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  6. Vernichtung der Azteken durch Cortés

Vernichtung der Azteken durch Cortés

Im 14. Jh. hatte sich das Reich der Azteken zu einer Großmacht entwickelt, die weite Teile des heutigen Mexiko unterworfen hatte. Tenochtitlán, die Hauptstadt des mächtigen Reiches, war größer und reicher als jede europäische Stadt des 15. Jahrhunderts. Diese bemerkenswerte Kultur wurde um 1520 von spanischen Eroberern unter HERNÁN CORTÉS vernichtet. Begünstigt wurde der Sieg der Spanier durch erbitterte Streitigkeiten unter den Azteken selbst und mit unterworfenen indianischen Völkern, die den Eroberern Hilfstruppen stellten. Dazu kamen die überlegenen Waffen und Pferde der Spanier sowie eingeschleppte Krankheiten, die die indianischen Völker dezimierten.

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Zwischen 1519 und 1521 unterwarfen die Spanier das Reich der Azteken im heutigen Mexiko. Im Februar 1519 stach der spanische Eroberer HERNÁN CORTÉS mit 11 Schiffen, über 600 Soldaten, 14 Geschützen und 16 Pferden in Richtung mittelamerikanischer Küste in See. Bereits zwei Jahre später hatte die kleine spanische Streitmacht die aztekische Hauptstadt Tenochtitlán (heute Mexiko-Stadt) im Hochland von Mexiko erobert und weitgehend zerstört, ein riesiges Heer vernichtend geschlagen und damit das Reich der Azteken ausgelöscht. Das Volk der Azteken hatte nach dem Sieg der Spanier bis zu 240 000 Opfer zu beklagen.
Die Spanier kostete der Mexiko-Feldzug dagegen weniger als 1000 Mann an Verlusten.
Wenige Jahrzehnte später schon waren neun Millionen Azteken an den aus Europa eingeschleppten Krankheiten, wie Pocken, Masern und Colera, gestorben. Die Azteken hatten damit praktisch aufgehört zu existieren.

CORTÉS auf dem Weg zur Hauptstadt der Azteken

Als CORTÉS an der mexikanischen Küste landete, gründete er die Stadt Veracruz. In Veracruz suchten ihn Häuptlinge der hier lebenden Totonaken auf. Das Volk der Totonaken wurde von den Azteken unterdrückt und grausam ausgebeutet wie zahlreiche andere Indianerstämme auch.
In CORTÉS und seinen Soldaten sahen diese Völker einen Helfer im Befreiungskampf gegen die Azteken. CORTÉS musste sich darüber im Klaren gewesen sein, dass er ohne solche Verbündete seine Ziele nicht erreichen konnte. Er begab sich deshalb mit seinen Gefährten nach Cempoala, der Hauptstadt der Totonaken. Hier konnten die Spanier verschnaufen und Kräfte sammeln. Außerdem bekamen sie 1000 totonakische Träger für den Transport der schweren Kanonen ins Hochland.
Noch im Küstengebiet hatte es aber bereits die erste Schlacht gegeben. Die Spanier mussten hier den Widerstand der Chontala brechen. Ihren Sieg über dieses Indianervolk hatten sie, wie auch später gegen die Azteken, nicht nur ihren überlegenen Waffen, sondern vor allem auch Geschöpfen zu verdanken, die die Indianer noch nie gesehen hatten: Die Pferde der Spanier waren es, die die Indianer in Angst und Schrecken versetzten und schließlich in die Flucht trieben. Die Chontala glaubten nämlich u. a., wie andere Indianervölker in Mittel- und Südamerika auch, Reiter und Pferd seien miteinander verwachsen.

Auseinandersetzung und Bündnis mit den Tlaxcalteken

Im Hochland von Mexiko musste CORTÉS auf dem Marsch nach Tenochtitlán das Land der Tlaxcalteken durchqueren.
Die Konföderation von Tlaxcala war der einzige größere Staat im zentralen Mexiko, den die Azteken niemals unterwerfen konnten, obgleich er von allen Seiten von aztekischem Gebiet umgeben war. Obwohl die Spanier gegen ihre Erbfeinde zogen, versuchten die Tlaxcalteken zunächst, das spanische Heer am Durchmarsch durch ihr Land zu hindern. Zwar schlugen die Spanier auch die Tlaxcalteken, doch CORTÉS war mehr an deren Freundschaft gelegen als an einem Sieg über sie. Schließlich gelang es CORTÉS auch, die Tlaxcalteken als indianische Bündnispartner zu gewinnen. Die Spanier konnten nun neue Kraft schöpfen, sich mit Vorräten versorgen und ohne weitere kriegerische Auseinandersetzungen das Land durchqueren. Außerdem unterstützten mehrere Tausend tlaxcaltekische Krieger, die sich in der Kriegstechnik der Azteken hervorragend auskannten, die Spanier auf ihrem weiteren Vormarsch.

In Tenochtitlán

Nachdem CORTÉS 1520 die aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán erreicht hatte, berichtete er über ihre Lage inmitten eines Sees:

„Die Hauptstadt Tenochtitlán liegt in einem salzigen Landsee, und von jedem Punkte des Festlandes, von welcher Seite man auch kommen möge, sind es zwei Leguas (etwa 11 km). Sie hat vier Zugänge, alle über Steindämme führend, die von Menschenhand erbaut und etwa zwei Reiterlanzen breit sind. Die Stadt ist so groß wie Sevilla und Córdoba. Ihre Hauptstraßen sind sehr breit und gerade, einige sind zur Hälfte fester Boden, zur anderen Hälfte aber Wasser, auf dem die Boote fahren. Alle Straßen sind in größeren Zwischenräumen durchschnitten, sodass zwischen ihnen eine Wasserverbindung besteht. Alle diese Durchschnitte, wovon einige sehr breit sind, haben ihre Brücken aus starken zusammenfügbaren Balken, sodass zehn Reiter in Front darüberziehen können.“

Bei der Einnahme dieser großen, strategisch günstig gelegenen Stadt wurde CORTÉS auch durch bestimmte religiöse Vorstellungen desr Azteken unterstützt:
So glaubten die Azteken, ihr Gott Quetzalcoatl werde eines Tages in Menschengestalt aus dem Osten wieder zu ihnen zurückkommen. Als 1519 das spanische Heer unter HERNÁN CORTÉS an der Ostküste Mexikos landete, verbreitete sich deshalb rasch das Gerücht, Quetzalcoatl sei blond und bärtig zurückgekehrt. Der König war im Falle der Rückkehr des Gottes verpflichtet, diesen mit höchster Ehrerbietung zu empfangen. Deshalb auch mussten die Spanier Tenochtitlán nicht mit Waffengewalt erobern, sondern konnten die Stadt auf Einladung des aztekischen Herrschers MONTEZUMA II. als Gäste betreten.
Im Palast von MONTEZUMA, aber auch in dem Palast, den „die weißen Götter“ von ihm als Quartier zugewiesen bekommen hatten, gingen denen die Augen über, denn sie erblickten überall Gold in Hülle und Fülle.
CORTÉS erhielt vom aztekischen Herrscher eine ganze Schatzkammer voll Gold für den spanischen König, KARL V. Dieser Erfolg löste den Neid des spanischen Gouverneurs in Kuba aus, der eine bewaffnete Streitmacht zur Verhaftung von CORTÉS nach Mexiko in Bewegung setzte. CORTÉS zog dieser mit den wenigen ihm noch verbliebenen Männern entgegen. Er konnte die Mehrzahl der Söldner des Gouverneurs durch Bestechung für sich gewinnen und seine Truppen mit ihnen stärken.

Flucht aus Tenochtitlán

Während CORTÉS' Abwesenheit kam es gegen den Willen MONTEZUMAs in Tenochtitlán zu einem Aufstand gegen die Spanier. Der zurückkehrende CORTÉS konnte den Aufstand aber mit Tücke und Grausamkeit niederschlagen:
Auf deren Bitte hin erlaubte er den Azteken, einen Gottesdienst zu Ehren ihres Gottes Huitzilopochtli abzuhalten. Bedingung war aber, dass die Teilnehmer am Gottesdienst unbewaffnet erschienen. Als dann die wehrlosen Teilnehmer des Gottesdienstes, 600 Adlige und Hohepriester, d. h. die Blüte der aztekischen Oberschicht, vollständig versammelt waren, wurden sie allesamt von den Spaniern gnadenlos niedergemetzelt.
Allein MONTEZUMAs Autorität rettete die Spanier nach diesem Verrat vor der Vernichtung durch das aztekische Heer. MONTEZUMA selbst, der in den Kämpfen verwundet wurde und bald darauf starb, forderte die aztekischen Heerführer auf, den Kampf zu beenden. Dennoch mussten sich die Spanier fluchtartig aus der Stadt zurückziehen.
Auf dem Rückzug stellte sich ihnen ein riesiges aztekisches Heer in den Weg, dem CORTÉS und seine Söldner mit taktischem Geschick entkommen konnten:
CORTÉS wusste, dass die Kampfkraft der aztekischen Krieger stark von ihrem Heerführer abhing. Deshalb schlug er sich zu diesem durch, tötete ihn, raubte das Schlachtbanner und konnte sich so von seinen verwirrten und unschlüssigen Gegnern absetzen.

Die Entscheidung

Nach dem Tod MONTEZUMAs II. war als Nachfolger und letzter Herrscher der Azteken QUAUHTÉMOC gewählt worden. Dieser ahnte, dass die entscheidende letzte Schlacht mit den Spaniern noch nicht geschlagen war. Deshalb bereitete er sich und sein Volk darauf vor.
Aber auch CORTÉS blieb nicht untätig:
Er ließ in Tlaxcala dreizehn Brigantinen (kleine Segelschiffe) bauen. Diese wurden, in Einzelteile zerlegt, von einigen Tausend indianischen Trägern ans Ufer des Sees gebracht, in dem die Hauptstadt der Azteken lag. Hier wurden aus den Einzelteilen wieder Brigantinen, aus den tlaxcaltekischen Trägern wurden Krieger.
Anfang Juni 1520 begann CORTÉS die lang andauernde Blockade, und der Hunger und Durst hatten die Verteidiger zunehmend geschwächt. Den Spaniern gelang es deshalb, zunächst an einigen Stellen in die Insel-Stadt einzudringen, um sie schließlich ganz einzunehmen. Nach der Einnahme gingen die Spanier brutal gegen die Bevölkerung vor, metzelten fast eine Viertel Mio. Menschen nieder und begannen, Tenochtitlán dem Erdboden gleichzumachen.
Mitte August 1521 eroberte dann eine der Brigantinen ein großes Boot, in dem sich weitere führende aztekische Adlige befanden. Damit war das Schicksal der Azteken und ihres Reiches endgültig besiegelt, das zur spanischen Kolonie wurde.
1525 stand QUAUHTÉMOC vor seinen spanischen Henkern. Zu diesem Zeitpunkt war er aber bereits zum Christentum bekehrt und Tenochtitlán zur spanischen Residenz Ciudad Real de México geworden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Vernichtung der Azteken durch Cortés." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geschichte/artikel/vernichtung-der-azteken-durch-cortes (Abgerufen: 09. June 2025, 07:36 UTC)

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