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Gründung der SAP - entscheidender Schritt zur Arbeiterpartei

Unter Führung von August Bebel und Wilhelm Liebknecht erfolgte in Eisenach die Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SAP). Das sogenannte Eisenacher Programm der neuen Partei enthielt die weitestgehenden demokratischen und sozialen Orientierungen für die deutsche Arbeiterbewegung, die im damaligen Deutschland von einer Partei gegeben wurden. Der Eisenacher Kongress bezeichnete einen Wendepunkt in der Entwicklungsgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Sie besaß ab 1869 eine eigenständige sozialdemokratische Partei, die unaufhaltsam wuchs und vom marxistischen Geist geprägt war. Mit der SAP war das Fundament für eine proletarische Massenpartei gelegt worden.

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Die deutsche Sozialdemokratie

Im Mai 1863 wurde in Leipzig der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein gegründet. Dies bedeutete den Beginn einer organisierten Arbeiterwegung in Deutschland.
Der programmatische Wegbereiter dieses Arbeitervereins, FERDINAND LASSALLE, hatte anlässlich der Gründung erklärte:

„Der Arbeiterstand muss sich als selbstständige politische Partei konstituieren und das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht zu dem prinzipiellen Losungswort und Banner dieser Partei machen. Die Vertretung des Arbeiterstandes in den gesetzgebenden Körpern Deutschlands - dies ist es allein, was in politischer Hinsicht seine legitimen Interessen befriedigen kann.“

GEORG HERWEGH textete die „Hymne“ des ADAV:BildNeben LASSALLEs Organisation wurde von WILHELM LIEBKNECHT und AUGUST BEBEL der Verband der deutschen Arbeitervereine ins Leben gerufen. Auf seinem Nürnberger Vereinstag gab sich 1868 dieser Verband ein sozialistisches Programm.
Dieses Programm stimmte weitgehend mit dem von KARL MARX für die Erste Internationale verfassten Programm überein.
Es formulierte u. a. als entscheidende Aufgabe für die fortgeschrittenen Kräfte der deutschen Arbeiterbewegung die Gründung einer eigenständigen Arbeiterpartei.

  • FERDINAND LASSALLE (1825–1864) gründete 1863 den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein in Leipzig.

Die Gründung der SAP

AUGUST BEBEL war diese Notwendigkeit seit dem Frühjahr 1868 bewusst. Gründlich vorbereitet, tagte im August 1869 in Eisenach der bis dahin größte deutsche Arbeiterkongress. Insgesamt 262 Delegierte vertraten die Interessen von über 10 000 Arbeitern aus ganz Deutschland.
Die Delegierten des Kongresses einte das Bewusstsein, dass die schwierige politische und soziale Lage der Arbeiter nur von ihnen selbst, durch ihr gemeinsames aktives Handeln verändert und verbessert werden konnte. Aus diesem Grunde beschlossen die Kongressteilnehmer die Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, kurz SAP.
Für die Vorbereitung des Gründungskongresses der Partei scheute AUGUST BEBEL keine Anstrengungen. Den Entwurf für das Programm und die Statuten der neu zu gründenden Partei stellte er rechtzeitig fertig. Er sandte die Unterlagen an Kampfgefährten, um deren Meinung zu den Entwürfen zu erfahren.

  • AUGUST BEBEL (1840–1913

Vor allem die Hinweise und Anmerkungen von WILHELM LIEBKNECHT arbeitete er noch in das Programm und die Statuten ein. Das dem Eisenacher Kongress von BEBEL vorgelegte Programm ist als sogenanntes Eisenacher Programm (Text 1) in die Geschichte der Arbeiterbewegung eingegangen.
Es enthielt die weitestgehenden demokratischen und sozialen Orientierungen für die deutsche Arbeiterbewegung, die im damaligen Deutschland von einer Partei gegeben wurden:
·Es propagierte in seinem Hauptteil die Beseitigung aller Klassenherrschaft.·Weiter kennzeichnete es die ökonomische Abhängigkeit der Arbeiter von den Kapitalisten als Grundlage jeder Ausbeutung.
Es hob schließlich nachdrücklich hervor, dass die Arbeiterklasse einer revolutionären, nach den Prinzipien der Demokratie organisierten Partei bedurfte. In diesem Zusammenhang formulierte das Programm:

„In Erwägung, dass die politische und ökonomische Befreiung der Arbeiterklasse nur möglich ist, wenn diese gemeinsam und einheitlich den Kampf führt, gibt sich die sozialdemokratische Arbeiterpartei eine einheitliche Organisation, welche es aber auch jedem Einzelnen ermöglicht, seinen Einfluss für das Wohl der Gesamtheit geltend zu machen.“

Im Anschluss an die Kennzeichnung der Grundprinzipien legte das Eisenacher Programm die weiteren Aufgaben der Partei fest, die unter folgender Zielstellung standen:

„Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei erstrebt die Errichtung des freien Volksstaats.“

Damit sollte die Unversöhnlichkeit der Partei gegenüber dem junkerlich-bourgeoisen preußischen Militärstaat zum Ausdruck gebracht werden; andererseits die Notwendigkeit, das ganze bestehende politische System, die Klassenherrschaft der Junker und der Großbourgeoisie sowie ihren Militärstaat zu zerschlagen und zu zertrümmern.

Die SAP

Das von BEBEL vorgelegte Programm und die Statuten der Partei wurden auf dem Eisenacher Kongress Punkt für Punkt freimütig erörtert. Die Kongressteilnehmer nahmen beide Dokumente als Grundlage für die politische Arbeit der SAP an. Nach ihrem Gründungsort wurden die Mitglieder der Partei fortan Eisenacher genannt.

Der Eisenacher Kongress bezeichnete einen Wendepunkt in der Entwicklungsgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Sie besaß ab 1869 eine eigenständige sozialdemokratische Partei, die unaufhaltsam wuchs und vom marxistischen Geist geprägt war. Mit der SAP war das Fundament für eine proletarische Massenpartei gelegt worden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Gründung der SAP - entscheidender Schritt zur Arbeiterpartei." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/gruendung-der-sap-entscheidender-schritt-zur-arbeiterpartei (Abgerufen: 19. May 2025, 18:53 UTC)

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Bismarcks Sozialistengesetz

Zwei Attentate waren im Jahre 1878 für BISMARCK Anlass für das Sozialistengesetz, welches sich „gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ richtete. Demzufolge wurden alle sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Vereine sowie ihre Versammlungen und Druckschriften verboten. Verstöße wurden mit Berufsverbot, dem Verlust der Freizügigkeit, Ausweisung oder Gefängnis geahndet.
Das Gesetz, welches bis 1890 in Kraft blieb verfehlte letzlich seine Absicht. Die deutsche Sozialdemokratie ging aus der Zeit des Sozialistengesetzes gestärkt hervor. Die Auswirkungen des Gesetzes behinderten jedoch noch lange die politische Einbeziehung der Sozialdemokratie in die bürgerliche Gesellschaft Deutschlands.

August Bebel

* 22. Februar 1840 Köln-Deutz
† 13. August 1913 Passugg (Schweiz)

AUGUST BEBEL wurde als Sohn eines Unteroffiziers geboren. Er verlor früh seine Eltern. Da ein Studium für ihn nicht möglich war, erlernte er das Drechslerhandwerk und ließ sich 1864 als Drechslermeister in Leipzig nieder.
1861 trat AUGUST BEBEL dem „Leipziger gewerblichen Bildungsverein“ – dem späteren „Arbeiterbildungsverein“ – bei. Er lernte hier WILHELM LIEBKNECHT kennen. 1866 gründete er zusammen mit LIEBKNECHT die Sächsische Volkspartei, 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei in Eisenach. Er wurde deren Vorsitzender.
1871 wurde BEBEL als Abgeordneter der Sozialdemokratischen Partei in den Reichstag gewählt. Er war einer der schärfsten Kritiker der politischen Zustände in Deutschland. BEBEL stimmte gegen die Kriegskredite bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges, er kämpfte gegen das Sozialistengesetz, trat entschieden für ein allgemeines und gleiches Wahlrecht ein. BEBEL blieb bis zu seinem Lebensende der anerkannte Führer der Sozialdemokratischen Partei.

Kommunistisches Manifest

Das Kommunistische Manifest wurde 1848 von Karl Marx und Friedrich Engels in London veröffentlicht. Das Manifest war das politische Programm des Bundes der Kommunisten, der sich die weltweite Befreiung des Proletariats von Unterdrückung und Ausbeutung zur Aufgabe gestellt hatte.
Das Kommunistische Manifest enthält zum ersten Mal die Grundpositionen der Theorie des Marxismus und hebt besonders den Klassenkampf und die internationale Solidarität des Proletariats als Grundlagen für die Überwindung des Kapitalismus hervor. So wurde die Schrift zu einer der theoretischen Grundlagen für den politischen Kampf von vielen kommunistischen und sozialistischen Arbeiterparteien. Das Kommunistische Manifest wurde in die meisten Sprachen der Welt übersetzt.

Karl Marx

* 05.05.1818 Trier
† 14.03.1883 London

KARL MARX hat die politischen, ökonomischen und kulturellen Verhältnisse in der Welt des 19. und 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst. Die Arbeit an seinem Lebenswerk beginnt in London. Hier erscheint der erste Teilband „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ und 1867 der erste Band des „Kapital“. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war MARX auch politisch aktiv. Das 1848 in Brüssel veröffentlichte „Kommunistische Manifest“ ist ein brillantes politisches Programm.
Hauptwerke sind:

  • Das Kapital Band I, II, III (unvollendet)
  • Das Kommunistische Manifest
  • Das Elend der Philosophie
  • Deutsche Ideologie
  • Die Feuerbachthesen
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Sein dialektischer und historischer Materialismus wurden zur einflussreichsten philosophischen Strömung der Gegenwart.

Friedrich Engels

* 28. November 1820 in Barmen
† 5. August 1895 in London

FRIEDRICH ENGELS ist mit KARL MARX Mitbegründer des dialektischen Materialismus und des wissenschaftlichen Sozialismus.
Mit MARX verfasste ENGELS Anfang Dezember 1847 im Auftrag der Zentralbehörde des „Bundes der Kommunisten“ ein Parteistatut, das als „Manifest der Kommunistischen Partei“ bekannt wurde. Die Autoren gehen davon aus, dass der Kapitalismus „die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich ... in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat.“ Zwischen diesen werde der Klassenkampf ausgetragen, der dazu führe, dass das Proletariat den Sturz der Bourgeoisie als herrschender Klasse herbeiführen und selbst die politische Herrschaft antreten werde. Zugleich wird im Abschnitt I. auf den Warencharakter der Arbeitskraft hingewiesen und so die Ausbeutung des Arbeiters durch den Bourgeois begründet.

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