eine tiefe Zuneigung zu ihrem jungen Ehemann.
Als im November 1558 ELISABETH I. den Thron bestieg, proklamierte der Schwiegervater von MARIA, König HEINRICH II. VON FRANKREICH, sie wegen ihrer Tudor-Abstammung als rechtmäßige Königin. Für die Katholiken war MARIA STUART ohnehin die legitime Königin, da die Scheidung von König HEINRICH VIII. von CATHERINE OF ARAGON als unrechtmäßig angesehen wurde. Der Tod von König HEINRICH II. VON FRANKREICH am 10.07.1599 brachte FRANCOIS auf den Thron, und damit wurde MARIA STUART Königin von Frankreich. Allerdings starb FRANCOIS im Dezember 1560 und machte MARIA im Alter von 18 Jahren zur Witwe.

Königin von Schottland

Im Jahre 1561 kehrte MARIA nach Schottland zurück. Trotz einiger Unwägbarkeiten, Probleme mit dem fortschreitenden Protestantismus und mit der schottischen Oberschicht, verbrachte MARIA in den ersten Jahren eine gute Zeit als Königin mit Hilfe ihres Halb-Bruders JAMES, EARL OF MORAY.
Am 29.07.1565 heiratete MARIA ein zweites Mal, ihren Cousin HENRY STUART, EARL OF DARNLEY. Es war eine Liebesheirat. Allerdings entpuppte sich der EARL OF DARNLEY schon bald als eine schlechte Wahl, da er MARIA wiederum in erhebliche Konflikte mit Königin ELISABETH I. brachte. Die Ermordung von DAVID RIZZIO, dem Sekretär und Vertrauten von Maria, am 09.03.1566 vor ihren Augen, überzeugte MARIA davon, dass es ihr Ehemann auch auf ihr Leben abgesehen hatte. An dem Zerwürfnis des Paares konnte auch die Geburt des gemeinsamen Sohnes JAKOB VI. am19.06.1566 nichts ändern. MARIA lernte in der Folgezeit den IV. EARL OF BOTHWELL kennen, der ihr Geliebter wurde und mit dem sie die Ermordung ihres Ehemanns plante. Am 09. Februar 1567 brannte Kirk 0'Field, wo der EARL OF DARNLEY sich von einer Krankheit erholte und DARNLEY kam ums Leben. Es gab einige Vermutungen, dass DARNELY selbst das Feuer gelegt hatte, um MARIA STUART zu ermorden. Allerdings erscheint die zuerst genannte Darstellung wahrscheinlicher.
Nach drei Monaten heiratete MARIA STUART den EARL OF BOTHWELL. Die Ehe war allerdings nicht besonders glücklich. Am 15. Juni 1567 wurden die beiden für immer getrennt, als der EARL OF BOTHWELL ins Exil geschickt wurde und eingekerkert 1578 starb.

MARIA STUART (1542–1587) – Königin von Schottland

MARIA STUART (1542–1587) – Königin von Schottland

Gefangenschaft

Nach einem kurzen Anflug von Freiheit, einer Niederlage ihrer Gefolgsleute bei der Schlacht von Langside im Jahre 1568, bei der MARIA STUART Königreich und Krone verlor, war sie wieder auf einer Art Flucht.
Am 16.05.1568 flüchtete sie nach England und suchte dort Rückhalt bei ihrer Cousine Königin ELISABETH I.
Aber diese hielt ihrerseits MARIA für die folgenden 18 Jahre gefangen, da sie vorgeblich einige Verdachtsmomente im Zusammenhang mit der Ermordung des EARL OF DARNLEY hatte.
Dies erscheint aber eher ein Vorwand gewesen zu sein, gezwungen von politischen Verstrickungen, die ELISABETH möglicherweise in Schwierigkeiten gebracht hätte.
Die Gefangenschaft war lange und es blieb MARIA die Religion und letztlich war die Liebe einiger Hunde und singender Vögel eine willkommene Abwechslung. Ihre Gesundheit litt unter der Kerkerhaft und auch ihre Schönheit verblasste zusehends. Logischerweise setzte MARIA alles daran, aus der Haft entlassen zu werden.

Hinrichtung

Unglücklicherweise war MARIA als Katholikin die Hoffnung vieler englischer Katholiken, welche die protestantische Königin ELISABETH I. ersetzt haben wollten.
Im Jahre 1586 wurde ein Komplott aufgedeckt, der zum Inhalt die Ermordung von ELISABETH I. hatte. Da MARIA STUART auch aufgrund ihrer Abstammung nunmehr zu gefährlich wurde, verurteilte man sie vorgeblich wegen der Verwicklung in das Komplott gegen ELISABETH I. von einem englischen Gericht zum Tode.
Im Jahre 1587 wurde MARIA STUART in Fotheringhay Castle hingerichtet. Sie war 44 Jahre alt. Es war eine beklemmende Szene, als MARIA STUART mit außerordentlicher Würde zum Richtplatz schritt. Ihr Sohn aber, JAKOB VI., wurde König von England.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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