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Friede von Pressburg

Der dritte Koalitionskrieg zwischen dem napoleonischen Frankreich und einer Koalition europäischer Großmächte endete für Österreich nach der Dreikaiserschlacht von Austerlitz mit dem demütigendem Frieden von Pressburg. Eine unmittelbare Folge dieses Friedensdiktats war, dass 16 napoleontreue süd- und westdeutsche Reichsfürsten, deren Fürstentümer etwa ein Drittel des Reichsgebietes umfassten, aus dem Verband des Deutschen Reiches austraten. Sie schlossen sich am 12. Juli 1806 mit weiteren 20 Fürstentümern zum Rheinbund zusammen, der unter französischem Protektorat (Schutzherrschaft) stand. Für NAPOLEON war der Rheinbund die Sicherheitszone Frankreichs nach Osten. Die Rheinbundstaaten erklärten am 1. August 1806 ihren Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, dessen wechselvolle Geschichte damit nach über 900 Jahren endete.

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Der dritte Koalitionskrieg

Im August 1804 schuf der wieder ins Amt berufene britische Premierminister WILLIAM PITT erneut eine Koalition europäischer Staaten gegen das napoleonische Frankreich (dritter Koalitionskrieg). In ihr waren Großbritannien, Russland, Österreich, Schweden und Neapel vertreten. Preußen blieb seiner Verpflichtung zur Neutralität gegenüber NAPOLEON treu und war nicht in der Koalition vertreten.
Eigentliches Ziel NAPOLEONs war die Invasion in Großbritannien, um den Erbfeind endlich zu besiegen. Dafür hatte er seine Armee bei Bologne am Ärmelkanal zusammengezogen. Zwei Jahre wartete diese allerdings dort vergeblich auf den Invasionsbefehl. Den konnte NAPOLEON nicht mehr geben, weil seine Flotte am 21. Oktober 1805 in der Seeschlacht von Trafalgar durch den englischen Admiral NELSON vernichtet worden war. Obwohl der ruhmreiche NELSON in der Schlacht sein Leben ließ, hatte sein Sieg die Seeherrschaft Großbritanniens erneut gesichert.
Auf dem Festland hatte der Krieg bereits vorher begonnen. NAPOLEON hatte seine Grande Armée in Eilmärschen von der Kanalküste nach Süddeutschland geführt. Dort überraschte er die Österreicher, die sich noch nicht zum Kampf formiert hatten, und zwang sie am 17. Oktober 1805 in Ulm zur Kapitulation. Kurze Zeit später zog er in Wien ein.

Trotz seiner Niederlage in der Seeschlacht von Trafalgar setzte NAPOLEON den Feldzug jedoch fort. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Südmähren besiegte NAPOLEON am 2. Dezember 1805 die zahlenmäßig weit überlegenen verbündeten russischen und österreichischen Streitkräfte. Die Bezeichnung der Schlacht rührt daher, dass die Armeen der beteiligten Länder Russland, Österreich und Frankreich von ihren Monarchen befehligt wurden. Dieser Sieg der Grande Armée brachte die endgültige Vorherrschaft Frankreichs auf dem europäischen Kontinent.

Der Frieden von Pressburg und der Rheinbund

NAPOLEON diktierte nach Austerlitz dem österreichischen Kaiser demütigende Friedensbedingungen. Im Frieden von Pressburg (Bratislava) vom 26. Dezember 1805 musste Österreich seine Küstengebiete an der Adria an das neu geschaffene Königreich Italien abtreten. Zudem fielen Tirol und Vorarlberg an Bayern. Auch die beiden anderen süddeutschen Verbündeten Frankreichs, Württemberg und Baden, wurden mit Landgewinnen auf Kosten Österreichs belohnt. Der österreichische Kaiser musste außerdem NAPOLEON als Kaiser von Frankreich und König von Italien anerkennen.
Eine unmittelbare Folge dieses Friedensdiktats von Pressburg war, dass 16 napoleontreue süd- und westdeutsche Reichsfürsten, deren Fürstentümer etwa ein Drittel des Reichsgebietes umfassten, aus dem Verband des Deutschen Reiches austraten. Sie schlossen sich am 12. Juli 1806 mit weiteren 20 Fürstentümern zum Rheinbund zusammen, der unter französischem Protektorat (Schutzherrschaft) stand. Auf dem Höhepunkt der Machtentfaltung NAPOLEONS im Jahre 1808 gehörten zum Rheinbund vier Königreiche, fünf Großherzogtümer, elf Herzogtümer und 16 Fürstentümer, deren adlige Herrscher aus ihrem Beitritt nicht geringe Vorteile gezogen hatten.
So erhielten zahlreiche Fürsten durch ihren Beitritt einen höheren Stand. Die Herzöge von Bayern und Württemberg wurden beispielsweise zu Königen erhoben, und aus dem Herzogtum Baden wurde ein Großherzogtum. Der Einfluss NAPOLEONS auf die Rheinbundstaaten hatte aber auch für die Bevölkerung positive Wirkungen. So wurden viele Vorrechte des Adels beseitigt und das Feudalsystem insgesamt zugunsten des Bürgertums zurückgedrängt. Auch das fortschrittliche bürgerliche Zivilgesetzbuch NAPOLEONS, der Code civil, trat in diesen Staaten in Kraft. Andererseits regte sich unter der Bevölkerung der Rheinbundstaaten auch der Widerstand gegen die französische Fremdherrschaft. Besonders bedrückend war die erzwungene Teilnahme Zehntausender Soldaten an den Kriegen NAPOLEONS.

Die Rheinbundstaaten verließen am 1. August 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. NAPOLEON entzog dem Reich gewissermaßen die völkerrechtliche Anerkennung. Unter diesem Druck legte Kaiser FRANZ II. am 6. August 1806 auch die Römische Kaiserwürde nieder und erklärte das Heilige Römische Reich für aufgelöst. Bereits 1804 hatte er sich als FRANZ I. zum Kaiser Österreichs proklamiert. Der Rheinbund wurde 1813, im Jahr der endgültigen Niederlage NAPOLEONS, aufgelöst.

  • In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz besiegte die napoleonische Armee am 2. Dezember 1805 das Bündnis aus russischen und österreichischen Truppen
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Friede von Pressburg." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/friede-von-pressburg (Abgerufen: 20. May 2025, 08:05 UTC)

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