Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geschichte
  3. 7 Von der Reformation bis zum Absolutismus
  4. 7.2 Martin Luther und die Reformation
  5. 7.2.3 Luther, Melanchthon und Lucas Cranach der Ältere
  6. Martin Luther

Martin Luther

* 10.11.1483 in Eisleben
† 18.02.1546 in Eisleben

MARTIN LUTHER war ein bedeutender Kirchenreformator und hatte entscheidenden Anteil an der Entwicklung einer einheitlichen, dialektfreien deutschen Sprache.
Vor allem seine Bibelübersetzung auf der Grundlage der ostmitteldeutschen Kanzleisprache war bahnbrechend für die Herausbildung der neuhochdeutschen Sprache und für die Herausbildung des Hochdeutschen als Volkssprache.
Mit dem Kleinen und Großen Katechismus wirkte LUTHER zudem bahnbrechend auf dem Gebiet des Volksschulwesens und der Volksschulbildung.
MARTIN LUTHER trug zudem zur Erweiterung der deutschen Sprache bei, sowohl durch neue Wortschöpfungen wie auch dadurch, dass er Wörtern neue Inhalte gab.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

MARTIN LUTHER hatte entscheidenden Anteil an der Entwicklung einer einheitlichen, dialektfreien deutschen Sprache. Seine Bibelübersetzung war bahnbrechend für die Herausbildung der neuhochdeutschen Sprache.

Lebensgeschichte

Seine Lebensgeschichte kennzeichnet MARTIN LUTHER als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Geschichte.
Er wurde am 10.11.1483 in Eisleben als Sohn des Bergmanns und späteren Ratsherrn HANS LUTHER geboren. Seine Schulbildung erhielt er an der Mansfelder Lateinschule, in Magdeburg und in Eisenach. 1501 begann er ein Philosophiestudium in Erfurt, das er mit dem Magister abschloss, um anschließend ein Jurastudium aufzunehmen. Das Jurastudium brach er 1505 ab, um (infolge eines bei einem starken Gewitter abgelegten Gelübdes) in das Erfurter Augustinerkloster einzutreten – ein Schritt, der sein weiteres Leben entscheidend prägte und Anstoß für seine Entwicklung zum Kirchenreformator gab. LUTHER erhielt 1507 die Priesterweihe. In der Folgezeit verhielt er sich zunehmend kritisch gegenüber den kirchlichen Missständen und begann eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Theologie.
1508 wurde LUTHER Professor für Moraltheologie in Wittenberg. Nach einem zweijährigen Romaufenthalt (1510-1511) promovierte er 1512 in Wittenberg zum Doktor der Theologie.

1517 kam es zur bekannten öffentlichen Kritik LUTHERS am Ablassmissbrauch. Dies war praktisch der Beginn der Reformation. Seine Kritik formulierte er in 95 Thesen, die am 31.10.1517 an der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen wurden (der Legende nach). Zugleich sandte er die Thesen dem Mainzer Erzbischof sowie dem Bischof von Brandenburg mit der Aufforderung zu einer schriftlichen Gegenäußerung. Die erhoffte Disputation (Streitgespräch) mit den kirchlichen Gelehrten blieb aber aus. Stattdessen hatte der Anschlag der ungeahnt schnell und weitverbreiteten lutherischen Thesen (PDF 1) die Eröffnung eines Ketzerprozesses zur Folge. Bereits 1518 erhoben der Erzbischof von Mainz und die Dominikaner Klage in Rom. Der Kardinallegat TH. CAJETAN DE VIO führte das Verhör mit LUTHER, der den Widerruf seiner Thesen ablehnte.
Am 15.06.1520 wurde LUTHER durch die Kirchenbannandrohungsbulle „Exsurge Domine“ zur Unterwerfung aufgefordert. Er reagierte darauf mit der öffentlichen Verbrennung der päpstlichen Bulle und mit der Publikation seiner drei großen Programmschriften

  • „An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung“ (August 1520),
  • „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ (Oktober 1520),
  • „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ (November 1520).

Diese Schriften fanden große Zustimmung im deutschen Volk. Ungeachtet dessen wurde LUTHER am 03.01.1521 von Papst LEO X. exkommuniziert. Außerdem wurde er von Kaiser KARL V. in die Reichsacht erklärt, nachdem er auf dem Reichstag zu Worms im April 1521 den Widerruf und die stumme Unterwerfung unter ein allgemeines Konzil abgelehnt hatte („Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen“).
Um sein Leben, das nunmehr bedroht war, zu schützen, wurde LUTHER dank der Hilfe seines Kurfürsten FRIEDRICHS DES WEISEN VON SACHSEN heimlich auf die Wartburg gebracht. Hier lebte er für etwa ein Jahr als Junker Jörg. In dieser Zeit übersetzte er das Neue Testament in die deutsche Sprache und erlebte selbst, wie sich vielerorts lutherische Gemeinden bildeten.
1525 heiratete LUTHER die ehemalige Nonne KATHARINA VON BORA. Damit wie auch mit seiner Schrift gegen die Mönchsgelübde brach er mit einer kirchlichen Grundtradition, und er schuf praktisch die Keimzelle des evangelischen Pfarrhauses (viele Mönche und Nonnen verließen in der Folgezeit die Klöster).

LUTHER verfasste eine Vielzahl von Streitschriften und wurde zum Fürsprecher und Förderer der Bildung von evangelischen Landeskirchen. Er besuchte die ihm unterstellten Gemeinden und wirkte an der Neufassung der Kirchenordnungen mit.
1529 wurden sein „Kleiner Katechismus“ (zur Belehrung für das Volk) und sein „Großer Katechismus“ (für die Pfarrer), 1534 die erste Wittenberger Gesamtbibel in seiner deutschen Übersetzung herausgegeben.
Mit seinem Kleinen und Großen Katechismus wirkte er bahnbrechend auf dem Gebiet des Volksschulwesens und der Volksschulbildung. LUTHER erkannte außerdem die Bedeutung des Kirchenliedes für die Beteiligung des Volkes am Gottesdienst und wurde zum Schöpfer des evangelischen Gesangbuchs.
In seinen letzten Lebensjahren widmete sich LUTHER dem Ausbau seiner Gemeinden. Er starb am 18.02.1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben und wurde auf Anordnung des Kurfürsten in der Schlosskirche zu Wittenberg bestattet.

  • BWS-GES-0271-05.pdf (49.88 KB)

LUTHERS Bedeutung für die Sprachentwicklung

Mit der Übersetzung der Bibel auf der Grundlage der ostmitteldeutschen Kanzleisprache nahm LUTHER entscheidenden Einfluss auf die Herausbildung des Hochdeutschen als Volkssprache.
Seine Übersetzungsprinzipien waren vor allem:

  • Glätten der Sprache, wobei eine Orientierung an lateinischer Rhetorik erfolgte,
  • Sinngemäße Übersetzung,
  • Verdeutlichen des Sinnes durch Modalwörter,
  • Nähe zum volkstümlichen Sprachgebrauch.

MARTIN LUTHER trug zudem zur Erweiterung der deutschen Sprache bei, sowohl durch neue Wortschöpfungen wie auch dadurch, dass er Wörtern neue Inhalte gab. Das betrifft solche Wörter wie

  • gastfrei, Herzenslust, übertünchen, wetterwendisch (neu) und
  • Gnade, Glaube oder fromm (neuer Inhalt).

Weiterhin sind LUTHERS Tischreden beachtenswert. Sie stellen neben der Bibelübersetzung ein weiteres Beispiel dafür dar, wie LUTHER „dem Volk aufs Maul geschaut“ hat.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Martin Luther." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/martin-luther (Abgerufen: 20. May 2025, 06:22 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Neuhochdeutschen Sprache
  • Lebensgeschichte
  • Bibelübersetzung
  • Biographie
  • Wittenberger Gesamtbibel
  • Volkssprache
  • päpstlichen Bulle
  • deutsche Sprache
  • 95 Thesen
  • Großer Katechismus
  • Neue Testament
  • neue Wortschöpfungen
  • Pdf
  • Kirchenreformator
  • Martin Luther
  • ostmitteldeutschen Kanzleisprache
  • Wartburg
  • Kleiner Katechismus
  • Hochdeutschen
  • Biografie
  • Wittenberg
  • Streitschriften
  • Eisleben
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Satire

Die Satire ist eine Spottdichtung, die das Auseinanderfallen von Anspruch und Realität, Schein und Sein in den gesellschaftlichen Verhältnissen und im menschlichen Zusammenleben kritisiert. Sie entstand in der römischen Antike als Versdichtung, wurde im Mittelalter wieder aufgegriffen und fortan als stilistisches Verfahren in verschiedenen Gattungen gepflegt.

Jakob Fugger

* 06. März 1459 in Augsburg
† 30. Dezember 1525 in Augsburg

JAKOB FUGGER, auch FUGGER, der Reiche genannt, war Reichsgraf von Kirchenberg (seit 1514), Handelsherr und Bankier. Er galt als der reichste Europäer seiner Zeit und war der bedeutendste Angehörige der Augsburger Kaufmannsfamilie FUGGER. Unter der Leitung von JAKOB FUGGER erwarb das Familien-Handelshaus Weltgeltung. Er hatte großen Einfluss auf die Reichspolitik. Durch Finanzgeschäfte, seine Beteiligung am ostindischen Gewürzhandel sowie sein Kupfermonopol in Europa und die Rechte über den Silberabbau steigerte er das Geschäftskapital von 60 Gulden (1474) auf rund zwei Millionen Gulden (1497-1527). Mit den Silberrechten gelang FUGGER der Einstieg in den Münzhandel. Er engagierte sich auch als Mäzen, indem er u.a. die Fuggerkapelle Sankt Anna in Augsburg stiftete. Mit der Fuggerei in Augsburg schaffte FUGGER die erste Sozialsiedlung der Welt.

95 Thesen

Am 31. Oktober des Jahres 1517 soll der Mönch MARTIN LUTHER 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen haben. Seine Besorgnis war:

„Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergründen, soll in Wittenberg unter dem Vorsitz des ehrwürdigen Vaters Martin Luther, Magisters der freien Künste und der heiligen Theologie sowie deren ordentlicher Professor daselbst, über die folgenden Sätze disputiert werden. Deshalb bittet er die, die nicht anwesend sein und mündlich mit uns debattieren können, dieses in Abwesenheit schriftlich zu tun. Im Namen unseres Herrn Jesu Christi, Amen.“

Jan van Leiden (Jan Bockelson)

* 1509 bei Leiden
† 22.01.1536 bei Münster

JAN BOCKELSON genannt JAN VAN LEIDEN wurde 1509 bei Leiden geboren. Seine Eltern waren der Schulze JAN BEUKELS und die Dienstmagd ALEKE aus dem Münsterland. Er erlernte den Beruf des Schneiders und führte den Beruf in England und Flandern aus.
Im Jahre 1533 lernte VAN LEIDEN den Propheten JAN MATTHYS kennen, ein Bäcker aus Haarlem. Dieser taufte ihn und sandte ihn als Apostel nach Münster zur Verstärkung der dortigen Wiedertäufer (Sekte). Münster wurde zur Hochburg des Wiedertäufertums. Nach JAN MATTHYS Tod im April 1534 wurde JAN VAN LEIDEN das Haupt der Wiedertäufer. Aus seiner Vorstellung heraus folgte, dass er Anspruch auf die Weltherrschaft hatte. Er baute das Königreich Zion in Anlehnung an das alte Jerusalem auf. Mit seinen zwölf Aposteln als Rat, seinem Statthalter und Scharfrichter, seinem Reichskanzler führte er eine Schreckensherrschaft, die jeden Widerstand gegen die Wiedertäufer im Keim erstickte. Die Bestrafung gegen Kritiker wurden extremer und im Jahr 1536 wurde JAN VON LEIDEN (als König) selbst zum Opfer seines eigenen Weltbildes.

PHILIPP MELANCHTHON

* 16.02.1497 in Bretten
† 19.04.1560 in Wittenberg

PHILIPP MELANCHTHON hatte sich MARTIN LUTHERS Reformationsbewegung angeschlossen. Er wurde der bedeutendste Mitarbeiter MARTIN LUTHERS. Im Jahre 1520/21 verfasste er unter dem Titel „Hauptpunkte“ eine Zusammenfassung von LUTHERS Rechtfertigungslehre. An mehreren Religionsgesprächen war er beteiligt. Im Jahre 1530 verfasste er das „Augsburgische Bekenntnis“ und die Apologie (Verteidigungsrede) dazu. Von 1525 bis 1528 führte er im Kurfürstentum Sachsen eine überregionale Kirchen- und Schulorganisation ein. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Universitäts- und Schulreform, die von humanistischem Gedankengut geprägt waren, wurde er mit dem Ehrentitel „Praeceptor Germaniae“, Lehrmeister Deutschlands, geehrt.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025