Pessach

Ursprung des Festes

Pessach oder Passah ist das jüdische Überschreitungs-Fest, die Bezeichnung entstand aus dem nach dem aramäisch gebildeten griechischen „pascha“. Die eigentliche Herkunft des Festes ist unbekannt. Als Frühlingsfest wurde es von einigen semitischen Völkern, die noch nomadisch lebten, bereits gefeiert. Die Nomaden schlachteten ein junges Schaf oder eine Ziege und bestrichen die Zelteingänge mit dem Blut des Opfertieres zur Abwehr böser Geister. Daran erinnert die folgende Passaage aus dem Buch Exodus:

„Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und die obere Schwelle damit bestreichen an den Häusern, in denen sie's essen, ...“ (12, 7)

Das Mazzenfest hingegen wurde von kanaanäischen Bauern gefeiert. Dazu buk man ungesäuertes Brot von der neuen Ernte. Pessach erfuhr mit der Zeit eine theologische Umdeutung: Es wird heute zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten gefeiert. Die Israeliten waren nach Ägypten gezogen und dort in die Sklaverei des Pharaos geraten. Sie mussten als Ziegeleiarbeiter (... „mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln“) bzw. als Landarbeiter (... „Frondienst auf dem Felde“) schwerste Arbeiten verrichten.

In der ägyptischen Sklaverei

Laut 2. Buch Mose (Exodus) waren es folgende Stämme, die in der ägyptischen Sklaverei lebten:

  • Ruben,
  • Simeon,
  • Levi,
  • Juda,
  • Issachar,
  • Sebulon,
  • Benjamin,
  • Dan,
  • Naftali,
  • Gad,
  • Asser.

Moses, das Findelkind, bekam den Auftrag von Gott, sein Volk aus Ägypten zu führen. Er trat vor den Pharao und sagte:

„So spricht der HERR, der Gott Israels: Laß mein Volk ziehen, daß es mir ein Fest halte in der Wüste.“

Flucht aus Ägypten

Gott schickte, weil der Pharao das Volk Israels nicht gehen lassen wollte, zehn Plagen gegen die Ägypter. Mit der zehnten Plage flohen die Israeliten aus dem Land:

„Und sie backten aus dem rohen Teig, den sie aus Ägypten mitbrachten, ungesäuerte Brote; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten weggetrieben wurden und sich nicht länger aufhalten konnten und keine Wegzehrung zubereitet hatten.“ (Exodus, 12, 39)

Dieses ungesäuerte Brot nennt man Mazze (Mazza, pl. Mazzot). Sie erinnern zu Pessach als „Brot des Elends“ an das Elend der ägyptischen Knechtschaft,

„Du sollst kein Gesäuertes dazu essen. Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, Brot des Elends - denn in Hast bist du aus Ägyptenland geflohen -, auf daß du des Tages deines Auszugs aus Ägyptenland gedenkst dein Leben lang. Es soll sieben Tage lang kein Sauerteig gesehen werden in deinem ganzen Lande und soll auch nichts vom Fleisch, das am Abend des ersten Tages geschlachtet ist, über Nacht bleiben bis zum Morgen.“ (5. Buch Mose [Deuteronium], 16, 3)

andererseits an die Hast, mit der dieser Auszug vor sich ging (Exodus, 12, 39).

Zeitpunkt des Festes

Pessach wird im Monat Nissan gefeiert. Es ist der erste Monat des jüdischen Kalenders: der Frühlingsmonat.

Im 2. Buch Mose, Kapitel 12, ab Vers 1 heißt es:

„Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus. ... Von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Gemeinde Israel schlachten gegen Abend. ... und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu, und sollen es mit bitteren Kräutern essen. ... Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa. ... Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen.“

Das Fest dauert sieben, in der Diaspora acht Tage. Wichtigstes Requisit für den ersten Pessach-Abend, den Seder-Abend, ist die Sederschüssel: In ihr befinden sich:

  • Mazze (Mazzot),
  • Maror, das ist ein bitteres Gemüse, das an die Bitternis der ägyptischen Sklaverei erinnern soll,
  • Charosset, das ist eine Speise mit lehmartiger Konsistenz, die aus aus Äpfeln, Nüssen und Zimt zubereitet wird. Sie soll an den von den Juden in der ägyptischen Sklaverei zubereiteten Lehm erinnern.
  • Karpass, das ist ein vor dem Verzehr in Salzwasser eintauchtes Gemüse.
  • Salzwasser, das die Tränen symbolisiert, die die Juden im ägyptischen Exil vergossen,
  • Ei als Zeichen des ewigen Lebens und
  • Knochen, die an das Pessachopfer erinnern sollen.

Die Familie sitzt um den festlich gedeckten Tisch herum. Vor den Familienmitgliedern liegt jeweils eine Haggada, ein Buch mit allen Liedern, Gebeten und Texten zu Pessach. Der Vater dankt für die Errettung aus der ägyptischen Sklaverei. Die Speisen werden nun in festgelegter Ordnung (Seder) zu sich genommen. Den Kindern wird der Auszug aus Ägypten erklärt: Sie stellen die Fragen zum Fest, das Familienoberhaupt liest erklärende Stellen aus der Tora vor. Das Fest endet mit dem Singen traditioneller Lieder.

Auch zum Pessachfest fehlt der Chanukka-Leuchter nicht.

Auch zum Pessachfest fehlt der Chanukka-Leuchter nicht.

Pessach - Chanukka-Leuchter

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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